Der ewige Kampf
Verfasst: 8. Sep 2024, 11:54
Ich möchte hier versuchen,meine Sicht zu äußern wie der Alltag unter der Krankheit aussehen kann.
Vorallem Angehörigen will ich damit helfen, zu verstehen, was da gerade mit einem geliebten Menschen passiert.
Ohne Medikation wachte ich auf und war direkt traurig...Nein...mehr. Ich war verzweifelt. Ich verfluchte den Tag, den Morgen, die Sonne, das Licht. Es fühlte sich an,als hielte die Außenwelt mir jeden Morgen erneut vor, wie armselig und verkümmert mein Dasein ist.
Den Gang vom Bett zur Toilette schaffte ich. Mehr nicht. Ich aß nichts, trank nur sehr wenig. Ich lag da, wie tot... starte in den Raum. Ich weinte... oh was habe ich geweint. Stunden... tagelang, mit kleinen Unterbrechungen.
Ich wusste, ich kann mich niemandem anvertrauen. Wie auch? Wie will ich jemandem erklären, dass ich heulend aufwache, aus purer Enttäuschung nicht einfach über Nacht gestorben zu sein?
Wie will man so dunkle Gedanken vermitteln, merkt man doch selbst, wie krank es eigentlich ist.
>Auf Wunsch von Adminn entfernt<
... nach einem extremen Tief, von dem ich nie Dachte, dsss ich einmal so tief fallen kann, stand eine neue Woche an.
Am nöchsten Tag, ich hätte zur Arbeit gemusst. Wieder wache ich auf, wieder bin ich verzweifelt..
Ich sagte mir " Entweder du gehst zum Arzt, oder das war es... ".
Ich rief bei meinem Hausarzt an. Keine Termine frei.. Ich sagte, unter Tränen, dass es wirklich dringend ist.
Ok. Ich sollte sofort vorbeikommen. Ich komme herein, mein Doc schaut mir ins Gesicht... " Ok... Das geht so nicht mehr. Ich verschreibe dir jetzt Medikamente und eine Überweisung zur Psychotherapie. Findest du da nichts, pack deine Klamotten, ruf die 112 an, sag denen, was du vorhattest und dann warte auf die. ".
Es kam anders. Ich habe viel herumtelefoniert, natürlich war kein zeitnaher Termin möglich. Da bekomme ich einen Rückruf. Ich könne am nächsten Tag zum Erstgespräch.
Ich war außer mir.. Endlich wieder ein bisschen Glück..
Am nächsten Tag dort angekommen, ich nahm beim Therapeuten im Raum Platz und es brach aus mir heraus. Ich heulte Wasserfälle... es hörte nicht mehr auf. Und das tollste: Er hat das natürlich bemerkt, aber komplett unkommentiert gelassen. Es war für ihn vollkommen "normal".
Das allein half mir nach vorn zu sehen.
Aber natürlich war es damit nicht getan. Jeder Tag ist anders. Heute hab ich die Wohnung geputzt, eingekauft,gekocht.. Und morgen schaffe ich es nicht aus dem Bett. Ja, richtig gelesen. Ich schaffe es nicht. Es geht nicht. Mein Kopf, mein Körper ist komplett aus Blei... hunderte Kilo schwer. Wie soll ich da aufstehen?
Für manche liege ich dann einfach faul da. Ich bin in diesen Stunden aber nicht einmal gelangweilt.
In Wirklichkeit führe ich einen Kampf. Ich kämpfe gerade um das nackte Überleben. Jeder Tag ist ein neuer Kampf.
Daher bin ich auch so müde. Der Geist ist Teil meines Körpers. Er verbraucht gerade alle Energie, als würde ich einen Marathon laufen, jeden Tag, ohne Pause.
Wenn ich also da liege und nichts tue, gehe ich eventuell gerade durch meine eigene Hölle und suche panisch den Ausgang.
Bitte vergesst das nie. Depression ist ein Kampf um sich selbst,mit sich selbst, in sich selbst.
Ich sehne mich förmlich nach Langeweile... dieses Gefühl Energie für etwas über zu haben und verbrauchen zu wollen. Ich muss mit meiner Energie haushalten, denn ich weiß nicht, wie es mir in der kommenden Stunde gehen könnte.
Wie kann man mir helfen? Reden... oder besser noch, schweigen und zuhören. Versuchen mich zu verstehen. Ab und zu eine Umarmung, eine Berührung, meine Hand halten, mir zeigen dass ich eben nicht alleine kämpfe. Dann ist mir schon geholfen.
Ich danke für eure Aufmerksamkeit und hoffe dieser Text hilft dem ein oder anderen.
Vorallem Angehörigen will ich damit helfen, zu verstehen, was da gerade mit einem geliebten Menschen passiert.
Ohne Medikation wachte ich auf und war direkt traurig...Nein...mehr. Ich war verzweifelt. Ich verfluchte den Tag, den Morgen, die Sonne, das Licht. Es fühlte sich an,als hielte die Außenwelt mir jeden Morgen erneut vor, wie armselig und verkümmert mein Dasein ist.
Den Gang vom Bett zur Toilette schaffte ich. Mehr nicht. Ich aß nichts, trank nur sehr wenig. Ich lag da, wie tot... starte in den Raum. Ich weinte... oh was habe ich geweint. Stunden... tagelang, mit kleinen Unterbrechungen.
Ich wusste, ich kann mich niemandem anvertrauen. Wie auch? Wie will ich jemandem erklären, dass ich heulend aufwache, aus purer Enttäuschung nicht einfach über Nacht gestorben zu sein?
Wie will man so dunkle Gedanken vermitteln, merkt man doch selbst, wie krank es eigentlich ist.
>Auf Wunsch von Adminn entfernt<
... nach einem extremen Tief, von dem ich nie Dachte, dsss ich einmal so tief fallen kann, stand eine neue Woche an.
Am nöchsten Tag, ich hätte zur Arbeit gemusst. Wieder wache ich auf, wieder bin ich verzweifelt..
Ich sagte mir " Entweder du gehst zum Arzt, oder das war es... ".
Ich rief bei meinem Hausarzt an. Keine Termine frei.. Ich sagte, unter Tränen, dass es wirklich dringend ist.
Ok. Ich sollte sofort vorbeikommen. Ich komme herein, mein Doc schaut mir ins Gesicht... " Ok... Das geht so nicht mehr. Ich verschreibe dir jetzt Medikamente und eine Überweisung zur Psychotherapie. Findest du da nichts, pack deine Klamotten, ruf die 112 an, sag denen, was du vorhattest und dann warte auf die. ".
Es kam anders. Ich habe viel herumtelefoniert, natürlich war kein zeitnaher Termin möglich. Da bekomme ich einen Rückruf. Ich könne am nächsten Tag zum Erstgespräch.
Ich war außer mir.. Endlich wieder ein bisschen Glück..
Am nächsten Tag dort angekommen, ich nahm beim Therapeuten im Raum Platz und es brach aus mir heraus. Ich heulte Wasserfälle... es hörte nicht mehr auf. Und das tollste: Er hat das natürlich bemerkt, aber komplett unkommentiert gelassen. Es war für ihn vollkommen "normal".
Das allein half mir nach vorn zu sehen.
Aber natürlich war es damit nicht getan. Jeder Tag ist anders. Heute hab ich die Wohnung geputzt, eingekauft,gekocht.. Und morgen schaffe ich es nicht aus dem Bett. Ja, richtig gelesen. Ich schaffe es nicht. Es geht nicht. Mein Kopf, mein Körper ist komplett aus Blei... hunderte Kilo schwer. Wie soll ich da aufstehen?
Für manche liege ich dann einfach faul da. Ich bin in diesen Stunden aber nicht einmal gelangweilt.
In Wirklichkeit führe ich einen Kampf. Ich kämpfe gerade um das nackte Überleben. Jeder Tag ist ein neuer Kampf.
Daher bin ich auch so müde. Der Geist ist Teil meines Körpers. Er verbraucht gerade alle Energie, als würde ich einen Marathon laufen, jeden Tag, ohne Pause.
Wenn ich also da liege und nichts tue, gehe ich eventuell gerade durch meine eigene Hölle und suche panisch den Ausgang.
Bitte vergesst das nie. Depression ist ein Kampf um sich selbst,mit sich selbst, in sich selbst.
Ich sehne mich förmlich nach Langeweile... dieses Gefühl Energie für etwas über zu haben und verbrauchen zu wollen. Ich muss mit meiner Energie haushalten, denn ich weiß nicht, wie es mir in der kommenden Stunde gehen könnte.
Wie kann man mir helfen? Reden... oder besser noch, schweigen und zuhören. Versuchen mich zu verstehen. Ab und zu eine Umarmung, eine Berührung, meine Hand halten, mir zeigen dass ich eben nicht alleine kämpfe. Dann ist mir schon geholfen.
Ich danke für eure Aufmerksamkeit und hoffe dieser Text hilft dem ein oder anderen.