Mann depressiv nach Geburt der Tochter
Verfasst: 8. Jan 2024, 14:40
Hallo zusammen,
ich bin noch gar nicht sicher, mir welcher Intention ich hier genau schreibe. Vielleicht brauche ich einfach nur die Bestätigung, dass ich was richtig mache, vllt will ich es nur mal alles loswerden und vllt findet sich ja jemand wieder und man lernt Gleichgesinnte kennen. Vielleicht wird es mir aber auch bis zum Ende dieses Beitrags klar.
Mein Mann und ich kennen uns jetzt gute drei Jahre. Wir lernten uns damals in der Psychiatrie kennen. Wir waren beide an Depressionen erkrankt. Irgendwie waren wir sofort auf einer Ebene und hatten das Gefühl, durch den anderen wieder stärker zu werden und uns gegenseitig helfen zu können.
Die letzten Jahre waren ein ständiges auf und ab. Obwohl wir beide dieselbe Erkrankung haben, fehlt es uns doch oft an dem letzten Rest Verständnis für den anderen. Ich habe mich in den letzten Jahren gut gefangen. Ich nehme keine Medikamente, befinde mich auch nicht in Therapie. Mir geht es gut.
Mein Mann ist vom Typ her schon ganz anders als ich, vielleicht ist er auch einfach kränker. (Das hört sich überheblich an, soll es aber gar nicht.) Er lässt sich sehr schnell hängen und findet kaum aus seiner Lethargie heraus, Hilfe annehmen ist für ihn sehr, sehr schwer. Ich glaube, ich erwarte oft zu viel von ihm. Das tut mir leid... Er hat eine krasse Biographie und viele Dinge sind in seinem Leben schief gelaufen. Von Anfang an. Ohne dass er was dafür konnte. Und auch jetzt hat er mit vielen Dingen zu kämpfen. Ich und unsere Tochter... Wir sind quasi alles, was er hat. Er hat (und will angeblich) nicht wirklich soziale Kontakte, er gerät aber auch ständig mit allen aneinander und bricht mit allen. Es ist in meinen Augen ein Muster. Hinzu kommt, dass er momentan ziemlich schnell aggressiv ist, ständig gereizt. Er nimmt mal Medikamente, mal nicht, kümmert sich kaum um sich und seine Gesundheit, lässt sich gehen, ist optisch momentan nicht mehr der, den ich kennengelernt habe. Aber Sex will er natürlich, ich aber eher nicht...
Lange Rede, kurzer Sinn... Er ist psychisch sehr instabil. Vor 3 Monaten ist unsere Tochter geboren, das hat ihn mal wieder so richtig aus der Bahn geworfen. Seitdem geht es ihm gar nicht gut. Das ist genauso verständlich wie schwierig. Auch für mich hat sich viel geändert und ein starker Partner wäre in diesen Zeiten eine große Bereicherung und Hilfe.
Wir haben viel gestritten in der letzten Zeit, weil unsere Nerven einfach blank lagen. Das raubt natürlich noch mehr Energie. Er ist immerhin mittlerweile bereit, sich helfen zu lassen, das dauert natürlich alles. Man findet nicht von heute auf morgen eine/n Therapeut/in und auch Medikamente müssen erstmal verschrieben und genommen werden und wirken.
Immerhin ist es ein Lichtblick und wir verstehen uns aktuell wieder besser. Wir standen ein paar Mal kurz vor der Trennung, ich bin froh, dass wir uns zusammenraufen, auch wenn es sehr oft sehr schwer ist.
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Habt ihr irgendwelche Ratschläge oder einfach ein paar nette Worte übrig!?
Danke für's Lesen.
Meike
ich bin noch gar nicht sicher, mir welcher Intention ich hier genau schreibe. Vielleicht brauche ich einfach nur die Bestätigung, dass ich was richtig mache, vllt will ich es nur mal alles loswerden und vllt findet sich ja jemand wieder und man lernt Gleichgesinnte kennen. Vielleicht wird es mir aber auch bis zum Ende dieses Beitrags klar.
Mein Mann und ich kennen uns jetzt gute drei Jahre. Wir lernten uns damals in der Psychiatrie kennen. Wir waren beide an Depressionen erkrankt. Irgendwie waren wir sofort auf einer Ebene und hatten das Gefühl, durch den anderen wieder stärker zu werden und uns gegenseitig helfen zu können.
Die letzten Jahre waren ein ständiges auf und ab. Obwohl wir beide dieselbe Erkrankung haben, fehlt es uns doch oft an dem letzten Rest Verständnis für den anderen. Ich habe mich in den letzten Jahren gut gefangen. Ich nehme keine Medikamente, befinde mich auch nicht in Therapie. Mir geht es gut.
Mein Mann ist vom Typ her schon ganz anders als ich, vielleicht ist er auch einfach kränker. (Das hört sich überheblich an, soll es aber gar nicht.) Er lässt sich sehr schnell hängen und findet kaum aus seiner Lethargie heraus, Hilfe annehmen ist für ihn sehr, sehr schwer. Ich glaube, ich erwarte oft zu viel von ihm. Das tut mir leid... Er hat eine krasse Biographie und viele Dinge sind in seinem Leben schief gelaufen. Von Anfang an. Ohne dass er was dafür konnte. Und auch jetzt hat er mit vielen Dingen zu kämpfen. Ich und unsere Tochter... Wir sind quasi alles, was er hat. Er hat (und will angeblich) nicht wirklich soziale Kontakte, er gerät aber auch ständig mit allen aneinander und bricht mit allen. Es ist in meinen Augen ein Muster. Hinzu kommt, dass er momentan ziemlich schnell aggressiv ist, ständig gereizt. Er nimmt mal Medikamente, mal nicht, kümmert sich kaum um sich und seine Gesundheit, lässt sich gehen, ist optisch momentan nicht mehr der, den ich kennengelernt habe. Aber Sex will er natürlich, ich aber eher nicht...
Lange Rede, kurzer Sinn... Er ist psychisch sehr instabil. Vor 3 Monaten ist unsere Tochter geboren, das hat ihn mal wieder so richtig aus der Bahn geworfen. Seitdem geht es ihm gar nicht gut. Das ist genauso verständlich wie schwierig. Auch für mich hat sich viel geändert und ein starker Partner wäre in diesen Zeiten eine große Bereicherung und Hilfe.
Wir haben viel gestritten in der letzten Zeit, weil unsere Nerven einfach blank lagen. Das raubt natürlich noch mehr Energie. Er ist immerhin mittlerweile bereit, sich helfen zu lassen, das dauert natürlich alles. Man findet nicht von heute auf morgen eine/n Therapeut/in und auch Medikamente müssen erstmal verschrieben und genommen werden und wirken.
Immerhin ist es ein Lichtblick und wir verstehen uns aktuell wieder besser. Wir standen ein paar Mal kurz vor der Trennung, ich bin froh, dass wir uns zusammenraufen, auch wenn es sehr oft sehr schwer ist.
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Habt ihr irgendwelche Ratschläge oder einfach ein paar nette Worte übrig!?
Danke für's Lesen.
Meike