Depressionen und Schmerzen

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Hiddenpain89
Beiträge: 5
Registriert: 26. Mär 2024, 18:22

Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Hiddenpain89 »

Guten Tag,

dies ist mein erster Beitrag ich habe bisher nur gelesen und hoffe ich hab ihn hier richtig platziert .. erstmal danke an alle die sich hier in den Foren engagieren.

Ich bin 34 derzeit noch in Beruf aber schon immer nur 6h.

Mein Krankheitsverlauf geht zurück bis vor fast 20 Jahren mit Depressionen, zwei Krankenhaus Aufenthalte, mehrere Therapien und derzeit eine Reha die zu Ende ist..
Ich habe mit Depressionen und körperlichen Schmerzen zu kämpfen und werde etwas aufgerieben zwischen Orthopäde und Psychiater wobei der Psychiater immer noch einsichtiger ist.

Ein "Problem" ist ich war gerade vor kurzem in einer Reha und nun nach der Reha habe ich erstmal große Probleme allein zu Haus wieder klarzukommen. Ich habe immer schon wegen Muskulären Dysbalancen und Verspannungen bzw. Überlastungen der Muskulatur (depressive bewegen sich nicht genug da bin ich dran..) zu kämpfen und daraus resultierenden Schmerzen die je nach Belastung sehr heftig werden können. Auch mit Hyperakusis und mit einem anderen Thema .. es klappt nur grad einfach nicht mich "fit" für die 6h Arbeit am PC zu bekommen... selbst in der Reha hatte ich durchgehend Probleme. Wurde aber nur AU für eine Woche entlassen.. sonst arbeitsfähig.

Nun hat mein Psychiater nach der Reha als ich rauskam eine Endbescheinigung erstellt.. dann war ich halt wegen der anhaltenden Schmerzen beim Orthopäden der gab Massagen und ich mache ja Reha Sport ..

Leider schwanke ich immer hin und her zwischen psychischer Überlastung und körperlichen Schmerzen, die halt den ganzen Tag über da sind und gegen Ende immer doller werden manchmal. Derzeit geht es ohne Schmerzmittel.

Meine Eltern wollen schon dass ich aufgrund der Langfristigkeit meiner Probleme die EM Rente beantrage um einfach mal zu schauen ob ich da vielleicht reinkomme. Den Antrag anzufangen kostet mich aber echt viel Energie.

Ich habe große Angst grad mich aufzureiben wieder und direkt nach der Reha noch in die Akutklinik zu müssen.. habe Angst dass ich da mit Medizinischem Dienst usw. und anderen Sachen zu tun bekomme (mein Psychiater erwartet aufgrund der neuen Krankmeldung eine Anfrage von denen) und ja vor allem hab ich Angst dass meine Probleme halt nicht aufhören und die Reha nur schlafende Hunde geweckt hat.. habe ja hier schon einiges gelesen von Problemen mit Aussteuerung und Arbeitsamt und so :( habe ziemliche Angst grad dass ich als "is doch alles nicht so wild" abgestempelt am Ende auf der Straße lande..

Mein großes Problem ist halt auch ich bin Ärzten gegenüber meist nicht sehr durchsetzungsfähig.. also wenn der Orthopäde sagt ja das ist nur Muskulär machen sie mal massage und paar Übungen und ich so ja hilft nicht sagt er naja ist halt die Psyche .. ich stimme dem ja auch zu wenn ich irgendwie das richtige für mich finden würde im Leben dann würde ich vielleicht emotional nicht so stark auf Schmerz reagieren.. es ist halt schwierig... ich habe oft nicht das Gefühl beim Arzt alles sagen zu können..

Ich bin jetzt erstmal für 2 Wochen raus noch über den Psychiater aber ja meine Gedanken werden wieder sehr dunkel und ich hab Angst den ganzen Reha Fortschritt zu verlieren....

Ich habe halt über die Jahre aufgrund der Schmerzen usw nach und nach viele Aktivitäten im Alltag abgebaut und nun stehe ich irgendwie vor einem Loch nach der Reha und Spazieren gehen und Pilates machen und Tee trinken beruhigt mich nicht.


Was meint ihr .. hat jemand nur einen Ratschlag oder Erfahrung dahingehend mit mehreren Problemen rumzulaufen und wenn man gesagt bekommt ja das ist alles nur die Psyche aber man hat halt Schmerzen, die aber wieder auf Psyche zurückführen teils?
Außerdem meine Frage... nach der Reha nicht klarzukommen obwohl es am Ende der Reha noch halbwegs ging... was würdet ihr tun? Ich habe ein Psy Rena Gruppentherapie, die läuft erst ab Mai.. vielleicht bis dahin durchretten? Ich möchte halt nicht in die Akutklinik ich hab Angst die zeigen mir den Vogel wenn ich denen sage ich komme grad aus der Reha..


Sorry falls es zu viel war ich habe versucht es irgendwie zu begrenzen.. danke für jeden Hinweis :hello:
SonneundDunkenheit
Beiträge: 694
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Hiddenpain,
aus der Reha arbeitsfähig entlassen zu werden ohne dies subjektiv zu sein, ist eine vertrackte Situation.
Was war das für eine Reha, für die Psyche oder orthopädisch oder im besten Falle eines Duoreha für beide Fachbereiche?
Ein Antrag auf EMR ist sehr umfangreich und aus meiner Erfahrung nur sinnvoll, wenn deine Behandler dahinter stehen.
Der Übergang von Reha in den Alltag ist sicher ein Kraftakt. Wurde denn eine stundenweise Wiedereingliederung von der Reha-Einrichtung empfohlen?
Hast du einen GdB für Psyche und Orthopädie?
Ich bin selbst ziemlich angeschlagen durch zahlreiche körperliche und psychische Erkrankungen. Glücklicherweise nehmen meine Fachärzte ihre Verantwortung wahr und beleuchten ihre eigenen Verantwortungsbereiche wohlwissend dass es noch mehr Baustellen gibt.
Gerade bei Orthopädie/Schmerzen und Psyche ist oftmals Ursache und Wirkung schwer zuzuordnen.
Mein Weg in die EMR Rente war langwierig, aber letztendlich musst du für dich entscheiden wie hoch dein Leidensdruck ist.
Ich kenne deine Arbeitsbedingungen nicht, aber wahrscheinlich würde ich einen Arbeitsversuch starten und sehen was passiert.
Wenn der Psychiater hinter der Krankschreibung steht, dann muss er sich auch nicht vor einer Anfrage der KK fürchten. Meine Psychiaterin hat es diesbezüglich eher sportlich gesehen und bei Nachfrage mit einem Dreizeiler geantwortet.
Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen mit der KK, meinem AG oder der Agentur für Arbeit gemacht. Zäh war das Rentenverfahren.
Ich war noch nie in einer Akutklinik, aber in einer psychosomatischen Klinik und nach den zwei Monaten ist mir der Übergang in den Alltag auch sehr sehr schwer gefallen.
Hast du einen "guten" Hausarzt, bei dem du dich öffnen kannst?
Schmerzambulanz fällt mir noch ein.
Alles Gute für dich!
Hiddenpain89
Beiträge: 5
Registriert: 26. Mär 2024, 18:22

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Hiddenpain89 »

Hallo SonneundDunkenheit
Danke für deine Worte ich habe mir die Stufenweise Wiedereingliederung einmal angeschaut ich denke das wäre was ja.

Ja die Reha war vielleicht eine dumme Idee ich weiß.. psychosomatisch und gemacht haben sie meist nur Psyche .. somatisch haben sie einfach gesagt ja machen sie halt ihre Bewegungstherapien und entspannen sie sich mal. Ich meine ich wurde ja AU entlassen aber wie gesagt nur die eine Woche und es gab keine Empfehlung für EMR

Hab noch keinen GDB wurde mir in der Reha aber geraten dass ich für die Depression bis zu 30% evtl. haben kann wegen wiederkehrenden mittelgradigen usw .. aber nichts was für ein EMR relevant ist denke ich also keine 50%.

Danke dir dass du mir auch ein bisschen die Angst nimmst

Schmerzambulanz hab ich grad mal gegoogelt in meiner Stadt gibt es sogar eine. Ich nehme das mal in meine Werkzeugkiste auf :)

Mein Hausarzt wäre sicher auch im Boot derjenigen wo ich mich sicherer fühle er ist nur leider meist nicht zuständig für die Fachsachen ja.. vielleicht sollte ich trotzdem mal hin für ein Gespräch

Für dich auch alles gute
Jules79
Beiträge: 51
Registriert: 11. Mär 2024, 17:48

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Jules79 »

Ich habe eine starke Skoliose und Arthroseschübe. Auch ich arbeite nur noch Teilzeit, aber hauptsächlich wegen der Schlafstörungen.

Mein Sportprogramm sieht so aus, dass ich mindestens 4 Stunden pro Woche im Fitnessstudio bin. Mit Rehasport und Pilates wirst du bei dir nicht viel bewirken. Es ist ätzend, macht keinen Spaß und mit meinem chronischen Schlafmangel schwer zu schaffen. Aber du musst deinen Rücken noch nicht aufgeben.
Hiddenpain89
Beiträge: 5
Registriert: 26. Mär 2024, 18:22

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Hiddenpain89 »

Jules79 hat geschrieben: 27. Mär 2024, 12:03 Ich habe eine starke Skoliose und Arthroseschübe. Auch ich arbeite nur noch Teilzeit, aber hauptsächlich wegen der Schlafstörungen.

Mein Sportprogramm sieht so aus, dass ich mindestens 4 Stunden pro Woche im Fitnessstudio bin. Mit Rehasport und Pilates wirst du bei dir nicht viel bewirken. Es ist ätzend, macht keinen Spaß und mit meinem chronischen Schlafmangel schwer zu schaffen. Aber du musst deinen Rücken noch nicht aufgeben.
Danke Jules79
SonneundDunkenheit
Beiträge: 694
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Hiddenpain
ein Antrag auf GdB ist ein Versuch wert. Verlieren kannst du nichts dabei. EMR ist nicht abhängig von einem bestimmten GdB, aber hilfreich. Gib alle Beschwerden an, beschreibe deine Einschränkungen so gut wie möglich und dann wirst du ja sehen was dabei rauskommt.

Für die Schmerzambulanz benötigst du in der Regel einen Überweiser und Geduld bezüglich eines Termins.

Die Wiedereingliederung hätte die Reha empfehlen können, aber auch dein Psychiater, der dich aktuell AU geschrieben hat, kann das anleiern.
Den Hausarzt im Boot zu haben, ist eine gute Idee zumal dieser bei Anträgen wie der EMR oftmals um eine Stellungnahme gebeten wird.

Ich quäle mich auch mit Schmerzen und wurde bereits 3x operiert. Trotzdem mache ich mindestens 2x in der Woche moderaten Sport insbesondere schwimmen. Hilft auch das Gedankenkarussell in Schach zu halten.
Liebe Grüße
Hiddenpain89
Beiträge: 5
Registriert: 26. Mär 2024, 18:22

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Hiddenpain89 »

Danke SonneundDunkenheit nochmals für die Worte
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Hiddenpain,

hast Du schon mal Deine Krankenkasse wegen der Schmerzen um Rat gefragt?

Ich hatte nach einer OP starke Schmerzen beim Sitzen. Die Fachärztin und der Orthopäde haben Ping Pong mit mit gespielt.
Meine Krankenkasse hat mich dann in die Ambulanz einer Uniklinik geschickt und dort haben sie sofort die Ursache für die Schmerzen gewusst und behandelt.

Vielleicht hat Deine Krankenkasse auch für Dich einen guten Tipp, wo Du mit Deinen Schmerzen Ernst genommen wirst.

Wenn Du nicht arbeitsfähig bist, ist die Akutklinik vielleicht doch richtig. Die zeigen Dir bestimmt keinen Vogel.
Was schlägt Dein Psychiater vor?

Alles Gute,
Suchende
Hiddenpain89
Beiträge: 5
Registriert: 26. Mär 2024, 18:22

Re: Depressionen und Schmerzen

Beitrag von Hiddenpain89 »

Hallo Suchende.

Ich bin jetzt doch erstmal in die Akutklinik da es nötig war. Wurde erstmal aufgenommen .. mal sehen ob es was bringt
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