Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

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Mikado83
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Registriert: 30. Mär 2023, 20:13

Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

Hallo zusammen.

Ich versuche nun mal etwas zusammenzufassen was bei mir vorliegt. Ich suche Austausch, wie nun weiter vorgehen.

habe seit Jahren die Diagnose rezidivierende Depressionen, hatte sie aber Jahrelang einigermaßen im Griff. Habe meinen Meister gemacht und habe einen Job gefunden in dem ich gut damit zurecht kam. Ich Lebe alleine, Familie ist etwas weiter weg.

Vor 3 Jahren rutschte ich in den Lockdowns und durch die Isolation wieder in eine schwere Episode in der ich einen kurzen Akkutklinikaufenthalt. Danach kam ich mit wiedereingliederung zurück auf die Arbeit in Vollzeit als Augenoptikermeister. Die Arbeitszeitreduktion auf 36 h wurtde damals abgelehnt, obwohl alle Kolleginen Teilzeit arbeiten.

Der Stresspegel nahm wegen höherer Kundenfrequenz und weniger Personal zu. hinzukam dann das ich sehr behandlungsbedürftige Bandscheibenprobleme bekam, letztes jahr war diese komplett kaputt ich viel 2,5 monate aus, am Anfang kam von seiten des Arbeitgebers Druck wieder zurückzukommen. Insgesamt nahm mir die Behandlung, bzw. die Organisation der Termine (Diskussion mit dem Arbeitgeber, Dikusiion mit der Physiopraxis, Arzt für weitere Verordnungen) nahm mir viel kraft und kostete mich viel nerven. Ich kam trotz behandlungen ohne Wiedereingliederung auf die Arbeit zurück. Machte aber deutlich dass ich arbeitszeit reduzieren möchte um mich mehr um meine Gesundheit kümmern zu können.

Wieder durfte ich dies nicht. Ich machte aber deutlich, keine weiteren neuen Aufgaben auf der Arbeit zu übernehmen. Auf der Arbeit verschärfte sich die Situation durch eine langzeitkranke, 1 Kündigung und 1 in Elternzeit gehende Kollegin.

Im Laufe des letzten Jahres hatte ich dann 2 kleinere Zusammenbrüche mit Arbeitsausfällen. Ich war gereizter gegenüber Kunden und Kollegen.
Hatte versucht Grenzen meinen Kollegen zu setzen. nach einiger Zeit wiederholten sich die Probleme.

Ich musste vor 2 Monaten ein Antistress- Seminar machen. was an für sich ganz gut war. Allerdings kam der Chef schon die Woche drauf mit 2 neuen Themenfeldern für die Firma auf mich zu, obwohl die Firma gerade noch in einer größeren Umstrukturierung steckt. Auch hatte ich öfters Konzentrationsprobleme mit Falschbestellungen.

Freitag vor einer Woche kam es dann zu einem streit mit der Assistenz der Geschäftleitung wo mir noch eine Aufgabe aufgelastet wurde. Die art und weise war nicht in Ordnung aber ich rastete aus.

In Folge dessen bin ich nun Krank geschrieben und reichte meine Kündigung zum 31.05. ein, weil ich merkte, dass durch meien viele Krankheitsausfälle in den letzten Jahren und die Probleme die Entstanden das Arbeitsverhältnis nun auch so eintrübt ist, dass es nun so in der Situation in der ich stehe, und die Firma aktuell steht, es nicht mehr geht.

Hatte beruflich und privat die letzten 2 Jahre immer wieder situationen über die ich mich teils tagelang aufgeregt hatte und wenig runterkam.

Zuhause war in den 2 Wochen einiges zusammengebrochen, hatte meinen Haushalt vernachlässigt etc. Das geht nun wieder, allerdings überforderte mich der Antrag vom Arbeitsamt etc.

Ich merke, dass ich mich noch nicht einfach überstürzt in einen neuen Job stürzen kann stress undkonzentrationsmäßig nicht. die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ständen aber auch für einen 34-36 h job gut! es herscht Arbeitskräftemangel und man kann einiges aushandeln.

Da mich dies alles überforderte hab ich nun Unterstützung durch den sozialpsychiatrischen Dienst angefragt, zunächst eigentlich auch um Unterstützung für den Alltag zu bekommen (merke nun nach dem Wochenende , dass ich das schon wieder hinbekomme auch wenn es noch etwas unstrukturiert ist.

nun stecke ich etwas fest:
-soll ich eine reha zunächst angehen?
-wie mit dem AA umgehen? dort Krankmeldung einreichen, oder die Krankmeldung durchziehen statt ALG ins Krankengeld gehen?
-Falls Reha, was mache ich in der zeit bis ich dorthin komme?
- was kann ich mir momentan bei neuem AG überhaupt zutrauen?

Finanziell ist die Situation nicht prikär, habe eine Erbschaft erhalten und guten puffer der eine Weile ausreicht, auch bei einer Sperre durch die Arbeitsagentur.
Habe für eine Langzeitarbeitsreha angefragt, hierfür wäre im Mai eine Infoveranstaltung. allerdings mit langer Antragszeit.

So das wars erstmal mit der aktuellen Situation. Freue mich über Feedback =)

LG Niko
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

Hat von Euch jemand Erfahrungen vom Übergang Kündigung / Arbeitslosengeld bzw. Krankengeld

Wie am besten damit umgehen?
Schlumpffine
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Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Mikado83,
Hat von Euch jemand Erfahrungen vom Übergang Kündigung / Arbeitslosengeld bzw. Krankengeld

Wie am besten damit umgehen?
????? Deine Fragestellung ist verwirrend. siehe post oben
Du hast zum 31.5 gekündigt-Diese Handlung war übereilt und bringt dir nur Nachteile.Arbeitsuchendmeldung nicht vergessen !!!!!
Ab jetzt 6 Wochen Entgeltfortzahlung dann 72 Wochen Krankengeld.
Ab dem 1.06. bist DU Arbeitsuchend aber "krank" . Dieses muss durch Attest bestätigt werden.
Ab 1.06 bezieht du für 69 Wochen weiter Krankengeld- sofern weiter krank-.
Endet die Zahlungsperiode für ALG -Regel 12-24 Monate je nach Alter vorher-gibt es ALG 1 nach 145 SGB III.
Danach Bürgergeld oder Arbeitsaufnahme. Ggf.Rentenantrag auf EM Rente.

und jede Menge Schreibereien mit der Agentur für Arbeit und einhaltung von Fristen.
gruß
Schlu
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

Super Nachricht verschwunden -.-

Danke Schlu für die Antwort.

Sozialrechtlich gesehen gebe ich dir vollkommen Recht, dass die Kündigung übereilt war. Auch sollte man in einer Depression eine solche Entscheidung nicht schnellfertig fällen. Der Kündigung steht aber eine 1 jährige Vorgeschichte mit der Überlegung diesen Schritt zu gehen vorraus und war mit meiner behandelnden Psychiaterin abgesprochen.

Die Folgen einer möglichen Sperrfrist durch die Arbeitsagentur war mir voll bewusst. Und ich kann die Sperrfrist finanziell abfedern.

Psychologisch betrachtet war es allerdings die Absolut richtige Entscheidung. Druck vom Arbeitsamt bin ich tatsächlich derzeit eher gewachsen als dem Rechtfertigungsdruck meinem Noch-AG gegenüber wegen meiner erneuten Krankschreibung. Die Überlegung bestand bereits vor einem Jahr, da durch den AG selbst bei einem Bandscheibenvorfall mit einem über 2 Monate eingeklemmten Nerv Druck ausgeübt wurde, dass ich zurückkomme, es wären keine Leute da. Diesen Diskussionen wäre ich kein weiteres Mal entgegengetreten. Es war nun einfach genug.

Arbeitssuchendmeldung erfolgte, der Antrag ist online vorbereitet. Wird nach meinem Facharzttermin nächsten Dienstag dann weggeschickt.

Ansonsten tat mir der Tag heute gut. Habe den Haushalt weiter auf Fordermann gebracht. Der SPD hat sich leider nicht wie vereinbart zur Terminvereinbarung gemeldet. Ich werde morgen früh direkt noch einmal anrufen.
Schlumpffine
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Mikado83 ,
vielen Dank für deine Erläuterungen. Mir persönlich ging es hauptsächlich um den Bezugszeitraum der Lohnersatzleistungen. Optimal ausgenutzt wären das 2-3,5 Jahre ohne großen Druck gewesen, den man zur Krankheitsbewältigung nutzen könnte. Je nach Alter sind das jetzt nur noch 1-2 Jahre.
Prüfe bitte die Möglichkeit einen GDB-Grad der Behinderung- oder/und eine EM-Rente in Erwägung zu ziehen.
Tipp; Versuche bitte im EGV-Eingliedrungsvereinbarung- einzupflegen,das du nur Bewerbungen zu schreiben hast, die deinem negativen Leistungsvermögen/Krankheit entsprechen.
https://www.hopkins.law/expertise/eingl ... -verfahren
Gruß
Schlu
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Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

So der Tag hat gut begonnen,
Frühstück bad, ein Telefonat.
Der Sozialpsychiatrische Dienst wird sich nochmal bei mir melden bezüglich eines Beratungstermins. Hoffe das geschieht schnell.
Nun muss ich tatsächlich noch eine Kleinigkeit für die Arbeitsagentur erledigen.
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

So der sozialpsychiatrische Dienst hat sich gemeldet und ich habe am Donnerstag einen Termin.
Auch habe ich heute Abend mit einer Exkollegin telefoniert, die die Firma zum Jahresende verlies. Das tat sehr gut und hat mich in der Entscheidung bestärkt, auch mit jemandem der Interna kennt und die Internen Rollenzänkereien und sich deswegen austauschen zu können.
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

So der Tag war heute Produktiv.

Die ganze Woche ging es bergauf, der Kopf wird etwas klarer. Hausaufgaben für die AfA sind gemacht, das Bewerberprofil lade ich aber erst Ende nächster Woche zum Ende der Eingliederungsvereinbarung hoch. Ist gut genug formuliert, dass wenn ich dann tatsächlich in die Bewerbung einsteige ich die Firmenentsprechenden Passagen einfüllen kann.

So da stehe ich ja aber eigentlich noch nicht!!!!

Heute war der Termin beim PSD, Themenverkürzt als letzte Woche angefragt. Allgemeine Unterstützung wie letzte Woche angedacht benötige ich aber nicht mehr, das bekomme ich jetzt nach 1,5 Wochen "Krank" tatsächlich hin.
Ich besprach die Situation Reha + meinen Übergang zur AfA.
Hier heißt es normal als "gesund" zur AfA übergehen, mit meiner Psychiaterin die Möglichkeiten einer Reha + ggf. Wartezeiten besprechen. Und falls ich diesen Weg gehe, die beim nächsten Termin beim Arbeitsvermittler anspreche und darauf hin die Stellenauswahl bzw. die Maßnahmen begrenzt werden. Bringt ja nix ne neue stelle zu früh anzutreten und bin überfordert oder nach 2 Monaten zu sagen: Ätsch will jetzt psychosomatische Reha....

Mit der Arbeit ist nun der Plan: ich versuche die letzten 5 Wochen noch "abzuarbeiten" der Druck ist mit der Kündigung ja nun hoffentlich vom Kessel und ich hoffe die Kollegen sind nicht zu nölig, wenn zuviele Spitzen kommen gibts halt noch eine abschließende AU. Eigentlich will ich aber halbwegs mit Anstand gehen.

Nach Schilderung der Situation und in Rücksprache mit dem Sozialarbeiter kamen wir auch zu dem Ergebnis, das psychologisch betrachtet die Kündigung richtig war. Die Situation mit den Kollegen und auf der Arbeit ist bereits etwas verfahren, reduktion der Arbeitszeit war in der Vergangenheit mehrmals abgelehnt worden, dafür mir mehr Arbeit hingelegt. Und da leider auch persönliche Grenzen mehrmals überschritten wurden, wäre das nun auch bei reduzierter Arbeitszeit zu erwarten.

O-Ton des SozialarbeiteRs: er berate zuoft personen die in mittlerweile nicht mehr guten und verfahrenen Arbeitssituationen festhängen. Manchmal auch mangels Alternative, die es in meiner Branche immer gibt. Allerdings werde ich mir erst genauer klar werden müssen was ich will und wieviel. und wieder klarer im kopf werden.

Finanziell kann ich mir das erlauben, durch die kleine Erbschaft.

So wieder ein Schritt weiter vom Kopf.

Morgen früh in der Firma anrufen, sagen dass ich vor kündigungsende nochmal komme und nachfragen ob der eine freie tag noch besteht oder nicht. Muss ich wissen, da ich nächsten Freitag eigendlich einen TüV-Termin hätte
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

so ein kleines Uptdate.

Das kurze Gespräch mit der alten Firma war okay. Die Kollegin nicht begeistert aber okay, werde versuchen die letzen Wochen abzuarbeiten. wenn sie dumm kommen nochmal ein Krankschreibung.

bin nun ein paar tage zur Familie gefahren.

Morgen werde ich etwas weiter die therapeutenliste abtelefonieren.
Mikado83
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Re: Suche Austausch/ Reha, Krankengels oder Arbeitslosengeld?

Beitrag von Mikado83 »

kleines update:

heute morgen psychiaterintermin, hat mich sehr knapp gehalten, Keine weitere Krankschreibung, werde versuchen die letzten 5 Wochen abzuarbeiten und hoffe dass es nicht mehr knallt mit den Kollegen.
auf der Agentur für Arbeit werde ich nun versuchen mit Attest eine Sperrfrist zu vermeiden. Bin zu einer Bewerbung bereits verpflichtet worden.
Therapieerstgespräch habe ich auch Mitte Mai.

Ein Reha-Antrag würde viel zu lange dauern, es ist mit mehreren Monaten Wartezeit zu rechnen. solange möchte ich eigendlich nicht zu hause bleiben,

Nun hoffe ich dass es morgen einigermaßen glatt auf der Arbeit läuft. Mit der Psychiaterin habe ich die Rücksprache, dass wenn es erneut auf der Arbeit eskaliert, sie mich die Restzeit rausnimmt.
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