Keine Kraft zum Kämpfen

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Puderzucker

Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Puderzucker »

Hallo zusammen,

aktuell habe ich bei mir festgestellt, das ich keine Kapazität mehr habe um die Beziehung noch irgendwie über Wasser zu halten. Was auch daran liegt, das ich die letzen gut 2 Jahre meine und gefühlt seine Last noch mitgetragen habe (womit ich nicht sagen möchte, dass er keine Belastung hatte)
Anstatt externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, kam er eben immer zu mir. Ich sollte an alles denken, an Termine, Lösungen finden, usw. Und musste mir irgendann selbst ambulante Hilfe holen, nur um diese Belastung weiter stemmen zu können.

Mein Partner meint aktuell, das er zum jetzigen Zeitpunkt (ohne Depressionsbehandlung) zu 90% keine Hoffnung auf Besserung (auch was die Beziehung betrifft, da Gefühllosigkeit ihn bzgl. der Depression von allem am stärksten belastet) hat.

Er meint auch, dass z.B. gemeinsame Ausflüge, Unternehmungen, etc. etwas bringen könnten. Aber ich fühle mich nicht mehr dazu in der Lage. Nicht, weil ich keine Besserung möchte, sondern weil es sich so anfühlt das ich nicht mehr die Kraft habe, noch irgendwas zu versuchen.
Ich fühle mich regelrecht ausgebrannt. Wenn sich zwischen uns etwas bessern könnte, müsste also er es übernehmen was er aber auch nicht zu schaffen scheint. So tut sich nun also gar nichts mehr.

Aber selbst wenn er sich um eine Unternehmung kümmern würde, fühlt es sich so an als hätte ich auch keine Energie um mit zu gehen. Ich fühle mich nicht traurig, nicht antriebslos o.ä. sondern als ob mich eine Unternehmung unmengen Energie kostet, die ich nicht habe. (Habe über das Thema Co-Depression gelesen, sehe mich aber eher in Richtung Burnout)

In 7 Wochen geht er in eine Klinik, gerne hätte ich die Hoffnung auf Besserung aber vordergründig ist eher die Angst das es wieder nichts bringt. Mir würde das an sich nichts ausmachen, ich wäre auch bereit gemeinsam Möglichkeiten zu finden wie es trotzdem weitergehen kann.
Für ihn kommt das nicht in Frage, wenn die Behandlung nichts bringt möchte er alles hinschmeißen. Er sagt, dass sich für ihn ein Leben ohne Gefühlswahrnehmung nicht lohnen würde.

Meine Vermutung ist, dass diese fehlende Perspektive bei mir dazu führt, dass ich das Gefühl habe es lohnt sich auch nicht, dass ich da noch weiter Energie investiere. Es ist ja nichtmal 50-50% sondern zu 90% nein von ihm, und ich habe die Energie nicht mehr die man von der Menge da reingeben müsste, um vielleicht auf auf eine 50-50% Chance zu kommen.

Er hat mir auch angekündigt, dass selbst wenn die Klinik etwas bringen würde, er mir nicht sagen kann ob er sich danach vielleicht trotzdem trennt. Diese Ungewissheit zerfrisst mich innerlich. Ich meine, man müsste doch zumindest so viel sagen können, ob man denn noch eine Beziehung mit der Partnerin möchte, oder nicht. Und ob man versuchen möchte, eine Zukunft zusammen aufzubauen, oder nicht.

Für mich fühlt es sich so an, als ob ich eine Art Spielzeug wäre das man weglegt oder nimmt, wie man es möchte. Als ob ich es nichtmal Wert wäre, eine Entscheidung zu bekommen. Ich meine, wozu sollte ich Hoffnung auf einen Behandlungserfolg haben, wenn auch ein Behandlungserfolg dazu führen kann, das er sich vielleicht trotzdem trennt. Vielleicht, vielleicht auch nicht, mehr bekomme ich nicht. Ich fühle mich ganz ehrlich ziemlich ausgeliefert. Und es macht micht auch etwas wütend.
namanda
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Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von namanda »

Hallo Puderzucker,

ich kann deine Lage sehr gut nachvollziehen. Ich komme auch langsam an den Punkt, an dem ich einfach nicht mehr kann. Mein Partner kämpft gerade so viel mit sich selbst und hat auch gemeint, dass er mir gerade nicht sagen kann, ob er mich liebt oder diese Beziehung will, weil er sich selbst gerade so hasst. Ich bin ein sehr geduldiger und verständnisvoller Mensch, aber irgendwann und an dem Punkt bin ich gerade, hat man das Gefühl das alles was man sagt und tut einfach umsonst ist. Ich bin immer noch bereit zu kämpfen aber wie du schon gesagt hast, gehören zwei dazu. Diese Ungewissheit zerfrisst mich ebenfalls und ich fühl mich einfach so hilflos, machtlos und planlos. Ich weiß nicht mehr was ich sagen oder machen kann. Das alles hat mich jetzt allerdings dazu gebracht mich selbst wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. Ich denke an Dinge, die ich früher gerne gemacht habe oder an Orte, an denen ich früher gerne war. Ich geh einfach manchmal stundenlang spazieren und das fährt mich runter, weil ich mal wieder was für mich und meine Gesundheit mache. Außerdem habe ich beschlossen selbst einen Psychologen aufzusuchen. Einfach mir zu liebe und auch mit dem Hintergedanken, dass ich eine professionelle Meinung brauche. Familie und Freunde können zwar zuhören und ihre (oftmals unangebrachten) Meinungen dazu äußern, aber niemand steckt in dieser Situation und weiß wie ich mich fühle. Eine neutrale Person ist mir da einfach lieber. Ich hoffe du kannst auch etwas finden bei dem du selbst Energie tanken kannst und auch mal Abstand gewinnst. Es ist immer einfacher gesagt als getan aber ich lerne gerade (durch viele Podcasts), dass man sich selbst an erster Stelle platzieren sollte. Ich bin ein Mensch, der immer mehr auf andere als auf mich geschaut hat und genau die aktuelle Situation mit meinem Partner ist natürlich sehr giftig für mich. Aber ich versuche mein Bestes mit mir selbst wieder im Reinen zu werden. Denn er macht das ja schließlich auch gerade. Das gibt mir auch noch Hoffnung, dass wenn wir jeweils beide an uns selbst arbeiten, wir wieder zueinander finden und so glücklich sein können wie früher.
DieNeue
Beiträge: 5547
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von DieNeue »

Hallo Puderzucker,
Puderzucker hat geschrieben: 30. Mai 2024, 17:12 Mir würde das an sich nichts ausmachen, ich wäre auch bereit gemeinsam Möglichkeiten zu finden wie es trotzdem weitergehen kann.
Für ihn kommt das nicht in Frage, wenn die Behandlung nichts bringt möchte er alles hinschmeißen. Er sagt, dass sich für ihn ein Leben ohne Gefühlswahrnehmung nicht lohnen würde.
[...]
Er hat mir auch angekündigt, dass selbst wenn die Klinik etwas bringen würde, er mir nicht sagen kann ob er sich danach vielleicht trotzdem trennt. Diese Ungewissheit zerfrisst mich innerlich. Ich meine, man müsste doch zumindest so viel sagen können, ob man denn noch eine Beziehung mit der Partnerin möchte, oder nicht. Und ob man versuchen möchte, eine Zukunft zusammen aufzubauen, oder nicht.
Vielleicht kannst du diese Aussage von deinem Mann auch etwas neutraler sehen. Zum einen sagt er, dass er hinschmeißen möchte, wenn die Behandlung nichts bringt. Zum anderen sagt er, dass er nicht weiß, was er machen würde, wenn die Behandlung was bringt, sprich, wenn er seine Gefühle wieder wahrnehmen kann.
Ich finde das als Außenstehende eigentlich erstmal nur ehrlich. Er empfindet aktuell ja gar nichts, für nichts und niemanden. Er weiß also auch nicht, was für Gefühle zum Vorschein kommen werden, wenn die Behandlung anschlägt. Es kann sein, dass er dann auch Gefühle für dich empfindet und er die Beziehung wieder will, aber es kann auch sein, dass er keine Gefühle für dich hat und sie deswegen nicht mehr will. Das kann er aber vorher nicht vorhersagen, was da rauskommt. Es wäre doch doof, zu sagen, er will an der Beziehung arbeiten, auch wenn sich rausstellen sollte, dass er keine Gefühle für dich hat. Das wäre dann ja der gleiche Zustand wie jetzt und den will er ja nicht mehr, weil er das nicht mehr aushält. Von daher kann er dir auch keine Entscheidung mitteilen. Man muss im Prinzip abwarten, wie es ihm nach der Klinik geht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Mann, wenn die Klinik ihm so viel bringt und er seine Gefühle wieder mehr wahrnehmen kann, und er tatsächlich auch wieder Gefühle für dich haben sollte, dann sehr wahrscheinlich auch bei dir bleibt und wieder mit dir leben will. Alles andere wäre auch unlogisch. Wenn er aber bei einem Behandlungserfolg, sprich wenn er generell wieder Gefühle wahrnehmen kann, aber dann nichts für dich empfindet, wäre es auch etwas unlogisch, wenn er die Beziehung weiterführt und auch als Partnerin würde ich mich fragen, ob ich mit einem Mann zusammen sein möchte, der mich nicht liebt. Ich glaube, es wirkt auf dich sehr willkürlich und als hätte er dich in der Hand, aber im Prinzip kann er aktuell einfach wirklich nichts sagen. Warum er das nicht einfühlsamer rüberbringt, kann ich nicht sagen. Vielleicht ist es die depressive Art oder er ist einfach so, das kann ich nicht beurteilen.

Ich weiß, dass es furchtbar anstrengend ist, die Depression eines anderen zu ertragen und dass man dazu neigt, dem anderen immer zu helfen, wenn er ankommt. Aber als Betroffene und Angehörige gebe ich dir den Rat, bitte achte in erster Linie auf dich. Dir geht es jetzt schon sehr schlecht. Du darfst auch Nein sagen, wenn du etwas nicht schaffst und willst. Du musst keine Unternehmungen auf die Beine stellen, wenn es dir zu viel ist. Du musst ihm kein Therapieprogramm oder ein Beziehungsrettungsprogramm anbieten. Du musst dir auch nicht alles anhören, wenn es dir zu viel ist. Du darfst auch sagen, dass er das mit jemand anderem besprechen soll.
Versuch dich innerlich etwas mehr davon zu distanzieren und seine Aufgaben bei ihm zu lassen, auch wenn er dafür fünfmal so lange braucht wie du. Es ist wichtig, dass du weißt und auch wieder spürst, dass du eine eigenständige Person bist, die auch unabhängig von ihm leben kann. Bitte mach Sachen für dich, die DIR gut tun und aus denen DU Kraft schöpfen kannst.
Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

Liebe Grüße und alles Gute,
DieNeue
Christopher
Beiträge: 52
Registriert: 17. Feb 2024, 20:13

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Christopher »

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Zuletzt geändert von Christopher am 7. Jun 2024, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Christopher
Schlosser.
Andere sagen ich sei krank.
Ich sage: Ich bin genau richtig wie ich bin.
Und:
Ich mache das es geht.
Warum?
Weil ich es kann.
bvs
Beiträge: 133
Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von bvs »

Danke Christopher.
Mir hilft diese intensive innensicht sehr, besser zu verstehen, warum meine Frau so entscheidungsunfreudig ist und alles bis auf den letzten Moment aufschiebt.
Das ist so intransparent bei ihr, aber deine Beschreibung hilft mir, zu verstehen, was sie mir nicht sagen kann.
DieNeue
Beiträge: 5547
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von DieNeue »

Das hast du sehr gut beschrieben, Christopher. 👍
Christopher
Beiträge: 52
Registriert: 17. Feb 2024, 20:13

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Christopher »

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Zuletzt geändert von Christopher am 7. Jun 2024, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Christopher
Schlosser.
Andere sagen ich sei krank.
Ich sage: Ich bin genau richtig wie ich bin.
Und:
Ich mache das es geht.
Warum?
Weil ich es kann.
Bauchtänzer
Beiträge: 395
Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Bauchtänzer »

:?:
Zuletzt geändert von Bauchtänzer am 20. Jun 2024, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
Mario81
Beiträge: 276
Registriert: 5. Mär 2023, 12:03

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Mario81 »

Hallo Christopher.

Besser könnte man es nicht in Worte fassen.
Super geschrieben und es ist stark das auch so zu erkennen...

Liebe Grüße Mario
"Du darfst nicht alles Glauben,was Du denkst." Alexander Bojcan
bvs
Beiträge: 133
Registriert: 3. Jul 2023, 15:44

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von bvs »

Ich musste etwas lächeln, als du die Art des Zusammenlebens mit deiner Partnerin beschriebst, dass ihr ganz überwiegend eure Dinge und Interessen getrennt verfolgt, es aber doch Zeiten gibt, wo ihr gemeinsam unternehmt.
Für mich ist das ambivalent.
Ich versuche zum Einen, das auch so zu machen, was eigentlich zur Zeit auch ganz gut klappt.

Auf der anderen Seite frage ich mich, warum ich eigentlich in einer Beziehung bin, wenn da nicht so viel gemeinsames ist, wie ich mir wünschen würde - ich nehme mich selber zurück, sozusagen, um dem Level des Gegenübers gerecht zu werden und nicht zu überfordern. Aber damit lebe ich eigentlich nicht mein Leben, sondern das des kleinsten gemeinsamen Nenners. sozusagen mit Handbremse, ohne echte Perspektive auf Änderung.
GuntherBandel
Beiträge: 77
Registriert: 29. Dez 2020, 13:07

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von GuntherBandel »

bvs hat geschrieben: 6. Jun 2024, 23:25
Ich musste etwas lächeln, als du die Art des Zusammenlebens mit deiner Partnerin beschriebst, dass ihr ganz überwiegend eure Dinge und Interessen getrennt verfolgt, es aber doch Zeiten gibt, wo ihr gemeinsam unternehmt.
Für mich ist das ambivalent.
Ich versuche zum Einen, das auch so zu machen, was eigentlich zur Zeit auch ganz gut klappt.

Auf der anderen Seite frage ich mich, warum ich eigentlich in einer Beziehung bin, wenn da nicht so viel gemeinsames ist, wie ich mir wünschen würde - ich nehme mich selber zurück, sozusagen, um dem Level des Gegenübers gerecht zu werden und nicht zu überfordern. Aber damit lebe ich eigentlich nicht mein Leben, sondern das des kleinsten gemeinsamen Nenners. sozusagen mit Handbremse, ohne echte Perspektive auf Änderung.
Hallo bvs,

genau das hat bei mir zur Trennung geführt. Meine Frau möchte und kann das nicht mehr. Das muss ich als Betroffener so akzeptieren.
Allerdings leben wir derzeit noch unter einem Dach.
Das Problem, das ich damit momentan u.a. habe. Was ist, wenn sich mein Gesundheitszustand verbessert?
Finden wir dann wieder zusammen oder ist einfach zu viel Negatives passiert. Mal sehen, was die Zukunft bringt.


VG
G.
Stummer Schrei
Beiträge: 20
Registriert: 29. Mär 2024, 10:18

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Stummer Schrei »

bvs hat geschrieben: 6. Jun 2024, 23:25
Auf der anderen Seite frage ich mich, warum ich eigentlich in einer Beziehung bin, wenn da nicht so viel gemeinsames ist, wie ich mir wünschen würde - ich nehme mich selber zurück, sozusagen, um dem Level des Gegenübers gerecht zu werden und nicht zu überfordern. Aber damit lebe ich eigentlich nicht mein Leben, sondern das des kleinsten gemeinsamen Nenners. sozusagen mit Handbremse, ohne echte Perspektive auf Änderung.
Ich stimme dir da zu, genauso ist das Empfinden!
Man lebt nicht die Beziehung, die man sich wünscht!
Man sagt selbst auch kein „Ich liebe dich“ mehr, nimmt selten mal die Hand oder die Partnerin in den Arm!
Das fehlt soooo sehr!
Es bleibt nur die Hoffnung, das die Gefühle und Bedürfnisse wieder an die Oberfläche kommen!
Und genau da liegt die Angst bei einer Trennung: Man trennt sich, beginnt ein neues Leben und dann geht’s dem Partner wieder gut! Gibt es da ein zurück?
Ich glaube, wenn ich die Entscheidung einmal getroffen habe, gibt es kein zurück 😞
Helgaline
Beiträge: 95
Registriert: 25. Mär 2021, 12:47

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Helgaline »

Hallo in die Runde,

@Stummer Schrei, danke für deine Antwort hier.
Ich habe die ganze Zeit überlegt, warum der Gedanke an eine Trennung so schwer ist!

Du hast Recht damit, es ist die Hoffnung, dass es nach der Gesundung wieder gut ist und man durchgehalten hat!?!

Ich persönlich denke, dass ist nur "verschüttet" ist.

VG Helgaline
DAS LEBEN IST SCHÖN, VON EINFACH WAR NIE DIE REDE! :?
Überdosis
Beiträge: 275
Registriert: 25. Nov 2021, 23:01

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Überdosis »

Hallo Puderzucker,

Ich kann verstehen, dass du deinem Mann unbedingt gern helfen möchtest, aber ich würde dir ebenfalls raten, dass du kürzer trittst.
Wenn du nicht reden magst, keinen Ausflug machen magst oder organisatorisches nicht machen magst, dann ist das völlig in Ordnung.

Ich fürchte, wenn du weiterhin dich so aufopferst, wie bisher, wirst du noch richtig krank.
Damit ist weder dir, noch deinem Partner geholfen.


Diese Gefühllosigkeit, die dein Mann hat, kenne ich auch von mir. Hatte ich auch schon und hielt Jahre an.
Es fällt natürlich schwer und ist hart damit zu leben, aber deinem Mann muss klar sein, dass das oft einfach nur ein Symptom der Depression ist und die Gefühle durchaus wieder kommen (bei mir sind sie zurück gekommen).

Besonders, wenn nicht nur für dich nichts mehr fühlt, sondern auch nichts mehr für Hobbys oder Interessen fühlt, spricht das halt stark für die Depression.

Das was ich nur nicht so recht verstehe ist, warum er erst jetzt eine Therapie machen möchte, wenn er doch bereits seit 2 Jahren starke Symptome hat?

Und....
Ist ihm bewusst, dass die Klinik nur zur Stabilisierung gedacht ist und er danach dringen weiter Therapie machen sollte, damit er weiter stabilisiert wird und lernt mit der Depression umzugehen?

Irgendwie liest es sich, als hätte er sich 2 Jahre dagegen gestreubt, weil du mit alles aufgefangen hast und jetzt wo du nicht mehr kannst, geht er in die Klinik....
Doch es liest sich, für mich so, als setze er jetzt alles auf die Klinik und bedenkt aber gar nicht, dass nach der Klinik-Zeit die Arbeit durch ambulante Therapie unbedingt weiter gehen muss?
Man kommt aus der Klinik nicht geheilt raus, die Symptome verschwinden nicht mit 12 Wochen reden, sondern, es dauert meist länger, bis es besser wird.

Aber ohne Therapie wird das nichts und ist auch total unfair dir gegenüber, dass er erst alles schleifen ließ und nichts richtig tat, du voll für ihn da warst und er jetzt alles auf die Klinik setzt und dich vielleicht dennoch verlässt.

Dass ist total verletzend. Du tust mir total leid.
Meiner Ansicht nach zeigt das aber auch, dass er sich gar nicht richtig mit der Erkrankung, die er hat, sich auseinandergesetzt zu haben scheint.....

Wenn ich mit was falsch liege, bitte unbedingt sagen.
So liest sich das gerade nur leider eben für mich und du tust mir da gerade einfach komplett leid...


Liebe Grüße
Susan
ChicoRocky
Beiträge: 2
Registriert: 12. Jun 2024, 11:01

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von ChicoRocky »

Ich habe deine Mail gelesen. Es trifft soviel auch auf mich zu. nur das meine Mann 69 alle Jahre sagt er ist gesund .Ich glaube auch nicht das sich noch was ändert. ich bin auch am Ende und kann nicht mehr.34 Jahre sind wir verheiratet und alles alles klebt an mir alle Entscheidungen alles. ich dachte wenn wir uns räumlich trennen das es besser wird. Ganz im Gegenteil treffen wir zusammen geht es los Beschimpfungen aber so böse . nicht das ich seine fraubin nein eher so ein Säufer Obdachloser den er da nieder macht. Das tut so weh ich kann nicht mehr. Ich schäme mich so sehr vor den Nachbarn es geht auch früh gegen 6 Uhr los da kennt er nichts. Er ist auch nicht zu stoppen und am Ende heisst es das ist doch alles deine Schuld du bist schuld du hast angefangen. Ich weiss ja nie welches Wort nun falsch ist. Am anfang der Ehe war er nett und freundlich bis er sein wahres Gesicht zeigte. nein Bitte Guten Morgen oder sowas gibt es schon seit 10 Jahren nicht mehr, Ich möchte weg laufen habe aber einen hund und den müsste ich zurück lassen. Er ist doch alles was ich habe er trocknet jede Träne er ist für mich da. Ich kann nicht mehr. karin
Lynchburg
Beiträge: 11
Registriert: 26. Okt 2023, 03:00

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von Lynchburg »

Hallo Zusammen
Gib es auch Betroffene, bei denen die Gefühle wieder zurückgekommen sind, aber nicht für den/die PartnerIn?
Zuletzt geändert von Lynchburg am 19. Jun 2024, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
GuntherBandel
Beiträge: 77
Registriert: 29. Dez 2020, 13:07

Re: Keine Kraft zum Kämpfen

Beitrag von GuntherBandel »

ChicoRocky hat geschrieben: 13. Jun 2024, 13:21 Ich habe deine Mail gelesen. Es trifft soviel auch auf mich zu. nur das meine Mann 69 alle Jahre sagt er ist gesund .Ich glaube auch nicht das sich noch was ändert. ich bin auch am Ende und kann nicht mehr.34 Jahre sind wir verheiratet und alles alles klebt an mir alle Entscheidungen alles. ich dachte wenn wir uns räumlich trennen das es besser wird. Ganz im Gegenteil treffen wir zusammen geht es los Beschimpfungen aber so böse . nicht das ich seine fraubin nein eher so ein Säufer Obdachloser den er da nieder macht. Das tut so weh ich kann nicht mehr. Ich schäme mich so sehr vor den Nachbarn es geht auch früh gegen 6 Uhr los da kennt er nichts. Er ist auch nicht zu stoppen und am Ende heisst es das ist doch alles deine Schuld du bist schuld du hast angefangen. Ich weiss ja nie welches Wort nun falsch ist. Am anfang der Ehe war er nett und freundlich bis er sein wahres Gesicht zeigte. nein Bitte Guten Morgen oder sowas gibt es schon seit 10 Jahren nicht mehr, Ich möchte weg laufen habe aber einen hund und den müsste ich zurück lassen. Er ist doch alles was ich habe er trocknet jede Träne er ist für mich da. Ich kann nicht mehr. karin
Hallo,

evtl. ( von ihm unbemerkt) Polizei einschalten, damit er ggf. zwangseingewiesen wird, wenn er Dich verbal niedermacht.

VG
Gunther
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