Frage zu Psychopharmaka bzw. weiterer Vorgehensweise
Verfasst: 17. Apr 2024, 16:35
Hallo an Euch
Ich bin ein Mann in den 60ern und schlage mich schon seit längerem mit einer mittelgradigen Depression herum. Auf Anraten eines Neurologen habe ich vor mehreren Jahren mit der Einnahme von Psychopharmaka begonnen, zu diesem Zeitpunkt war ein Psychotherapeut für mich auch nicht verfügbar. Ich habe es über einige Zeit erfolglos mit folgenden Medikamenten versucht:
Citalopram/Escitalopram/Amitryptilin/Nortryptilin.
Bei nahezu allen dieser Mittel hatte ich das starke Gefühl, absolut gedämpft und irgendwie nicht ich selber zu sein. Die absoluten Tiefpunkte waren zwar weggebügelt, allerdings zu den Preis des wegschneidens der wenigen positiven Spitzen, irgendwie war ich permanent eingelullt in einem absolut gleichartigen Gefühl, hat sich nicht sooo toll angefühlt. Das zuletzt eingenommene Mittel war Nortryptilin, dort waren die zuvor beschriebenen Gefühle nicht so stark ausgeprägt, allerdings habe ich mit diesem Mittel 4 Kilo zugenommen, verbunden mit einem permanenten Völlegefühl. Ich habe mehrfach von Studien gelesen, das neuerdings die Wirkung von Antidepressiva wissenschaftlich schon eher doch angezweifelt wird, man hat dort Vergleichsstudien von Menschen, die Psychopharmaka einnehmen mit anderen, denen Placebos verabreicht wurden, durchgeführt und kam zu einem für die Hersteller von Psychopharmaka eher ernüchternden Ergebnis. Nichtsdestotrotz gibt es Menschen denen sie nachweislich helfen, obwohl es sich keiner so richtig wissenschaftlich erklären kann.
Nun ist es so, dass ich aus den vorgenannten Gründen und um die Nebenwirkungen zu reduzieren, diese Medikamente ausgeschlichen habe und momentan ohne Antidepressiva lebe. Auch habe ich in einer ca. zwei Jahre andauernden Psychotherapie mit meiner Therapeutin herausarbeiten können, dass es für meine Depressionen zum einen erbliche Gründe ( meine Mutter ist auch stark depressiv) und zum anderem eine zunehmende Entfremdung von meiner Frau ( wir haben früher sehr viele gemeinsame Interessen gehabt und Unternehmungen durchgeführt, die ihr jetzt leider keinen Spaß mehr bereiten--mir aber schon.) Die Tatsache, dass sie vor kurzem eine Erbschaft vom Tod ihres Vaters auf ein Konto eingezahlt hat und mir dazu jeglichen Zugriff gesperrt hat, hat mich momentan zusätzlich zu meinen ohnehin schon bestehenden Depressionen noch zusätzlich in eine ziemlich tiefe Krise gestürzt.
Auch kann ich mich durch die im Trennungsfall zusammenaddierten und dann durch 2 geteilten Rentenpunkte nicht von ihr trennen, da ich dann alleine eine ziemlich dürftige Rente habe, wärend sie ( sie arbeitete die Hauptzeit ihres Lebens nur halbtags) sich über die andere Hälfte plus die Erbschaft freuen darf. So ist nun mal das Recht im Scheidungsfall in unserem schönen Land, da kann man wahrscheinlich nichts machen. Es gibt leider in unserer Familie das Beispiel meines Vaters, der es durch einen völlig überzogenen Lebensstil fertiggebracht hat, den Erlös aus dem Verkauf des Hauses seiner jetzigen Frau binnen weniger Jahre durchzubringen und nun mit einer eher dürftigen Rente sein Dasein fristen muss. Es ist mir zwar schleierhaft, weswegen mir meine Frau das selbe unterstellt, aber es ist nun mal so . Für mich stellt es auf jeden Fall einen riesengroßen Vertrauensbruch dar, mit dem ich erstmal klarkommen muss.
Auch rechtlich ist es so , dass man in einer Zugewinngemeinschaft keinerlei Anspruch auf den Erbbetrag des Partners hat , da habe ich mich schon eingehend informiert . Mit dieser ganzen Vorgeschichte erscheint es mir schon ziemlich zweifelhaft, ob alleine die Einnahme von Psychopharmaka an meinem generellen Grundbefinden maßgebliches ändert. Leider nähert sich auch meine Psychotherapie nun leider bald ihrem Ende, ich habe noch acht Sitzungen, dann ist wahrscheinlich erst einmal Ende mit der Bewilligung weiterer Sitzungen seitens meiner gesetzlichen Krankenkasse.
Irgendwie weiß ich momentan nicht so richtig weiter, auch der in anderthalb Jahren bevorstehende Eintritt ins Rentnerdasein bereitet mir starke Kopfzerbrechen. Zum einen habe ich meinen Job im Außendienst eines Serviceunternehmens immer sehr gerne gemacht, zum anderen wird es finanziell eher um einiges schlechter werden, aller Vorsorge zum Trotz.
Ich bin momentan am überlegen, ob ich noch mal zu einem Psychiater gehen sollte, um es noch einmal mit Psychopharmaka zu versuchen, vielleicht bekomme ich Kraft dieser chemischen Einwirkung auf meine Synapsen eine andere Sichtweise auf die Dinge . So meinte es zumindest meine Psychotherapeutin, glauben kann ich es irgendwie nicht so richtig, außerdem stehe ich nach wie vor diesen Medikamenten skeptisch gegenüber. Ich habe mir einfach mal meinen ganzen Frust von der Seele geschrieben, mich würde mal eure Sichtweise zu der geschilderten Problematik interessieren. Viele Grüße an Euch
Ich bin ein Mann in den 60ern und schlage mich schon seit längerem mit einer mittelgradigen Depression herum. Auf Anraten eines Neurologen habe ich vor mehreren Jahren mit der Einnahme von Psychopharmaka begonnen, zu diesem Zeitpunkt war ein Psychotherapeut für mich auch nicht verfügbar. Ich habe es über einige Zeit erfolglos mit folgenden Medikamenten versucht:
Citalopram/Escitalopram/Amitryptilin/Nortryptilin.
Bei nahezu allen dieser Mittel hatte ich das starke Gefühl, absolut gedämpft und irgendwie nicht ich selber zu sein. Die absoluten Tiefpunkte waren zwar weggebügelt, allerdings zu den Preis des wegschneidens der wenigen positiven Spitzen, irgendwie war ich permanent eingelullt in einem absolut gleichartigen Gefühl, hat sich nicht sooo toll angefühlt. Das zuletzt eingenommene Mittel war Nortryptilin, dort waren die zuvor beschriebenen Gefühle nicht so stark ausgeprägt, allerdings habe ich mit diesem Mittel 4 Kilo zugenommen, verbunden mit einem permanenten Völlegefühl. Ich habe mehrfach von Studien gelesen, das neuerdings die Wirkung von Antidepressiva wissenschaftlich schon eher doch angezweifelt wird, man hat dort Vergleichsstudien von Menschen, die Psychopharmaka einnehmen mit anderen, denen Placebos verabreicht wurden, durchgeführt und kam zu einem für die Hersteller von Psychopharmaka eher ernüchternden Ergebnis. Nichtsdestotrotz gibt es Menschen denen sie nachweislich helfen, obwohl es sich keiner so richtig wissenschaftlich erklären kann.
Nun ist es so, dass ich aus den vorgenannten Gründen und um die Nebenwirkungen zu reduzieren, diese Medikamente ausgeschlichen habe und momentan ohne Antidepressiva lebe. Auch habe ich in einer ca. zwei Jahre andauernden Psychotherapie mit meiner Therapeutin herausarbeiten können, dass es für meine Depressionen zum einen erbliche Gründe ( meine Mutter ist auch stark depressiv) und zum anderem eine zunehmende Entfremdung von meiner Frau ( wir haben früher sehr viele gemeinsame Interessen gehabt und Unternehmungen durchgeführt, die ihr jetzt leider keinen Spaß mehr bereiten--mir aber schon.) Die Tatsache, dass sie vor kurzem eine Erbschaft vom Tod ihres Vaters auf ein Konto eingezahlt hat und mir dazu jeglichen Zugriff gesperrt hat, hat mich momentan zusätzlich zu meinen ohnehin schon bestehenden Depressionen noch zusätzlich in eine ziemlich tiefe Krise gestürzt.
Auch kann ich mich durch die im Trennungsfall zusammenaddierten und dann durch 2 geteilten Rentenpunkte nicht von ihr trennen, da ich dann alleine eine ziemlich dürftige Rente habe, wärend sie ( sie arbeitete die Hauptzeit ihres Lebens nur halbtags) sich über die andere Hälfte plus die Erbschaft freuen darf. So ist nun mal das Recht im Scheidungsfall in unserem schönen Land, da kann man wahrscheinlich nichts machen. Es gibt leider in unserer Familie das Beispiel meines Vaters, der es durch einen völlig überzogenen Lebensstil fertiggebracht hat, den Erlös aus dem Verkauf des Hauses seiner jetzigen Frau binnen weniger Jahre durchzubringen und nun mit einer eher dürftigen Rente sein Dasein fristen muss. Es ist mir zwar schleierhaft, weswegen mir meine Frau das selbe unterstellt, aber es ist nun mal so . Für mich stellt es auf jeden Fall einen riesengroßen Vertrauensbruch dar, mit dem ich erstmal klarkommen muss.
Auch rechtlich ist es so , dass man in einer Zugewinngemeinschaft keinerlei Anspruch auf den Erbbetrag des Partners hat , da habe ich mich schon eingehend informiert . Mit dieser ganzen Vorgeschichte erscheint es mir schon ziemlich zweifelhaft, ob alleine die Einnahme von Psychopharmaka an meinem generellen Grundbefinden maßgebliches ändert. Leider nähert sich auch meine Psychotherapie nun leider bald ihrem Ende, ich habe noch acht Sitzungen, dann ist wahrscheinlich erst einmal Ende mit der Bewilligung weiterer Sitzungen seitens meiner gesetzlichen Krankenkasse.
Irgendwie weiß ich momentan nicht so richtig weiter, auch der in anderthalb Jahren bevorstehende Eintritt ins Rentnerdasein bereitet mir starke Kopfzerbrechen. Zum einen habe ich meinen Job im Außendienst eines Serviceunternehmens immer sehr gerne gemacht, zum anderen wird es finanziell eher um einiges schlechter werden, aller Vorsorge zum Trotz.
Ich bin momentan am überlegen, ob ich noch mal zu einem Psychiater gehen sollte, um es noch einmal mit Psychopharmaka zu versuchen, vielleicht bekomme ich Kraft dieser chemischen Einwirkung auf meine Synapsen eine andere Sichtweise auf die Dinge . So meinte es zumindest meine Psychotherapeutin, glauben kann ich es irgendwie nicht so richtig, außerdem stehe ich nach wie vor diesen Medikamenten skeptisch gegenüber. Ich habe mir einfach mal meinen ganzen Frust von der Seele geschrieben, mich würde mal eure Sichtweise zu der geschilderten Problematik interessieren. Viele Grüße an Euch