Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

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Überdosis
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Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Überdosis »

Hi,

durch die Antidepressiva habe ich leider zugenommen.
Seit dem ich wieder Kontakt habe zu meinen Eltern lassen sie bei jeden wiedersehen, so kommentare fallen, ich solle doch abnehmen.

Erklärt, dass es am Mirtazapin liegt habe ich jedesmal geduldig.

Gestern war es dann, für mich, schrecklich verletzend.

Mein Vater hatte gestern Geburtstag, seinen 66 Jährigen.
Freitags schrieb meine Mutter, dass ich am nächsten Tag zu einem Restaurant kommen soll, weil sie dort essen gehen wollten.
Also wirklich nur einen Abend zuvor bescheid gesagt für den nächsten Tag.

Ich hatte die Woche Nachtdienst, war also noch gestern bis 6 Uhr früh arbeiten und weil das Essen schon um 11:45 Uhr statt fand und ich 1 Stunde Anfahrtsweg habe, habe ich nur 2 Stunden gedöst, nachdem ich halt die komplette Nacht wach war.

Ich, totmüde, dahin gefahren.
Alle waren da, mein Bruder mit seiner Frau und Kind.
Meine Tanten und Onkel, meine Schwester.

In dem Restaurant ist es Standart, dass die Portionen riesig sind. Wir alle hatten Portionen auf den Teller, die nicht für 1 sondern für 2 reichten...

Da kam es dann:
" jetzt wissen wir ja woher du dein Gewicht hast, ne Susan?"
Ob es von meinem Vater oder von meiner Mutter kam, weiß ich gar nicht mehr, es kam nur von einem der beiden und als es gesagt wurde sprach keiner.
Es hat echt jeder dort gehört.

Schweigen. Keiner sagte was.
Ich konnte auch nichts mehr sagen, starte hundemüde nur auf diesen riesigen Teller und wäre am liebsten abgehauen, weil ich merkte, wie sehr mich das verletzte.

Meine eine Tante meinte dann nur nach einer Weile Stille, dass es doch ok ist, wenn man es tragen kann.
Um sie nicht bloß zustellen hab ich ihr zugenickt, denn auch wenn ich ihre Aussage nicht teile, brach sie dankenderweise so ja diese Stille.

Mir ist aber so übelst der Appetit vergangen, ich konnte kaum was essen. Alle anderen hatten über die Hälfte ihre Teller geleert, meiner sah fast unberührt aus, weil ich irgendwie nur noch den leichten Salat herunter gewürgt bekommen habe.... hab mir das Essen dann einfach einpacken lassen.

Habt ihr auch so Verwante, die so sind?
Wie geht man mit sowas um?

Ich bin wochenlang nicht zu ihnen gefahren, weil ich voll den depressiven Schub habe..
Gestern bin ich echt nur zu liebe meines Vaters hingefahren, obwohl das Folter ist, wach zu bleiben dann für mich und als dank dann so bloß gestellt zu werden... verletzt.


Liebe Grüße
Lavendel64
Beiträge: 552
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo,

ja, ich kenne das. Meine Mutter lässt so halblaute Kommentare fallen (wenn man nachfragt, was sie gesagt habe ''nichts`), die jeder zumindest ansatzweise versteht. Gern bei Personen mit Übergewicht - mich eingeschlossen. ("Ich mag nichts essen" - "Macht nix, du hast ja genug zuzusetzen") In meiner Jugend (inzwischen bin ich 59) nötigte sie mich von einer Diät zur nächsten (bei 173 sollte ich 55 kg wiegen, so ihre Idee). Essen dient dem Überleben - nicht mehr, nicht weniger. Das endete für mich in der Klinik für Magersüchtige (dabei war es nicht MEINE Einstellung, die falsch war). Glücklicherweise lernte ich in der Zeit meinen Mann kennen, zog aus (und Mutter hatte in ihm ein neues Opfer).
Nach der Geburt unserer Tochter kam ich nie wieder auf mein altes Gewicht zurück (dazu kocht mein Mann zu gut). War mir auch egal. Ich wollte dir damit sagen du bist nicht allein.

Heute lebt sie im Heim und ich bringe ihr bei jedem Besuch Sahnejoghurt mit ... hihi

Ich habe mich durch mehrere Therapien gekämpft, meine Depression werde ich nicht mehr loswerden. Muss nichts damit zu tun haben. Aber ich habe eines gelernt: MEIN Leben, meine Entscheidungen! Eine Familienfeier ist gut und schön, wenn zu kurzfristig dann gibt es heute ein "nein" dazu. Es sind genaue Abwägungen, was MIR gut tut. Bei der Bemerkung wäre ich aufgestanden und gegangen, mit einem Kommentar, dass ich es nicht nötig habe, mich beleidigen zu lassen. Ich nehme meine Mutter wie sie ist - mit allen Fehlern habe ich sie verdammt lieb - aber ich erwarte das Gleiche von ihr.

Kurz: Du bestimmst über Dein Leben. Niemand anderes. Wenn Du Deinem Vater zuliebe dorthin fahren möchtest, dann mach es - aber bereite dich so vor, dass Bosheiten an dir abprallen oder du sie parieren kannst. Wenn Du dadurch das schwarze Schaf wirst, dann ist das eben so.

LG Lavendel ***die dich soooo gut verstehen kann****
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Senif
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Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Senif »

Huhu,
MEIN Leben, meine Entscheidungen! Eine Familienfeier ist gut und schön, wenn zu kurzfristig dann gibt es heute ein "nein" dazu. Es sind genaue Abwägungen, was MIR gut tut
Sehe ich genauso. Früher habe ich mir auch für andere den Hals gebrochen, aber es lag an meinen Glaubenssätzen. Wie, du bist sonst ein schlechter Mensch, wenn du nicht hilfst, du bist eine schlechte Enkelin, wenn du nicht zu Omas Geburtstag kommst, du bist narzisstisch, wenn du jetzt dieses und jenes machst oder nicht machst usw. usf. - es hat mir so das Leben zur Hölle gemacht. Und ich habe meine Bedürfnisse ignoriert. Großer Fehler.

Seit ich wohlwollender mit mir selbst bin, und erkannt habe, dass ich nicht gleich ein schlechter Mensch bin, wenn dieses und jenes mache, seit dem fällt es mir auch leichter nein zu sagen und besser auf mich zu achten.

Ich weiß nicht, wie ich in deiner Situation reagiert hätte, ich hätte es glaub noch mal erklärt und auch gesagt, dass ich das als sehr verletzend empfinde. Und wenn es dann immer noch nicht ankommt, dann täte es mir leid, dann kann ich nicht mehr kommen. Und das ist völlig in Ordnung, weil ich natürlich meine Grenze wahre. Und Grenzen hat jeder, das ist nichts schlimmes !

:hello: LG Senif
mime
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Registriert: 6. Sep 2013, 13:28

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von mime »

Hallo Überdosis,

da ich deine (famliäre) Situation nicht im Detail kenne, schreibe ich zwar meine Gedanken (diese aber bitte mit Vorsicht zu lesen, da ich mit dem Thema "Famlie" so meine Probleme habe).

Also, das geht meiner Meinung ja mal gar nicht, was deine Verwandtschaft dir so an den Kopf wirft! Dass man von bestimmten Antidepressiva zunehmen kann (Mirtazapin hatte bei mir auch für 12 kg mehr auf der Wage gesorgt, ohne dass ich mehr gegessen habe), ist altbekannter Fakt. Dass deine Familie da noch zusätzlich solche Kommentare loslässt, zeugt von großer Taktlosigkeit.

Du bist von deiner Nachtschicht übermüdet zu deiner Familie gefahren und musst dir so etwas anhören? Nö. Ich würde beim nächsten Mal solchen Treffen erst mal fern bleiben. Du warst da, hast guten Willen gezeigt und wurdest beleidigt. Dass die Portionen im Restaurant groß waren, dafür kannst du ja nichts. Aber jeglicher Kommentar deine Figur betreffend sollte unterlassen werden!

[Nur mal kurz am Rande erwähnt: meine Essstörung in Jugendzeiten war genau auf solche Kommentare zurückzuführen (dabei war ich nie dick, aber eine Tante meinte, sie müsse über meine Kleidergröße reden, weil mein Gesäß zu dick sei) - also Vorsicht, bei solchen Äußerungen].

Es ist beschämend, sich solchen Äußerungen aussetzen zu müssen. Ich würde diese Familie eine Zeitlang meiden, denn noch mehr heruntergezogen zu werden als man sowieso schon ist, braucht man wirklich nicht in der Depression. Man könnte natürlich auch das Gespräch suchen und sagen, dass das sehr verletztend war, was da passiert ist. Aber da muss man abwägen, wie einsichtsfähig die Menschen in deiner Familie sind. Denn eine Reaktion: "Mein Gott, hab dich nicht so" oder "Du bist aber ein Mimöschen" brauchst du definitiv nicht noch obendrauf.

Mir hat beim Abwägen von familiären Situationen immer geholfen, wenn ich mich gefragt habe: "Was habe ICH davon?" (wenn ich zu solchen Treffen gehe). Macht mir alles nur Stress, bleibe ich weg. Gehe ich nur um des lieben Familienfriedens Willen, muss man abwägen, ob es sich lohnt. Erwarten mich Kommentare, die mich verletzten, gehe ich einfach. Ich hänge nicht an Menschen, die mir nicht gut tun.

Ich wünsche dir, dass du einen guten Weg für dich findest, mit deiner Familie so umzugehen, dass es dir gut geht dabei. Manchmal kann eine familäre Pause wohltuend sein.

Ich weiß, dass ich da nicht neutral bin, da vorgeschädigt, insofern: schau einfach, was dir gut tut in puncto Familie. Wenn die Restaurantsituation nur eine Ausnahme war, ist das vielleicht noch verschmerzbar. Ist dies jedoch die Dauereinstellung dir gebenüber, würde ich das alles nochmal überdenken. Du bist wichtig und dir soll es gut gehen.

Liebe Grüße
Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Iwnm
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Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Iwnm »

Hallo Überdosis,
ich kann deinen Unmut über das Verhalten deiner Eltern gut nachvollziehen. Ich finde es auch lieblos, rücksichtslos, unachtsam und verletzend.
Finde es dabei komplett unwichtig, woran es liegt, dass du zugenommen hast. So geht man einfach nicht miteinander um. Schon die kurzfristige Planung bei der von dir erwartet wird, dass du springst wenn deine Eltern pfeifen, ohne Absprache und Rücksicht auf dich, finde ich nicht fair.
Ich vermute mal, taktlose Grenzüberschreitungen sind in Eurer Beziehung keine Seltenheit.

Wie geht man damit um, wenn man sich von nahestehenden Menschen verletzt fühlt?
Am besten man bringt es zur Sprache, denke ich. Auch nicht immer meine Stärke. Zeigt das Gegenüber kein Interesse, keine Einsicht und keinen Willen zur Veränderung, würde ich knallharte Konsequenzen ziehen und den Kontakt eher meiden. Aber das ist natürlich leichter gesagt als getan.

Wichtig ist jetzt sowieso erstmal, dass du auf dich hörst. Du empfindest dieses Verhalten verletzend. Basta. Und auch wenn du meine Zustimmung nicht brauchst, hast du sie. Ich finde das Verhalten deiner Eltern auch richtig schäbig.
Schnuckerzecke
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Registriert: 1. Jun 2024, 13:40

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Schnuckerzecke »

Hallo Überdosis,
ich kann dich voll verstehen. Schon beim Lesen ging mir die Hutschnur hoch.

Ich kenne derart Kommentare, Bewertungen, Urteile auch von früher - wenn auch nicht das Gewicht betreffend.
Vor allem um des lieben Friedens Willen und aus Selbstschutz habe ich nie gesagt, wie scheiße ich den einen oder anderen Kommentar fand, denn sonst wären die Situationen eskalliert, ich in alte Muster gefallen und die ganz alten Gedanken und Gefühle wären an die Oberfläche gekommen.

Erst mit der Therapie habe ich gelernt, Grenzen zu setzen. Meine Arbeitskollegen waren die Versuchskaninchen.
Und heute? Manchmal kommen die Grenzen freundlich und diplomatisch, manchmal unmissverständlich, manchmal kompromisslos. Abhängig davon, wie frech/anmaßend ich das finde, was die andere Person sagt.

Wenn die Familie einen mit ihren Aussagen verletzt, gibt es fast keine Entschuldigung dafür. Wahrscheinlich würden sie sagen, es war nur Spaß gewesen und man soll nicht so empfindlich reagieren. Und dann würde es im Innen erst recht eskallieren.
Da fragt man sich, wie gut die Familie einen kennt und wieviel Interesse sie tatsächlich haben, zu verstehen, wie es einem geht oder was einen umtreibt.

Als Kind konnte ich meinen Eltern nicht sagen, dass es mir in der einen oder anderen Situation nicht gut geht. Dass ich Angst habe oder mich fühle, als wäre ich nicht in Ordnung.
Und das ist irgendwo logisch - denn, wenn ich als Kind hätte darüber sprechen können und Verständnis und Trost erhalten hätte, dann hätte es einige Erlebnisse sicher nicht gegeben oder sich nicht in diese Folgestörungen entwickelt.

Für einige hartnäckige Personen - z.B. auf der Arbeit - habe ich mir Sätze zurechtgelegt, die ich dann entgegne, wenn nicht zutreffende Aussagen oder Behauptungen an mich herangetragen werden. So komme ich weder in Erklärungsnot noch in eine Rechtfertigung - das Thema ist für mich dann einfach beendet.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, sind mir beim Lesen deines Textes spontan folgende Sätze eingefallen:
"Ich würde mir das auch anders wünschen. Aber es ist nun einmal so wie es ist und damit muss ich jetzt umgehen. Wenn ich dann Sätze / Kommentare höre, wie (je nachdem, was sie gesagt haben), dann hilft das mir überhaupt nicht."

Das sind meine Gedanken dazu.
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
SonneundDunkenheit
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Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Überdosis,

mal abgesehen, dass solche Kommentare mehr als verletzend sind, frage ich mich, warum wirst du erst kurz zuvor zu so einer Feier eingeladen? Die große Runde in einer Gaststätte lässt vermuten, dass die Feier ja wohl bereits einige Zeit zuvor organisiert wurde oder haben es die anderen Gäste auch nicht eher gewusst....schwer vorstellbar.

Eine Einladung über einen Nachrichtendienst ist für mich schon ein Ausdruck der bestehenden emotionalen Distanz.

Eigentlich ist es aus meiner Sicht egal warum man nicht das Idealgewicht, ideale Aussehen hat,... Es ist respektlos jemanden so bloß zu stellen. Wenn sich Eltern so über ihr Kind äußern, ist das eigentlich nicht zu entschuldigen. Ich wäre auch sehr verletzt.

Dass du zu dem Treffen trotz Nachtdienst gefahren bist, war deine "freie" Entscheidung. Hast du es für deinen Vater getan (der dich vielleicht beschimpft hat) oder weil du dazugehören wolltest?

Das Bedürfnis Teil einer Familie zu sein, anerkannt und respektiert zu werden so wie man eben ist, haben bestimmt so ziemlich alle Menschen. Das funktioniert aber nur, wenn alle Beteiligten ihren Teil "leisten".
Du kennst deine Eltern/ Familienmitglieder und musst für dich entscheiden was aus deiner Sicht der erfolgreichere Weg im Sinne deiner psychischen Stabilität ist; Konfrontation in Form eines klärenden Gespräches oder "Rückzug" als Selbstschutz. Beide Wege sind emotional aufgeladen und können schmerzhaft enden.

Ich weiß nicht ob ich den Mut gehabt hätte, aufzustehen und zu gehen vor gesammelter Mannschaft. Es wäre sicherlich eine klare "Kampfansage" gewesen mit Konsequenzen.

Ich habe zu meiner Mutter seit Kindertagen auch ein kompliziertes Verhältnis, aber auch Kinder, die ihre Oma lieben (und nicht Opfer meiner Vergangenheit sein sollen). Wir haben so etwas wie "Waffenfrieden" vereinbart, wenn Familienfeiern anstehen. Das funktioniert mittlerweile sehr gut nachdem ich vor Jahren am 1. Weihnachtsfeiertag meine Kinder und meinen Mann ins Auto gepackt habe nachdem meine Mutter wieder einmal alles viel besser wusste und sich im Ton vergriff.

Ich wünsche dir einen Weg zu finden mit dem DU umgehen kannst. DU entscheidest, musst aber auch mit den eventuellen Konsequenzen umgehen können. Ich habe kaum noch Kontakt zu meiner Mutter (außer anlassgebunden) und mir geht es mit dem Abstand sehr gut.
shiara
Beiträge: 23
Registriert: 6. Apr 2022, 12:12

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von shiara »

Hallo Überdosis

Es haben alle schon gesagt, was ich auch sagen wollte. Wollte dir aber hier lassen das es mir sehr leid tut, das du in so einer schwierigen Situation warst. Und du sehr stolz sein kannst, dass du sie so gemeistert hast.

Meine Oma ist leider auch nicht zimperlich. Sie sagt auch Dinge ohne nachzudenken. Aber deine Mutter (oder Vater) wissen von den Umständen und daher finde ich es sehr traurig das sie dich nicht unterstützen.

Ich hoffe du weisst das sie im Unrecht sind und bitte gib vor allem auf dich acht

Liebe Grüsse
Überdosis
Beiträge: 276
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Überdosis »

Hallo ihr Lieben,

auch wenn es tröstlich ist, ist es doch schrecklich, dass einige ebenfalls solche Leute als Verwandten haben.

Lavendel, es ist so furchtbar, dass deine Mutter dich so übelst hungern lassen hat, dass du dafür in die Klinik musstest.
Und ja, ich glaube, wären die anderen Tanten und so von mir nicht dort gewesen, ich glaub, ich wäre einfach abgehauen.
Doch dann dachte ich, ist doch sein Geburtstag, wie sieht das dann aus?
Verbaut doch dann alles und ich hätte es wohl nur schwer hin bekommen.

Mime, ich kann dich da total gut verstehen, dass du durch solche Kommentare in die Magersucht abgerutscht bist.
Derzeit spiele ich nämlich leider selber mit dem Gedanken, abzunehmen (hab schon 5 kg weg) und aber einfach immer weiter abzunehmen, bis ich an der Grenze zum Untergewicht bin, damit ich einfach diese blöden Kommentare nicht mehr hören muss.
Das absurde ist, ich war nie übergewichtig, erst seit 3 Jahren durch die Medikamente.
Und bevor ich die Medis nahm war ich auch untergewichtig und sah richtig krank aus, aber da haben sie nie gesagt gehabt von wegen ess mal mehr....

Den Kontakt abzubrechen, damit spiele ich auch wieder gedanklich. Fällt mir aber sehr schwer.
Das traurige ist, ich hab erst seit 5 Monaten wieder Kontakt zu meinen Eltern, zuvor hatte ich 16 Monate den Kontakt abgebrochen gehabt und davor auch schonmal 12 Monate.
Es ging mir mit ihnen nicht gut, aber ohne sie leider auch absolut nicht.
Kontakt abzubrechen war für mich nie befreiend, sondern mir ging es damit richtig schlecht und es wurde auch nie besser mit den Monaten.


Schnuckerzecke, meine Eltern waren leider genauso wie deine.
Wenn ich es mal wagte mich mit Sorgen oder Problemen an diese zu wenden, wurde alles verharmlost, so als reagiere ich überempfindlich, oder es wurde gesagt, dass es an mir selbst liegt, dass ich diese Probleme habe, ich also schuld dran bin und ich es doch einfach durchziehen solle... z.B. die Schule.
Ich bin leider nicht so schlagfertig wie du.
Ich hatte meinen Eltern halt erklärt, dass ich ohne Mirtazapin mir das schlafen verbiete.
Ich sag mir dann immer wieder im Kopf, dass ich nicht schlafen darf. Sollte ich vor Müdigkeit mal doch einnicken, schrecke ich auf, denn "ich darf ja nicht schlafen".
Da kam dann von ihr, dass das ja schrecklich ist, aber dennoch kommen immer weiter diese Kommentare, ob ich schwanger sei, wie fett ich bin und ich solle doch abnehmen...


SonneundDunkelheit, ich fühle mich leider nicht dazugehörig, damit triffst du den Nagel auf den Kopf.
Damals hatten wir ein Haus, hatte in diesem eine eigene Wohnung, aber keine Privatsphäre.
Für Miete zahlen, mein Auto nutzen oder bei finanziellen Engpässen auszuhelfen, da war ich gut genug.
Bin ich mit meinen Tieren zum Tierarzt, wollte alleine sein und alleine kochen, bekam ich Ärger. Die wollten, dass ich so lebe, wie sie es sich vorstellten.
Als ich dann vor 5 Jahren dort weg bin, waren sie 2 volle Jahre wütend auf mich, richtig wütend, dabei hatte ich vor dem Auszug ein Jahr zuvor bescheid gesagt, dass ich vorhabe weg zu gehen.
Hab dann 1 Jahr den Kontakt abgebrochen, weil sie nicht aufhörten wütend zu sein, dann 4 Monate wieder Kontakt gehabt als meine Mutter den Herzinfarkt hatte, nur dann wieder für 16 Monate den Kontakt beendet, weil sie immer noch wütend waren und jetzt halt erst wieder erst seit 5 Monaten Kontakt zu ihnen.

Wenn ich was nicht wissen muss, weiß ich es nicht, wenn was ansteht, erfahre ich es immer ganz kurzfristig, dass ich springen muss um noch dran teilnehmen zu können, ohne mir Zeit lassen zu können (wie halt jetzt mit dem Geburtstagsessen).
Als letztens mein Onkel im Sterben lag, durften sich alle von ihm verabschieden, mir wurde erst bescheid gesagt, als er tot war. Dabei hab ich meine Kindheit und Jugend mit dem Onkel verbracht.
Die Beerdigung war auch wieder voll knapp bescheid gesagt .
Als mein Bruder seiner damaligen Freundin und jetzige Ehefrau den Heiratsantrag machte, wussten es alle, alle waren da... wer wusste von nichts? Ich, dabei war das noch im Haus, wo wir alle unter einem Dach gelebt hatten.



Jetzt am 10.7. hat meine Mutter Geburtstag.
Irgendwie, ich mag das einfach nicht mehr. Ich bin voll das schwarze Schaf, ohne es sein zu wollen und fühle mich nicht dazugehörig.
Zu meinen Geschwistern sind sie gar nicht so, da voll das Gegenteil.

Soll ich den Kontakt nun wieder beenden?
Es läuft ja nicht besser, es verläuft eigentlich wie zuvor.
Ich werde ausgeschlossen, wenn, erfahre ich alles ganz kurz zuvor, so dass ich selbst es als total rücksichtslos empfinde gegenüber mir, weil ich dann springen muss, um dabei zu sein, denn wenn ich absage, wird das ja auch gar nicht verschoben, dann findet es immer ohne mich einfach statt.

Jetzt bei dem Geburtstagsessen frage ich mich tatsächlich schon die ganze Zeit, ob das Absicht war so kurzfristig bescheid zu geben und es Absicht war, es so früh zu legen, weil sie vielleicht hofften, dass ich nicht kommen könnte.
Normalerweise essen wir zu Mittag nämlich nie vor 17/18 Uhr.. niemals schon um 11:45 Uhr.

Ich frag mich nur, was hab ich getahn oder tue ich noch, dass ich so übelst behandelt und ausgeschlossen werde?


Liebe Grüße
Bibutz
Beiträge: 156
Registriert: 17. Okt 2023, 13:03

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Bibutz »

Überdosis hat geschrieben: 24. Jun 2024, 02:21
Derzeit spiele ich nämlich leider selber mit dem Gedanken, abzunehmen (hab schon 5 kg weg) und aber einfach immer weiter abzunehmen, bis ich an der Grenze zum Untergewicht bin, damit ich einfach diese blöden Kommentare nicht mehr hören muss.
Das absurde ist, ich war nie übergewichtig, erst seit 3 Jahren durch die Medikamente.
Und bevor ich die Medis nahm war ich auch untergewichtig und sah richtig krank aus, aber da haben sie nie gesagt gehabt von wegen ess mal mehr..

Den Kontakt abzubrechen, damit spiele ich auch wieder gedanklich. Fällt mir aber sehr schwer.
Das traurige ist, ich hab erst seit 5 Monaten wieder Kontakt zu meinen Eltern, zuvor hatte ich 16 Monate den Kontakt abgebrochen gehabt und davor auch schonmal 12 Monate.
Es ging mir mit ihnen nicht gut, aber ohne sie leider auch absolut nicht.
Kontakt abzubrechen war für mich nie befreiend, sondern mir ging es damit richtig schlecht und es wurde auch nie besser mit den Monaten.


Schnuckerzecke, meine Eltern waren leider genauso wie deine.
Wenn ich es mal wagte mich mit Sorgen oder Problemen an diese zu wenden, wurde alles verharmlost, so als reagiere ich überempfindlich, oder es wurde gesagt, dass es an mir selbst liegt, dass ich diese Probleme habe, ich also schuld dran bin und ich es doch einfach durchziehen solle... z.B. die Schule.
Ich bin leider nicht so schlagfertig wie du.
Ich hatte meinen Eltern halt erklärt, dass ich ohne Mirtazapin mir das schlafen verbiete.
Ich sag mir dann immer wieder im Kopf, dass ich nicht schlafen darf. Sollte ich vor Müdigkeit mal doch einnicken, schrecke ich auf, denn "ich darf ja nicht schlafen".
Da kam dann von ihr, dass das ja schrecklich ist, aber dennoch kommen immer weiter diese Kommentare, ob ich schwanger sei, wie fett ich bin und ich solle doch abnehmen...


SonneundDunkelheit, ich fühle mich leider nicht dazugehörig, damit triffst du den Nagel auf den Kopf.
Damals hatten wir ein Haus, hatte in diesem eine eigene Wohnung, aber keine Privatsphäre.
Für Miete zahlen, mein Auto nutzen oder bei finanziellen Engpässen auszuhelfen, da war ich gut genug.
Bin ich mit meinen Tieren zum Tierarzt, wollte alleine sein und alleine kochen, bekam ich Ärger. Die wollten, dass ich so lebe, wie sie es sich vorstellten.
Als ich dann vor 5 Jahren dort weg bin, waren sie 2 volle Jahre wütend auf mich, richtig wütend, dabei hatte ich vor dem Auszug ein Jahr zuvor bescheid gesagt, dass ich vorhabe weg zu gehen.
Hab dann 1 Jahr den Kontakt abgebrochen, weil sie nicht aufhörten wütend zu sein, dann 4 Monate wieder Kontakt gehabt als meine Mutter den Herzinfarkt hatte, nur dann wieder für 16 Monate den Kontakt beendet, weil sie immer noch wütend waren und jetzt halt erst wieder erst seit 5 Monaten Kontakt zu ihnen.

Wenn ich was nicht wissen muss, weiß ich es nicht, wenn was ansteht, erfahre ich es immer ganz kurzfristig, dass ich springen muss um noch dran teilnehmen zu können, ohne mir Zeit lassen zu können (wie halt jetzt mit dem Geburtstagsessen).
Als letztens mein Onkel im Sterben lag, durften sich alle von ihm verabschieden, mir wurde erst bescheid gesagt, als er tot war. Dabei hab ich meine Kindheit und Jugend mit dem Onkel verbracht.
Die Beerdigung war auch wieder voll knapp bescheid gesagt .
Als mein Bruder seiner damaligen Freundin und jetzige Ehefrau den Heiratsantrag machte, wussten es alle, alle waren da... wer wusste von nichts? Ich, dabei war das noch im Haus, wo wir alle unter einem Dach gelebt hatten.



Jetzt am 10.7. hat meine Mutter Geburtstag.
Irgendwie, ich mag das einfach nicht mehr. Ich bin voll das schwarze Schaf, ohne es sein zu wollen und fühle mich nicht dazugehörig.
Zu meinen Geschwistern sind sie gar nicht so, da voll das Gegenteil.

Soll ich den Kontakt nun wieder beenden?
Es läuft ja nicht besser, es verläuft eigentlich wie zuvor.
Ich werde ausgeschlossen, wenn, erfahre ich alles ganz kurz zuvor, so dass ich selbst es als total rücksichtslos empfinde gegenüber mir, weil ich dann springen muss, um dabei zu sein, denn wenn ich absage, wird das ja auch gar nicht verschoben, dann findet es immer ohne mich einfach statt.

Jetzt bei dem Geburtstagsessen frage ich mich tatsächlich schon die ganze Zeit, ob das Absicht war so kurzfristig bescheid zu geben und es Absicht war, es so früh zu legen, weil sie vielleicht hofften, dass ich nicht kommen könnte.
Normalerweise essen wir zu Mittag nämlich nie vor 17/18 Uhr.. niemals schon um 11:45 Uhr.

Ich frag mich nur, was hab ich getahn oder tue ich noch, dass ich so übelst behandelt und ausgeschlossen werde?


Liebe Grüße
Hallo Überdosis,

Bei mir ist es exakt wie bei dir in meinem Leben gelaufen. Sogar die Verwandten haben mich eher, wie das Haustier meiner Eltern behandelt und nicht wie einen Menschen. z.B. wenn Einladungen verschickt wurden, haben meine Eltern eine bekommen, mein Bruder hat eine bekommen, ich niemals. Entweder stand bei meinen Eltern oder Bruder der Hinweis, dass ich auch mitkommen darf. Ich dachte: „Oh, wie Nett…“ (Ironie)
Da habe ich als erstes jeden Kontakt abgebrochen.
Für meine Eltern und vor allem meinen Bruder bin ich auch immer nur so lange gut genug, solange ich springe. Aber wehe, ich kann einmal nicht….

Nun bin ich 600km weit weg gezogen und habe einen neuen, besseren Job. Dafür hat mein Bruder den Kontakt abgebrochen, weil er nun gezwungen ist, sich auch mal um die Eltern zu kümmern.
Und da von meinen Eltern auch nur vorwürfe vorhanden sind, habe ich den Kontakt nun auch zu ihnen komplett abgebrochen.

Es ist nicht fair, was deine Eltern mit dir machen. Das gehört sich nicht als Familie!
Als du den Kontakt abgebrochen hattest, was war daran das schlechte Gefühl? Hattest du „nur“ ein schlechtest gewissen? (Was du meiner Meinung nach nicht bräuchtest) Oder hast du sie Vermisst? Oder gab es andere Beweggründe, warum du wieder in Kontakt getreten bist.
Ja, das eine war die Erkrankung deiner Mutter. Aber um seiner „Pflicht“ genüge zu tun, hätte es sicher auch gereicht, sich nach dem Befinden zu erkundigen und eventuell einen Genesungsblumenstrauß zu schicken(?)

Wenn du dich nicht Wohl damit fühlst, zum Geburtstag deiner Mutter zu gehen, dann lass es doch. Schick eine Karte. Sag, dass du nicht kannst oder andere Termine hast. Du bist Erwachsen, du musst nicht mehr Springen. Du musst nur schauen, dass es dir wieder gut geht und wenn deine Familie dafür kein Verständnis hat, dann hat sie DICH nicht verdient. Ganz besonders, wenn es die eigenen Eltern sind, denn sie waren diejenigen, die ein Kind in die Welt gesetzt haben und haben es vernünftig zu behandeln.

Ich war als Kind auch immer stark untergewichtig. Konnte mit knapp 26 Jahren ein normales Gewicht erreichen und mit 36 habe ich durch AD´s 25 Kilo zugenommen. Mit denen Kämpfe ich jetzt seit 10Jahren und hab erst 15 wieder runter. Als ich zu mager war, haben sich alle aus der Familie/Verwandtschaft lustig gemacht. Als ich die 25Kilo drauf hatte, dachten auch immer alle, ich wäre Schwanger. Einmal hat sogar einer gefragt: „Hättest du nicht schon längst Werfen müssen?“ Da stand ich auch so unter Schock, dass ich gar nichts zu erwidern wusste.

Bis ich hier deine Geschichte gelesen habe, konnte ich nicht glauben, dass noch jemand anderes solche Dinge von der Familie erleben muss.
Ich frage mich auch ständig, was ich verbrochen hab, dass ich diese Behandlung von klein auf verdient habe…

Inzwischen arbeite ich nur noch daran, dass es mir besser geht. Die 600km Entfernung sehe ich als Chance auf ein neuen Anfang. Neue Dinge ausprobieren, neue Menschen kennen lernen, neue Hobbys finden, neue Rezepte ausprobieren (gesünder), mehr Bewegung und vor allem mehr Achtsamkeit meinen Bedürfnissen gegenüber.

Ich fühle sooo mit dir. Fühl dich einfach mal gedrückt.

LG Bibutz
Schnuckerzecke
Beiträge: 37
Registriert: 1. Jun 2024, 13:40

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Schnuckerzecke »

Hallo Überdosis,
ich war zeitlebens auch alles Andere als schlagfertig. Im Gegenteil - bei mir war viel Sprachlosigkeit und erst Stunden später fiel mir ein, was ich hätte sagen können.
Deshalb habe ich mir auch ein paar Standardsätze eingeprägt.

Ich meine, herausgelesen zu haben, dass deine Tante doch irgendwie in Ordnung ist. Wenn ihr Satz auch etwas unglücklich formuliert war, war sie doch bemüht, die Situation irgendwie zu retten.
Vielleicht kannst du dich beim nächsten Treffen in ihre Nähe setzen, um etwas Sicherheit zu haben. Oder zu jemand anderem, der dir mehr Sicherheit gibt.
Kannst du mit ihr auch gut sprechen und im Vorfeld berichten, dass das Treffen für dich anstrengend werden könnte, wenn von Anderen so blöde Kommentare kommen.

Ein anderer Weg wäre auch, deine Eltern zu bitten, auf Kommentare zu verzichten, wenn sie nicht willig sind, deine Situation so zu akzeptieren wie sie im Moment ist.

Eine letzte Option wäre, dem Treffen fernzubleiben.
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
Iwnm
Beiträge: 126
Registriert: 26. Jun 2023, 14:03

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Iwnm »

Hallo Überdosis,
bist du aktuell in therapeutischer Behandlung? Kannst du da über die Dynamik mit der Familie sprechen?
Wenn ein zeitweiser oder kompletter Kontaktabbruch gerade keine Option ist, du aber auch nicht das Opfer weiterer Grenzüberschreitungen sein willst, wirst du nicht darum herumkommen mit deiner Familie zu sprechen.
Manchmal gehen wir davon aus, dass anderen bewusst ist wie es uns geht und was ihr Verhalten in uns auslöst. Das ist aber oft gar nicht der Fall.
Abstand von akuten Situationen hilft, dass es nicht zu impulsiven Auseinandersetzungen kommt. Nutze das um im Nachhinein ein Gespräch über die Situation zu führen. Schreib dir vielleicht vorher auf, worum es dir geht. Was dich verletzt hat. Was du dir wünschst. An welche Beziehungsstrukturen dich der Vorfall erinnert und was das in dir triggert. Mach das am besten ganz aus der Ich-Perspektive, quasi mit wenig Anklage oder Vorwurf. Die Reaktion deiner Eltern kannst du nicht steuern. Aber ich denke es ist wichtig, dass du deine eigene Stimme findest und für dich selbst einstehst. Vielleicht reagieren sie wieder total doof. Das Risiko musst du eingehen. Lass nicht still auf dir rumtrampeln.
Undjetzt
Beiträge: 440
Registriert: 15. Feb 2024, 11:13

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Undjetzt »

Überdosis hat geschrieben: 23. Jun 2024, 14:31 Hi,

durch die Antidepressiva habe ich leider zugenommen.
Seit dem ich wieder Kontakt habe zu meinen Eltern lassen sie bei jeden wiedersehen, so kommentare fallen, ich solle doch abnehmen.

Erklärt, dass es am Mirtazapin liegt habe ich jedesmal geduldig....

Mir ist aber so übelst der Appetit vergangen, ich konnte kaum was essen. Alle anderen hatten über die Hälfte ihre Teller geleert, meiner sah fast unberührt aus, weil ich irgendwie nur noch den leichten Salat herunter gewürgt bekommen habe.... hab mir das Essen dann einfach einpacken lassen.

Habt ihr auch so Verwante, die so sind?
Wie geht man mit sowas um?

Ich bin wochenlang nicht zu ihnen gefahren, weil ich voll den depressiven Schub habe..
Gestern bin ich echt nur zu liebe meines Vaters hingefahren, obwohl das Folter ist, wach zu bleiben dann für mich und als dank dann so bloß gestellt zu werden... verletzt.


Liebe Grüße
Hi,
ich habe da meine eigene Mutter, die sich gegen jede Art von Verständnis für meine Erkrankung(en) wehrt. Und auch sie merkt nicht, was sie damit anrichtet. Oder anrichtete. Denn, wie ich damit umgehe? Gar nicht mehr! Nur noch nötigste Kontakte und evtl. Höflichkeitsbesuche gibt es. Damit mach ich schon viel. Ich halte nämlich NICHTS von diesem "Aber es ist doch deine Mutter... bla bla.
An deiner stelle wäre ich aufgestanden und gegangen! Das hat auch nichts mehr mit Spaß o.Ä. zutun. Das ist schon Blosstellen, vor anderen Leuten.
Und das musst du dir weder gefallen lassen, noch "damit umgehen". Depressionen allein könen schon zur Gewichtszunahme führen. Ich nehme derzeit Kortison (wg. einer anderen Erkrankung), Sertralin und Mirtazapin. Ich muss höllisch aufpassen, dass ich nicht den ganzen Tag esse. Denn das könnte ich zurzeit, ohne Unterbrechung. Da bräuchte ich auch keine "lustigen" Sprüche von irgendwelchen Pappnasen.

Also, nicht du musst mit deren Verhalten umgehen, sondern die mit deiner Erkrankung... die können viel an ihrem Verhalten ändern, du an deiner Erkrankung erst mal nur relativ wenig.
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Suchende2 »

Liebe Susan,

alles, was ich schreiben könnte, haben andere schon geschrieben.
Ich kann Dir nicht mehr, als mein Mitgefühl anbieten.

Mit Eltern kenne ich solche Situationen nicht (meine leben schon lange nicht mehr), aber zu einem anderen engen Familienmitglied haben wir keinen Kontakt mehr und das ist für uns gut! Es hat allerdings einige Zeit gedauert, bis ich es für mich "verdaut" hatte und meine Glaubenssätze, wie man mit Familie umgeht für diese Person überwunden hatte. Und inzwischen bin ich / sind wir froh über diese Entscheidung. Ich muß mich nicht so behandeln lassen und vor allem nicht vor anderen! Ja, ich vermisse sie. Aber nicht die Person, die sie heute ist, sondern die Person, die sie in meiner Kindheit war (und da wurde ich bereits von ihr so behandelt, aber da hatte sie auch noch andere Seiten).

Du darfst in so einem Fall auch sagen: Diese Aussage war unangemessen!
Und sie nicht weiter begründen. Warum Du zugenommen hast, ist egal. Du bist so wie Du bist gut! Und Du kümmerst Dich um Deine psychische Gesundheit, arbeitest und streßt Dich mit kurzfristigen Terminen Deiner Familie.

Passe gut auf Dich auf.

Alles Gute,
Suchende
Überdosis
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Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Überdosis »

Hallo,

es tut mir leid, dass ich so spät antworte.
Eines meiner Kaninchen war schwer krank, Freitag musste sie erlöst werden.
Ich bin so traurig, sie wurde nichtmal 3 Jahre. :(

Bibutz, das ist so heftig bei dir.
Ich dachte bisher auch nicht, dass ein anderer auch so behandelt wird, aber bei uns sind ja wirklich so viele parallelen...
Du tust mir da auch leid, und fühl du dich auch ganz lieb gedrückt.

Ich glaube, dass was es mir so schwer macht ist, dass ich mir wohl einfach immernoch wünsche einfach gemocht zu werden, so wie ich eben bin, von meinen Eltern.
Im Grunde liebe ich sie doch auch, sind doch meine Eltern, nur immer wieder diese Verletzungen verstehe ich dann nicht, was das denn nur immer und immer wieder soll...
Ich bekomme halt mit, dass sie zu meinen Geschwistern so ganz anders sind. Da bekommen sie es doch hin durchweg lievoll und nett zu ihnen zu sein und mich macht es total traurig, dass es bei mir nicht so ist.

Hab dann immer die Hoffnung, dass es doch mal anderser werden würde, aber seit der Sache mit dem Geburtstagsessen scheint es allmählich langsam auch in meinem Gehirn anzukommen, dass, egal wie ich mich wohl verhalten werde, sich ihr verhalten mir gegenüber wohl nicht ändern wird...
Es tut total weh, aber ich bin halt komplett ratlos mit dem warum und langsam mag ich nicht mehr immer weiter Kraft in sie zu investieren, wenn das Ergebnis verletzend und traurig bleibt. Hab aber auch langsam einfach keine Kraft mehr, schließlich ist das Ergebnis immer gleich, egal was oder wie ich es mache...


Schnuckerzecke, genauso ist es bei mir auch.
Mir fällt auch erst immer um Stunden später ein, was ich hätte sagen sollen oder wie ich mich hätte verhalten sollen.
Ich glaube, selbst wenn ich mir was zurecht lege, ich könnte es gar nicht sagen, weil mir das dann voll unhöflich und gehässig vorkäme.

Vorher mit der Tante reden wird halt schwierig.
Zum einen war sie Jahrelang in Türkei und ich hatte keinen Kontakt zu ihr. Sie ist auch erst vor kurzem wieder in Duisburg und ich hab sie halt jetzt auch erst das 3.te mal wieder gesehen.

Ich glaube eh, dass meine Eltern das mit Absicht am Geburtstag gesagt haben, genau mit dem Ziel mich zu verletzen.
Glaube, wenn ich sie dann drum bitte sowas zu lassen, dass sie es dann noch insgeheim freut, weil sie dann wissen, dass es mich verletzt hat.

Zurzeit habe ich halt keinen Kontakt.
Sie waren von Montag bis Donnerstag letzte Woche in Saarland. Freitag schrieb mir meine Mutter, wie es mir geht.
Hab darauf nun erstmal nicht geantwortet... kann das derzeit einfach nicht.


Iwnm, ich bin zum Glück in Behandlung bei einem Tiefenpsychologen.
Hab in der letzten Sitzung bei dem auch genau über den Vorfall mit ihm gesprochen und er sagt halt genau das selbe wie ihr, dass es übelst verletzend war und ihnen das bewusst sein wird, dass es verletzend war.
Das selbe wie du sagte er allerdings auch, dass einzig, das zu klären, darin bestehen wird mit ihnen darüber zu sprechen.
Ich soll sagen, dass mich das verletzt hat und fragen warum sie mich verletzt haben. Versuchen sie es klein zu reden, soll ich erneut sagen, dass mich das verletzt hat und erneut fragen was das sollte.
Solange, bis sie vernünftig drauf eingehen... denn das tun sie nie.
Es wird meist klein geredet, das Thema gewechselt und so gezeigt, dass sie mich nicht ernst nehmen.

In der nächsten Sitzung bei dem versuchen wir zu ergründen was mich denn immer so stark hindert, sofort am Geschehen klar zu sagen, dass das eben stattgefunde verhalten nicht in Ordnung war, denn damit hab ich richtig Probleme. Ich sag zwar, ich will nicht unhöflich sein in dem Augenblick, aber er vermutet, dass da mehr hinter steckt und das gilt erstmal zu finden.
Irgendwas hindert mich eben, dann staut sich das alles immer weiter an bei mir und irgendwann platze ich und das immer verletzt sein wird zur wut und ich schrei dann aber nur noch rum, eben vor Wut.
Mein gesagtes hat dann Hand und Fuß, ist kein Schwachsinn, sondern fakt, so wie es halt ist, nur ihr wisst ja, Menschen die vor Wut herum schreien nimmt man oft erst recht nicht mehr ernst, auch wenn deren Inhalt korrekt ist... und da muss ich halt irgendwie einen weg finden den Mut aufzubringen meinen Ärger oder die Verletzung offen zu sagen, damit sich das alles nicht immer wieder anstaut.


Undjetzt, du hast damit so recht.
Jetzt eine komplette Woche später denke ich mir auch, warum bist du nicht einfach aufgestanden und bist einfach gegangen....
Der Therapeut meinte auch, ich hätte dem sein Geburtstag gar nicht versaut damit, wie ich halt dachte, schließlich kam die Verletzung von ihnen und nicht von mir und da dann zu gehen wäre vollkommen in Ordnung gewesen...
Hab ich so noch gar nicht gesehen gehabt, aber du und der Therapeut habt da ja recht mit...
Könnte mir jetzt auch so an den Kopf fassen, aber ich hab halt immer im Kopf, sind doch die Eltern, musst doch Rücksicht auf deren Gefühle nehmen.... dabei nehmen sie umgekehrt doch null auf meine Gefühle Rücksicht. :(
Dieses ganzen Tag essen können, ist bei mir ganz genauso.
Vor allen diese Kleingebäcke wie Amerikaner, Berliner, Buddingbrezel, es nervt so sehr...
20kg zugenommen und da bremse ich mich auch schon immens und bin derzeit nur froh, dass es nicht weiter hoch geht derzeit, sondern ich es irgendwie schaffe zurzeit, dass es gleichbleibend ist, nachdem ich 5kg erstmal jetzt runter habe und es derzeit einfach "nur" 15kg zu viel sind.
Das sind einfach die Medikamente... Leider.


Suchende, da hast du auch so recht und es tut mir da auch leid, dass du von Verwandtschaft auch so mies behandelt wurdest. Hut ab, dass du es geschafft hast, damit Frieden zu schließen und halbwegs abzuschließen.

Hoffe, ich bekomme das auch irgendwann mal hin.
Denn auch damit hast du recht, warum oder weshalb kann denen egal sein und geht sie gar nichts an... was oder wie ich mit meinem Körper umgehe oder mit dem mache, schreibe denen das doch auch nicht vor.




Liebe Grüße
Susan
Undjetzt
Beiträge: 440
Registriert: 15. Feb 2024, 11:13

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Undjetzt »

Hi Susan,

ja, man weiß eigentlich was richtig ist und wie man reagieren sollte. Die Umsetzung ist jedoch etwas ganz anderes.
Ich schrieb ja schon, dass ich absolut kein Fan von "Aber er gehört doch zur Familie " bin. Als gäbe es, mit der Geburt in die Familie hinein, irgendein gottgegebenes Anrecht auf Verzeihen, egal was man tut. Es gibt Freunde, die mir deutlich näher stehen, die mir deutlich wichtiger sind, als meine Mutter. Das mache ich einzig und allein von ihrem Verhalten mir gegenüber abhängig. Ich muss mich nicht drangsalieren lassen, bloß weil ich den Nachnamen mit jemandem teile. Und du musst das auch nicht!
Schnuckerzecke
Beiträge: 37
Registriert: 1. Jun 2024, 13:40

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Schnuckerzecke »

Hallo Überdosis...Susan,

ich will kurz schreiben, wie leid es mir tut, dass dein Kaninchen es nicht geschafft hat. Das ist sehr traurig. :`-(

Im Moment schaffe ich es nicht, auf deinen Beitrag zu antworten. Evtl. etwas später.

LG
▪︎▪︎▪︎ Liebe Grüße
Schnuckerzecke ▪︎▪︎▪︎
Senif
Beiträge: 1812
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Senif »

Hallo Susan,

vieles hat auch damit zu tun, dass wir uns Gegenüber nicht wohlwollend sind und unser Selbstwert am Boden liegt. Dadurch fehlt dann auch die Sprachfertigkeit - Unsicherheit dominiert. Wenn du in dir sicher wärst, dass du ok so bist, wie du bist und du entscheidest, was du möchtest und eben auch so, dass du dir wichtig bist (und deshalb ist man auch nicht egoistisch - hab ich früher immer gedacht) - ich glaube, dann hättest du dich selbst geschützt und wärst gar nicht erst hingegangen, noch dazu nach einer Nachtschicht. Und dann hättest du auch kein schlechtes Gewissen, weil es ja Familie ist.
Man selbst ist der wichtigste Mensch. Ich habe sehr lang gebraucht, das zu begreifen, weil ich immer dachte, ich bin sonst narzisstisch. Dabei hab ich selbst dieses Wort immer benutzt, um mich selbst runter zu machen. Verrückt.
Ich profitiere sehr von der Erkenntnis, dass ich meinen Selbstwert pflegen muss und ich erkannt habe, dass ich es wert bin, auf mich acht zu geben. Auch wenn ich Ecken und Kanten habe, bin ich kein schlechter Mensch. Das macht mich selbstsicherer, mir fallen dann schon auch mal die richtigen Worte ein - und wenn nicht, kann ich wegen dieser inneren Sicherheit trotzdem drüber stehen und das Problem beim anderen lassen.
Es lohnt sich, an dem Selbstwert und an der Selbstsicherheit zu arbeiten. Weil wir es wert sind.

LG Senif :hello:

Edit: mein Beileid noch wegen deines treuen Begleiters
Kaffeekatze
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jun 2024, 11:39

Re: Meine Eltern lassen Kommentare fallen, die mich verletzen

Beitrag von Kaffeekatze »

Hallo,

solche abfälligen Kommentare kenn ich zu genüge. Ich stelle meine Ohren diesbezüglich auf Durchzug und versuche so wenig wie möglich mit Menschen, die ständig andere Leute kritisieren, in Kontakt zu sein. Auch wenn es dir schwer fällt, sollst du den Kontakt zu deinen Eltern beenden, da sie dich nicht wertschätzen und dir schaden.

Grüße

Kaffeekatze
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