co-abhängigkeit?

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Niemandbär
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co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

hallo an alle, die sich hier für meinen beitrag zeit nehmen.

kurz zu mir - ich bin 43 auf dem papier und mir wurde im laufe der letzten 20+ jahre depressionen, borderline und soziale phobie diagnostiziert. seit ich aus dem elternhaus weg bin, kireg ich mein leben eher schlecht als recht auf die kette, habe drei studiengänge abgebrochen, immer wieder lange krankheitsphasen zwischen prekären arbeitsverhältnissen und ich hätte gedacht, mein leben bleibt bis zum ende eine absolute katastrophe.
aber dann habe ich vor 7 jahren eine affäre mit einem typen angefangen, den ich kurz nach eines stationären aufenthaltes auf einem festival kennengelernt hatte und wir sind nach drei monaten trotz verhütung schwanger geworden - mit zwillingen. ich war nicht begeistert, ich hatte gerade eine mittelschwere depression hinter mir und hatte wegen meiner ganzen psychischen belastungen zweifel, ob ich das überhaupt schaffen würde, aber abtreiben wollte ich am ende nicht, und der werdende vater hat gesagt, er würde mich da unterstützen.
zu der zeit bin ich zusammen mit meiner wg aus unserer wohnung geflogen. also sind wir zusammengezogen und bestreiten seitdem unser leben mit kindern gemeinsam; wir sind sogar vor drei jahren aufs land gezogen, weil berlin in der coronazeit unerträglich wurde. aber irgendwie habe ich die ganze zeit das gefühl, dass ich das alles gar nicht will, und dass ich nur nicht weiß, wie ich da wieder rauskommen soll.
die kinder liebe ich, aber den rest nicht. dabei bauen wir hier ein schönes holzhaus mit unseren eigenen händen, haben einen großen garten, ich pflanze gemüse an, habe einen hühnerstall gebaut. ich mag die hühner, und die katze, die uns zugelaufen ist, schläft nachts auf meinen beinen. ich hab zwei kleine jobs und mein partner arbeitet vollzeit um uns alle zu unterstützen, aber ich bleibe unglücklich. ich bin wie auf autopilot, kann keine eigenen entscheidungen treffen und habe immer wieder panik, wenn ich leuten aus dem dorf begene. ich bin abends erschöpft, kann nicht schlafen oder ich weine vermehrt, und denke vor allem, dass ich die kinder traumatisieren könnte.
ich habe, seit wir hier sind, auch immer stärkere stimmungsschwankungen. es gibt tage, da geht es mir richtig gut und ich habe hoffnung, aber zwei tage später ist alles trüb und hoffnungslos und dann streite ich mich auch mit meinem partner sehr viel, denn trotz dessen dass er so korrekt war und ist, das mit mir zusammen zu machen, lässt er mich mit emotionalen dingen oft allein und kümmert sich auch am wochenende nur dann um die kinder, wenn ich zusammengebrochen vor ihm sitze, oder wenn ich ihn darum bitte. von ihm kommt da nicht viel.
ich will ihm daraus keinen vorwurf machen - vielleicht leidet er still und fühlt sich überfordert, aber wenn ich versuche mit ihm zu reden kommt eigentlich nichts zurück. auch wenn ich ihm sagen, dass ich immer wieder trennungsgedanken habe, kommt von ihm nichts. er sagt, er mag mich; dass wir uns lieben haben wir beide noch nie gesagt. das ist sicherlich auf lange sicht auch für die kinder ein problem.
was kann ich tun? wirklich glücklich war ich noch nie, aber sich in einer partnerschaft verlassen zu fühlen find ich rigendwie noch trauriger.
und wenn ich es schaffe zu sagen, dass es für mich nicht mehr weiterghen kann, wie gestalte ich dann mein leben mit zwei heranwachsenden und geteiltem sorgerecht, wo ich doch in der verangenheit kaum auf mich selbst acht geben konnte? und bin ich vielleicht einfach nur undankbar?
ich weiß nicht, warum ich das hier schreibe. ich fühle mich gefangen; in so einer co-abhängigkeitsgeschichte vielleicht.
gint es hier jemanden, der sich vielleicht widererkennt? der seine/ihre geschichte mit mir teilen kann?

vielen dank fürs lesen
MySun
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Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von MySun »

Hallo,
bisher wurde deine Nachricht mehr als 140 mal angeklickt und vielleicht auch gelesen.
Doch leider konnte dir noch niemand etwas antworten.

Bist du in einer Therapie? Bekommst du Hilfe oder Unterstützung von deiner Familie, von Freunden oder Nachbarn?
Hast du schon einmal daran gedacht, beim Sozialpsychiatrischen Dienst um Rat und Hilfe zu bitten?
Ich wünsche dir alles Gute
LG MySun

https://www.betanet.de/sozialpsychiatri ... ienst.html
Die Organisationsform der Sozialpsychiatrischen Dienste ist regional verschieden.
Träger sind in der Regel Gemeinden, Wohlfahrtsverbände oder Vereine.
In einem SpDi arbeitet meist ein multiprofessionelles Team (z.B. Sozialpädagogen, Psychologen, Psychiater, Krankenpflegekräfte), das sich mit örtlichen Hausärzten, Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen vernetzt.
"Viele Menschen sind zwar am Leben, berühren aber nicht das Wunder, am Leben zu sein.“-ThichNhatHanh-

Von Herzen
MySun
Gartenkobold
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Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Niemandbär,

ambulant betreutes Wohnen könnte evtl. auch etwas für Dich sein. Es kann über einen Antrag auf Eingliederungshilfe beantragt werden. Gibt es z.B. auch für junge Familien oder Alleinerziehende wenn Eltern oder auch Kinder psychisch erkrankt sind.
Fallst Du Interesse hast kannst Du mal nach Anbietern an Deinem Wohnort googlen und deren Homepages durchlesen. Den Antrag stellt man bei der Stadt (Fachdienst Soziales) in der man mit dem Hauptwohnsitz gemeldet ist.

LG Gartenkobold
Niemandbär
Beiträge: 7
Registriert: 25. Jan 2024, 23:36

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

hallo mysun und gartenkobold,

danke für eure antworten. und ich hoffe ihr könnt über die sehr späte antwort hinwegsehen, ich habs nicht geschafft zu antworten.

ich habe noch zwei geschwister, die wohnen weit weg und haben selbst zu kämpfen, meine eltern sind tot. der tod miener mutter liegt diesesn april zwei jahre zurück. freunde habe ich auch - in berlin und hier in der gegend habe ich auch eine freundin gefunden und habe auch eine traumatherapeutin, zu der ich gehen kann, wenn es nicht gut läuft. aber ich habe immer wieder den eindruck, dass mir keiner helfen kann.
beim sozielpsychiatrischen dienst bin ich immer wieder gewesen; aber hier in der gegend noch nicht...ich könnte glaube ich auch mein problem gar nicht schildern, weil ich mich so holflos fühle.

was betreutes wohnen angeht, glaube ich, dass ich das nicht packe.habe eine erfahrung damit gemacht, da war ich kurze zeit wohnungslos und mit schwerer depression. es ist gut dass es sowas gibt, aber ich glaube, ich würde mich heute vor mir, vor meinen kindern und vor allen so sehr schämen, dass ich das nicht besser hinkriege.

ich weiß auch nicht, ich brauche glaube ich ertsmal verständnis; irgendjemand, der mir sagt, dass ich kein undankbarer mensch bin, jemand, der einfach nur versteht, wie schmerzhaft das leben sein kann oder der vielleicht weiß, was mit mir los ist.
jedenfalls danke an euch. ich hoffe euch geht es jeden tag ein bisschen besser und wünsche euch alles gute
Niemandbär
Beiträge: 7
Registriert: 25. Jan 2024, 23:36

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

P:S: Habe jetzt doch einfach mal nach einem Termin beim Sozielpsychiatrischen Dienst gefragt. Wer weiß, vielleicht können die doch helfen.
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von MissMikse »

Hallo Niemandbär,

das erste, was mir zu deinem Post einfällt ist: tja, so ist das Leben. Manchmal passiert etwas, das die Weichen für die Zukunft in eine bestimmte Richtung stellt - so wie bei dir die Schwangerschaft. Da hat man dann erst mal nicht sooo viele Möglichkeiten. Abtreiben kam für dich nicht in Frage, das versteh ich. Zur Adoption freigeben wäre noch eine Möglichkeit gewesen, aber du und dein Partner habt euch entschieden, dass ihr das gemeinsam durchziehen wollt. Und jetzt hast du das Gefühl, dass du das weiter durchziehen musst und da nicht mehr raus kommst.
Ich glaube, das geht vielen Menschen so. Man trifft irgendwann irgendwelche Entscheidungen - und fragt sich später, ob es die richtige war, oder ob man woanders mit jemand anderem glücklicher wäre. Vielleicht ist das die berühmte FOMO - die Angst, etwas zu verpassen. Und wegen dieser Angst fühlt sich das eigene Leben wie ein Käfig an.

Wirklich einen Rat kann ich dir auch nicht geben, das kann vermutlich niemand. Du musst selbst raus finden, was für dich das beste ist.
Aber vielleicht hilft es dir, mal die unterschiedlichen Szenarien gedanklich durchzuspielen?
Also, wie würde dein Leben aussehen, wenn
a) du den Typen nicht getroffen hättest und nicht schwanger geworden wärst? Was würdest du heute machen? Wo würdest du leben?
b) du abgetrieben oder die Kinder weg gegeben hättest? Würdest du dich schlecht fühlen deswegen? Wärst du mit dem Typen noch zusammen? Oder hättest du jemand anderen? Oder würdest du alleine leben?
c) du hier und jetzt alles stehen lassen könntest: den Mann, die Kinder, das Haus usw. - angenommen, das wäre nicht da oder jemand würde es dir weg nehmen. Wie würde es dir damit gehen? Was würdest du dann machen? Welche Träume, Wünsche oder Ziele würdest du dann in Angriff nehmen, die du jetzt (zumindest scheinbar) nicht verwirklichen kannst?

Vielleicht magst du mal schauen, ob du die Möglichkeit hast, eine Mutter-Kind-Kur zu machen. Das würde dir einen kleinen Vorgeschmack darauf geben, wie es wäre, mit den Kindern allein zu leben. Dann kannst du raus finden, wie sich das anfühlen würde und gut tun würde es dir sicher auch in deinem angegriffenen Zustand.

Letzten Endes ist es wohl oft so, dass man immer das will, was man grade nicht hat: ;)
Mütter und Ehefrauen wollen sich verwirklichen können und ausbrechen
Singlefrauen sehnen sich nach einem Partner und Familie
Arbeitnehmer wünschen sich mehr Freizeit
der Arbeitslose wünscht sich eine Aufgabe und einen Sinn für sein Leben (und auch mehr Geld)

So ist das Leben. Es wird nie perfekt sein. Wir können immer nur versuchen, aus jedem Augenblick das Beste zu machen.

Liebe Grüße
Niemandbär
Beiträge: 7
Registriert: 25. Jan 2024, 23:36

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

hallo missmikse,

vielen dank für deine antwort. ich musste erstmal in mich gehen und darüber nachdenken, was du geschrieben hast. es hat nämlich ein bisschen weh getan, deine antwort zu lesen. nicht weil du nicht gute vorschläge gemacht hättest, auch nicht, weil du mit dem, was du schreibst, nicht auch irgendwo recht haben könntest; sondern weil ich eben nicht glaube, dass es vielen so geht wie mir, und ich mich mit meinen zugegeben nicht gerade existentiellen problemen so vollkommen abseits fürhle und eben nicht glaube, dass das leben einfach so ist oder dass es sich um ein problem der art "mütter wollen sich selbst verwirklichen" handelt, wobei ich das nicht runterspielen will. selbstverwirklichug kommt in meinem leben mit oder ohne parnter und kindern einfach nicht vor, weil das leben für mich eigentlich nur durchhalten ist. nur dass es darum eben auch gar nicht gehen sollte.
ich glaube ich konnte nicht wirklich klar machen, was ich meine.
es geht darum, dass ich befürchte, von jemanden abhängig zu sein, weil ich das gefühl habe, alleine lebensunfähig zu sein. und es geht darum, dass ich befürchte, meine kinder könnten schaden nehmen, wenn wir uns in einem co-abhängigen verhältnis befinden. nur weiß ich es eben nicht genau; ich will es irgendwie auch nicht wissen, weil ich dann aktiv werden müsste. und das macht mir angst.
ich habe so große angst davor, was die wahrheit ist, dass ich mich vollkommen von mir selbst entkoppelt habe. ich weiß gefühlt nichts mehr von mir; nicht, weilche kleider mir gefallen, welche musik ich mag, welche moralischen grundwerte mir wichtig sind, welches die rolle ist, die ich spiel und welches wirkilch ich bin. das war irgendwie schon immer so, aber da war ich eben allein.
ich habe in meinem leben vorher auch nur eine beziehung gehabt, das war anders und ich viel jünger und war in betreuung und konnte dann gehen.
ich bin vielleicht nicht fähig zur liebe. vielleicht ist das liebe und ich bin in einer depression und fühle nur nichts, vielleicht muss es keine liebe sein.
das einzige was ich spüre ist schmerz. dabei gebe ich mir mühe. ich baue den hühnerstall und engagiere mich in der kita und rede mit meinem partner über mich und meine sorgen, ich gehe zur traumatherapie und machne spaziergäne...nur ist das eben alles vielleicht nur gespielt. oder spielen alle?
wie soll ich jemals wissen, ob das echt ist, wenn ich nicht an miene fähigkeit glaube, es allein packen zu können und vielleicht nur deswegen das leben hier weiterführe.
keine ahnung ob das jetzt klarer geworden ist.
danke nochmal für deinen input und dass du dir die zeit genoommen hast, mir zu antworten.

alles gute!
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Niemandbär,

na ja, da liegt so blöd es ist, am Borderline, PTBS, kPTBS. Das Wissen darum macht es nicht besser und Gefühle und Kognition sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge. Der Schmerz ist die Borderline-Depression (https://www.youtube.com/watch?v=UfKsapcmGAA)...klug daher geredet, ändert ja leider nichts.
Diese Gefühle sind Teil der Erkrankung, für mich lesen sich Deine Texte nicht undankbar, sondern so als ginge es Dir nicht gut.
Mir hat das fachliche Wissen geholfen mir eine störungsspezifische Therapie zu suchen, dann noch jemand zu finden mit dem die Chemie stimmt, ein Kraftakt. Es gibt Therapeuten, die diese Gefühle verstehen und Deine Not sehen.
Bearbeitest Du mit Deiner Therapeutin Themen wie Abgrenzung, emotionale Abhängigkeit? Wie Du Dich selber finden kannst? Welche Bedürfnisse Du hast? Emotionsregulation?
Beim betreuten Wohnen meinte ich AMBULANT betreutes Wohnen in Deiner eigenen Wohnung, z.B. Euer Bauernhof. Jemand (z.B. ein Sozialarbeiter/in, Gesundheits- und Krankenpflegerin) kommt zu Dir nach Hause in Deine Wohnung. Gemeinsam könnt ihr besprechen wo Du Dir Hilfe und Unterstützung wünschst. Theoretisch...Vom ambulant betreuten Wohnen habe ich mir Freizeitgestaltung gewünscht - soziale Teilhabe, da ich die anderen Bereiche des Lebens, die Pflichten beinhalten überwiegend im Griff habe. Leider ging es dann meistens um Formularkram, denn ich aber selber gut bewältige. Der "Spaß" fiel leider hinten runter und genau das ist mein Problem, immer funktionieren und durchhalten, nicht entspannen können. Somit war ambulant betreutes Wohnen dann nix für mich. Aber wenn es mit der Person, die kommt gut passt, kann es schon helfen. Ich finde nicht, dass man sich dafür schämen braucht. Vielleicht brauchst Du ja Hilfe beim Formularkram oder Hilfe bei der Kinderbetreuung. Nichts, dass sie oder er das für Dich übernimmt, aber ihr könnt Ideen sammeln was möglich wäre und diese dann gemeinsam umsetzen. Du entscheidest immer selber und kannst nein sagen, auch zum gesamten ambulant betreuten Wohnen. Ich habe es ausprobiert und es war dann nichts für mich. Es kam nie wieder eine Nachfrage oder Druck das doch zu machen und ich kann mir Situationen vorstellen, da würde ich dieses Angebot wieder annehmen.

LG Gartenkobold
Niemandbär
Beiträge: 7
Registriert: 25. Jan 2024, 23:36

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

lieber gartenkobold
danke, dass du meine texte so liest, als ginge es mir nicht gut und mich da abholst.
ich habe über deinen vorsvchlag zum ambulanten betreuten wohnen gegrübelt, aber es ist nicht das was ich will, denn ich könnte momentan gar nicht formulieren, welche hilfestellungen für mich nützlich wären.
trotzdem hilft mir dein beitrag. das mit der störungsspezifischen therapie finde ich interessant. mit der krankheitseinsicht ist es bei mir nicht so weit her. aber viielleicht bin ich tatsächlich "nur" auf eine bestimmbare weise gestört und es gibt eine nachhaltige therapie für jemanden wie mich.
ich habe mich zwar in der borderline diagnose nie wirlklich wiedergefunden, aber vielleicht könnte ich nocheinmal eine anamnese machen und dann auf die suche nach jemandem gehen, der weiß, was gemacht werden muss.
man darf bestimmt auch keine wunder erwarten. wie ist es bei dir gewesen? hattest du eine konkrete diagnose? und hast du einen nutzen aus der therapie ziehen können.
meine therapeutin arbeitet nicht mit störungsbildern. sondern eher intuitiv und nimmt sich viel zeit um mit mir kontakt aufzunehmen, was bei mir nicht immer leicht ist und wir bearbeiten themen auch eher unspezifisch, mit metaphern oder bildern. sie kann aber leider nicht über die kasse abrechnen, deswegen sehe ich sie nicht so oft
viele grüße von
niemandbär
Freiwasser
Beiträge: 39
Registriert: 16. Jan 2024, 12:26

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Freiwasser »

Hey Niemandbär,
Eine Sache fiel mir zu Deinem Ursprungspost ein, nämlich, dass Ihr Euch nicht liebt und Du denkst, das ist ein Problem für die Kinder. Da wollte ich Dich ermutigen, dass das auch ganz okay sein kann. Es gibt auch Co-Elternschaft von Leuten, die das von vornherein auf Freundschaftsbasis machen, und das schadet den Kindern nicht. Alle möglichen Elternbeziehungen können glücken oder scheitern. Es geht darum, dass Ihr Euch entscheidet, das zusammen zu machen, und dabei gut miteinander auskommt. Mach Dir da nicht zusätzlich Druck.
Es gibt kostenlose Paarberatung und Erziehungsberatung beim Jugendamt, das kann wirklich gut sein, wenn man ein bisschen Glück hat.
LG und alles Gute!
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Gartenkobold »

Niemandbär hat geschrieben: 17. Feb 2024, 01:21 lieber gartenkobold
danke, dass du meine texte so liest, als ginge es mir nicht gut und mich da abholst.
ich habe über deinen vorsvchlag zum ambulanten betreuten wohnen gegrübelt, aber es ist nicht das was ich will, denn ich könnte momentan gar nicht formulieren, welche hilfestellungen für mich nützlich wären.
trotzdem hilft mir dein beitrag. das mit der störungsspezifischen therapie finde ich interessant. mit der krankheitseinsicht ist es bei mir nicht so weit her. aber viielleicht bin ich tatsächlich "nur" auf eine bestimmbare weise gestört und es gibt eine nachhaltige therapie für jemanden wie mich.
ich habe mich zwar in der borderline diagnose nie wirlklich wiedergefunden, aber vielleicht könnte ich nocheinmal eine anamnese machen und dann auf die suche nach jemandem gehen, der weiß, was gemacht werden muss.
man darf bestimmt auch keine wunder erwarten. wie ist es bei dir gewesen? hattest du eine konkrete diagnose? und hast du einen nutzen aus der therapie ziehen können.
meine therapeutin arbeitet nicht mit störungsbildern. sondern eher intuitiv und nimmt sich viel zeit um mit mir kontakt aufzunehmen, was bei mir nicht immer leicht ist und wir bearbeiten themen auch eher unspezifisch, mit metaphern oder bildern. sie kann aber leider nicht über die kasse abrechnen, deswegen sehe ich sie nicht so oft
viele grüße von
niemandbär
Liebe Niemandbär,

mit ambulant betreuten Wohnen konnte ich dann auch nichts anfangen würde es aber in Erwägung ziehen falls ich Mutter werden würde. Ich kann mir vorstellen die erste Zeit mit Baby verlangt einem viel ab. Da ist man bestimmt fertig, wenig Schlaf... na ja, das wäre eine Situation in der ich Hilfe in Anspruch nehmen würde.
Hier gibt es ein spezielles ambulant betreuten Wohnen für frischgebackene Eltern.

Von den Hilfsangeboten waren eine Selbsthilfegruppe, ambulant betreutes Wohnen und auch der sozialpschiatrischer Dienst waren nichts für mich. Ergotherapie hilft mir.
Das kann ich hinterher sagen, nach der 'Testphase'.
Bei mir ist das Ergebnis für fast alles was angeboten wird "ne lieber nicht" und das ist auch OK und wenn dieser Wunsch respektiert wird ist es ja auch gut.
War leider nicht immer der Fall und das sagt mir dann, dass ich dort falsch bin. Denn wenn jemand anderes meint zu wissen, was mir hilft und ich müsste das jetzt machen. Diese Einstellung finde ich übergriffig und spätestens mein Nein sollte respektiert werden. Sonst bin ich so etwas von falsch dort.
In der Borderline-Diagnose finde ich mich auch nicht wieder, eher in einer komplexen PTBS. ADHS oder Autismus könnte ich auch untersuchen lassen und müsste dafür in eine Spezialambulanz. Mein Therapeut hat mich jetzt nicht explizit dazu aufgefordert und ich möchte meine Ruhe im Diagnostikdschungel, reicht dann auch mal, außer man benötgst die Diagnose offiziell für z.B. eine Behörde.
Mir hat eine störungsspezifische Akutklinik (Trauma) und eine störungsspezifische ambulante Therapie bisher am besten geholfen.
Ich war dafür auch nicht in einer Spezialambulanz und habe auf eigene Faust gesucht. Therapeuten die auf Traumata oder Borderline spezialisiert sind, nehmen auch "normale" Patienten. Ich brauchte dafür jetzt kein Schreiben mit meinen Diagnosen und Borderline steht auch nirgendwo, die PTBS schon, da gibt es Berichte dazu. So konnte ich nach der Spezialisierung Trauma suchen, aber mein Therapeut hätte so etwas nie verlangt. Es war Zufall, dass ich an ihn geraten bin und ja die Therapie hilft mir.

LG Gartenkobold
Niemandbär
Beiträge: 7
Registriert: 25. Jan 2024, 23:36

Re: co-abhängigkeit?

Beitrag von Niemandbär »

hallo freiwasser,

auch dir danke ich für deine antwort. es wäre wirklich gut, wenn die psyche der kinder nicht davon betroffen würde, ob die beziehung von mir und meinem partner auf liebe aufgebaut ist, oder nicht. und ich hoffe dass du recht hast und es gutgehen kann..
es fühlt sich dennoch so an, als hätte ich mich da in eine situation reinmanövriert, aus der ich schwer oder garnicht wieder herauskommen werde, und wenn das teil meines unglücks ist, dann wird es schwer, meinem partner auf augenhöhe zu begegnen, weißt du?
ich habe schon einmal mit ihm darüber gesprochen, dass er mir als mitbewohner lieber wäre und wir so das kinder erziehen als gemeinsames projekt laufen lassen könnten, aber davon wollte er nichts wissen. er meinte, er könnte sich eine trennung nur räumlich vorstellen. das macht es mir auch schwer.
ist aber auch schon eine weile her und vielleicht könnte man das auf freundschaftlicher ebene nocheinmal versuchen aber ich hab da auch angst - wie schon gesagt fühle ich mich irgendwie abhängig, und das will ich zwar nicht aber mir fehlt zuversicht.
dazu braucht es vie kraft und durchhaltevermögen von mir.
und einen plan. den hab ich noch nicht.
alles gute dir!
niemandbär
Christopher
Beiträge: 33
Registriert: 17. Feb 2024, 20:13

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Beitrag von Christopher »

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Zuletzt geändert von Christopher am 23. Apr 2024, 00:32, insgesamt 3-mal geändert.
Christopher
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Beitrag von Christopher »

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