Alles so sinnlos

Jules79
Beiträge: 51
Registriert: 11. Mär 2024, 17:48

Re: Alles so sinnlos

Beitrag von Jules79 »

@Claudia

Schöner Beitrag, danke dafür. Ich habe ein paar Freunde, das hilft mir dieses Jahr aber auch nicht mehr. Es ist ist so anders alles. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich in eine neue Lebensphase übergehe und damit nicht zurechtkomme. Die Schlafstörungen begannen wieder vor 2,5 Jahren, als ich mit meinem Ex-Freund zusammenkam. Das war einfach zu aufregend und zu belastend, da er schwer depressiv war. Dann folgte schlimmer Liebeskummer und die Erkenntnis, dass er wohl meine letzte Chance war. (Männer haben sich nie für mich interessiert, ich war immer allein. Und dann habe ich Anfang 40 doch noch jemanden gefunden.) Also lebe ich jetzt mit dem Wissen, dass ich allein bleiben werde.

Und dann sitze ich hier oft und denke:"Du hast doch gar keine Depressionen. Wenn du eine gute Nacht hattest, kannst du doch alles machen." Das Unglücklichsein ist so tief in mir drin, dass ich es für normal halte. Aber es ist nicht normal, ständig zu weinen und einfach keine Freude zu empfinden, nichts zu haben, worauf man sich freut.

Und da das alles der Normalzustand ist, verstehe ich wohl auch nicht, wieso ich keine normalen Nächte mehr habe. Denn für mein Empfinden bin ich ruhig und entspannt. Ich weiß nicht, was da in der Nacht in meinem Hirn vor sich geht. Einschlafen kann ich oft.

Hobbys habe ich auch. Aber ich habe keine Freude mehr daran. Und wenn ich nicht geschlafen habe, ist es eine Quälerei, doch hinzugehen.

Seit dem Herbst geht es bergab. Ich musste viele Enttäuschungen einstecken und habe viel Ablehnung erfahren. Das war und ist sehr hart. Auf der Arbeit redet auch jemand nicht mit mir. Ich habe mich entschuldigt, mehr kann ich da auch nicht machen. Ablehnung war schon immer mein Thema. Seit einem Jahr, angefangen mit der Trennung, bin ich echt gebeutelt von Situationen, wo Leute echt ätzend zu mir waren und mir gezeigt haben, dass sie mich nicht mögen.
Schlaflos24
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Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Alles so sinnlos

Beitrag von Schlaflos24 »

Hi Clb001,

welches Schlafmedikament hilft dir?

Liebe Grüße
Zilli
Beiträge: 3
Registriert: 12. Jan 2014, 19:12
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Re: Alles so sinnlos

Beitrag von Zilli »

Liebe Claudia und Jules,
ich finde mich sehr viel in euren Mitteilungen wieder.
Einsam bin ich nicht, habe Freunde und Bekannte, aber ich fühle mich immer wieder so.
Selbst mein Kater bemerkt immer meine Stimmungen sofort, ich rede dann weniger mit ihm.
Bin aber sehr froh, dass es ihn gibt und er gibt mir immer wieder den Anstoss, dass ich den Gedanken und Grübeln zu viel Raum gebe.

Ich habe Urlaub diese Woche, wäre eigentlich in den Harz gefahren, bin aber zu Haus geblieben.
Die Entscheidung war richtig, dort würde es mir nicht gut gehen, hier kann ich damit umgehen.

Das mit dem Schlafen funktioniert leidlich, aber ich fühle mich oft nicht so erholt.
Zum Sport gehe ich 3 - 4x die Woche, was mir gut tut, mir aber manchmal die Freude daran fehlt.
Nun habe ich mir meinen kleinen Zeh gebrochen, klassisch am Stuhl und ich muss mich einschränken, dass wird definitv eine Herausfordrung.

Es bleibt wie es ist, annehmen, durchhalten, geduldig mit sich sein, es wird wieder besser, daran glauben und dabei "einfach" leben,

Liebe Grüße
Zilli
Narami
Beiträge: 38
Registriert: 11. Nov 2022, 13:16

Re: Alles so sinnlos

Beitrag von Narami »

Bei mir fühlt sich zur Zeit auch alles so sinnlos an. Dabei scheint alles äußerlich perfekt sein. Ich habe seit über einem halben Jahr einen neuen Job in Vollzeit. Er ist gut bezahlt, die Kollegen sind nett, auch sonst stimmen die Arbeitsbedingungen. Außerdem lebe ich seit über drei Jahren in einer Beziehung mit einem wunderbaren Mann, alles läuft gut. Ich bin gewollt kinderlos.
Doch innerlich habe ich das Gefühl, dass sich das alles nicht richtig anfühlt, vor allem die Arbeit.
Ich habe das Gefühl, dass ich Montagmorgen einatme und Freitagnachmittag wieder ausatme. Bin chronisch erschöpft. Die Wochenenden reichen kaum zur Erholung. Seit einigen Wochen kommt ein zunehmendes Gefühl der Leere und Selbstzweifel hinzu und ich frage mich, wohin diese ewige Tretmühle führen soll. Am Sonntag, heute besonders, wird mir bei dem Gedanken an die kommende Arbeitswoche ganz eng ums Herz und alles verkrampft sich, obwohl mich dort nichts wirklich schlimmes erwartet. Ich denke, dass es mit der Erschöpfung und allem doch nicht ewig so weitergehen kann...bis zur Rente muss ich (zum Glück) noch etwas durchhalten. Aktuell kommt noch eine nervige Erkältung dazu
Zur Zeit mache ich eine Gruppentherapie, fühle mich dort aber ein wenig fehl am Platz. Die anderen haben alle "echte" Probleme: gescheiterte Beziehungen, herausfordernde Kinder,Überlastung auf Arbeit, Trauma etc. Dort ernte ich von den anderen Teilnehmern auch eher Unverständnis wegen meiner diffusen Probleme.
Manchmal denke ich auch, dass es vielleicht einfach daran liegt, dass ich in den Wechseljahren bin. Aber da ich eine Hormontherapie mache,glaube ich das nicht wirklich.
Ich frage mich, wie ich aus dieser Erschopfungsspirale herauskomme. Ich hatte soviel Hoffnung in den neuen Job gesetzt...wem geht es ähnlich und/ oder wer kann mir Anregungen geben? Schonmal lieben Dank fürs Lesen.
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