Einschätzung der Situation

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Christoph638
Beiträge: 7
Registriert: 28. Nov 2023, 16:13

Einschätzung der Situation

Beitrag von Christoph638 »

Hallo liebe Leute,

Ich hab nun einige Beiträge hier im Forum gelesen sowie die gewisse Infos auf der Seite meiner Krankenkasse.

Ich versuche gerade mir meine Lage/Situation klar zu machen um konkret und richtig zu Handeln.
Ich bin grob seit Mitte November 2023 vom Hausarzt krankgeschrieben, weil er bei mir eine rezidive Depression mit schwerer Phase festgestellt hat ( F33.2 G ) . Ich derzeit ja noch völlig Ahnungslos ( darüber was es wirklich bedeutet Depressionen so haben und was es alles für Konsequenzen für meine Zukunft haben wird. )
bekam also erstmal Antidepressiva verschrieben und sollte mich mal ablenken und 1 mal die Woche zu ihm kommen. So nun vergieng die Zeit , wir beobachteten die Wirkung der Antid. erhöhten auch mal da ich nicht wirklich Veränderung gespürt habe, die ich am Medikament festgemacht hätte. Übrigens fällt mir die Einschätzung über die Wirksamkeit bis heute schwer... da ich noch keine Therapie oder andere nennenswerte Hilfe bekommen habe.
Zwischenzeitlich hat mein Hausarzt, dann einen Neurologen/Psychiater hinzugezogen. Bei dem war ich jetzt zwei mal da erzähl ich und versuch zu erklärende was Sache ist. Bekomm aber auch nicht wirklich Tipps und Rat. Der unterschied ist evtl. Das ich mehr Zeit hab zu erzählen als beim Hausarzt. Mlr ist aucj bewusst, dass ich natürlich auch einen Beitrag leisten muss jedoch hab ich nicht das Gefühle das mir richtig geholfen wird. Stadtdessen wird dann gejammert das er ja Gründe für seine Krankschreibung braucht damit die Krankenkasse ihm nicht auf den Schlips tritt. Er wirkt auf jedenfall etwas Ratlos. Aber konkret Vorschlägebezüglich Therapie etc. Kamen ja nie.


Jetzt sitzen wir da ich soll mich um eine neue Arbeit kümmern... wenn das so einfach wäre hätte ich es nie soweit kommen lassen. So sitzen mir jetzt gefühlt Hausarzt und Krankenkasse im Nacken. Druck druck Druck der mir wieder extrem zusetzt und mich fast außer gefecht setzt.
Ich hab beim letzten Hausarzt Besuch dann noch eine Klinik erwähnt( Reha) zusätzliche Idee . Dazu hab ich auch mal geraten bekommen von der Therapeutin meiner Mutter, weil es schneller gienge wie ein Therapeuten mit Platz zu finden.
Diese ist bei mir in der nähe. Davon hielt mein Hausarzt aber sehr wenig, hat aber trozdem gesagt ich soll mal einen Antrag stellen bei der Rentenversicherung.

Das hätte ich jetzt aus Verzweiflung getan, um die AOk und HA zufrieden zu stellen.
Als letzes noch zu erwähnen das ich morgen ein Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin habe und noch zwei Termine bei anderen.

Deshalb meine Fragen... macht das sinn so einen Antrag jetzt zu stellen? Kann man den Antrag stellen und dann selbst entscheiden ob man eine Reha antritt oder nicht.
Davon hält die RV bestimmt nichts, vorallem wenn ich nach angefangener Therapie wirklich mal eine versuchen möchte.
Falls doch beantragen bei der RV oder Krankenkasse?

Normal müsste mich mein Hausarzt doch ohne Probleme noch krankschreiben können.
Bringt es was, dass ich nach den Terminen evtl. Einen Therapieplatz hab.
Ich hab gelesen Krankengeld kann man bis 1 1/2 Jahren beziehen.
Ich hab Angst um meine Existenz. Kein Geld keine Wohnung etc...

Was kann mein Fahrplan sein bevor ich wirklich abstürze ?

Lg Christoph
DieNeue
Beiträge: 5336
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

ich weiß jetzt nicht, wieso so viele lieber eine Reha wollen, aber man kann auch einfach mit einer Einweisung vom Arzt in eine Klinik oder Tagesklinik gehen. Da muss man gar keinen Antrag stellen. Ich war mal in der Tagesklinik, da habe ich, glaube ich, keine drei Wochen gewartet. Mir hat das geholfen, und ich dachte mir, dass ich da schon früher hingehen hätte sollen. Hab vorher ambulant Psychotherapie gemacht. In der Klinik lernt man verschiedene Sachen, z.B. auch Entspannungsverfahren, Psychoedukation u.ä. Das ist umfangreicher und kompakter als eine Therapiestunde pro Woche. Allerdings sind die Einzelgespräche im Normalfall rar gesät und kurz.

Eine rezidivierende Depression mit schwerer Phase sollte eigentlich Grund genug für eine Krankschreibung sein, finde ich. Mein Vater war ein ganzes Jahr zuhause. Da hat die
Krankenkasse auch immer wieder Stress gemacht. Der VdK war für meine Eltern ein hilfreicher Ansprechpartner bei diesem ganzen Behördenkram. Vielleicht gibt's den bei euch auch.

Liebe Grüße,
dieNeue
SonneundDunkenheit
Beiträge: 694
Registriert: 25. Jul 2021, 09:24

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Christoph
ich war mit deiner Diagnose gut 10 Monate AU vom Facharzt und die ersten 6 Monate ging es vordergründig um Ausruhen, Abschalten und Erkenntnisse gewinnen in der ambulanten Therapie.
Meine Krankenkasse war glücklicherweise sehr geduldig. Hat in größeren Abständen beim Facharzt angefragt wie der Stand der Dinge ist und sich mit dem jeweiligen Dreizeiler zufrieden gegeben.
Deine finanziellen Ängste kenne ich auch. 1,5 Jahre klingt viel, ist aber schnell um.
Einen Fahrplan hab ich nicht für dich, aber ich würde eine Reha nur beantragen, wenn ich sie auch beabsichtige anzutreten. Für eine Reha bedarf es einer gewissen Stabilität. Sinnvoller wäre aus meiner Sicht eher ein Aufenthalt in einer Klinik oder Tagesklinik. Dafür bedarf es je nach Klinik einen Einweisungsschein vom Facharzt oder Hausarzt. Außerdem musst du Geduld mitbringen, denn die Wartezeiten für einen Platz liegen oft bei mehreren Monaten. Nach dem Klinikaufenthalt könnte sich eine Reha anschließen.

Vielleicht kannst du bei deinen Erstgesprächen die Psychologen nach einem Fahrplan fragen.

Für die Reha ist die DRV zuständig. Für die Klinik die KK.

Alles Gute für dich
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Christoph,

ich war auch sehr lange krankgeschrieben.
Bei jedem Besuch bei meiner Hausärztin musste ich von meinen Bemühungen berichten.
Zum einen, damit ich nicht noch weiter abrutsche (da hatte sie Bedenken), zum anderen, damit sie gut gegenüber der Krankenkasse argumentieren konnte.
So wußte sie immer, welche Kliniken ich kontaktiert hatte und wie dort der aktuelle Stand ist. Wie viele Therapeuten ich kontaktiert hatte, wieviele Erstgespräche daraus entstanden sind (über 50 kontaktiert mit 6 Erstgesprächen) und deren Ergebnis.
Ab der Entlassung aus der Akutklinik mit "nicht arbeitsfähig" war sie dann auch deutlich entspannter. ;-)

Meine Erfahrung ist, daß ich in der Akutklinik und Tagesklinik deutlich mehr und intensivere Therapie als auf der Reha hatte und die Wartezeiten deutlich kürzer waren.
Eine laufende ambulante Therapie ist kein Hindernis für einen Aufenthalt in der Akutklinik, Tagesklinik oder Reha.

Alles Gute,
Suchende
Schlumpffine
Beiträge: 374
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Christoph,
aller Anfang ist schwer. Ein Aufenthalt in einer AKUT- bzw. Tagesklinik ist wesentlich Zielführender als eine Reha.
Ziel der Reha ist es PRIMÄR die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen aber die nicht die Krankheitsbehandlung.
Das erfolgt ausschließlich in der Klinik (TK/Akut) und beim ambulanten Therapeuten.
Hier liegt sicherlich ein grundlegenes Mißverständis über die Möglichkeiten einer Reha vor.
Du kannst dich selbständig bei einer TK oder Akutklinik anmelden und holst Dir dann eine Krankenhauseinweisung von deinem Facharzt- Stichwort freie Klinikwahl
"Druck" in irgendeiner Form wirst du immer von irgendeiner Seite bekommen- sei es vom Arzt,Krankenkasse, AG oder Rentenversicherung. Das mussst du lernen auszuhalten.
Eins noch; Die gute Fee, die deinen Leidensdruck (Beschwerden) wegzaubert - die gibt es leider nicht.
Nur das "arbeiten" an sich selbst, bringt eine Linderung. Dazu benötigst du aber "Handwerkszeug und Hilfsmittel", die aber nur in der Klinik oder beim Therapeuten vermittelt werden, aber leidernicht auf/in einer Reha.
Viel Glück bei deiner Wahl.
gruß
schlu
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Worte haben die Macht zu zerstören und zu heilen. Wenn Worte sowohl wahr als auch freundlich sind, können sie unsere Welt verändern. “~ Buddha
Schlaflos24
Beiträge: 71
Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von Schlaflos24 »

Hi zusammen,
gibt es aus eurer Sicht einen großen Unterschied zwischen TK und Akutklinik? Ich war letztes Jahr in der TK und so wirklich was gebracht hat es bei mir leider nicht.
Liebe Grüße
Schlumpffine
Beiträge: 374
Registriert: 3. Mai 2020, 18:29

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von Schlumpffine »

Hallo Schlaflos24,
den gibt es. Zunächst hat jede TK und auch jede Akutklinik eine anderes therapeutisches Konzept.
Bei der Akutklinik bist du außerhalb deines Familliären Bezugssystem. Wie bekannt kann das Bezugssytem(Arbeit/Freunde/Familie) konstruktiv aber auch destruktiv sein.
Ob ein Aufenthalt Zielführend ist, hängt auch immer von der eigenen Erwartungshaltung ab.
Gruß
schlu
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Schlaflos24
Beiträge: 71
Registriert: 5. Feb 2024, 21:21

Re: Einschätzung der Situation

Beitrag von Schlaflos24 »

Dankeschön.
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