Meine Freundin hat Rezidivierende Depressionen

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Rockstarente
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Registriert: 27. Jan 2024, 20:03

Meine Freundin hat Rezidivierende Depressionen

Beitrag von Rockstarente »

Hallo Liebe Menschen,

ich 28 und meine Freundin 20 leben nun schon seit 3 Jahren zusammen, am Anfang war ich ein Mensch mit wenig Empathie einem sich verhärtenden starken Narzissmus und ohne verständnis für andere Emotionen und Warnehmungen.

Ich lernte meine Freundin schon kennen da war Sie 14, eine schwere Kindheit. Sie schlief bei mir auf der Couch als ich noch bei meiner Mutter wohnte da Sie von Ihrem Narzisstischen Vater und Ihrer auch mit Rezidiverender Depression kämpfenden Mutter vor die Tür gesetzt wurde.
Sie hat also einiges durch, auch Vergewaltigungen spielten eine Rolle.
Bei mir fand Sie zu dieser Zeit schon Schutz, doch das war eher ein "kommen und gehen" mal schlief sie einen Monat bei mir auf dem Sofa und mal war Sie nicht zu erreichen.

Jetzt als Sie 18 geworden ist suchte ich und auch sie eine Wohnung. Wir haben uns einfach nochmal geschrieben und sind auch kurz danach in eine Wohnung gezogen.
Zu der Zeit war sie noch in einer Psychiatrischen Jugendklinik, die Sie aber sobald Sie 18 war vor die Tür gesetzt haben.

So fing es an, sie veränderte mein Leben. Wir waren am anfang nicht zusammen, aber wir respektierten die Grenzen des anderen und agierten zusammen im Haushalt, ich habe zu dem Zeitpunkt mein Unternehmen aufgebaut, und war dementsprechend nicht oft zuhause.

Durch sehr viel Kommunikation (in der Sie echt sehr gut ist) schaffte Sie es mich dazu zu bewegen eine Theraphie anzufangen, und ich konnte durch meine Therpeutin mein verhärtetes dunkles Weltbild aufbrechen.
Durch Sie lernte ich so viel mehr kennen als nur mich selbst, ich sah auch die Abgründe der Menschheit.

Das erste mal wo Ihre Depression Sie vollkommen überwältigt hat und Sie nicht einmal mehr aufstehen konnte zeigte Sie auf einen Schrank wo ein Notfallzettel versteckt war. Auf diesem Stand
- Notruf wählen
- Sage " Ich habe starke suizidgedanken"
- Adresse nennen
- Tür aufmachen und vor die Tür setzen

Das war kein Brief für mich, es war ein Brief für Sie selber. Wenn Sie merkt das die Suizidgedanken, Pläne und wünsche lauter sind als all Ihr rationales wissen über die Krankheit, dann folgt Sie einfach nur blind den anweisungen auf dem Zettel.

Ich konnte es nicht verstehen, wieso will sie sich umbringen ? Wieso steht sie nicht auf ? Wieso ist sie so agressiv so herablassend und warum schreit Sie mich an.

Ich begann zu Lesen, viel zu viel. Ich wurde ein "Hobbypsychologe" Ich verstand langsam das dass Symptome einer Krankheit sind, Sie bejahte meine vermutung.

Nun weiter .... es gab Gute Zeiten und es gab schlechte Zeiten und es gab seeeeeeehr schlechte Zeiten. Doch ich denke mir die ganze Zeit, wir schaffen dass und dies ist eine zeitenwende oder so..... haha .

Sie ist derzeitig wieder in einer Klinik. Erst Geschlossen danach Theraphiestation und es haben sich einige Baustellen aufgetan. Die Medikamente die sie früher schon genommen hat nimmt sie wieder, aber Sie wirken anscheinend nicht so gut.
Heute war Sie sehr schlecht drauf.

Sie darf am Wochenende von früh bis nachmittags raus, und da treffen wir uns natürlich.
Sie war heute so energielos das Sie es nicht von selbst aus dem Bett geschafft hat, ich habe Sie abgeholt da hat Sie sich vorher herausgewälzt unn mich empfangen. Zusammen sind wir dann nachhause, haben geredet und lagen auch zusammen im Bett.
Sie hatte ein paar wichtige Termine, die Sie aber nicht warnehmen wollte, sie Spielte dann lieber am PC in den 3 STunden wo ich auf Arbeit war, ich kam danach wieder und wir hatten ausgemacht das wir mit einem Freund in den Baumarkt gehen da Sie tolle umgestaltungsideen für die Wohnung hat. Da haben wir alles gefunden, es waren viele menschen da. Zu viele wohl. Denn nach dem Baumarktbesuch rannte Sie vom geliehenem Auto regelrecht nachhause und schrie mir entgegen das ich doch verdammt nochmal schneller rennen soll.

Das war der anfang des wiederkehrenden Albtraumes für mich.
Ich weis wenn Sie so mit mir redet, dann geht es ihr nicht gut.
Dies ging die ganze zeit so weitet, ich habe gekocht sie hat Ihr Bauprojekt (einen prototypen) davon fertiggestellt. Sie fragte oft nach hilfe und ich half ihr natürlich. Nach dem das essen fertig war war die Zeit auch schon rum. Sie musste gehen, ich hatte ihr versprochen mitzugehen, sie sagte aber das ich das nicht unebdingt machen muss, da ich noch nichts gegessen habe und mich dann mit vorher genanntem Freund noch für eine Datenauswertung treffen möchte.

So das ist erstmal der Input nun die Frage

Wie soll ich mich Ihr gegenüber verhalten wenn Sie so garstig ist ?
Wird das irgendwann besser ?
Warum ist sie in dem Moment so extrem agressiv gegenüber jeder handlung die ich vollführe?

Ich würde auch gerne von anderen Geschichten lernen, andere Paare die es geschafft haben gemeinsam sich etwas aufzubauen und dabei glücklich werden konnten.

Ich weis ich als Neurountypische Person soll mich nicht so haben, denn mir geht es doch gut. Aber ich habe ja auch irgendwo Gefühle die dann in den Dreck gezogen werden.

Wie seht Ihr das

Danke für alle Antworten
Rockstarente
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Meine Freundin hat Rezidivierende Depressionen

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Rockstarente,

in der Depression war ich von allem überfordert und am Ende meiner Kräfte.
Wenn dann auch noch weitere "Anforderungen" kamen war das der Punkt an dem nichts mehr ging.
Dann verhalten Menschen sich unterschiedlich. Die einen werden aggressiv, die anderen weinen, wieder andere reagieren noch ganz anders.

Du darfst in einer solchen Situation freundlich Deine Grenzen setzen.

Wenn ihr Verhalten depressionsbedingt ist, dann wird es besser, sobald ihre Depression besser wird.

Alles Gute,
Suchende
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