Hallo zusammen, ich bin 68 Jahre alt, Diagnose: generalisierte Angststörung und seit 17.11. eine mittelschwere Depression. Ich denke aber, das die Depri schon vorher begonnen hat, da durch 2 Jahre Corona und im März 2023 selbst an Corona erkrankt, brach meine GAS wieder aus die ich jahrelang im Griff hatte.
Ich nehme seit 18.11.2023 abends 15 mg Mirtazapin, da neben derDepression auch massive Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit hinzukommen. Habe bis jetzt 15 kg abgenommen. Höher dosieren kann ich nicht, da ich schreckliches Herzrasen bekomme.
Ich meditieren viel und versuche, aus der Negativspirale wieder rauszukommen. Aber eine spürbare Besserung meiner Symptome- Antriebslosigkeit, Traurigkeit, häufiges Weinen, Enge in mir, Hoffnungslosigkeit etc. kann ich bis jetzt nicht merken.
Ich mache einen Onlinekurs bei Hellobetter, alle 14 Tage mache ich einen Symptomcheque, der letzte am 24.1. wertete aus, das ich vom Anfangswert "20" auf "10" gerutscht bin, also eine Verbesserung. Wieso spüre ich das nicht? Ich habe meinem "Coach" bei Hello
Better gefragt und sie schrieb mir, das ich "freundlich" mit mir umgehen soll. Es wäre ein langer Weg, und ab und zu steinige Phasen wären normal. Ich habe jeden Tag steinige Phasen.
Ich versuche, meine gesteckten Ziele umzusetzen, wieder mehr im Haushalt zu tun, mein früher so geliebtes Handarbeiten zu machen etc , etwas Sport (Stepper), aber diese lähmende Antriebslosigkeit ist jeden Tag kaum zu überwinden.
Mehr als am Tag überkommt mich die Hoffnungslosigkeit, weil es mir mmer noch so mies geht und der innerliche Druck, der sich dann in mir aufbaut, endet dann jedesmal in heftiges Weinen, oft 2x am Tag
Die Suche nach einem Therapieplatz ist natürlich schwer, von 15 Therapeuten nur ein einziger, der mir ein Erstgespräch am 04.03. angeboten hat, Wartezeit ca. 9-12 Monate lt. seiner Einschätzung. Ich habe mir dem Termin reserviert, falls ich früher einen Platz finde, kann ich immer noch stornieren (ich suche noch weiter).
Nun zu meiner Frage: Wie ist das bei Euch? Wann habt Ihr eine Besserung Eurer Symptome bemerkt, musstet Ihr auch soviel weinen und was hat Euch geholfen?
Vielen Dank fürs Lesen.
LG Judith
Wann tritt eine Besserung ein?
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Guten Morgen liebe Judith!
Ich glaube es ist sehr unterschiedlich, wann eine Besserung eintritt. Aber Du tust ja schon einiges dafür. Nicht jeder hat den Antrieb die Therpeuten durchzurufen oder sich für einen Online Kurs anzumelden. Das ist auf jeden Fall der richtige Weg. Ich wünsche Dir, dass Du schnell einen Therapeuten findest.
Meine Episoden sind immer verschiedenen lang. Aber was sie alle gemeinsam haben ist: Sie gehen irgendwann wieder.
Was mir geholfen hat, ist natürlich meine Therapeutin, die Medikamente und die Meditations App Ballon.
Meine generalisierte Angststörung habe ich mittlerweile auch ganz gut im Griff. Ich habe gelernt die Angst als schützenden Freund anzusehen. Die Angst will mich eigentlich nur beschützen. Schießt aber über das Ziel hinaus. Dann sag ich mir selber. Danke liebe Angst, dass Du mich schützen willst. Aber ich brauche Dich jetzt nicht.
Das kann man bei der Depression ähnlich sehen. Sie will Dich vor Überforderung schützen. Aber es ist eben auch Lernprozess. Lange wusste ich das in der Theorie alles, konnte es aber nicht "fühlen". Das ist jetzt anderes.
Und vielleicht hilft Dir auch: Gedanken machen Gefühle. Und nicht jeder Gedanke entspricht der Wahrheit, nur weil wir ihn denken.
Ich wünsche Dir alles Gute.
LG
niri76
Ich glaube es ist sehr unterschiedlich, wann eine Besserung eintritt. Aber Du tust ja schon einiges dafür. Nicht jeder hat den Antrieb die Therpeuten durchzurufen oder sich für einen Online Kurs anzumelden. Das ist auf jeden Fall der richtige Weg. Ich wünsche Dir, dass Du schnell einen Therapeuten findest.
Meine Episoden sind immer verschiedenen lang. Aber was sie alle gemeinsam haben ist: Sie gehen irgendwann wieder.
Was mir geholfen hat, ist natürlich meine Therapeutin, die Medikamente und die Meditations App Ballon.
Meine generalisierte Angststörung habe ich mittlerweile auch ganz gut im Griff. Ich habe gelernt die Angst als schützenden Freund anzusehen. Die Angst will mich eigentlich nur beschützen. Schießt aber über das Ziel hinaus. Dann sag ich mir selber. Danke liebe Angst, dass Du mich schützen willst. Aber ich brauche Dich jetzt nicht.
Das kann man bei der Depression ähnlich sehen. Sie will Dich vor Überforderung schützen. Aber es ist eben auch Lernprozess. Lange wusste ich das in der Theorie alles, konnte es aber nicht "fühlen". Das ist jetzt anderes.
Und vielleicht hilft Dir auch: Gedanken machen Gefühle. Und nicht jeder Gedanke entspricht der Wahrheit, nur weil wir ihn denken.
Ich wünsche Dir alles Gute.
LG
niri76
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Judith_1955
- Beiträge: 53
- Registriert: 12. Dez 2023, 10:48
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo und vielen Dank für Deine Antwort. Welches Medikament nimmst Du? LG Judith
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo Judith,
Ich habe bei vielen AD leider keine Besserung gehabt, allerdings bei einem, das dann doch angeschlagen hat, etwas zögerlich- die Dosis musste erhöht werden und dann hat es nochmal ein paar Wochen gedauert. Diese Besserung habe nicht ich zuerst, sondern mein Mann zuerst gemerkt und mein Psychiater bestätigte, dass bei vielen das Umfeld zuerst einen Umschwung merkt- an Körpersprache, Mimik, Belastbarkeit usw.
Ich hatte auch schon eine depressive Episode, in der ich mich jeden Tag quasi in den Schlaf geweint habe, das war am Anfang der schweren Episoden, ich kann das also gut nachvollziehen!
Ich habe bei vielen AD leider keine Besserung gehabt, allerdings bei einem, das dann doch angeschlagen hat, etwas zögerlich- die Dosis musste erhöht werden und dann hat es nochmal ein paar Wochen gedauert. Diese Besserung habe nicht ich zuerst, sondern mein Mann zuerst gemerkt und mein Psychiater bestätigte, dass bei vielen das Umfeld zuerst einen Umschwung merkt- an Körpersprache, Mimik, Belastbarkeit usw.
Ich hatte auch schon eine depressive Episode, in der ich mich jeden Tag quasi in den Schlaf geweint habe, das war am Anfang der schweren Episoden, ich kann das also gut nachvollziehen!
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo Judith,
ich würde an deiner Stelle nochmal mit deinem Arzt/Ärztin sprechen. Vielleicht solltest du zu dem Mirtazapin noch ein Medikament bekommen, dass deinen Antrieb steigert. Ich habe gut Erfahrungen mit Venlafaxin oder Duloxetin gemacht. Die Wirkung kam nach etwa 3 bis 4 Wochen.
Ich könnte mich damals auch zu nix mehr aufraffen. Hausarbeit war eine Belastung, an Hobbys gar nicht zu denken.
Heute geht es mir wieder gut.
Meine Nachbarinnen haben mich vor 1,5 Jahren überredet mit ins Fitnessstudio zu gehen. Ich bin ihnen heute noch dankbar. Werde demnächst 67 und bin viel fitter als vor 10 Jahren. Sogar die Hausarbeit macht wieder Spaß.
LG Marlene
ich würde an deiner Stelle nochmal mit deinem Arzt/Ärztin sprechen. Vielleicht solltest du zu dem Mirtazapin noch ein Medikament bekommen, dass deinen Antrieb steigert. Ich habe gut Erfahrungen mit Venlafaxin oder Duloxetin gemacht. Die Wirkung kam nach etwa 3 bis 4 Wochen.
Ich könnte mich damals auch zu nix mehr aufraffen. Hausarbeit war eine Belastung, an Hobbys gar nicht zu denken.
Heute geht es mir wieder gut.
Meine Nachbarinnen haben mich vor 1,5 Jahren überredet mit ins Fitnessstudio zu gehen. Ich bin ihnen heute noch dankbar. Werde demnächst 67 und bin viel fitter als vor 10 Jahren. Sogar die Hausarbeit macht wieder Spaß.
LG Marlene
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Judith_1955
- Beiträge: 53
- Registriert: 12. Dez 2023, 10:48
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo Mayana, darf ich fragen welches Medikament das war?
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo Marlene57,Marlene57 hat geschrieben: ↑27. Jan 2024, 01:30 Die Wirkung kam nach etwa 3 bis 4 Wochen.
Meine Nachbarinnen haben mich vor 1,5 Jahren überredet mit ins Fitnessstudio zu gehen. Ich bin ihnen heute noch dankbar. Werde demnächst 67 und bin viel fitter als vor 10 Jahren. Sogar die Hausarbeit macht wieder Spaß.
was glaubst du, wäre es dir nur mit dem neuen Medikament, allein, also ohne zusätzliche Aktivitäten auch besser gegangen.
Das andere Medikament sozusagen nur der Anstubster, der Ermöglicher war, wieder aktiver zu werden?
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Das Medikament, das angeschlagen hat? Das war Escitalopram. Leider kann man daraus nicht Schlüsse ziehen, was dir helfen würde, da ist jeder anders.Judith_1955 hat geschrieben: ↑27. Jan 2024, 13:48 Hallo Mayana, darf ich fragen welches Medikament das war?
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Judith_1955
- Beiträge: 53
- Registriert: 12. Dez 2023, 10:48
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Danke, ja ich weiß.... Escitalopram habe ich nicht vertragen.... LG Judith
Re: Wann tritt eine Besserung ein?
Hallo Judith,
ich hatte bevor die Gefühllosigkeit einsetzte auch Ängste (die ich als solche nicht erkannte) - ich war von früh bis spät wahnsinnig angespannt - richtig körperlich auch. Mir hat Stangyl (Trimipramin) geholfen. Ich hatte damals auch so Gedanken, dass das Leitungswasser vergiftet ist etc ... obwohl dass kein Antipsychotikum ist, hat mir das geholfen. Später wurde dann Escitalopram dazugenommen, das ich bis heute nehme.
Aber das ist bei jedem anders. Man kann leider nur ausprobieren, ob etwas anschlägt oder nicht. Das erfordert einen langen Atem.
LG Senif
ich hatte bevor die Gefühllosigkeit einsetzte auch Ängste (die ich als solche nicht erkannte) - ich war von früh bis spät wahnsinnig angespannt - richtig körperlich auch. Mir hat Stangyl (Trimipramin) geholfen. Ich hatte damals auch so Gedanken, dass das Leitungswasser vergiftet ist etc ... obwohl dass kein Antipsychotikum ist, hat mir das geholfen. Später wurde dann Escitalopram dazugenommen, das ich bis heute nehme.
Aber das ist bei jedem anders. Man kann leider nur ausprobieren, ob etwas anschlägt oder nicht. Das erfordert einen langen Atem.
LG Senif