Vorstellungsrunde

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Schattenspieler62
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Vorstellungsrunde

Beitrag von Schattenspieler62 »

Liebe Leidensgenossen,
ich möchte mich kurz vorstellen.
Leider fand ich hier keine Rubrik für persönliche Vorstellungsrunden, deswegen eröffne ich eine.
Wenn es schon eine gibt, bitte ich um Hinweis oder Verschiebung dieses Beitrags.

Ich bin schon plötzlich 62 Jahre alt. Das geht so schnell und ich fasse es noch nicht. Meine Krankengeschichte, was die Psyche oder die Seele anbelangt: Vor 24 Jahren bekam ich die Diagnose eines Chefarztes „Bipolar“.
10 Jahre lang schluckte ich brav Lithium mit all seinen z.T. fatalen Nebenwirkungen (…).

1,5 Jahre Psychotherapie bei einem renommierten Psychologen und Gerichtsgutachter. Ergebnis: „Bipolarität ausgeschlossen“.

Medikamente beim niedergelassenen Neurologen, der zuvor Oberarzt einer Klinik war. Diagnose: „Bipolar“.

24 Jahre später: 6 Monate Tagesklinik. Diagnose eines jungen Stationsarztes i.A. (In Ausbildung!): „Borderline“/ „Bipolar ausgeschlossen“.
„Es tut mir Leid, dass Sie über die Jahre falsch behandelt worden sind“. (Zitat des jungen Arztes Ende).
Was nun bedeutet „Borderline“? Klingt modern und Englisch. Aber ich las, dass Eindrücke des Lebens in 8-facher Stärke wahrgenommen werden. Das ist eine Qualität, aber eben wohl auch krank.

Zu diesem Forum kam ich zufällig über Harald Schmidt, Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Ich lese viel, aber ich kann mich auch gerne einbringen mit der mir eigenen Denke.
Sollte ich über mein Denken und Spontanität eines Kommentars mal jemanden verärgern, bitte ich schon vorab um Verzeihung.

„Schattenspieler“: Wenn auch aus dem „Bauch“ spontan heraus erfunden: Ich glaube, jeder Mensch hat einen Schatten. Die eigenen Schattenseiten zu erkennen ist wie „Selbsterkenntnis hilft zur Besserung“.
ich2101
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von ich2101 »

Hallo Schattenspieler,

willkommen hier im Forum. Es wundert mich, dass dir noch niemand geantwortet hat. Vielleicht magst du mal beschreiben, welche Symptome dich quälen.

Viele Grüße
ich
Nixe02
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Nixe02 »

Guten Abend, Schattenspieler62,

bipolar ... sind wir das nicht alle?
Nur kann es der Eine besser verstecken oder bemekt es erst gar nicht.
Zugegeben, ich musste erst viel lesen, um eine vage Vorstellung zu bekommen, was bipolar überhaupt ist bzw. sein kann. Je mehr ich las, desto verwirrter wurde ich: es kann alles und nichts sein. Depression, Manie in all seinen Variationen, Kombinationen, Mutationen.

Ich bin polypolar - definintiv! Auch ich erhielt die unterschiedlichsten Diagnosen ... irgendwann erheiterte (Ironie!) mich das und ich schenkte den sogenannten Fachkräften meine Skepsis, jeder hatte für sich Recht, probierte, empfahl - doch irgendwie immer an mir vorbei.

Wem sollte ich Glauben schenken, Person A, Person B oder lieber doch E? Fakt ist/war jemand brauchte Hilfe, nur wusste ich nie so recht wer, ich oder mein Gegenüber (abermals Ironie).
Ich kam zu dem Schluss: ich muss mich entscheiden, dieses ständige Hin und Her verunsicherte zunehmend.

Pathologisch war ich immer ohne Befund, nur einen Schatten hatte ich, dieses fiel mir schon in der Schule auf. Ich war anders.
Neugieriger, schüchterner, dann wieder völlig desinteressiert bis hin zu vagemutig und frech. Mit der Pubertät regelte sich das etwas ein, ich hatte aureichend Freud und Leid erfahren und gelernt, wann es besser war die Klappe zu halten. Das gelang nicht immer.

War ich etwa verrückt, im Sinne von verschoben? Schon immer? Ich fürchte: ja.
Galgenhumor verhalf mir durch so manches Tief, doch irgendwie fehlte mir das Talent zum Glücklichsein.

Ein Schattenspieler war ich nie, denn ich liebte auch die Farben, doch wer kann schon so viel bunt (color) ertragen?
Mittlerweile kann ich damit leben, was bleibt mir auch anderes übrig. (Ironie?)

Schattenspieler62, bring' dich gern mit ein, andere, muiti- oder polypolare Ansichten sind hier zwar nicht sehr gesehen (Annahme!!! :mrgreen: ) , aber nicht von Nachteil.
Willkommen!
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

Der ganze Diagnosen Dschungel ist ja auch ein Wirrwarr, wer soll oder will da durchblicken.
Gelesen hab ich auch vieles, und gerade bei Manie z. B. gibt's viele Kriterien, die sowohl dafür, als auch dagegen sprechen... ist doch "verrückt"...
Aber das Kind braucht nun mal einen Namen, für die Krankenkasse?
Für die Behandlung natürlich auch, wobei da auch vieles nicht ganz koscher ist...Erfahrungen halt.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Senif
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Senif »

Hallo,
bipolar ... sind wir das nicht alle?
Nein, sind wir nicht. Genauso wir wir auch nicht alle depressiv sind, auch nicht ein bisschen.
Ich hab mit einem bipolaren Menschen zusammen gelebt und das ist weit entfernt von "normal". Und das kann man auch nicht "verstecken".

Ich weiß nicht, was diese Aussage aussagen soll, dass alle ein bisschen krank sind ? Nein, ich finde es wird oft versucht alles zu pathologisieren was gar nicht pathologisch ist. Manie und auch Depression sind aber definitiv pathologisch. Das werden betroffene Menschen bestätigen können.
Ich bin polypolar - definintiv!
:roll:

LG Senif :hello:
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo von der Moderation,
nur damit die Odyssee nicht hier auch noch weiter geht...Dieses Forum hier ist explizit KEIN Borderline Forum, da gibt es wirklich sehr gute eigene Foren dazu. Hintergrund ist ganz einfach: Eine depressive Symptomatik im Rahmen einer Borderline Störung und die dazu notwendige Therapie unterscheidet sich von der "klassischen" Depression (und Behandlung) teilweise wirklich diametral.
Beste Grüße
Die Moderation
Schattenspieler62
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Schattenspieler62 »

Nixe02 hat geschrieben: 7. Sep 2024, 23:32 bipolar ... sind wir das nicht alle?
Hallo "Nixe",
Ich musste erstmal herausfinden, wie man hier direkt antworten kann und habe nun verstanden, wie man eine mögliche Antwort editiert. Inzwischen las ich auch, mit etwas Verwunderung, die Einlassung der Moderation.

Grundsätzlich dachte ich, dass dies eine reine Rubrik der Vorstellungsrunde für alle sein könnte, die sich hier neu angemeldet haben. Doch schnell wird es - so weit im Internet möglich -eher "persönlich".

Vieles von dem, was Du schreibst kommt mir bekannt vor. Und ja, ich glaube der Mensch ist "bipolar" angelegt (Man denke nur an die rechte und linke Gehirnhälfte) und von daher auch anfällig, an der bipolaren Störung zu erkranken. Was ich mittlerweile begriffen habe ist, das ab einem bestimmten Übermaß an Hochstimmung und Tiefstimmung die Sache anfängt krankhaft zu werden. Das heißt aber nicht, dass alle Menschen im Sinne einer affektiven Störung bzw. Erkrankung "bipolar" wären.

Wenn man sich verliebt ist man quasi in einem anarchistischen Zustand der Manie. Und das ist dann auch gut so. Wer im Anfall einer manischen Störung all sein Hab und Gut verschenkt, oder irrsinnige Verträge abschließt ist krank.
So erkläre ich mir das.

Für mich war es hilfreich, den Unterschied zwischen pathologischer Bipolarität und der "Borderline" Störung zu begreifen. Es hilft zumindest etwas, den Zugang zu sich selbst neu zu erschließen um zu begreifen, warum man hier oder dort nicht der gesellschaftlich akzeptierten Moral gemäß (Ich mag das Wort "normal" nicht) reagieren konnte.
Senif
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Senif »

Hallo Schattenspieler,

Für mich war es hilfreich, den Unterschied zwischen pathologischer Bipolarität und der "Borderline" Störung zu begreifen.

Was ist der Unterschied ? Und hast du für dich rauskriegen können, was es denn jetzt ist ?

LG Senif :hello:
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

Die Verhaltensmuster sind sowohl bei Bipolarität, als auch bei Borderline, ähnlich angelegt. Insofern wird es keinen gravierenden Unterschied geben.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

Im übrigen findet das was Schattenspieler äußert, auch bei der sogenannten "klassischen" Depression statt.... dass Betroffene sich nicht gemäß der üblichen, gesellschaftlichen Erwartungen, äußern und Verhalten können.
Bzw. andere Werte und Vorstellungen haben, sowie ein eigenes Weltbild.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Schattenspieler62
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Schattenspieler62 »

Senif hat geschrieben: 11. Sep 2024, 14:44
Für mich war es hilfreich, den Unterschied zwischen pathologischer Bipolarität und der "Borderline" Störung zu begreifen.

Was ist der Unterschied ? Und hast du für dich rauskriegen können, was es denn jetzt ist ?

LG Senif :hello:
Ich glaube, Du hast das an anderer Stelle, die als Beitrag inzwischen leider gesperrt worden ist, bereits gesagt.
Stichwort: Beziehungen.
Ein wesentliches Merkmal für "Borderliner" soll sein, dass sie Angst haben verlassen zu werden (Und deswegen "Fehler" machen?). Jedenfalls war das ein wesentliches Merkmal in dem wissenschaftlichen Test, dem ich mich in der Klinik unterzogen habe.
Ich glaube, dem "Maniker" ist das egal. :hello:
Zuletzt geändert von Schattenspieler62 am 11. Sep 2024, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
Senif
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Senif »

Hallo Schattenspieler,

Ein wesentliches Merkmal für "Borderliner" soll sein, dass sie Angst haben verlassen zu werden (Und deswegen "Fehler" machen). Jedenfalls war das ein wesentliches Merkmal in dem wissenschaftlichen Test, den ich mich in der Klinik unterzogen habe.

Ja, das macht Sinn. Ich hab ja mit einer Manikerin mal zusammen gelebt, das war jenseits von gut und böse. Aber auf jeden Fall auch viel Geld ausgegeben, und diverses anderes - und das ging auch über längere Zeiträume.
Bei Borderlinern kann ja der Switch auch innerhalb von Minuten kommen. Da hab ich das niemals als so extrem empfunden, wie bei bipolaren Menschen.

:hello: LG Senif
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

Jou... @ Schattenspieler.... soweit auch meine Recherche... aber Senif fragte ob DU den Unterschied erkannt hast.
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Schattenspieler62
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Schattenspieler62 »

Senif hat geschrieben: 11. Sep 2024, 15:56 Ja, das macht Sinn.
Ob das alles Sinn macht ist nochmal eine andere Frage. Ich glaube, Manien sind einerseits sinnlos, andererseits sind in dem momentanen Größenwahn auch bleibende und sehr sinnstiftende Kunstwerke entstanden. In der Musik, in der Malerei usw.

Zuletzt las ich über Bruckner, der in der Psychiatrie landete, oder Schumann, oder van Gogh. Alles keine dummen Menschen ...

Mein Problem ist das Schubladendenken. Und da bin ich mit meinem letzten Psychiater in der Klinik nicht uneins. Wir sprechen lieber von "Störung(en)" und das heißt: Du funktionierst nicht so, wie du willst.
Wie wir das Kind beim Namen nennen, ist dann doch völlig egal. Irgendwas stimmt nicht und Du kannst nicht so funktionieren wie Du willst oder wie es andere von Dir erwarten.
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

Na ja, Dichter und Denker waren immer schon "psychisch auffällig".... passten nicht ganz zur Norm... aber was ist schon Norm.
Individualität ist gut, und nur diese, bringt uns alle weiter. Das Wort "gestört" hat mir nie besonders zugesagt, weil das gesellschaftlich gesehen als bekloppt gilt...ebenso ist es mit dem Wort "dumm"....dumm ist für mich jener, der davon Gebrauch macht.
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DieNeue
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von DieNeue »

Also ich verstehe den Unterschied zwischen Borderline und Bipolarer Drpression so:
Bei beiden gehen die Stimmungen in die Extreme, bei Borderline kann das allerdings innerhalb von einem Tag immer wieder wechseln, bei Bipolarer Depression ist es immer ein längerer Zeitabschnitt Depression und dann ein längerer Zeitabschnitt Manie.
Auch gibt es bei Borderline extreme Spannungszustände, die u.a. auch von diesen schnellen Stimmungswechseln herrühren bzw. umgekehrt (meine Interpretation!). Borderline hat meines Wissens sehr viel mit Beziehungen zu tun, die in Wechselwirkung mit den extremen Stimmungsschwankungen oft nicht gut funktionieren. Bei Bipolarer Depression können Beziehungen auch mit rein spielen, muss aber nicht und ich schätze auch i.d.R. nicht in dem Ausmaß.
Mal abgesehen davon ist Borderline auch eine Persönlichkeitsstörung, Bipolare Depression eine Affektive Störung, d.h. auch der Ursprung, die Entstehung und "Hartnäckigkeit" der Erkrankung ist unterschiedlich.
Das ist so das, was ich in Kliniken mitbekommen und gelesen habe.
Aber ich wäre ehrlich gesagt gar nicht auf die Idee gekommen, dass das eine mit dem anderen was zu tun haben könnte. Bipolarität ist für mich eine Form der Depression (nämlich eine, bei der man nach einer Episode nicht wieder in einer ausgeglichenen Stimmung landet, sondern im anderen Extrem) und wenn ich an Borderline denke, dann denke ich an ständiges Gefühlschaos und Anspannung.

Wie dann eine Depression mit Borderline-Anteilen aussieht, weiß ich nicht, aber ich vermute, dass da die längeren manischen Phasen fehlen.

Aber ich bin auch nur Laie ;)
Aurelia Belinda
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ DieNeue,

Hihi...wir sind alle "Laien" und doch oft Experten... Experten unserer Stimmungslage etc.
große Spannungszustände? gibt's leider auch bei der NUR "klassischen" Depression...wie man sieht, es gibt hier und dort und überall ähnliches, sei es von der Stimmungslage, als auch von Verhaltensmuster, Ängsten etc.
Wer bitte will dies genauestens definieren, frage ich mich, da müsste ja ein Arzt erstmal viele Stunden, Tage, Wochen einen im Alltag hautnah erleben, beobachten...
der (mancher) Patient kann seine Symptomatik, auch die Häufigkeit, Intensität, oft gar nicht detailliert beschreiben.
Alles nicht einfach zu deuten, alleine durch die jeweilige Wahrnehmung...wie also definieren...
Vielleicht auch mit ein Grund, dass manch eine Diagnose nicht ganz stimmig ist, die Behandlung evtl. fraglich...und ich schreib das nicht aus dem ff, sondern hier sprechen Erfahrungen.
Es liegt mir fern zu verunsichern oder irgendetwas in's lächerliche zu ziehen.

Es ist einfach komplex.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Mario81
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Mario81 »

@ Aurelia

Da stimme ich dir zu. Ich hab auch jedem Therapeuten oder Arzt unbewusst oder bewusst was anderes erzählt.
Einem vertraut man mehr, da erzählt man Dinge für die man sich schämt. Anderen erzählt man weniger.
Und wie du sagst... je nach Stimmungslage.
An schlechten Tagen fühlte ich es, da konnte ich alles besser beschreiben.
An besseren Tagen... Da ging es mir ja "gut"... was sollte ich da erzählen, da konnte ich mich nicht an die schlechten Tage erinnern oder dachte über die "schlechten" Gedanken...so einen Blödsinn kann ich jetzt nicht erzählen, da schäm ich mich für... was wiederum mit Vertrauen zu tun hat...
Klar kommen da andere Diagnosen.
Mit der Zeit erfuhr ich auch mehr über mich und konnte das Puzzle besser zusammen setzen. Mir fiel auch mehr ein, von dem was früher passierte...
Die einen sagen Dysthemie, die anderen revidierende Depression, mal PTBS,...
Nur bei der schweren Depression waren sich alle einig...

Liebe Grüße Mario
"Egoismus besteht nicht darin, zu leben, wie man möchte; sondern darin, von anderen zu verlangen dass sie leben, wie man es möchte"

Oscar Wilde
Senif
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Senif »

Hallo,

ich habe ja nun beide Diagnosen und ich kann euch sagen, es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wenn ich klassisch depressiv bin, ist von der Persönllichkeit(sstörung) nichts mehr da. Und es fühlt sich auch komplett anders an. Auch in der Behandlung gab es gravierende Unterschiede.

Viel spannender ist aber doch die Frage, warum euch das Wort "klassisch" so triggert. Und warum es euch ärgert, wenn jemand auf die Unterschiede hinweist ? Das hat m.E. mit euch selbst zu tun.

Die Kriterien der jeweiligen Erkrankungen sind eindeutig.

LG Senif :hello:
Anne Blume
Moderator
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Re: Vorstellungsrunde

Beitrag von Anne Blume »

Hallo zusammen,

ich möchte den kurzen Exkurs jetzt hier gerne beenden. Es waren wirklich kluge Gedanken und interessante Ansichten dabei, die sicher dem einen oder anderen einen guten Impuls gegeben haben. Für deep dive bitten wir darum, dass Sie auch die zahlreichen Online-Angebote zum Thema Borderline etc. nutzen. Es macht schon Sinn, dass man da Abgrenzungen trifft. Es macht die Angebote einfach besser und ertragreicher für die Nutzenden. Diese Erfahrung haben wir hier im Forum gemacht. Und dies gilt selbstverständlich auch für die Angebote für andere Störungsbilder.

Herzliche Grüße
Anne Blume
Gesperrt