Gegen das Stigma psychischer Erkrankungen

Antworten
MySun
Beiträge: 538
Registriert: 4. Jul 2022, 09:45

Gegen das Stigma psychischer Erkrankungen

Beitrag von MySun »

Gegen das Stigma psychischer Erkrankungen

Was ist das Ziel von Antistigma-Arbeit, und was wird gesellschaftlich schon getan?

Das übergeordnete Ziel ist, zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen. Ein wichtiges Ziel ist dabei, dass Menschen nicht pauschal nach ihrer Gruppenzugehörigkeit beurteilt werden, sondern so individuell, wie wir alle gesehen und beurteilt werden möchten. Es gibt schon einige sehr gute Initiativen, die sich dafür einsetzen, zum Beispiel die Initiative „Irrsinnig menschlich“ in Leipzig. Das ist ein Programm, das sich vorwiegend in Schulen und inzwischen auch Universitäten engagiert und Schüler oder Studenten mit Betroffenen zusammenbringt, um Vorurteile abzubauen. Kontaktbasierte Antistigma- Arbeit nennt man das.

https://www.irrsinnig-menschlich.de/

Was bringen Aufklärungskampagnen?

Aus meiner Sicht bringt es wenig bis nichts, TV-Spots oder Plakatwände zu nutzen. Damit erreicht man nur einen Bruchteil der Bevölkerung, und es führt in der Regel auch nicht zur Verhaltensänderung. Das gilt vor allem bei Erwachsenen, bei Jugendlichen kann man mit Edukation mehr erreichen, zum Beispiel wenn man das Thema „psychische Gesundheit“ zum Schulinhalt macht. Grundsätzlich sollte gute Arbeit gegen öffentliches Stigma immer lokal stattfinden.


Prof. Dr. Nicolas Rüsch
ist Professor für Public Mental Health und Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg. Er forscht seit vielen Jahren zum Stigma psychischer Erkrankungen und der Entwicklung und Evaluation von Antistigma Interventionen.

https://www.hogrefe.com/de/thema/gegen- ... krankungen
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Antworten