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Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 12:31
von Emmilou
Guten Tag zusammen,

Ich habe mich (wie vermutlich viele von euch) hier angemeldet, weil ich nicht mehr weiter weiß. Mein Mann hat seit 2 Monaten die Diagnose mittelschwere Depression, wobei er wohl laut seiner Therapeutin an einer schweren Depression kratzt. Er befindet sich derzeit 1x wöchentlich bei einer Verhaltenstherapie. Seit der Diagnose wurde alles gefühlt noch schlimmer. Er ist nicht antriebslos, sondern einfach unfassbar wütend, kalt, teilweise überheblich, respektlos und ignoriert mich manchmal aus dem nichts für Tage. Ich weiß nicht, wie ich mit ihm und seiner Aggression umgehen soll. Er würde uns nie körperlich angehen, ist aber passiv aggressiv, knallt Türen, ist grob zu den Kindern… ach ja:
Wir haben eine Tochter (fast 3 Jahre alt) und einen Sohn (4 Monate alt). Da wir keine familiäre Unterstützung hier haben (Entfernung der Wohnorte), ist der Familienalltag sowieso schon sehr herausfordernd und ich bin ehrlich sehr kaputt. Die Schwangerschaft war nicht einfach und ich habe mich nach wie vor nicht davon erholt, aber gerade ist keine Zeit dafür. Er hat eigentlich regelmäßig seine Freiräume, da er diese laut eigener Aussage mehr braucht.

Zu meinem Partner: Er ist nun seit 2 Monaten krank geschrieben, wird es wohl auch weiterhin bleiben und ist zuhause. Er sagt es tut ihm gut. Seine Therapeutin und der Hausarzt haben ihm Antidepressiva nahegelegt, weil es gerade sehr akut ist und er immer wieder passive suizidgedanken hat, Stimmungsschwankungen, schlafprobleme, emotionale Zusammenbrüche, zerstreut ist usw. Er verweigert dies vehement.
Stattdessen hat seine Therapeutin ihm empfohlen, jeden Abend Cannabis zu konsumieren, was meinem Mann sehr entgegenkommt, da er das seit Jahren immer mal wieder macht. Sie sagt laut ihm, es soll positiv auf die Schlafsituation wirken. Nun kifft er also seit zwei Monaten jeden Abend 1-2 Joints und ist eigentlich nur dann wirklich ansprechbar - aber irgendwie auch nicht. Sonst macht er direkt zu.
Nun war er in diesem Monat zwei mal ein Wochenende in Holland mit Freunden, ich wollte ihm das ermöglichen, da er sagte es täte ihm gut. Von seinem letzten Trip vor 3 Tagen kam er auf einmal sehr verändert und nahezu euphorisch zurück. Dachte ich.
Bis ich gestern das Gespräch suchte und ihn fragte wie es ihm denn gerade so erginge (da wir viel nebeneinander her leben weil er die Kapazität für soziale Interaktion nicht so oft hat, hatten wir lang nicht gesprochen und er hatte mich zuvor wieder eine Woche ignoriert). Er wurde ziemlich schnell sehr ausfallend und herablassend, meinte zeitgleich es ginge ihm besser als jemals zuvor und er könne sogar wieder arbeiten gehen weil er „so klar wie noch nie zuvor“ sei. Ich fragte wie es dazu kam und dass es mich freut und daraufhin sagte er: ich habe jetzt die Antwort: du bist schuld an meiner Depression. Wegen dir habe ich mich so verändert und nun ergibt alles einen Sinn. Du bist eine chronische Lügnerin und hast mich die letzten Jahre bewusst manipuliert.
Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich dachte mir dass er das nicht ernst meinen kann, doch er tut es scheinbar. Er sagte, ich würde ihn ständig anlügen und er hätte meine Handy Chats durchsucht und nun wüsste er auch was abgeht.
Kontext: ich hatte ihn zu Beginn der Depression gefragt, ob es für ihn okay ist dass ich mit meiner Freundin X darüber spreche und er hatte bejaht. Nun schien er sich nicht mehr daran zu erinnern und hat mir unterstellt ich hätte ihr heimlich Fotos von ihm geschickt und dann gelöscht und er könnte alles beweisen. Tatsächlich gab es ein Foto von einem Zelt war er aus dem nichts im Garten aufgebaut hatte, was ich ihr geschickt und dann wieder gelöscht habe. Ich wusste aber nicht, dass ich ihm darüber Rechenschaft ablegen musste, denn es ist einfach nur ein Zelt in unserem Garten. Seine Verhaltensweisen sind teilweise eben sehr unlogisch und zusammenhangslos und darüber hatte ich mit ihr gesprochen und ihr das Bild gesendet. Gelöscht habe ich es am Ende, weil ich merkte wie aggressiv er wurde als er einige Tage später fragte, ob ich ein Foto davon gemacht hatte. Ich habe das Bild also aus Angst er könnte es mal zufällig entdecken aus unserem Chat entfernt. Ich hätte nie erwartet, dass er mein Handy heimlich durchsucht, denn so ist er eigentlich nicht.
Auf jeden Fall unterstellt er mir hier lügen und Manipulation, ebenso weil ich zu einer Freundin sagte, dass unsere Kinder seine Augenbrauen geerbt haben und ich das Mega schön finde, weil er sie nicht mal zupfen muss damit sie gut aussehen. Er hat mir daraufhin unterstellt ich würde lügen über ihn verbreiten, denn schließlich wüsste ich doch, dass er sie ab und zu zupft (vielleicht 4x im Jahr). Unser Baby hat er letztens außerdem einfach als „Schwuchtel“ bezeichnet, weil er einen Schlafanzug anhatte, den einige Jahre zuvor seine Schwester trug. Sowas würde er eigentlich nie sagen.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Vor ein paar Wochen sagte er mir, er sei so froh mich an seiner Seite zu haben und dass er in den letzten Jahren durch mich viel reflektierter geworden wäre und ihm diese Veränderung gut täte. Auf einmal bin ich aber der Staatsfeind Nummer 1, bekomme all seine Wut ab (Zitat: an jemanden muss ich es ja rauslassen und du bist halt da, sorry) und werde für Dinge gestraft die ich nicht verstehe. Er gibt mir die Schuld für seine Krankheit und meint aber auch „Ich habe ja auch eine teilschuld denn ich lasse mich von dir manipulieren - sogar beim Essen“.
Hier spielt er darauf an, dass ich vegetarisch esse und er gern Fleisch und Fisch mag. Ich habe ihm in den letzten Jahren IMMER angeboten, Fisch oder Fleisch zuzubereiten und gesagt, ich esse dann eben die Beilagen oder was anderes dazu. Er hat immer abgelehnt (warum auch immer). Ähnlich bei größeren Entscheidungen die ich gern gemeinsam getroffen hätte, war seine Antwort meist „keinen Bock auf Konversation/Diskussion, mir egal“ und am Ende kriege ich all das vorgehalten und gesagt ich würde ihn übergehen, über ihn entscheiden und ihn damit manipulieren und das hätte ihn in die Depression gestürzt. Dass er eine schwierige Kindheit hatte, sei nicht der Grund, schließlich hätte er über 30 Jahre gut damit gelebt und seine Familie würde auch sagen er habe sich durch mich verändert und was denn wäre, er sei vollkommen gesund. (Mir gegenüber heult sich die Familie aus, dass sie ihn nicht mehr wieder erkennen und er so depressiv ist, wie schlimm alles sei usw.) und ich denke eine gewisse Veränderung ist normal, wenn man Kinder bekommt.
Außerdem zweifelt er immer wieder meine Wahrnehmung an. Wir sprechen bspw. Über etwas oder vereinbaren etwas und am nächsten Tag sagt er sowas wie „nein wir haben 10 Uhr gesagt nicht 12 Uhr“ und meint ich würde lügen und ihn verarschen wollen. Das sind objektiv ja eigentlich Banalitäten - wieso sollte ich ihn da verarschen wollen?
Ich verstehe die Welt nicht mehr und weiß nicht mehr wie ich mit ihm umgehen, was ich sagen oder nicht tun soll. Die Kinder (besonders die große) leiden natürlich auch unter dieser Kälte und seiner kurzen Hutschnur, aber er meint ja es sei alles in Ordnung und er wäre nach dem letzten Wochenende in Holland Kerngesund.
Für mich ist alles sehr zusammenhangslos, teilweise auch etwas wahnhaft und zusammengereimt. Er sagt auch er habe darüber nachgedacht uns zu verlassen, es sei ihm aber „unlogisch“ erschienen, daher würde er es nicht tun. Im nächsten Moment sagt er aber er könne mir nicht trauen und niemand hätte eine Ahnung was in seinem Kopf los ist und rennt auf und ab durchs Haus. Ich habe ihn gefragt ob es ihn tangieren würde, wenn wir uns scheiden ließen und er meinte „Nö, da mach ich ne Schublade auf, pack das rein und dann ist gut. Ich kümmer mich dann einfach um meine Kinder und fertig.“ im nächsten Moment schiebt er dann nach „naja wer weiß, man kann’s ja nicht im Vorhinein sagen“.
Ich will mich nicht trennen, kann es aber auch nicht ewig ertragen und diese Stimmungsschwankungen machen mich wahnsinnig. Heute ist er auf einmal wieder fast normal und euphorisch und redet normal mit mir. Und gestern war ich noch die schlimmste Person für ihn. In meinen Augen ist das nicht nur die Depression - oder was meint ihr? Kann der viele Cannabiskonsum eine Rolle spielen und ihn psychotisch machen? Ich selbst konsumiere nichts in der Richtung und kenne mich nicht aus.
Ich habe ihn nie hintergangen, angelogen, betrogen oder sonst was. Ich bin ein sehr offener und transparenter Mensch der eigentlich alles mit ihm abspricht. Das einzige was ich eben gemacht habe ist aus Angst dieses Foto gelöscht, aber auch das ist ja kein wirkliches Vergehen.


Hat einer ähnliche Erfahrungen und kann mir sagen wie ich mit ihm und der Situation umgehen kann? Ich bin wirklich am Ende meiner Kräfte und muss mich und die Kinder auch irgendwie schützen. 😔

Liebe Grüße und danke!

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 16:26
von bvs
Canabis kann Psychosen auslösen.
Professionell kann das aber nur eine Fachkraft prüfen.

Danke fürs Teilen, ich wünsche dir viel Kraft, und auch den Mut, nicht alles mit dir machen zu lassen.

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 16:35
von SugarLea
Alleine eine schwere Depression kann Psychosen und Wahnvorstellungen auslösen. Dazu braucht es kein Cannabis.
Ich habe beruflich (Neurologie, Schmerzpatienten) mit vielen Patienten zu tun, die auch in höheren Dosen konsumieren und hab da bisher eigentlich noch nie eine Wahnvorstellung erlebt. Würde eher auf eine Begleiterscheinung der schweren Depression tippen.
Dazu bräuchte es halt eine ärztliche Untersuchung. Sehr schwer vermutlich ihn dazu zu bringen...

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 17:50
von Enidan3
Könntest du vielleicht mit seiner Hausärztin/ Hausarzt sprechen? Solltest du den Namen der Psychotherapeutischen Praxis wissen, melde dich dort (vielleicht per Mail) und schildere die Situation. Immerhin gab es DORT die Empfehlung fürs Cannabis! Und eventuell hört er allein auf ihre / seine Worte ..

Viel Kraft dir dafür ❤️

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 17:51
von Enidan3
Ps: immerhin sind da eure kleinen Kinder im Spiel & sollte es doch eine Psychose sein, ist das ernst , denke ich..

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 18:03
von Freiwasser
Hallo Ihr Lieben,
Ich hab Emmilou auch persönlich geschrieben. Meiner Meinung nach ist die Frage nach der Ursache der Psychose, oder ob das im klinischen Sinne eine Psychose ist, zwar interessant, aber lenkt davon ab, dass sich Frau und Kinder in einer schwer erträglichen, auf mehreren Ebenen missbräuchlichen Situation befinden, aus der sie raus sollten.
Liebe Grüße und alles Gute für alle hier!

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 18:04
von mime
Hallo Emmilou,

wie andere schon schrieben, kann das nur ein (Fach-) Arzt sicher diagnostizieren, was mit deinem Mann los ist. Viele Symptome können (müssen aber nicht) von der Depression her kommen. Stimmungsschwankungen, Aggression usw. sind nicht selten, auch dass eine Trennung im Raum steht usw.

Was mich aber extrem stutzig macht, ist, dass die Therapeutin ihm (explizit?) Cannabiskonsum empfohlen haben soll... Nicht dass ich mich in dem Bereich auskenne, aber in meiner Reha wurde eine Patientin immer wieder auf Drogen getestet - weil eben eine Therapie / Reha nur ohne möglich seien. Macht m. E. ja auch Sinn.

Ob dein Mann tatsächlich an Wahnvorstellungen leidet oder ggf. eine andere psychische Störung bei ihm vorliegt, muss ein Fachmann entscheiden - doch dazu müsste sich dein Mann eben einem solchen vorstellen, und das wird er wohl nicht wollen.

Könntest du dein Freundesnetz ein bisschen ausbauen, damit du dich ein bisschen freischwimmen kannst von dem 1:1 (dein Mann und du)? Klar, mit 2 kleinen Kindern ist das schwierig, aber so, wie du deine Situation beschreibst, ist es wirklich nur sehr schwer zu ertragen.

Manchmal bieten Therapeuten auch an, dass sich der Klient mit einem Familienangehörigen zusammen einem Gespräch unterzieht. Ob das die Therapeutin deines Mannes macht, weiß ich natürlich nicht. Manche sind so eingestellt, dass sie von Angehörigen gar nichts annehmen / wissen wollen, andere sind da etwas offener. Vielleicht ist das eine Möglichkeit, die Dinge mal von deiner Sicht aus klar zu benennen, denn so, wie du das beschreibst, sollte es nicht länger weitergehen.

Das tut dir nicht gut und euren Kleinen, die ja auch spüren, dass etwas nicht OK ist, ebenso.

Ich denke abschließend, dass du für dich sehen solltest, ob du dir Unterstützung suchen kannst. Manchmal hilft es, darüber zu reden (niederschwellig z. B. über die Telefonseelsorge, bei der du anonym bleibst - vielleicht per E-Mail, wenn dir ungestörtes Telefonieren nicht möglich ist).

Ich wünsche dir und diener Familie, dass sich eure Situation auf längere Sicht bessert.
LG Mime
P.S. An den Hausarzt / die Hausärztin hatte ich - wie andere inzwischen auch - ebenfalls gedacht, mein Text hat sich mit anderen überschnitten.

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 20:13
von Emmilou
Hallo zusammen,
Danke für eure Antworten. Also zunächst einmal: ich habe keine Ahnung, wie man eine Psychose diagnostizieren könnte… zum Facharzt bekomme ich ihn sicher nicht. Vermutlich würde er schon implodieren wenn ich ihm auch nur eine Psychose unterstellen würde. Seine Therapeutin wiederum könnte das sicher diagnostizieren, kennt aber ja nur seine Sichtweise und da ist es schwer zu sagen „ach hi, ich bin’s übrigens die böse Frau und ich bin eigentlich gar nicht böse und manipulativ und eine Lügnerin“ das kommt dann sicher auch seltsam rüber. Dass sie ihm aber zu Cannabis geraten hat, hat er mir zumindest so erzählt. In meinen Augen wirkt das aber extrem unprofessionell, denn meinen Recherchen zu folge gibt es bis auf eine kleine Pilotstudie noch keine aussagekräftigen medizinischen Hinweise auf eine positive Wirkung von Cannabis bei Depressionen. Ihm dann ohne faktische Grundlage dazu zu raten, empfinde ich als grob fahrlässig, denn es handelt sich immernoch um eine Droge. Vielleicht denke ich da aber ja auch zu drastisch. Unseren Hausarzt wollte ich in der Tat mal kontaktieren und ihn um seine Einschätzung bitten, ebenso würde ich gern seiner Therapeutin mal eine Mail schreiben, habe aber Angst, dass er sich dadurch (zurecht) hintergangen fühlt und mich dann wieder mit seiner Wut und Kälte oder was auch immer straft. Ihn hat es bereits sehr getriggert, als ich angesprochen habe, dass sein Verhalten von außen betrachtet ziemlich zusammenhangslos und etwas irre wirkt. Da ist er sehr stinkig geworden, was ich ja in Ansätzen auch noch verstehen kann - wer hört sowas schon gern.
Wir haben tatsächlich besprochen, dass ich mal mit zu seiner Therapie komme, seine Therapeutin hatte dies wohl bereits zu Beginn angeboten. Er sagte in 3-4 Wochen könnte er sich das vorstellen, er „droht“ mir aber auch immer wieder indirekt mit ihr. „Tja, ich bin mal gespannt was meine Therapeutin dazu sagt, wenn ich ihr erzähle dass du mich manipulierst und irre genannt hast und anlügst, Fräulein.“
Ich habe keine Angst vor ihr oder dem Gespräch mit ihr, aber ich glaube er denkt das wird so ein „er und sie gegen mich“ Termin. Es bleibt also abzuwarten…
Heute ist er fast wie früher. Wir sind zwar nicht groß körperlich miteinander, das ist aber okay. Immerhin redet er normal mit mir. Diese Schwankungen sind so anstrengend - wie wird er morgen drauf sein? Ich habe mir jetzt mal Hilfe über den sozial psychiatrischen Dienst geholt und hoffe, dass die mir eine Anlaufstelle für Angehörige empfehlen können. Außerdem habe ich einen Termin beim Kinderarzt gemacht, wo ich besprechen will, wie wir das Thema kindgerecht vermitteln und die große davon etwas abschirmen können.
Es ist alles so viel… Ich weiß einfach nicht wo mir der Kopf noch steht, ich bin so erschöpft und habe Angst, Co-Depressiv zu werden. Ich war bereits vor einigen Jahren selber mit Depressionen in Therapie, allerdings war es bei mir ein ganz anderes Krankheitsbild und vor allem nicht so schwer. Ich habe wirklich Sorge, dass ich da nun mit rein rutsche und unsere Kinder dann zwei depressive Elternteile haben… wie soll das hier dann funktionieren?
Und vor allem: wie lang dauert das noch und wann wird sein Zustand besser? 😔 Ich wünschte, ich wüsste ein Datum bis zu dem ich durchhalten muss und wo ich wüsste, ab da ist es geschafft…

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 21:08
von DieNeue
Hallo Emmilou,

deine Situation hört sich sehr schwer an. Ich finde es super, dass du dir Hilfe beim SpDi und dem Kinderarzt holst. Es gibt von der Diakonie/Caritas o.ä. auch Eltern-Kind-Beratungsstellen. Vielleicht wären die auch noch eine mögliche Anlaufstelle.
Könntest du auch mal deinen früheren Therapeuten kontaktieren? Vielleicht bekommst du bei ihm/ihr relativ zeitnah einen Termin. Mein Vater macht auch eine Therapie und er konnte nach längeren Pausen auch wieder relativ schnell bei seiner früheren Therapeutin anfangen. Da waren die Wartezeiten nicht so lang wie bei Neupatienten.

Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven.

Liebe Grüße,
DieNeue

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 4. Sep 2024, 23:21
von Emmilou
DieNeue hat geschrieben: 4. Sep 2024, 21:08 Hallo Emmilou,

deine Situation hört sich sehr schwer an. Ich finde es super, dass du dir Hilfe beim SpDi und dem Kinderarzt holst. Es gibt von der Diakonie/Caritas o.ä. auch Eltern-Kind-Beratungsstellen. Vielleicht wären die auch noch eine mögliche Anlaufstelle.
Könntest du auch mal deinen früheren Therapeuten kontaktieren? Vielleicht bekommst du bei ihm/ihr relativ zeitnah einen Termin. Mein Vater macht auch eine Therapie und er konnte nach längeren Pausen auch wieder relativ schnell bei seiner früheren Therapeutin anfangen. Da waren die Wartezeiten nicht so lang wie bei Neupatienten.

Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven.

Liebe Grüße,
DieNeue


Hallo,

Das mit dem alten Therapeuten ist ein Mega Hinweis. Ich wusste das gar nicht, dass die Wartezeiten dann geringer sind. Danke dafür! Es lässt sich zwar nicht umsetzen, da wir mittlerweile 400km weg wohnen, aber vielleicht bietet er ja mittlerweile auch eine Videosprechstunde oder sowas an. Da könnte ich mal nachhaken. :)
Bei der Caritas müsste ich mal nachhören, ob die sowas anbieten und da geschult sind mit so themen… Ich hätte gedacht, die sind vielleicht eher bei wirtschaftlichen, sprachlichen oder alltäglichen/familienorganisatorischen Dingen am Start. Aber ich war damit nie in Berührung, daher kann es auch sein dass die uns gut helfen könnten… Danke in jedem Fall für deine Tipps!

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 07:25
von Freiwasser
Guten Morgen, Emmilou,
Mir kam gerade noch die Idee, ob Du eine Mutter-Kind-Kur beantragen könntest? Du sagst, Du bist noch erholungsbedürftig nach der Schwangerschaft. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, dass Du Dich stärkst, ein bisschen Abstand bekommst und Dich dort auch psychosozial beraten lässt. Möglicherweise kannst Du mit Hilfe von da auch Deine ambulante Therapie organisieren.
Liebe Grüße,
Freiwasser

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 08:15
von Emmilou
Freiwasser hat geschrieben: 5. Sep 2024, 07:25 Guten Morgen, Emmilou,
Mir kam gerade noch die Idee, ob Du eine Mutter-Kind-Kur beantragen könntest? Du sagst, Du bist noch erholungsbedürftig nach der Schwangerschaft. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, dass Du Dich stärkst, ein bisschen Abstand bekommst und Dich dort auch psychosozial beraten lässt. Möglicherweise kannst Du mit Hilfe von da auch Deine ambulante Therapie organisieren.
Liebe Grüße,
Freiwasser


Hallo Freiwasser,

Danke für den Hinweis. :) Ich hatte tatsächlich bereits eine bei meiner Krankenkasse beantragt, allerdings vor ca einem Jahr. Damals wurde abgelehnt mit der Begründung „die Kinder sind zu klein und können daher nicht betreut werden, so können Sie ja keine Behandlungen wahrnehmen.“ Als optimales Alter wurde mir gesagt, solle das Kind 5 Jahre alt sein. Ab 3 ginge es in manchen fällen auch. Da aber ja unser Baby noch lange weg von 3 Jahren ist, fürchte ich, das fällt erstmal flach… 😓 ich denke genau das würde mir aber gerade wirklich (zumindest kurzweilig) helfen. 😮‍💨

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 10:49
von Niri
Hallo Emilou,

mich berührt deine Geschichte sehr, ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Wenn es irgendgeht versuch deine Kinder zu genießen, es ist eine so unwiederbringliche Zeit, wenn sie so klein sind und mir tut es aus der Ferne weh, dass ihr es so schwer habt.....

Zum letzten Thema: es gibt sehr wohl Häuser, wo sehr kleine Kinder bei einer Mutter-Kind-Kur betreut werden können!
Oft ist das nicht leicht und für Mutter und Kind mit Stress verbunden, das ist klar, von daher sollte es wohlüberlegt werden.
In deinem Fall aber, könnte das aus meiner Sicht die momentan genau richtige Maßnahme sein!

Das Müttergenesungswerk hat Beratungsstellen, manchmal auch Caritas, oder andere Wohlfahrtsverbände, die helfen beim Antrag und auch bei der Wahl des richtigen Hauses.

Ich hoffe du findest Unterstützung und grüß dich herzlich
Niri

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 13:58
von Emmilou
Niri hat geschrieben: 5. Sep 2024, 10:49 Hallo Emilou,

mich berührt deine Geschichte sehr, ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Wenn es irgendgeht versuch deine Kinder zu genießen, es ist eine so unwiederbringliche Zeit, wenn sie so klein sind und mir tut es aus der Ferne weh, dass ihr es so schwer habt.....

Zum letzten Thema: es gibt sehr wohl Häuser, wo sehr kleine Kinder bei einer Mutter-Kind-Kur betreut werden können!
Oft ist das nicht leicht und für Mutter und Kind mit Stress verbunden, das ist klar, von daher sollte es wohlüberlegt werden.
In deinem Fall aber, könnte das aus meiner Sicht die momentan genau richtige Maßnahme sein!

Das Müttergenesungswerk hat Beratungsstellen, manchmal auch Caritas, oder andere Wohlfahrtsverbände, die helfen beim Antrag und auch bei der Wahl des richtigen Hauses.

Ich hoffe du findest Unterstützung und grüß dich herzlich
Niri

Vielen Dank für den Rat und auch dir alles gute. ❤️

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 14:48
von Suchende2
Hallo Emmilou,

ich kenne im erweiterten Bekanntenkreis auch einen, der "gegen die Depression" raucht.
Da ist es aber 1 x die Woche 1 - 2 Züge.

Lasse Dich bitte dringend beraten. Zum Beispiel vom sozialpsyhiatrischen Dienst Deiner Stadt, von einer Suchtberatungsstelle.
Einen gemeinsamen Termin bei seiner Therapeutin, wenn er damit einverstanden ist, fände ich auch gut.

Suche Dir alle Hilfe, die Du bekommen kannst. Du und Eure Kinder haben ein Recht darauf.
Für mich wäre eine Grenze überschritten gewesen, in dem Moment, wo er Dein Handy ohne Dein Wissen kontrolliert hat.

Alles Gute,
Suchende

Re: Ehemann depressiv… und psychotisch?

Verfasst: 5. Sep 2024, 20:10
von DieNeue
Emmilou hat geschrieben: 4. Sep 2024, 23:21 Das mit dem alten Therapeuten ist ein Mega Hinweis. Ich wusste das gar nicht, dass die Wartezeiten dann geringer sind.
Ich weiß auch nicht, ob das bei allen Therapeuten so ist, hab es nur bei meinem Vater mitbekommen, dass es dann nur ein paar Wochen gedauert hat.