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Einsamkeit.. Und lasst mich allein!

Verfasst: 11. Jul 2024, 11:47
von Undjetzt
Hi.
Vielleicht will ich es mir einfach nur von der Seele schreiben und helfe jemandem, der das hier liest und denkt " Ja, genau! Ich bin also nicht allein mit solchen Gefühlen".

Überwiegend mache ich in letzter Zeit einiges allein. Meistens will ich es so. Zu schnell hab ich keine Lust mehr an der aktuellen Tätigkeit und ich mache was anderes. Da stört ein anderer, der nicht sofort mitziehen kann/will nur.
Und dann gibt's Tage wie heute. Ich wache auf und muss heulen. In mich gegangen, merke ich, ich fühle mich einsam, allein, verlassen..
Ich will, dass mich jetzt jemand in den Arm nimmt. Meine Gand berührt, bis ich einschlafe, mir Nähe und Wärme gibt.
Heute tat meine (ex-)Partnerin mit der ich aktuelle in Trennung lebe dies. Das hilft fürs erste. Aber es sind wirklich krasse Gegensätze von jetzt auf gleich. Eben will ich noch allein sein, dann bin ich auch schon traurig und fühle mich einsam.

Ich weiß, es ist typisch für die Krankheit, aber man kommt sich manchmal schon vor, als sei man komplett irre. :)

Re: Einsamkeit.. Und lasst mich allein!

Verfasst: 11. Jul 2024, 21:43
von Slin97
Einen wunderschönen guten Abend Undjetzt,

Nein du und wir sind nicht komplett irre. Es sind unsere ambivalenten Gefühle, die eben besonders bei Menschen mit Depressionen stark ausgeprägt sind.
Komplette Gegensätze Alles oder Nichts. Liebe oder Tod. Nacht oder Tag, ich kenne diese Zustände auch. Extreme Wut folgt extremer Freude.
Es ist ein Fluch und Segen zugleich!

DU bist damit nicht alleine, und ich hoffe ich konnte dir dies in diesem Post vermitteln.
Slin !

Re: Einsamkeit.. Und lasst mich allein!

Verfasst: 11. Jul 2024, 23:05
von Senif
Hallo,

ich hatte in der depressiven Episode eher keine ambivalenten Gefühle, zumindest nicht bewusst. Es ging mir eigentlich über Monate hinweg ziemlich elend ohne Gefühlsschwankungen. Es war immer gleich schlecht.
Das Ambivalente kenne ich eher vom Borderline, was aber komplett überlagert war, durch die die Depression. Da war die PS quasi nicht mehr vorhanden. Aus meiner Sicht 2 unterschiedliche Erkrankungen.

In den depressiven Episoden war ich irgendwie nicht mehr in der Lage soziale Kontakte zu pflegen. Aber so ein extremes Einsamkeitsgefühl, wie viele beschreiben, hatte ich nicht. Zumindest nicht so extrem. Aber ich bin eher auch ein Einzelgänger - das ist vielleicht übertrieben gesagt - ich mache Mannschaftssport etc. - aber ich bin auch gern allein. Ich brauche meinen Freiraum. Vielleicht auch beides und beides muss in einem für mich passenden Verhältnis stehen. Stimmt dieses Verhältnis nicht, kommt es zu emotionalen Abwehrreaktionen: z.B. habe ich zu viel Kontakt, fühle ich mich erdrückt oder nicht frei - dann "erarbeite" ich mir quasi wieder das Alleinsein, mit dem Ergebnis, dass ich dann über längere Zeit wieder allein sein will. Bin ich aber zu lang allein, dann schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung aus.

Also so ist das bei mir zumindest. Das ist aber denke ich ein Stück weit normal. Wenn ich die Balance einigermaßen halte, geht es mir gut.

LG Senif :hello:

Re: Einsamkeit.. Und lasst mich allein!

Verfasst: 12. Jul 2024, 09:43
von Undjetzt
Hallo und vielen lieben Dank an alle. Heute sag es schon ganz anders aus.
Ich war/ bin zwar sehr müde, aber nicht traurig. Nachdem meine Arzttermine durch sind, werde ich mal versuchen ein Mittagsschläfchen zu machen.
Jeder Tag ist halt anders. :)