Ist mein Partner in eine depressive Phase abgeglitten?

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Pchen85
Beiträge: 2
Registriert: 15. Jul 2023, 20:31

Ist mein Partner in eine depressive Phase abgeglitten?

Beitrag von Pchen85 »

Hallo,

ich bin mittlerweile völlig überfordert mit der Situation und brauche ein paar Sichtweisen von außen.

Ich (f38) und mein Partner (m45) sind seit 5 Jahren ein Paar. Seit einem Jahr wird es schlimmer und schlimmer zwischen uns. Im Moment weiß ich noch nicht einmal ob wir noch ein Paar sind.

Wir haben beide psychische Probleme mit in die Beziehung gebracht und wussten das auch von Anfang an von einander. Er muss auch Medikamente nehmen. Ich muss das zum Glück im Moment nicht. Ich gehe regelmäßig zur Therapie.

Die Beziehung hatte auch nach ca. 1Jahr schon ups und downs.

Mein Partner betreibt exzessives Reisen. Er ist ca. 8 bis 10 mal im Jahr irgendwo unterwegs. Immer 3 bis max. 11 Tage.
Es sind keine Erholungsreisen. Ich bin oft mitgekommen, aber es ist ein Kostenfaktor und mir mit ihm auch oft zu stressig und zeitaufwändig.

Neben den Reisen arbeitet er viel(Gastronomie). Wir hatten und haben deshalb wenig richtige Zeit füreinander.
Er meinte immer das wäre ok so, wir würden uns ja ständig sehen. Das war aber immer nur zwischendurch zwischen Tür und Angel oder spätabends, wo wir dann beide total platt waren.
Dadurch, dass wir nie wirklich Zeit hatten, gab es auch immer mehr Streit. Dinge konnten nicht geklärt werden und ich habe mich insbesondere neben ihm oft einsam gefühlt. Wir haben 3 Jahre zusammengewohnt.

Die Konflikte sind teilweise auf beiden Seiten vor allem die letzten 12Monate heftig eskaliert.
Ich bin anfang dieses Jahres ausgezogen. Das war aber eine Entscheidung, die von Anfang an stand, weil wir nie dauerhaft zusammenwohnen wollten.

Seit ca 1Jahr distanziert sich mein Partner immer mehr. November 22 hatte er eine Art Zusammenbruch mit Panik und psychosomatischen Störungen. Ich war für ihn da und er hat auch andere Medikamente bekommen, die er schon seit ca. 10 Monaten nicht mehr nimmt.

Nach diesem Zusammenbruch hat er sich immer weiter distanziert. Wir hatten noch mehr und heftigeren Streit als vorher und er ist oft grundlos gereizt und aggressiv und schnauzt mich dann an.

Unser Intimleben ist seit dem weitestgehend weg, mit Ausnahme von Juli letzten Jahres. Da gab es ein kurzes Aufflackern. Seit Nov. 23 ist es komplett weg.

Im Moment ist er nach meinem Auszug noch distanzierter. Wir unternehmen noch Dinge gemeinsam und liegen auch noch nah beieinander auf der Couch oder im Bett, aber ohne jede zärtliche Berührung von ihm.
Wenn ich etwas versuche scheint ihm das unangenehm zu sein.

Er war seit Beginn des Jahres schon 2x allein verreist und mit jedem Mal ist es schlimmer geworden.

Er geht auch mehr ins Fitnessstudio und führt jetzt Buch darüber. Er möchte am liebsten nichts essen, wenn er isst, dann fast nur gezuckerten Joghurt oder was es auf seiner Arbeit so gibt.
Er hat auch Magenprobleme davon.

Immerhin hat er wieder angefangen mir ein bisschen zu sagen was mit ihm ist. Vorher hat er gar nicht mehr geredet.

Ich mache mir große Sorgen um ihn, aber auch um mich und meine Gesundheit.

Im Moment bin ich sehr traurig über die Situation umd fühle mich hilflos. Oft grübele ich, ob er einfach die Beziehung wirklich nicht mehr will und da vielleicht auch schon jemand anderes irgendwo ist.
Dann denke ich über all das, was ich oben geschrieben habe nach und denke, dass das nicht die Antwort ist und es ihm einfach schlecht geht.

Ich möchte ihn nicht im Stich lassen, aber auch nicht selbst daran kaputtgehen.

Wie sind eure Erfahrungen hier im Forum? Kann mir jemand etwas raten?

Bin dankbar für jede Antwort.
Pchen85
Beiträge: 2
Registriert: 15. Jul 2023, 20:31

Re: Ist mein Partner in eine depressive Phase abgeglitten?

Beitrag von Pchen85 »

Hallo und danke für die Antwort. Köar sieht das nicht viel nach Gegenseitigkeit aus und ist es auch teilweise nicht. Das ist einerseits schon seinem Charakter zuzuschreiben, zum anderen liegt es aber auch daran, dass mein Partner an Angststörungen leidet.

Das ging so weit, dass er in seinen frühen zwanzigern nicht mehr vor die Tür konnte und eigentlich schon aufgegeben hatte.

Dank einem fähigen Arzt und der Einstellung auf die passenden Medikamente, ließ sich das nach vielen Jahren in den Griff kriegen.

Danach hatte er viele Hobbys und das Reisen. Von den Hobbys ist nichts mehr übrig. Das letzte hat er Anfang Januar aufgegeben.

Gestern meinte er alles ist nur noch schlecht und düster und er würde am liebsten nur noch im Bett liegen und schlafen.

Unser gemeinsamer Lieblingsfußballverein ist momentan sehr schlecht. Das zieht ihn unverhältnismäßig runter. Er will davon jetzt auch nichts mehr wissen.

Alles ist für ihn negativ und er fühlt sich schwach. Er hasst Schwäche, dann ist man ein Verlierer.

Ich weiß, dass ich auf mich aufpassen muss, aber ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.

Ist es möglich ihn irgendwie in due Richtung einer Therapie anzuschieben?
Er denkt, dass auch das Schwäche ist, wenn man sowas braucht...
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