Hoffnungslos

Barbara1506
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Hoffnungslos

Beitrag von Barbara1506 »

Hallo allerseits,

ich bin neu hier und derzeit ziemlich verzweifelt - wie wahrscheinlich - viele hier.

Ich habe seit langem eine Angststörung und Depression die immer und immer wieder zurückkommen. Das erste Mal mit 14 und seit 20 Jahren immer mehr. Könnte aber auch Bipolar sein oder gepaart mit ADHS so genau haben die Ärzte das nie so wirklich diagnostizieren können...
Mit Sport, Meditationen, interessanten Projekten, viel Arbeit schaffe ich es immer wieder mal gute Phasen zu haben aber die Medikamente wirken kaum noch und nach sehr viel Stress der mich irgendwie lebendig hält kommt der mega Crash und es geht wieder monatelang nichts mehr.

Habe schon fast alles ausprobiert an Medikamenten und derzeit nehme ich 40mg Paroxetin und Quatiapin Retard für die Nacht.
Wenn ich nicht alleinerziehend wäre und keinen Sohn hätte, hätte ich mein Leben in den letzten Jahren so gerne beendet. Ich tue es wegen meines Sohnes nicht aber der Wunsch ist immer wieder so stark und der Traum danach zu sterben immer wieder so krass.

Wer hat das Gefühl, dass Medikamente nach jahrelanger Einnahme noch wirken?
Ich würde gerne mal was anderes ausprobieren außer Gesprächtherapie und Medikamente...

Insgesamt hatte ich 10 Jahre Therapie. Von Verhaltenstherapie, über Tiefenpsycholohie, systemische, Klinikaufenthalte alles durch und versuche mir immer wieder zu helfen aber bei jedem neuen Schub veriere ich mehr und mehr die Hoffnung.

Das ist mein erstes Mal in einer Selbsthilfegruppe in der Hoffnung vielleicht hier noch Anregungen zu finden.

Über eure Erfahrungen mit Medikamenten und Therapien wäre ich sehr dankbar!!!

Liebe Grüße
Barbara
Barbara1506
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Barbara1506 »

Danke für deine liebe Antwort!

Es sind immer wieder Menschen für mich da aber manche können diese immer wiederkehernden Phasen nicht mehr ertragen.
Seit 17 Jahren werden unterschiedliche Psychopharmaka in mich hineingepummt - manche haben eine Weile geholfen, viele wurden nicht vertragen - eigentlich habe ich schon so gut wie alles durch außer Lithium...

Therapien auch alles von Alternativ zu Klinikaufenthalten deshalb bin ich ja auch so am Ende weil ich so viel versucht habe und es immer und immer wieder zurückschlägt und die guten Phasen immer kürzer werden...
MaWe
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von MaWe »

Hallo Barbara,

wenn da evtl. was Bipolares im Spiel ist, wäre Lithium natürlich eine vielversprechende Möglichkeit; kann aber auch zur Verstärkung der Wirkung von Antidepressiva bei monopolaren Depressionen eingesetzt werden. Sonst würden mir noch MAO-Hemmer einfallen, die meistens das Mittel der letzten Wahl sind, wg. Notwendigkeit einer strengen Diät. Ich selbst bin seit 11 Jahren ziemlich stabil durch Venlafaxin, aber das hast du, nach dem was du schreibst, vermutlich schon probiert.

LG, MaWe
Maik4711
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maik4711 »

So wie Dir geht es mir auch, ich habe auch Angststörung und Depressionen. Leider hilft mir bisher auch nichts, ich vermute mal, das ich das aus meiner Familie "geerbt" habe.
Barbara1506
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Barbara1506 »

Danke allerseits

heute war ich beim Allgemeinarzt weil hier in Spanien habe ich noch nicht so wirklich den Durchblick welche Möglichkeiten man hat bzgl. Therapie.
In Deutschland sind ja die Wartelisten für gute Therapeuten sehr lange.

Nun schon wieder ein zusätzliches medikament. Ich fühle mich wie eine Psychopharmkamüllhalde seit 16 Jahren wird immer wieder was draufgekippt von dem man hofft das es wirkt es aber auch gleichzeitig so leid ist wieder etwas in den Körper hineinzupumpen.

Nun habe ich 3 Medikamente.

Paroxetin, Vortioxetin und Quetiapin Retard. Das ist nach 16 Jahren Leidensgeschichte Rekord.
Hat jemand diese Kombi schon mal gehabt?

Hatte schon mal jemand Alternativmethoden mit Vagusnervstimulation, Magnetstimulation, Ketamin, Elektrokonvulsionstherapie etc. ausprobiert?
Ich würde das super gerne ausprobieren aber wenn ich zum Psychiater gehe sagen die mir immer ich soll auf altbewährtes zurückgreifen...

Liebe Grüße
Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Hallo Barbara1506,

wie du weißt, funktionieren Antidrepessiva meist als Hemmer, sie verhindern bzw. hemmen die Weiterleitung bestimmter Informationen (Botenstoffe) oder sollen es zumindest tun und somit ein Gleichgewicht, Ausgeglichenheit herstellen.

Wodurch wird die Produktion dieser Botenstoffe ausgelöst, doch in den seltensten Fällen durch einen organischen Defekt?.

Unsere Eindrücke, Wahrnehmungen, Empfindungen ... unser Gefühl, wie wir was bewerten, ob nun bewusst oder unbewusst, schüttet doch diese Botenstoffe aus.

Fehlende oder zu viele (falsche?) Reize beinflussen doch unsere Gefühlslage, machen uns traurig oder fröhlich.

Sollte man nicht da ansetzen, bei der Ursache?
Statt ständig die Wirkung beieinflussen, hemmen zu wollen?

Menschen, die ihr Verhalten, ihre Bewertungen ändern oder ihr Umfeld, soweit möglich, können doch nur ihre Gefühlslage beeinflussen.

Ich muss doch verhindern, dass diese "schlechten" Botenstoffe überhaupt ausgeschüttet werden bzw. dafür sorgen, dass "positive" Botenstoffe dem Körper ausreichend zur Verfügung stehen.

Es wird doch eine ewige Illusion bleiben, dass es nur (!) durch die Einnahme von Tabletten zu bewerkstelligen ist, wenn sich an den Lebensumständen nichts ändert, incl. seinem eigenen Denken!


Was soll denn der arme Arzt anderes machen, als immer wieder neue, andere Medikamente verschreiben oder die Dosierung verändern? ... in der Hoffnung, dass Du etwas veränderst ...

Der Mensch ist ein komplexes System, ähnlich wie das Zusammenspiel zwischen Symphatikus und Parasymphatikus oder dem asiatischen Yin und Yang, was man nur als Einheit sehen und auch behandeln kann, wo man eben nicht Mal ein ... zwei Dinge verändern kann, allein, und schon funktioniert's wieder!

... wenn das jetzt alles zu kompliziert erscheint, vergiss' bitte, was ich schrieb.
Vieleicht findest du ja das eine "Zaubermittel", ohne grundsätzlich etwas zu verändern.
:hello:
Barbara1506
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Barbara1506 »

danke für deine Rückmeldung

Ich habe schon sehr sehr viel versucht nicht nur Medikamente deshalb bin ich auch so frustriert weil ich es immer wieder auf verschiedenen Ebenen zu probieren.

Ich hatte 4 verschiedene Psychotherapieformen, war bei einem Schamanen, mache fast jeden Tag Sport, bin viel in der Natur, beschäftige mich mit unterschiedlichen Therapieformen, mache Selbsthypnose und Meditation aber komme immer wieder in eine Depression.

Eine Partnerschaft wäre toll, aber ich habe Angst davor denn nach fast jeder Partnerschaft hatte ich sehr lange gebraucht um drüber hinwegzukommen

ich bin alleine mit meinem Sohn ausgewandert in der Hoffnung es wird mit mehr Sonne besser - war es auch phasenweise

Ich mache Yoga und Pilates und man kann mir nicht nachsagen ich probiere nicht verschiedene Wege....

Alles hilft nur temporär und das ist das verdammt traurige dabei aber ich freue mich sher für dich dass es dir gut geht
Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Hallo Barbara1506,

im Grunde weißt du, woran es mangelt.
Und wie du es so schön, vorsichtig, umschrieben hast, ist alles temporär.

"Eine Partnerschaft wäre toll, ... " - keine Ahnung wie alt du bist ... mir fiel auf, je älter ich wurde; desto intoleranter wurde ich, desto mehr sah ich, was ich eher nicht haben wollte, bei eventuellen, möglichen Partnern -> sich immer wieder in ein neues "Abendteuer", eine neue Alternative stürzen, mit immer mehr Abstrichen ... irgendwann verlor ich die Lust = das ist wohl der Preis des Alters.

Doch was bleibt einen anderes übrig??? Ewig, sich in seine Depressionen stürzen, Freitod, dem Alkohol verfallen oder unermüdlich weitersuchen?

Ich fürchte, :mrgreen: , unermüdlich weitersuchen ist die einizige, akzeptable Alternative, wenn man (frau) noch nicht aufgegeben hat.

Ich machte den Fehler, ich zog in sein sehr dünnbesiedeltes Gebiet Deutschlands mit einem sehr gewöhnungbedürftigem Menschenschlag - wohl meine bisher schlechtste Entscheidung!

Ich hoffe du hast ein paar Freunde und dein Spanisch ist kein schlechtes.
...
Senif
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Senif »

Es wird doch eine ewige Illusion bleiben, dass es nur (!) durch die Einnahme von Tabletten zu bewerkstelligen ist
Es ist auch eine ewige Mär von Nichtdepressiven, dass eine Depression ohne Medikamente geheilt werden könnte, in dem man einfach mal überlegt, an was es einem mangelt. (oder eben man einfach mal einen Kakao trinken müsste :D :lol: )

Das Problem ist, dass durch die veränderte Hirnchemie ein Teufelskreis entsteht. Die schlechten Gefühle (bevor die Gefühllosigkeit einsetzt) beeinflussen unser Denken, und das Denken löst schlechte Gefühle aus. Das ist eine Abwärtsspirale, die erstmal medikamentös durchbrochen werden muss, bevor man therapeutisch arbeiten kann.
Bei mir war vorher kein normales Denken möglich.

Ich halte es im übrigen auch für schädlich, wegen jeder Missstimmung sich das Etikett Depression aufkleben zu wollen. Es gibt ganz klare Kriterien für eine Depression und für die Diagnose müssen mehrere Kriterien erfüllt sein. Das Argument, dass jede Depression anders ist, mag oberflächlich betrachtet so sein, weil jeder individuelle Themen hat. Ändert aber nichts an den klaren Kriterien.

Meine Erfahrung mit schweren wiederkehrenden Episoden ist, dass ich ohne Medikamente gestorben wäre. Und ich kann es nicht oft genug sagen, weil ich diese Erfahrung weiter geben möchte und sagen möchte, dass Medikamente (damit die Pharma) Leben retten können. Und ich es fahrlässig finde, hier ständig den Senf zu wiederholen, dass Medikamente das Problem nicht lösen würden.
Aurelia Belinda
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Aurelia Belinda »

👍 zum Posting von Senif..
ich war ab meinem Zusammenbruch seinerzeit nicht mehr lebensfähig, u. die Jahre vorher fühlte ich mich wie ein Roboter....ich hatte es dummerweise lange Zeit ohne probiert...das konnte nur schief gehen, der Psychiater sagte stets, die werden mich wohl ein Leben lang begleiten....tja....trotz Dauerbelastung traute ich mir zu, diese abzusetzen. Auch sonst hatte ich keinerlei Hilfen. Nicht einen einzigen Freund zum quatschen. Ich fühlte mich sehr lange stabil, und wollte es unbedingt probieren ohne.... der Schuss ging völlig nach hinten los. Ich möchte nie wieder in diesem Zustand sein. Bei der Dosis allerdings variiere ich, experimentiere auch, und konnte tatsächlich, seit ich den geeigneten Umgang für mich gefunden habe, reduzieren. Übrigens auch bei dem Blutdruck Mittel...

Aber ein Grundstock muss wohl erhalten bleiben, soviel ist mir klar geworden. Belastungen die Kräfte zehrend sind, haben sich nämlich keinesfalls minimiert, im Gegenteil...
Auch meinem Vater wurde es zum Verhängnis, die Medis abzusetzen...er hat sich vor wenigen J. aus dem Leben verabschiedet auf sehr tragische Art....verschiedene Faktoren führten dazu...ich glaube, u. a. auch das Absetzen, bzw. längere Zeit ganz ohne Tabletten. Auch die Panik und das nicht umgehen können, mit Corona & dem Lock down war ein Faktor...der noch mitspiele.

Nun ja, das war MEIN SENF mal dazu.
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 22. Mär 2024, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Werte @Senif, das grenzt ja schon an Mobbing, was du hier betreibst.
Du zitierst einen Satz von mir, nimmst ihn völlig aus dem Zusammenhang und kritisierst, unterstellend, was das Zeug hält.
Und das zum wierholten Male.

Ist das Frustabbau, mangelnde Aufmerksam-, Konzentrationsfähigkeit oder nur Spaß an der Freude, jemanden eine 'reinwürgen zu können, weil man sonst keinen hat, auch auf die Gefahr hin, den Thread völlig zu zerschiessen? (Rhetorische Frage!)
Vielleicht solltest du dein Boxtraining intensivieren oder öfter mal 'ne Tasse Kakao trinken?

Liebes Forum,
verzeiht, doch das musste Mal raus, diese ständige Sinnverdreherei polarisiert zwar vortrefflich, doch hemmt mehr, als das sie förderlich ist.
Senif
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Senif »

Es ist keine Sinnverdreherei. Wie oft hast du schon geschrieben, dass du was gegen Medikamente hast (jüngstes Beispiel auch in dem Schlafstörung-Thread) und wie oft schreibst du Sachen, bei denen man merkt, dass sie weit ab von depressiver Realität sind. Und wenn dann jemand Kritik äußert, auch schon mehrfach hier im Forum vorgekommen, schreibst du, das wäre aus dem Zusammenhang gerissen. Das zieht sich durch viele Threads.
Du kannst dich natürlich als Mobbing-Opfer fühlen. Es steht dir frei. Für mich ist wichtig, dass die Menschen in dem sehr sehr schlimmen Leid einer Depression ernst genommen werden, und nicht ständig erklärt wird, dass Medikamente das Problem nicht lösen würden. Denn das ist m.M.n. einfach falsch. Dann schreibe es doch anders, wenn du es anders meinst. Meist steht das nämlich nicht da.
Aurelia Belinda
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Aurelia Belinda »

Eine Runde Kakao, und die Gemüter beruhigen sich... :)

in eigener Sache:
Ich bin wahrlich kein Freund von Medis.... im Gegenteil ich bin da sehr kritisch.
Und ich hab in der Tat mit der "inneren Arbeit" diese reduzieren können. Davon bin ich überzeugt..
Viell. ist es das, was Herr Maxegon sagen will...
wie auch immer.

Alles halb so wild.... ruhig Blut 😁
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Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Senif hat geschrieben: 22. Mär 2024, 10:25 ... hast du schon geschrieben, dass du was gegen Medikamente hast ...
Falsch! Hättest du alles gelesen und wäre dir der Zusammenhang nicht verborgen geblieben, wüsstest du es.
Aber nun genug.
Gegen Mauern zu rennen bringt nichts. :hello:
Jules79
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Jules79 »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 22. Mär 2024, 10:57 Eine Runde Kakao, und die Gemüter beruhigen sich... :)

in eigener Sache:
Ich bin wahrlich kein Freund von Medis.... im Gegenteil ich bin da sehr kritisch.
Und ich hab in der Tat mit der "inneren Arbeit" diese reduzieren können. Davon bin ich überzeugt..
Viell. ist es das, was Herr Maxegon sagen will...
wie auch immer.

Alles halb so wild.... ruhig Blut 😁
Das ist super, wenn es für dich so funktioniert. Wenn Menschen aber anderen immer sagen, dass Medis schlecht sind und die Arbeit an und mit sich selbst viel wichtiger sei, dann kommt bei vielen Kranken folgende Botschaft an: "Du machst es dir zu leicht, du strengst dich nicht genug an. Es ist deine eigene Schuld, dass es dir nicht besser geht."

Und das kann wohl niemand gebrauchen, der seit Jahren oder vielleicht sogar Jahrzehnten leidet. Und der vielleicht schon mehrere Therapien hinter sich hat. Manchmal hilft halt alles trotzdem nicht. Trotz Anstrengung.
Aurelia Belinda
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Jules,
Leid kenne ich zu genüge. Und auch die ernsthafte Überlegung mein Leben zu beenden.
Was du ansprichst, sehe ich genauso.
Du sprichst also die falsche Person an.
Ich hab schweren Herzens erkennen müssen, dass es ohne Medis nicht hinhaut. Der Versuch wurde mir zum Verhängnis...
Habe auch ein Bedarfsmittel hier, meine Psychiaterin weiß dass ich sehr sorgfältig damit umgehe...ich war viele Jahre auf mich alleine gestellt, weil die Kraft schlichtweg fehlte, um mich in Behandlung zu begeben... diese Zeit war meine lehrreichste! Im Nachhinein betrachtet.
Niemand hier weiß, welch unbändige Kraft mich mein eigener Weg kostete....und weiter kostet.

Aber ja, die innere Arbeit ist ausschlaggebend.
Das ist kein "für & wider" zu Medis.
Und Vergleiche sind hier sowieso unfair.
Jeder kämpft, und spürt SEIN LEID!
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Jules79
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Jules79 »

Aurelia Belinda hat geschrieben: 22. Mär 2024, 11:59
Du sprichst also die falsche Person an.
Es war auch eher allgemein gemeint.

Aber das mit dem kritisch gegenüber Medis zu sein habe ich in deinem Fall dann wohl falsch verstanden.

Ich glaube, es ist klar, dass jeder hier lieber ohne Medikamente zurechtkäme. Mich eingeschlossen.
Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Jules79 hat geschrieben: 22. Mär 2024, 12:10
Es war auch eher allgemein gemeint.
Verzeiht' bitte, doch könnt ihr diese allgemeinen Themen nicht im Thread "Allgenein", "Medikamente", "Was ist überhaupt diese Depression?" oder sonst wo austragen???

Anstatt hier @Barbara1506' Thread zu ignorieren?
Könnt ihr euch nicht einigen, dass Medikamente gut sind - wenn sie helfen?
Ebenso Therapien - wenn sie helfen.
Senif
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Senif »

ich könnte mir auch vorstellen, dass es Menschen gibt, die jetzt außerhalb der Depression, ohne die ständige Arbeit an sich selbst klar kommen, und wo Medikamente allein geholfen haben. Das hab ich auch schon gelesen, und denke ich, ist bei endogenen Depressionen, wo eben keine Ursache bekannt ist. Und bei Depressionen weiß man nicht genau, woher es kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass es schon durchaus körperliche Prozesse sind, die einige Menschen krank werden lässt. Und dann gibt es vielleicht die Fälle, wo es eine Mischung ist, was die Störung hervorruft.
Bei mir war es eine Mischung denke ich, und ich konnte sehr an mir arbeiten und habe davon profitiert. Aber es war eben erst möglich, als ich Medikamente hatte, die geholfen haben.
Christopher
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Beitrag von Christopher »

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Zuletzt geändert von Christopher am 23. Apr 2024, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
Maxegon
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Maxegon »

Christopher hat geschrieben: 22. Mär 2024, 12:47
Mein Bild ist ein Puzzle:

Ich bin mir sicher, unter 1000 Teilen passt eines an den dafür vorgesehenen Platz, genau eines.

Es gilt, genau dieses zu finden.

So bin ich davon überzeugt, das ich für meine Situation das passende Teil, die passende Lösung finden werde.

Weiter im Bild: wie erhöhe ich die Chance?
....
Eine treffende Vorstellung ... ein Puzzle oder besser: ein Mosaik!

Viele glauben zu wissen, wie das fertige Bild auszusehen hat oder wünschen es sich ... dass es dieses oder jenes Motiv ergeben könnte.
Vielleicht so wie bei meinem Nachbarn oder doch ganz anders?

Man weiss es nicht!
Manche Teile passen, andere nicht, andere nur ein bisschen ... manchmal, bis man ein besseres Teil fand.

Immer nur allein puzzlen ist langweilig, gemeinsam macht es mehr Spaß, man kommt schneller zum Erfolg, vielleicht, mehrere Ideen sind oft von Vorteil oder führen auch (manchmal) in die Katastrophe.

Manche Teile werden gestohlen (versterben oder sind nun Teile eines anderen Puzzles, weil sie da auch passen, vieleicht auch besser ... für den Moment?).

Auch ich puzzelte oft und hoffte das Bild bliebe für immer bestehen - tat es aber nicht!😬

Das Bild veränderte sich ständig, ich verändere mich ständig, selbst die einzelnen Teile, die einst passten, schienen nun nicht mehr zu stimmen. Viele blieben wie sie waren, jedoch nicht alle.
Lag es an meiner Wahrnehmung oder sträubte ich mich nur, die Veränderung zu bemerken?

Ist das Leben nicht wie ein Mosaik, ständig kommen neue, andere Teile hinzu, andere verschwinden auf wundersame Weise und ich versuche, es ständig zu einem Bild zu formen, möglichst harmonisch.

Mittlerweile bemerkte ich, jeder (!) muss/darf sein Bild selbst gestalten und das Bild verändert sich, manchmal viel, machmal nur ganz wenig.
Bin ich unaufmerksam, gehen sogar Teile verloren ... einfach so.
Mayana
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Mayana »

Ich hatte schon einmal die Kombi Paroxetin + Quetiapin. Das Quetiapin hat als Antipsychotikum seinen Dienst getan, das Paroxetin war wirkungslos.
Aurelia Belinda
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Aurelia Belinda »

Innere Arbeit an sich selbst, bedeutet FÜR MICH "nicht nur" zu schauen, was mir im Außen gut tun kann.
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buddy61
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von buddy61 »

bei mir get es auch auf und ab hab jahhrelang eszitalopram genommen die wirken jetzt nicht mehr. hab jetzt venlafaxin und olanzapin bekommen und es wird nichts besser.
Barbara1506
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Re: Hoffnungslos

Beitrag von Barbara1506 »

@ Senif danke für deine Unterstützung und schön zu lesen dass sich die Gemüter wieder beruhigt haben...

Jeder hier der schwere Phasen in der Erkrankung durchgemacht hat weiß wie dunkel alles sein kann und es ist wichtig sich genegseitig zu helfen und nicht zu denken man wüsste es besser. Es ist ein immer wiederkehrender Prozess und immer wieder suchen wir nach Dingen die uns helfen.
Ich denke wenn wir könnten würden wir alles dafür tun die Puzzelteilchen zu finden die uns mehr Kraft geben und aus dunklen Gassen und Zeiten herausführen wie ein Glühwürmchen.

Mir hat Sonne immer geholfen und in der Natur zu sein.
Lass uns füreinanader da sein und uns gegenseitig mitteilen was wem wie geholfen hat um Impulse zu sammeln.

Ich höre zum Beispiel sehr oft Selbsthypnosen um mit dem Unterbewisstsein so viel wie möglich zu arbeiten.
Hat jemand hiermit Erfahrungen?

Besonders interessieren mich Alternativtherapien zu Psycho- und Pharmatherapie.
Hat jemand schon mal mit Microdosing gearbeitet?
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