Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

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Pimpinelle
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Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Liebe alle,

ich brauche einmal einen Rat. Ich war diese Woche bei der Hausärztin, weil ich nicht mehr weiter weiß, keinen Therapieplatz finde und keine Kraft mehr habe. Sie hat gesagt, sie sähe mich eher stationär, zumindest aber Tagesklinik. Ich weiß gar nichts mehr, denke dann auch, dazu bin ich nicht krank genug. Aber ich kann das noch nicht einmal wirklich einordnen, gefühlt ist mein Leben einfach kaputt aktuell. Wo ich mit dem Reparieren anfange und was ich dazu brauche, weiß ich nicht, ich will einfach eine Pause und mich selbst wiederfinden. Befürchte aber, die Pause zu Hause wird es allein nicht richten.

Vielleicht wäre ein Facharzt gut. Da, wo ich einmalig zum Gespräch war, ist Aufnahmestopp und keine Chance, ich hab angerufen. Mir fallen die Optionen PIA und SPDI ein, war bei beidem aber noch nie und kann gar nicht einordnen, wann jeweils was Sinn macht. Habt Ihr einen Tipp dazu?

Danke!
Pimpinelle
GuntherBandel
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von GuntherBandel »

Hallo Pimpinelle,

ich bin in der PIA zu ambulanten Terminen hauptsächlich wegen der Medikation.
Mit dem sozialpsychiatrischen Dienst hatte ich bisher nur einmal Kontakt, als es um die Einweisung in eine Klinik ging.
Ich glaube beim SPDI ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Du schneller einen Termin bekommst und der ist bestimmt als erste Orientierung auch hilfreich. In der PIA kann es passieren, dass es länger dauert.
zumindest bei meiner PIA haben Neupatienten längere Wartezeiten.

Viele Grüße
G.
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Gunther,

danke für die schnelle Antwort. Ich habe jetzt eben gleich einmal bei einer PIA angerufen und einen Termin für Mitte Juli bekommen. Was die Angebote da angeht (auch stationär und Tagesklinik im Anschluss und diverse Spezialisierungen) hört sich das auch weiterführend an, bei Bedarf. Mh.

So schnell bringt mich das natürlich nicht weiter, ich habe keine Ahnung, ob andere PIAs da schneller sind - fachlich könnte diese halt genau passen. Jetzt muss ich noch über das mögliche Vorschalten des SPDI nachdenken, bis Juli ohne Beratung/Orientierung wollte ich eigentlich auch nicht bleiben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, bis dahin krankgeschrieben zu sein, aber auch nicht, derweil arbeiten zu gehen, es bringt einfach nichts in dem Zustand, weder qualitativ jobmäßig noch mir...

Danke und Gruß,
Pimpinelle
Senif
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Senif »

Hallo Pimpinelle,

ich bin in der PIA unseres Krankenhauses sehr zufrieden und diese nehmen härtere Fälle, die von Station kommen.
Ich habe dort auch eine Therapeutin, mit der ich super zufrieden bin. Die Arzttermine sind wegen der Medikamente. Ich halte es schon für sinnvoll, einen Facharzt zu haben.
Mit dem SPDi hab ich nicht so gute Erfahrungen, ist aber wohl unterschiedlich. Langfristig fände ich für mich besser, Psychiater und Psychotherapeuten zu haben als SPDi.

LG Senif :hello:
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Senif,

danke schön für deinen Erfahrungsbericht.
Ich habe jetzt außerdem einen Gesprächstermin mit einer psychiatrischen Psychotherapeutin gefunden, zeitnah, für die nochmalige diagnostische Einschätzung und Orientierung. Den PIA-Termin will ich aber so oder so, das hört sich einfach so kompetent da an, was meine Gesamtgeschichte angeht, dass mir das direkt Hoffnung macht.

Das Plus des zusätzlichen SPDI in diesem Moment könnte jetzt soziale Beratung sein, oder? Und klar, eine weitere ärztliche Einschätzung und bei Bedarf Über-/Einweisung, wenn ich anders nicht weiterkomme.
Ich habe heute morgen gar nicht bei der PIA gefragt, ob die Überweisung der Hausärztin reicht oder ob die vom Facharzt sein muss. Da steht nur "eines niedergelassenen Arztes". :?: Muss ich wohl nochmal anrufen.

Liebe Grüße,
Pimpinelle
Senif
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Senif »

Hai Pimpinelle,

ja, SPDi als Überbrückung zum Termin, wenn dir die Zeit zu lang ist und du vielleicht Entlastungsgespräche brauchst. Wenn sie dort gut sind, kann das sicher hilfreich sein. Oder beratend.

Was die Überweisung angeht ... ich will nichts falsches sagen, denke aber Hausarzt würde vielleicht reichen. Aber besser nochmal nachfragen.

Aber das klingt bei dir erstmal sehr hoffnungsvoll. Facharzt und Psychotherapeut halte ich für wichtig. Und so lang ist es ja auch nicht bis Juli - zumindest objektiv :D

:hello: LG Senif
Iwnm
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Iwnm »

Pimpinelle hat geschrieben: 6. Jun 2024, 08:04 Liebe alle,

ich brauche einmal einen Rat. Ich war diese Woche bei der Hausärztin, weil ich nicht mehr weiter weiß, keinen Therapieplatz finde und keine Kraft mehr habe. Sie hat gesagt, sie sähe mich eher stationär, zumindest aber Tagesklinik. Ich weiß gar nichts mehr, denke dann auch, dazu bin ich nicht krank genug. Aber ich kann das noch nicht einmal wirklich einordnen, gefühlt ist mein Leben einfach kaputt aktuell. Wo ich mit dem Reparieren anfange und was ich dazu brauche, weiß ich nicht, ich will einfach eine Pause und mich selbst wiederfinden. Befürchte aber, die Pause zu Hause wird es allein nicht richten.

Vielleicht wäre ein Facharzt gut. Da, wo ich einmalig zum Gespräch war, ist Aufnahmestopp und keine Chance, ich hab angerufen. Mir fallen die Optionen PIA und SPDI ein, war bei beidem aber noch nie und kann gar nicht einordnen, wann jeweils was Sinn macht. Habt Ihr einen Tipp dazu?

Danke!
Pimpinelle
Hallo Pimpinelle,
Die qualitativen Unterschiede aller Anlaufstellen sind groß. Schnelle Verfügbarkeit ist regional sehr unterschiedlich. Aufgrund meiner Erfahrungen rate ich dir dazu, alle Anlaufstellen die dir zur Verfügung stehen alsbald zu kontaktieren. Wenn du Pech hast, geht es dir wie mir und du landest nach langer Wartezeit irgendwo wo man dir im Endeffekt nicht hilft, dann bist du froh, wenn du noch ein Eisen im Feuer hast und nicht erst wieder auf einer Warteliste landest.
Nach dem Hausarzt war eine PIA meine nächste Anlaufstelle. Dort wurde ich medikamentös eingestellt und die haben mich auf die Warteliste für eine Tagesklinik gesetzt. In Kliniken trifft man alle möglichen Krankheitsformen und Stufen. Ich glaube nicht, dass du nicht krank genug für eine Klinik bist. Wenn du kannst, geh in eine Klinik. Stationär oder teilstationär. Dazu rate ich, obwohl ich gerade in einer miesen Klinik war. Aber ich war auch schon in einer sehr guten Klinik. Du klingst, als könntest du davon profitieren.
Den psychosozialen Dienst würde ich zusätzlich kontaktieren. Mein Tipp: Nimm einfach jede Beratung und Hilfe mit, die du bekommen kannst, denn einige von diesen Angeboten werden dir nichts geben, aber je mehr Kontakte du hast, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dir irgendwo geholfen wird.

Alles Gute für dich
Iwnm
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Iwnm »

Bei meiner PIA und Tagesklinik reichte die Überweisung vom Hausarzt.
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo ihr,

@ Senif, danke, dass du das so sagst, "hoffnungsvoll". Die letzten Tage waren der Horror auf dem Weg, die Reißleine zu ziehen. Ich bin nochmal richtig schön über all meine Grenzen gegangen. Aus Verantwortungsbewusstsein oder so. Das Ergebnis - in jeder Hinsicht desaströs, aber so richtig.

Heute habe ich mich also um mich gekümmert. Und jetzt ist abends und seit einer Weile bin ich völlig ruhelos und habe schlechtes Gewissen und würde am liebsten zur Arbeit stürzen, um Verantwortung zu zeigen. - Vorhersehbar mit völliger Konzentrationslosigkeit und absolut neben der Spur. Supersinnvoll für alle Beteiligten.

Ich finde es gerade schwer, das auszuhalten. Also danke für das Wort "hoffnungsvoll", vielleicht war der Tag ja doch produktiv?

@ Iwnm,
danke für deinen Erfahrungsbericht, das bestärkt mich gerade in dem, was ich noch am Überlegen war. Nämlich morgen doch den SPDI anzurufen, dann weiß ich mindestens, welche Ressourcen es da noch so gibt und bekomme vielleicht sogar eine hilfreiche Beratung. Kostet mich irgendwie Überwindung, aber auch das schaffe ich. Und danke auch zu dem, was du schreibst, wie du mich wahrnimmst. Ich war heute Nachmittag schon wieder dabei, mir einzureden, dass ich mich nur anstelle. Typisch wahrscheinlich... - Dir auch alles Gute!

Ach ja, und ich hab dann doch noch vorhin auf der Internetseite für diese spezielle Ambulanz gefunden, dass doch der Hausarzt reicht! Passt also.

Liebe Grüße,
Pimpinelle
Senif
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Senif »

Pimpinelle hat geschrieben: 6. Jun 2024, 21:31 Hallo ihr,

@ Senif, danke, dass du das so sagst, "hoffnungsvoll". Die letzten Tage waren der Horror auf dem Weg, die Reißleine zu ziehen. Ich bin nochmal richtig schön über all meine Grenzen gegangen. Aus Verantwortungsbewusstsein oder so. Das Ergebnis - in jeder Hinsicht desaströs, aber so richtig.

Heute habe ich mich also um mich gekümmert. Und jetzt ist abends und seit einer Weile bin ich völlig ruhelos und habe schlechtes Gewissen und würde am liebsten zur Arbeit stürzen, um Verantwortung zu zeigen. - Vorhersehbar mit völliger Konzentrationslosigkeit und absolut neben der Spur. Supersinnvoll für alle Beteiligten.

Ich finde es gerade schwer, das auszuhalten. Also danke für das Wort "hoffnungsvoll", vielleicht war der Tag ja doch produktiv?
Stell es dir wie einen fahrenden Zug vor, der erstmal abbremsen muss und eine Weile braucht bis er steht. Du hast einen Termin in der PIA, hast du darum gekümmert - und das ist sehr produktiv. Ich finde es auch manchmal produktiv zu Hause im Bett zu liegen und eine Serie zu schauen. Weil es dient meiner Erholung und meiner Gesundheit. Auch das ist für mich produktiv.
Ich muss aber sagen, ich hab lange gebraucht, um da von meinen alten Bewertungen wegzukommen. Und selbst jetzt ertappe ich mich manchmal, dass ich die Arbeit vor alles stelle. Das ist nicht gut, denn die Gesundheit ist viel viel wichtiger. Ohne Gesundheit ist Arbeit und Leben nichts.
Du darfst loslassen und dich erstmal um dich kümmern.

:hello: LG Senif
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Ja loslassen zu dürfen. Das wäre ein Grund, weswegen ich stationär wirklich wollen würde. Einfach raus sein. - Darüber hinaus, wenn der Zug stehenbleibt, fällt ein ganzes Kartenhaus (der Anschein des Funktionierens) in sich zusammen, um das ich seit langer Zeit kämpfe. Momentan wünscht sich ein Teil von mir das aber auch. Leicht fatalistisch. Aber vielleicht ist es eine Erleichterung. Bin ich sicher nicht die einzige, der das passiert, und irgendwie komme ich wohl sowieso nicht mehr darum herum. Auch Teil des Lebens...
Viele LG, Pimpinelle
Senif
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Senif »

Guten Morgen Pimpinelle,

was wäre das Schlimmste konkret, was passieren würde, wenn der Zug stehen bleibt ?

LG Senif :hello:
Iwnm
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Iwnm »

Pimpinelle hat geschrieben: 6. Jun 2024, 22:04 Ja loslassen zu dürfen. Das wäre ein Grund, weswegen ich stationär wirklich wollen würde. Einfach raus sein. - Darüber hinaus, wenn der Zug stehenbleibt, fällt ein ganzes Kartenhaus (der Anschein des Funktionierens) in sich zusammen, um das ich seit langer Zeit kämpfe. Momentan wünscht sich ein Teil von mir das aber auch. Leicht fatalistisch. Aber vielleicht ist es eine Erleichterung. Bin ich sicher nicht die einzige, der das passiert, und irgendwie komme ich wohl sowieso nicht mehr darum herum. Auch Teil des Lebens...
Viele LG, Pimpinelle
Im Grunde weißt du selbst was jetzt das Beste für dich ist. Ich bestätige es dir aber auch gerne nochmal. Du darfst jetzt nicht nur loslassen, es ist das Vernünftigste und Beste was du jetzt tun kannst. Stationär wollen würde... da steht's. Das ist was xu willst. Das ist was du brauchst. Das Kartenhaus funktioniert doch eh nur noch zum Anschein. Es wird eh einfallen. Der Zug steht längst. Und wahrscheinlich ist es allerhöchste Zeit für den Stop. Rede dir das nicht aus. Du weißt längst was Sache ist und was du jetzt brauchst.
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Iwnm,

es fehlen vielleicht noch ein paar Prozent zu 100% Akzeptanz. Das Umfeld macht es auch nicht ganz leicht, aber das kennt ihr ja sicher auch alle, dass eine psychische Erkrankung eben kein Gipsarm ist, mit dem man winken kann.

Ich war eben wegen der AU nochmal bei der Hausärztin - da ich selbst für eine längerfristige AU noch zögere, hat sie ganz lieb gesagt, na gut, wir tasten uns heran, ist alles ok, wir sehen uns bald wieder. Passt also irgendwie zu dem, was du schreibst - sie denkt wohl ebenso.

Wie kann man nur so viele Selbstzweifel haben. Ich schäme mich, dass die Nachbarn sehen, dass ich (ohne ersichtlichen Gipsarm) zu Hause bin. So ein Blödsinn, wen interessiert denn das :roll: - Was bin ich froh, dass der psychiatrisch-therapeutische Termin nächste Woche schon steht!

Lieben Gruß,
Pimpinelle
Senif
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Senif »

Hallo Pimpinelle,

aus meiner Erfahrung, also bei mir war das so, dass mein Selbstwert absolut im Keller war. Jemand sagte was, was er vielleicht nicht mal so gemeint hat, und zack hat es mich umgewedelt. Das ist natürlich kein Zustand, aber Selbstwert spielt bei Depressionen eine zentrale Rolle glaub ich.
Irgendwann erkannte ich, dass es oft auch meine Überzeugungen sind, die mich so ins Straucheln bringen - das sind verschiedenste Glaubenssätze, wie Du hast es nicht drauf, du bist schlecht in dem was du tust, du hast einfach einen schwachen Willen, du liegst der Gesellschaft auf der Tasche, du bist ein nichts, du bist gar nicht krank .... also die Liste lies sich glaub ich unendlich erweitern.
Aber es sind unsere Glaubenssätze, nicht die der anderen. Auch wenn andere auch solche Glaubenssätze haben können, bringt uns das nur aus der Fassung, weil wir selbst das von uns denken. Denn wenn wir in uns sicher sind, dass wir ok so sind wie wir sind, und liebenswert, auch wenn wir keine Leistung bringen, und dass es auch mal ok ist, faul zu sein (niemand ist rund um die Uhr fleißig und es ist nicht schlimm faul zu sein), oder nur weil wir Fehler machen sind wir nicht gleich Dilettanten usw .... wenn wir so eine Selbstsicherheit haben, dann ist das Wurst, was andere denken und tun. Und es macht wesentlich ruhiger. Davon bin ich überzeugt.
Das alles kann man sich aber in der Therapie erarbeiten - wobei ich sagen muss, dass es nicht ganz einfach ist. Meine Gefühle sind manchmal so schnell da, dass ich erstmal hinterher sehen muss, wie kann man es denn noch sehen, oder ins Gedächtnis rufen, es ist ok, auch mit Fehlern und Kanten.
Ich glaube, dass das eine entscheidende Lernaufgabe auch ist. Für mich zumindest.

:hello: LG Senif
Iwnm
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Iwnm »

100 Prozent was Senif beschreibt. Was andere tun, denken, sagen, kann uns nur triggern wenn es auf einen Glaubenssatz in uns trifft.
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Senif,
ja, du triffst es auf den Punkt... da ich selbst nicht glaube, gut und genug zu sein, und übersensibel bin, interpretiere ich alles Mögliche auch in Reaktionen anderer hinein. Manchmal merke ich das. Und kann mir sagen, hallo, das war jetzt nur dein Kopf. Manchmal hilft dann Perspektivwechsel, dann entdecke ich, ich selbst würde jemand anderen ja auch nicht verurteilen. Zudem ich immer wieder merke, dass andere einfach zu dem stehen, was sie wollen und tun und lassen, egal, was andere Menschen denken.

Gerade bin ich bezüglich meiner Selbstwahrnehmung natürlich extrem anfällig. War ich schon immer, das hat sich jetzt aber sehr hochgefahren. Ich werde manchmal regelrecht panisch, weil alles einfach nur ein Desaster zu sein scheint. Das macht es nicht besser.

Man sollte nicht für möglich halten, wie lange ich schon in Therapie war in meiner Geschichte. Aber gut. Man lernt immer weiter, wie du schon sagst. Und das ist ganz viel wert.

LG
Pimpinelle
Schlumpffine
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Pimpinelle,
ich kann mich den Ausführungen nur anschließen.
Bitte beachte bitte, dass du dich in einer FACHKLINIK- nicht aber in einer Rehaklinik- Stationär aufnehmen läßt.
Grund: In einer Rehaklinik liegt der Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkei während er in einer Fachklinik auf der Krankheitsbehandlung liegt. Spekulativ mag das der Grund sein, warum soviele Betroffene unufrieden mit ihrer Behandlung waren, bzw. die Klinik "falsch" war.
Ob die Behandlung nun in einer TK oder vollstationär stattfindet, muss jeder für sich selber rausfinden.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Schlumpffine,

ja, Rehaklinik kenne ich schon. Und ich bin deiner Meinung, das wäre jetzt fachlich nicht ausreichend. Mein damaliger Arzt hat gesagt, ok, nehmen Sie es als Erholung, behandlungstechnisch ist das nichts. Damals reichte es dann, um einigermaßen die Kurve zu kriegen und weiterzufunktionieren.

Ich lasse mich nächste Woche fachärztlich beraten. Wenn auch da die Empfehlung kommt, wäre ich wohl eher der vollstationäre Typ. Ich finde den Umgang mit den Tagen (und Nächten) bis zum Termin kompliziert. Zu viel Grübelei und dennoch will ich ja daran arbeiten, mein Leben wieder gesund zu machen. Man wächst mit seinen Aufgaben...

LG,
P.
Schlumpffine
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Pimpinelle,
ich habe gute Erfahrungen mit der Schönklinik in Bad Bramstedt gemacht. Das ist aber immer Diagnoseabhängig und von der eigenen Bereitschaft an sich zu arbeiten. Vielleicht wäre der Therapieansatz CBASP oder Schematherapie für dich eine Option? Eine reine KVT ist- für meine Begriffe- nur für "leichte" Depressionen , wie sie bspw. durch Verluste verursacht werden, eine Option.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
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Monk1963
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Monk1963 »

Was bitte ist PIA und SPDI ?
Schlumpffine
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo, hier die Definition

PIA -Eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) ist ein multiprofessionelles ambulantes Behandlungsangebot psychiatrischer Fachkrankenhäuser und psychiatrischer Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern, welche gemäß § 118 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung ermächtigt sind.

Welche Aufgaben hat der SPDi?
Die Aufgaben sind:

Hilfen in Krisensituationen, Abwehr von Gefährdungen.
Klärung, Beratung und Hilfe bei psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen.
Unterstützung nach einem Klinikaufenthalt.
Vermittlung von weitergehenden therapeutischen, pflegerischen, begleitenden und sozialrechtlichen Hilfen.
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Pimpinelle
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Re: Wann PIA, wann Sozialpsych. Dienst?

Beitrag von Pimpinelle »

Hallo Schlumpffine,

CBASP sagte mir nichts, musste ich kurz suchen gehen. Da steht was vom Fokus auf Beziehungsfähigkeit, das ist interessant - und ja, ich glaube auch, das reine KVT nicht so meins sein wird.
Zur Klinik in Bad Bramstedt schaue ich mir mal die Homepage an.

Vielen lieben Dank für die Tipps!
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