Re: Weiblich und jähzornig wer kennt das?
Verfasst: 16. Jun 2024, 09:38
von Iwnm
Hallo Mia,
Wut ist auch für mich ein heikles Thema. Aber aus etwas anderen Gründen. Therapeuten meinen immer, ich lasse keine Wut zu und ermutigen mich dazu Wut zu empfinden. Ich selbst finde mich allerdings sehr wütend und weiß oft auch gar nicht wie ich mit dem Gefühl richtig umgehe. Ich flippe selten nach außen gerichtet aus, bin bemüht konstruktiv und rücksichtsvoll zu kommunizieren. Dabei bleiben meine Bedürfnisse dann gefühlt oft eher auf der Strecke.
Zugegebenermaßen zeige ich Wut oft auch nicht, weil ich mein Gegenüber von vornherein für dämlich halte und nicht davon ausgehe, dass eine Auseinandersetzung etwas Positives bringt. Ich lass Leute lieber stehen.
Denke ich, dass ich die Beherrschung verloren habe vor Wut, ist mir das auch eher unangenehm. Hole ich mir dann Feedback von Beobachtern, fanden die mein Verhalten meist gar nicht unbeherrscht.
Wut war in meiner Erziehung, Sozialisation eher verpönt.
Wie ist das bei dir? Nimmst du dich in der Wut anders wahr als die Außenwelt oder bestätigt man das Bild das du von dir hast? Vielleicht bist du gar nicht so gemein wie du denkst. Und wenn man ungerecht behandelt wird, ist es ja vielleicht auch gar nicht verkehrt, wenn man für sich einsteht.
Die Aussage "Gerade als Frau..." triggert Wut in mir. Nicht auf dich, auf die Gesellschaft und die Rollenbilder. Jeder hat das Recht Gefühle in voller Bandbreite zu haben. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie du Wutausbrüche auslebst, aber das Gefühl an und für sich gehört zu jedem Wesen, egal welches Geschlecht.
Unsere Gesellschaft tut sich allgemein schwer mit den sogenannten negativen Gefühlen. Der Mensch hat resilient, fleißig und zufrieden zu sein. Da ist wenig Raum für Menschlichkeit. Funktioniert aber so gar nicht, wie wir momentan überall erkennen können.
Re: Weiblich und jähzornig wer kennt das?
Verfasst: 16. Jun 2024, 12:31
von Nixe02
Deheteleef hat geschrieben: ↑16. Jun 2024, 09:40
Der wütende Mensch schreit nach Liebe!
... nach Aufmerksamkeit, Beachtung, wahrgenommen, beachtet zu werden.
Jäher (plötzlich ausberchender) Zorn oder auch Wut (Wutausbruch) wird durch oft mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in Verbindung gebracht
= alles schön hergeleitet, nachvollziehbar erklärt durch diverse Neurowissenschaftler, schnell wird es mit biochemischen Disfunktionen erklärt - kurz um, man ist krank, gehen Sie mal zu Arzt, das kann behandelt werden/holen sie sich Hilfe.
Worte wie Achtsamkeit, Selbstwirksamkeit, Resilienz u.ä. machen schnell die Runde oder die Gesellschaft wird verteufelt, der Leistungsdruck, toxische Beziehungen ... der Stress allgemein - psychosomatische (körperliche) Erkrankungen nehmen allmählich zu, von den psychischen ganz zu schweigen = man wird erst unzufrieden, traurig, verbittert oder wutig, auch mal zornig und langsam komisch im Kopf, lustlos, lethargisch, zieht sich immer mehr zurück, die Geburt der Depression hat begonnen.
Warum ist das so? Was macht uns so unzufrieden und was können wir dagegen tun bzw. was können wir tun; damit wir zufriedener werden?
Wer schon mal Kinder großgezogen hat, hat das sicherlich oft beobachten können - Wut, Traurigkeit und deren Folgen, Reaktionen, oft auch die Ursachen bemerkt.
Welcher Elternteil hat sich nicht schon mal "die Pille für das liebe, folgsame Kind" gewünscht?
Nun sind wir erwachsen und müssen selbst für uns sorgen, müssen selbst die Ursachen unserer Unzufriedenheit, erst bemerken und dann verändern.
Tun wir nichts, wird sich auch nichts verändern!
Bemerken wir nicht, was uns "verstört", können wir auch nichts dagegen tun.
Schön wenn's so einfach wäre, doch was für eine Alternative gibt es: Klinik, Therapie, "die Tablette für den zufriedenen Erwachsenen" und dann so weiter machen wie bisher, nichts verändern?
Ich höre immer: meine Kindheit war so schrecklich oder die letzte/jetzige Beziehung - gut, die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, ich kann nur heute damit beginnen.
Zorn, Wut, Unzufriedenheit immer nur aushalten wollen, resilienter werden, wird auf Dauer nicht funktionieren, ausser man betäubt sich ständig.
Liebe, Zuneigung kann man nicht verlangen oder einfordern, das bleibt das Recht der Kinder.
Auch meine Liebe, die Liebe zu mir selbst, muss ich mir verdienen.
Re: Weiblich und jähzornig wer kennt das?
Verfasst: 16. Jun 2024, 15:25
von Aurelia Belinda
Hallo zusammen,
ich finde das durchstehen, aushalten, der Gefühlstaubheit, oder im Gegenzug die Intensität, wie hier beschrieben....schon schwierig und dramatisch genug...dem ganzen beizukommen, und einen geeigneten Umgang damit zu finden, ist laut meiner Erfahrung nur möglich, wenn man ein sehr guter Beobachter seiner selbst ist, und achtsam mit sich und dem Umfeld....
nur mit viel Disziplin lässt sich diesbezüglich im Laufe der Zeit, etwas erreichen, im Sinne von guter Reflektion, und Selbstregulierung.
Das umpolen, ich nenne es mal so, um negative Gefühle, in Schach halten zu können, im besten Falle, in positive umzuwandeln, bedarf eines überaus harten Trainings....und bringt einen an mentale Grenzen, und darüber hinaus. Auch u.a. in Identitäts Konflikte....
ja, die Verstandes Ebene ist lediglich eine von vielen....
Re: Weiblich und jähzornig wer kennt das?
Verfasst: 20. Jun 2024, 00:24
von Christopher
Für Mia123
Guten Abend,
ich möchte eine Idee hier einbringen, oder besser eine Sichtweise, die für mich Sinn ergibt. Es sind zwei Teile die ich für mich klarbekommen möchte:
Teil 1) ( Die Entstehung)
Woher kommt Wut überhaupt, was löst Wut überhaupt aus? Es erschließt sich für mich so:
Es gibt 2 Parteien( Menschen), die Sichtweisen haben, Standpunkte: Einer wird vom anderen dominiert, sprich: einer gewinnt, einer verliert,-ohne das es einer Begründung oder eines bestimmten Themas bedarf. Das Ergebnis ist:
im besten Fall die freundliche Einsicht, die den "Verlierer" in der Situation das Gesicht bewahren lässt,-es gibt ein freundliches Einwilligen zur Position des "Gewinners" in dieser Auseinandersetzung, Argumente haben die Situation freundlich entschieden.
Was, wenn das nicht freundlich passiert ist?
Es entsteht eine dritte Kraft, in diesem Fall: Die Wut. Aber warum Wut? Weil GEGEN DEN WILLEN des Verlierers,-sozusagen mit Gewalt ein Verlierer in der Situation erzeugt wird.
Aber exakt,- nochmal zurück zur Wut- Entstehung:
Also: Ich bin in einer Auseinandersetzung, ich verliere, mein Magen zieht sich zusammen, ich habe hohen Puls, die Atmung ist gepresst, vielleicht zittere ich vor Anspannung: Ich bin emotional hoch ergriffen.
Soweit erstmal mein Bild vom Entstehen der Wut. Doch es fehlt noch etwas bei MIR, um die Wut tatsächlich machtvoll werden zu lassen,- in der Situation:
Es ist die Hilflosigkeit, die vierte Komponente. Ich habe nicht umsonst einen vielleicht harten Schlagabtausch mit Worten geführt, ich habe aus einem Bedürfnis heraus versucht, meine Position durchzusetzen. Also nochmals im Kontext, das ist jetzt wichtig , wie die gesamte Situation jetzt ist, zusammengefasst:
Ich ziehe im Streit den kürzeren. Der Gegner überrennt mich, macht mich platt, ich habe KEINE Chance, meine Position durchzubringen:
Ich werde überrollt. Ich bin HILFLOS und kann mich nicht wehren, die Wut bricht sich Bahn, ich kann nichts tun und bin ausgeliefert.
Ich muß es schlucken. Und IRGENDWIE für mich klarkriegen: Das Gefühl nicht nur beim Kampf um ein für mich wichtiges Bedürfnis verloren zu haben, sondern dazu noch hilflos, vielleicht sogar in hoher Not!, der Situation weiterhin ausgesetzt zu sein, um deren Verbesserung ich doch gekämpft habe.
Aus dem Alltag möchte ich eine konkrete Situation beschreiben: Ich möchte Urlaub, und reiche den Urlaub ein,- ich BRAUCHE Urlaub, dringend. Ich bin erschöpft. Es ist mir jetzt wichtig, das ich Selbstfürsorge betreiben kann, ich bin genervt, fahrig unkonzentriert,- und doch: Ich werde gezwungen per Weisung weiterzumachen, der Urlaub wird abgelehnt, ich bin erschöpft, abgeschlagen und ich werde NICHT gehört.
Das ist die Situation, in der ich mich befinde: Hilflos, wütend und ausgeliefert.
-/-
Das ist alles nicht neu, es ist mein Versuch für mich das alles zu verstehen, nur jetzt einmal zu Papier gebracht, und langsam den Gedanken folgend, der Versuch das einmal aufzudröseln.
-/-
Jetzt kommt der 2. Teil. ( Transformation, die Übertragung)
Das alles, dieser Streit um den wirklich nötigen Urlaub zu bekommen, spielte sich zwischen 2 Personen ab.
(Ich wage jetzt ohne großes Manuskript, diese Situation auf mich zu Übertragen. Mal sehen was dabei herauskommt.)
Ich beginne mit dem zerlegen von verschiedenen Dingen, von denen ich glaube das sie mit mir,- in mir vorhanden und verbunden sind, also in Abhängigkeiten voneinander, vorhanden sind. Und zwar untrennbar, bewußt oder unbewußt, sind sie vorhanden: ( Wie Urlaubsgenehmiger/ Antragsteller eine Abhängigkeit habe)
Zu jedem der vier Punkt schreibe ich, was damit verbunden ist, was der Begriff für mich beinhaltet.
1)Mein Wille: Alles was ich gelernt habe, welche Ziele wichtig sind, Ehrgeiz ist hier verankert, Kraft, Kampf, Egoismus
2)Meine Seele: Empathie, Humanität, Liebe, Fürsorge, Mitleid, Trauer Freude, Euphorie, Geborgenheit, Schönheit, Farben, Wärme, Kälte
3)Mein Inneres: Was nur ich weiß, was dort darin ist: Ich gebe nur nach aussen, was ich möchte, auch Emotionen.
4)Mein Äußeres: Es umfasst alles was ich und andere sehen können. Ich kann es sichtbar modelieren, -verändern mit Kleidung zum Beispiel
( Alle Punkte können miteinander jeweils das "streiten" anfangen, es ist hier im folgenden nur eine Beispielkombination!)
Vorsicht beim lesen, es könnte nun triggern!
Nun beginne ich wieder mit der Situation "guter Streit-Ausgang": ich nehme 2 Begriffe und beginne einen Streit. Ich nehme gleich ein heftiges Beispiel, weil es mir gerade in den Sinn kommt:
Ich fahre Auto und komme auf einen Unfall zu. Mein Wille sagt: ich muß aber den wichtigen Termin erreichen, der ist wichtiger als alles andere.
Weiterfahren.
Meine Seele sagt: Sofort anhalten, raus und helfen: ohne Rücksicht auf das eigene Wohlergehen sogar
Risiken eingehen, um jeden Preis versuchen den Unfallopfern bis zu Eintreffen der Sanitäter beistand zu geben.
Hier ist es klar: Die Seele gewinnt, ich helfe natürlich. Auch im Nachgang bin ich zufrieden mit mir und meiner Entscheidung. Dem Willen habe ich, nachdem der irre wichtige Termin erstmal vorne stand, sozusagen eine gut Lösung angeboten, den Terminpartner um Nachsicht wegen dieser Situation gebeten. Der hat NATÜRLICH gesagt: Alles richtig entschieden. Alle sind zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Wille, meine Seele, der Terminpartner. Ich bin entspannt, ich habe geholfen.
Soweit diese erdachte Situation, die gut geendet ist: Argumente im innern habe das richtige im Aussen bewirkt,- in dieser dramatischen Situation.
Niemand im Aussen hat je davon erfahren, das ich tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde überlegt habe weiterzufahren. Es ist ein 1/10 Sekunden "Streit" zwischen dem Willen und der Seele gewesen.
Es ist mir wichtig das auf tausendstel herunter zu brechen, da ich glaube sonst der Sache nicht beizukommen.
Nun das böse Ende: BITTE WIRKLICH DAS ALS SCHLIMMES BEISPIEL BETRACHTEN UM DIE DRAMATIK DAHINTER IM INNERN DER SEELE FREIZULEGEN, ES IST NIEMALS IM RICHTIGEN LEBEN ENTSCHULDBAR UND WIRD AUCH ZURECHT HART BESTRAFT, IM FALLE DER UNTERLASSENEN HILFELEISTUNG!
Der Wille sagt: Weiterfahren,- und setzt sich zum erschrecken der Seele, durch.
Den Willen muß ich nicht weiter beleuchten. Das Gefühl was dahinter steht ist Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Nun kommt das worauf ich seit Beginn der Schreiberei hinarbeite.
Was passiert jetzt mit der Seele, was ist die Wirkung solchen Handelns?
Meine Seele sagt und fühlt:
"Es ist so erschreckend, wenn ich das sehe, das mir die Worte fehlen. Was hast Du, mein Wille, getan? Es ist mit keinem Gesetz der Welt, mit niemandes Menschenverstand zu rechtfertigen, so zu handeln, es ist unmenschlich, es ist brutal, es ist ein Verbrechen. Was hast du getan????
Ich bin unendlich wütend, du hast gegen jedes menschliche Verhalten gehandelt, was hat dich dazu gebracht, das zu tun? Du hast mich Hilflos und wehrlos überrannt, nicht beachtet und mich vergessen, meine Wut ist unermeßlich über das, was du mir damit angetan hast."
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Das ist meine eigene, und zugleich eine einzelne Transformation der Streitsituation die wirklich fiktiv ist, um das folgende sichtbar werden zu lassen:
Wohin wird jetzt die Wut von der Seele in dieser unsäglichen Position gehen? Wo bleibt sie? Wie wirkt sie sich auf mich aus?
Ich glaube, das ein Streit im innern,- mit dem WILLEN als anerzogenem Gewaltmonopol, das der Wille uns im Alltag handeln lässt, der Urheber und Auslöser für Kräfte ist, die wir in der Seele finden. Der Wille und die Seele arbeiten gegeneinander! Und das ist der Fehler im System: Ich glaube heute, das wir nicht gegen unsere Urmenschlichen Bedürfnisse arbeiten und Handeln können, ohne Schaden zu nehmen.
Wenn ich ständig GEGEN meine Ab- erzogenen Bedürfnisse mit meinem starken Willen handele, gegen meine Bedürfnisse der Seele, dann wird es übel:
( Wobei: Wir lernen ja nicht das es die Seele gibt, wir lernen zu funktionieren, darum ist es auch so schwer von Ärzten zu verstehen was in uns vorgeht, so habe ich das oft empfunden: Nur wer Sucht erlebt hat weiß was das ist. Nur wer Depression erlebt hat, hat eine Vorstellung von dem was da passiert)
Für mich auch eine gute Begründung dafür, das Depressive oft sehr willensstarke Persönlichkeiten sind. Sie können sozusagen sehr lange gegen die Bedürfnisse der Seele anarbeiten, ohne Rücksicht und oft gnadenlos gegen sich selber.
Beispiele:
-Ich muß um 5.00 Uhr aufstehen, deswegen habe Ich abends keine Zeit um mich entspannt mit den Kindern und dem Partner zu beschäftigen= Wut im innern, ich kann nichts tun dagegen, bin zerrissen zwischen meinen Kindern/ Partner und der Arbeit.
-Ich muß 10 Paletten verräumen, ich habe schon vor der Arbeit Rückenschmerzen und Wut und Hilflosigkeit ob der Situation in mir, ich muß es tun, da ich sonst die Miete nicht zahlen kann.
-Ich muß in Zeit x soundsoviel Teile bauen, meine Augen werden schlechter und tun altersbedingt einfach schneller weh, ich brauche eigentlich mehr Pausen,- der Chef hat abgelehnt.
Es ist eine Aufzählung von Streitigkeiten, die ich im Alltag brutal und gegen meine Bedürfnisse meiner Seele, meines Körpers verloren habe. Unter den 4 genannten Punkten, Wille/ Seele/ Innen/ und Aussen die ich genannt habe, sind es wohl lange nicht alle die es gibt.
Darauf kommt es jetzt auch gar nicht an: Es geht um das, wohin mich diese Art der Lebensführung bringt:
Ich bin nur noch im Kriesenmodus, Unzufrieden mit der Lage und den täglichen Zwängen. Ich erlebe Wut und Hilflosigkeit allerorten, ich kann mit den daraus resultierenden Kräften nirgendwo mehr hin, ich laufe über, ich platze bei Kleinigkeiten vor Wut und werde jähzornig, da ich schon Wut in mir habe, bevor ich überhaupt vor die nächste Situation gepresst werde, der ich wieder nicht entfliehen kann.
Was macht dann die Seele, was passiert wenn sich das alles nicht mehr regeln oder steuern lässt, was auf sie einprasselt?
Ich glaube heute, das meine Saufjahre, die auch mit genau diesem verbalen um-sich- schlagen angefüllt waren, der Versuch war, sich irgendwie zu wehren.
Das ist natürlich völliger Wahnsinn, das direkte Umfeld die Wut abbekommen zu lassen, die sich aus dem ja so aufktroyiertem Leben ergeben hat:
Schule, Lehre, Beruf, Heiraten, Kinder, Haus, 2 Autos, sparen, Riestern, die Eltern pflegen, .....alles so gemacht, wie es gewünscht wird, und damit komplett in die Sackgasse gefahren. Wenn das alles so passiert ist, was kann die Seele dann noch machen, in der so viel gutes ja auch verankert ist:
Sie wird anfangen sich zu schützen, meine hat es getan, und zwar heftigst.
So wie viele Organe des Menschen Reaktionen zeigen, wenn sie überlastet werden. Ich stelle mir das jetzt naiv vor:
Wie schützt sich die Seele, wo sie doch keine ausführenden "Organe", wie Hände und Füsse hat? Sie kann nicht weglaufen, sie ist untrennbar mit mir verbunden.
Sie reagiert, und sie wird sich im Bereich der Gefühle zeigen: Müdigkeit, um sich vor zuviel Input zu schützen, genauso auch die Vergesslichkeit liegt in dem Zusammenhang, Muskelanspannungen im ganzen Körper, Ruhelosigkeit ohne scheinbaren Grund ( hier kennen wir ihn), ich bin einfach TRAURIG, ich kann nicht mehr, Kraftlosigkeit wird eingespielt: Ich fühle mich müde, leer und kraftlos, undefinierbare Traurigkeit umfängt mich. die Seele fängt an Ihre Macht zu zeigen: Die Seele hat bei mir die Macht gehabt mich bis zur Bewegungsunfähigkeit stillzulegen.
Wenn ich zum Arzt gehe, werde ich wohlmöglich eine Diagnose hören, die in Richtung Depression geht, alle diese Symptome kommen dabei vor, und da bin ich am Ende meines Beitrages angelangt.
So erkläre ich für MICH, in der Welt in der Gedanklich unterwegs bin, einen von mehreren Auslösern von depressiven Symthomen: Es ist Wut, die aus verlorenen alltäglichen Streitigkeiten entsteht, die gegen unsere Seele und unser eigentliches inneres gerichtet sind, das Ventil für die Seele ist die Flucht in die Depression.
Wenn ich nun langsam für mich beginne, diesen Mechanismus zu durchbrechen, in Kleinigkeiten übe, und sozusagen versuche bekömmlicher mit meiner Seele umzugehen, vielleicht beginnt dann meine Genesung, ich habe weniger Wut, weniger Hilflosigkeit und weniger Leidensdruck im Alltag.
Irgendwie erscheint es für mich so, das da der Schlüssel liegen könnte. Es ist einen Versuch wert, dort noch genauer hinzuschauen. Was klar ist: Es dauert lange, es geht langsam, es braucht ruhe und Kraft dort Veränderungen herbeizuführen. Alles was gerade "störend" ist beim funktionieren.
(Notiz: ein weiterer Auslöser den ich woanders noch auflösen werde: Die Dauerbeschallung der Menschen,- der Gesellschaft, um vom Nachdenken abgehalten zu werden)
Intuitiv sage ich schon einige Zeit: Ich werde nichts mehr schnell machen. Ich werde nicht mehr zwei Dinge gleichzeitig tun. Ich werde wenn ich hier fertig bin mit schreiben, mich vom Schreiben erholen.
Nun, es war ein langes Szenario, wer bis hierher gefolgt ist, einen Schulterklapp ist es allemal wert, ich habe es ja selber kaum geschafft das alles zu Papier zu bringen.
Zuletzt: Das alles ist unwissenschaftlich, subjektiv und laienhaft geschrieben. Es gibt also keinen Grund hier dran rumzumäkeln. Jedenfalls nicht öffentlich.
Wer hieraus was gebrauchen kann, dem sei es gerne überlassen, weitere und eigene Gedanken dazu zu entwickeln.
Christopher