Führungsperson
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Führungsperson
Liebe alle
Gibt es hier Leute mit Führungsverantwortung? Oder bin ich die einzige Führungsperson mit Ängsten/Depressionen?
Danke für eure Antworten!
Gibt es hier Leute mit Führungsverantwortung? Oder bin ich die einzige Führungsperson mit Ängsten/Depressionen?
Danke für eure Antworten!
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Re: Führungsperson
Hallo,
eigentlich ist es hier im Forum egal, wer man ist und welche Untergebene man hat.
Nur der kranke Mensch zählt hier.
Aber ein Kranführer hat auch viele Leute unter sich.
eigentlich ist es hier im Forum egal, wer man ist und welche Untergebene man hat.
Nur der kranke Mensch zählt hier.
Aber ein Kranführer hat auch viele Leute unter sich.
Seelenkrebs ist heilbar!
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Re: Führungsperson
Entschuldige! Ich wollte niemandem zu nahe treten! Es ging mir nur darum Leute zu finden, die in der selben Position sind wie ich. Ohne zu werten! Eher ging’s mir darum zu wissen, ob es Menschen gibt, die trotz Angststörung und Depression erfolgreiche Führungskräfte sein können. Ich zweifle da gerade so sehr an mir selbst..
Re: Führungsperson
Möglich ist alles. Hatte schon frühzeitig Verantwortung und auch später in meinem Job. Und zuletzt hatte ich auch ne Gruppe so ein bisschen angeleitet, z. B... Gebe auch ehrlich zu, etwas an mir gezweifelt zu haben, doch ein Versuch war es wert und es gelang. Wäre aber gerne noch mehr für die anderen da gewesen...
LG Katerle
LG Katerle
Re: Führungsperson
Führungsperson?! Reicht dir auch eine führende Dienstleitung ?
Ja, ich bin examinierte Altenpflegerin, ich muss ehrlich gestehen, dass das meine Berufung ist und ich zum Glück mein Examen
bestand vor vielen Jahren, bevor ich die Diagnose erhielt.
Heute weiß ich, ich hätte es nicht überstanden.
Dennoch liebe ich den Job und die Vielfältigkeit und auch immer mit einem Fuß im Knast stehe.
Die Struktur, die Aufgaben haben sich nicht geändert.
Was macht dich so unsicher? Gibt es keine Fort-/Weiterbildungen in deiner Brance?
Ansonsten bitten auch diese Fernstudiums eine Menge an.
Vielleicht siehe doch mal genauer hin und frage dich worin ggf die Ängste herkommen.
Jetzt habe ich mehr geschrieben , als du eigentlich wissen wolltest
Ja, ich bin examinierte Altenpflegerin, ich muss ehrlich gestehen, dass das meine Berufung ist und ich zum Glück mein Examen
bestand vor vielen Jahren, bevor ich die Diagnose erhielt.
Heute weiß ich, ich hätte es nicht überstanden.
Dennoch liebe ich den Job und die Vielfältigkeit und auch immer mit einem Fuß im Knast stehe.
Die Struktur, die Aufgaben haben sich nicht geändert.
Was macht dich so unsicher? Gibt es keine Fort-/Weiterbildungen in deiner Brance?
Ansonsten bitten auch diese Fernstudiums eine Menge an.
Vielleicht siehe doch mal genauer hin und frage dich worin ggf die Ängste herkommen.
Jetzt habe ich mehr geschrieben , als du eigentlich wissen wolltest
Re: Führungsperson
Kein Ding und kein Anlass für eine Entschuldigung, @black_sand_beach,black_sand_beach hat geschrieben: ↑7. Jan 2024, 20:26 Entschuldige! Ich wollte niemandem zu nahe treten! Es ging mir nur darum Leute zu finden, die in der selben Position sind wie ich. Ohne zu werten! Eher ging’s mir darum zu wissen, ob es Menschen gibt, die trotz Angststörung und Depression erfolgreiche Führungskräfte sein können. Ich zweifle da gerade so sehr an mir selbst..
genau so habe ich das auch verstanden.
Liebe Grüße f33
Re: Führungsperson
Ich hab das auch so verstanden. Also nur Mut beim Teilen deiner Erfahrungen als Führungskraft. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch Führungskräfte gibt, die emphatischer geworden sind aufgrund ihrer psychischen Probleme und dann auch gut in die Burnout Prävention passen.f33 hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 17:03Kein Ding und kein Anlass für eine Entschuldigung, @black_sand_beach,black_sand_beach hat geschrieben: ↑7. Jan 2024, 20:26 Entschuldige! Ich wollte niemandem zu nahe treten! Es ging mir nur darum Leute zu finden, die in der selben Position sind wie ich. Ohne zu werten! Eher ging’s mir darum zu wissen, ob es Menschen gibt, die trotz Angststörung und Depression erfolgreiche Führungskräfte sein können. Ich zweifle da gerade so sehr an mir selbst..
genau so habe ich das auch verstanden.
Es gibt sicher auch die psychisch Kranken Chefs, unter denen die Belegschaft leidet. Ich denke aber, dass Depressionen da eher nicht dazu gehören.
LG Senif
Re: Führungsperson
Hallo black_sand_beach,black_sand_beach hat geschrieben: ↑7. Jan 2024, 20:26 Es ging mir nur darum Leute zu finden, die in der selben Position sind wie ich. Ohne zu werten! Eher ging’s mir darum zu wissen, ob es Menschen gibt, die trotz Angststörung und Depression erfolgreiche Führungskräfte sein können. Ich zweifle da gerade so sehr an mir selbst..
gibt es, egal ob Kranführer ( ), Abteilungsleiter, Geschäftsführer oder Saubermachkraft, irgendwann kommt man an den Punkt, wo man alles anzweifelt, nicht mehr weiter weiß und/oder alles, am liebsten, hinschmeißen möchte.
Alle eint nur eines: Hilflosigkeit und Selbstzweifel.
Re: Führungsperson
Guten Abend, was sollte die Depression an deiner Führungskraft ändern. Du bist bestimmt Führungskraft geworden, weil du die Eignung dafür hast. Jeder Mensch kann erkranken.
Warum zweifelst du an dir?
Vg
Warum zweifelst du an dir?
Vg
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Re: Führungsperson
Liebe alle
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich arbeite als Schulleiterin. Also in einer Branche, in welcher oft Gespräche geführt werden müssen, in welchen es keine Emotionalität verträgt. Man erwartet emotionale Stärke von mir. Auch eine gewisse Härte. Selbstsicherheit. Ich muss „durchgreifen“ können.
Das schwierigste ist die Arbeit mit den Lehrpersonen, nicht mit dem Kindern. Manchmal gerate ich mit den Lehrpersonen in Konflikte, die mich sehr belasten.
Heute waren die Ferien zu Ende. Ich hatte gestern so Panik, dass ich heute in eine Situation geraten könnte, bei welcher ich emotional werden könnte, da es mir seit Wochen nicht gut geht. Wie schräg wäre es, wenn die Schulleiterin vor den Lehrpersonen in Tränen ausbricht?! Ich sollte stark sein, stärker als alle Lehrpersonen.
Was ich noch sagen möchte: Solche emotionalen Ausbrüche würden mir vor dem Kindern oder den Eltern niemals passieren!
In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin. Aber im Momenten der Schwäche bekomme ich Zweifel. Denn ich weiß, dass Depressionen zu meinem Leben gehören und ich weiß nicht, ob nicht irgendwann die Situation kommen könnte, in welcher ich mal bei der Arbeit zusammenbrechen könnte. Das macht mir sehr Angst.
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich arbeite als Schulleiterin. Also in einer Branche, in welcher oft Gespräche geführt werden müssen, in welchen es keine Emotionalität verträgt. Man erwartet emotionale Stärke von mir. Auch eine gewisse Härte. Selbstsicherheit. Ich muss „durchgreifen“ können.
Das schwierigste ist die Arbeit mit den Lehrpersonen, nicht mit dem Kindern. Manchmal gerate ich mit den Lehrpersonen in Konflikte, die mich sehr belasten.
Heute waren die Ferien zu Ende. Ich hatte gestern so Panik, dass ich heute in eine Situation geraten könnte, bei welcher ich emotional werden könnte, da es mir seit Wochen nicht gut geht. Wie schräg wäre es, wenn die Schulleiterin vor den Lehrpersonen in Tränen ausbricht?! Ich sollte stark sein, stärker als alle Lehrpersonen.
Was ich noch sagen möchte: Solche emotionalen Ausbrüche würden mir vor dem Kindern oder den Eltern niemals passieren!
In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin. Aber im Momenten der Schwäche bekomme ich Zweifel. Denn ich weiß, dass Depressionen zu meinem Leben gehören und ich weiß nicht, ob nicht irgendwann die Situation kommen könnte, in welcher ich mal bei der Arbeit zusammenbrechen könnte. Das macht mir sehr Angst.
Re: Führungsperson
Danke für dein Vertrauen.black_sand_beach hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 19:22 In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin.
[...]
Nebenbei:
Du wärst die Schulleiterin meiner Wahl.
Ich hatte als Abteilungsleiter auch Zweifel und die waren begründet, weil diese mir von verschiedener Stelle reflektiert wurden.
Darauf hin habe ich eine temp. Entscheidung für mich getroffen.
Das Problem sehe ich (persönlich) bei dir aber nicht @black_sand_beach, denn Selbstreflexion ist völlig normal und dazu gehören auch gesunde Zweifel.
Liebe Grüße f33
Re: Führungsperson
Es ist schön, dass du so darüber schreibst. Das hilft die Situation zu verstehen.
Es hört sich so an, als wärst du eine gute Chefin.
Gibt es den besondere Schwierigkeiten im Team oder bist du einfach zur Zeit in einer kraftlos Phase?
Zweifel haben viele von uns...es ging mir nach einer längeren Krankheitsphase so...ich hatte Angst, das man mir meine alte Position nicht mehr zutraut ...mir vlt. zuviel abnehmen möchte oder zu wenig zu traut. Das alles ist nicht eingetreten.
Ich kann dir nur Mut machen nach vorne zu schauen und vlt. zu schauen, was die Zweifel auslöst. Dahinter steckt ja meist eine bestimmte Angst/ Situation.
Vg
Es hört sich so an, als wärst du eine gute Chefin.
Gibt es den besondere Schwierigkeiten im Team oder bist du einfach zur Zeit in einer kraftlos Phase?
Zweifel haben viele von uns...es ging mir nach einer längeren Krankheitsphase so...ich hatte Angst, das man mir meine alte Position nicht mehr zutraut ...mir vlt. zuviel abnehmen möchte oder zu wenig zu traut. Das alles ist nicht eingetreten.
Ich kann dir nur Mut machen nach vorne zu schauen und vlt. zu schauen, was die Zweifel auslöst. Dahinter steckt ja meist eine bestimmte Angst/ Situation.
Vg
Re: Führungsperson
Hast Du auch mit Lehrpersonen zu tun, bei denen sich Depressionen bemerkbar machen?black_sand_beach hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 19:22 Liebe alle
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich arbeite als Schulleiterin. Also in einer Branche, in welcher oft Gespräche geführt werden müssen, in welchen es keine Emotionalität verträgt. Man erwartet emotionale Stärke von mir. Auch eine gewisse Härte. Selbstsicherheit. Ich muss „durchgreifen“ können.
Das schwierigste ist die Arbeit mit den Lehrpersonen, nicht mit dem Kindern. Manchmal gerate ich mit den Lehrpersonen in Konflikte, die mich sehr belasten.
Heute waren die Ferien zu Ende. Ich hatte gestern so Panik, dass ich heute in eine Situation geraten könnte, bei welcher ich emotional werden könnte, da es mir seit Wochen nicht gut geht. Wie schräg wäre es, wenn die Schulleiterin vor den Lehrpersonen in Tränen ausbricht?! Ich sollte stark sein, stärker als alle Lehrpersonen.
Was ich noch sagen möchte: Solche emotionalen Ausbrüche würden mir vor dem Kindern oder den Eltern niemals passieren!
In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin. Aber im Momenten der Schwäche bekomme ich Zweifel. Denn ich weiß, dass Depressionen zu meinem Leben gehören und ich weiß nicht, ob nicht irgendwann die Situation kommen könnte, in welcher ich mal bei der Arbeit zusammenbrechen könnte. Das macht mir sehr Angst.
Darf ich fragen, wie lange Du schon Schulleiterin bist? Ich habe oft damit nach den Sommerferien zu tun...
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Re: Führungsperson
Liebe alle
Ich bin sehr dankbar für eure Antworten!
Ich hab mich durch meine Woche gekämpft. Montag/Dienstag war sehr schlimm. Bin Di vor meiner Kollegin in Tränen ausgebrochen. Zum Glück so, dass es sonst niemand gemerkt hat. Das Gespräch mit ihr hat mir sehr gut getan. Am Mittwoch war ein richtig guter Tag! Heute wieder Rückfall, war zum Glück im Homeoffice.
Ich werde wohl nicht drum herum kommen, meinen Vorgesetzten zu informieren. Evt. könnte es mir helfen, bzw. der Druck könnte etwas weniger werden, wenn ich sozusagen jederzeit Zuhause bleiben könnte, wenn mich die Ängste übermannen. Aber mein Chef ist sehr leistungsorientiert, ich weiß nicht, wie er darauf reagieren wird.
Mich plagt eine krasse innere Unruhe zurzeit. Bewegung hilft zwar für den Moment, aber leider nicht darüberhinaus. Hab mir jetzt Lavendelölkapseln geholt. Mein Antidepressivum werde ich auch erhöhen. Habt ihr weitere Ideen?
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als einfach wieder Ruhe zu finden.
Mittlerweile habe ich immerhin eine Idee, wieso ich dieses Tief habe. Aber ich muss zunächst aus dem Loch kommen, damit ich daran arbeiten kann.
Ich schicke euch Liebe!
Ich bin sehr dankbar für eure Antworten!
Ich hab mich durch meine Woche gekämpft. Montag/Dienstag war sehr schlimm. Bin Di vor meiner Kollegin in Tränen ausgebrochen. Zum Glück so, dass es sonst niemand gemerkt hat. Das Gespräch mit ihr hat mir sehr gut getan. Am Mittwoch war ein richtig guter Tag! Heute wieder Rückfall, war zum Glück im Homeoffice.
Ich werde wohl nicht drum herum kommen, meinen Vorgesetzten zu informieren. Evt. könnte es mir helfen, bzw. der Druck könnte etwas weniger werden, wenn ich sozusagen jederzeit Zuhause bleiben könnte, wenn mich die Ängste übermannen. Aber mein Chef ist sehr leistungsorientiert, ich weiß nicht, wie er darauf reagieren wird.
Mich plagt eine krasse innere Unruhe zurzeit. Bewegung hilft zwar für den Moment, aber leider nicht darüberhinaus. Hab mir jetzt Lavendelölkapseln geholt. Mein Antidepressivum werde ich auch erhöhen. Habt ihr weitere Ideen?
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als einfach wieder Ruhe zu finden.
Mittlerweile habe ich immerhin eine Idee, wieso ich dieses Tief habe. Aber ich muss zunächst aus dem Loch kommen, damit ich daran arbeiten kann.
Ich schicke euch Liebe!
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Re: Führungsperson
Dazu noch: Ja, ich kenne ein paar Lehrpersonen, die Depressionen haben. Auch solche, bei denen es massiv war. Nach den Ferien ist der Klassiker… Welche Strategien hast du entwickelt?Sonne29 hat geschrieben: ↑9. Jan 2024, 18:30Hast Du auch mit Lehrpersonen zu tun, bei denen sich Depressionen bemerkbar machen?black_sand_beach hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 19:22 Liebe alle
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich arbeite als Schulleiterin. Also in einer Branche, in welcher oft Gespräche geführt werden müssen, in welchen es keine Emotionalität verträgt. Man erwartet emotionale Stärke von mir. Auch eine gewisse Härte. Selbstsicherheit. Ich muss „durchgreifen“ können.
Das schwierigste ist die Arbeit mit den Lehrpersonen, nicht mit dem Kindern. Manchmal gerate ich mit den Lehrpersonen in Konflikte, die mich sehr belasten.
Heute waren die Ferien zu Ende. Ich hatte gestern so Panik, dass ich heute in eine Situation geraten könnte, bei welcher ich emotional werden könnte, da es mir seit Wochen nicht gut geht. Wie schräg wäre es, wenn die Schulleiterin vor den Lehrpersonen in Tränen ausbricht?! Ich sollte stark sein, stärker als alle Lehrpersonen.
Was ich noch sagen möchte: Solche emotionalen Ausbrüche würden mir vor dem Kindern oder den Eltern niemals passieren!
In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin. Aber im Momenten der Schwäche bekomme ich Zweifel. Denn ich weiß, dass Depressionen zu meinem Leben gehören und ich weiß nicht, ob nicht irgendwann die Situation kommen könnte, in welcher ich mal bei der Arbeit zusammenbrechen könnte. Das macht mir sehr Angst.
Darf ich fragen, wie lange Du schon Schulleiterin bist? Ich habe oft damit nach den Sommerferien zu tun...
Re: Führungsperson
Hallo black... ,black_sand_beach hat geschrieben: ↑11. Jan 2024, 20:25 Mittlerweile habe ich immerhin eine Idee, wieso ich dieses Tief habe. Aber ich muss zunächst aus dem Loch kommen, damit ich daran arbeiten kann.
du scheibst, du wirst oft so emotional, was ja nichts weiter heißt, es übermannen**frauen dich Gefühle, der Gemütszustand ändert sich,
... man erwartet von dir emotionale Stärke, besonders nach den Ferien, längeren Pausen fällst du in "so ein Loch", bist kraftlos, unsicher (?), glaust du schaffst das alles nicht, magst am liebsten in Tränen ausbrechen und/oder dich verkrümeln, wegbeamen.
Warum ist das so?
Was hat sich verändert in deinem Leben, denn es war ja nicht immer so?
Was fehlt dir?
Was ist zu viel?
Woher rührt die krasse innere Unruhe?
Versuche dir (nicht mir!) diese Fragen zu beantworten.
Wo willst du anfangen, wenn du nicht versuchst herauszubekommen, was die Ursache sein könnte?
Gibt es Vertrauenspersonen mit den du darüber reden kannst?
Denn nur Vermeiden oder AD nehmen, wird zwar, vielleicht, die Symptome lindern, doch verändern wir es nichts.
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Re: Führungsperson
Ja, verändern wird es nichts, aber ich möchte zuerst wieder stabiler werden, damit ich mich den Ursachen stellen kann. So habe ich es in früheren Phasen meistens gehandhabt und war erfolgreich. Wenn ich jetzt anfange noch mehr zu bohren, dann falle ich noch tiefer. Ich will nur für den Moment verdrängen. Nicht dauerhaft.
Re: Führungsperson
Hallo ,
wirst du von einem Neurologen begleitet? Bitte sprich eine Erhöhung der Medikation ab und stelle nicht alleine um.
Ich wünsche Dir Kraft für die bevorstehende Zeit und das du schnell aus dem Loch kommst, um weiter an dem Problem zu arbeiten.
wirst du von einem Neurologen begleitet? Bitte sprich eine Erhöhung der Medikation ab und stelle nicht alleine um.
Ich wünsche Dir Kraft für die bevorstehende Zeit und das du schnell aus dem Loch kommst, um weiter an dem Problem zu arbeiten.
Re: Führungsperson
Naja, mal gelingt es mir, stabil zu bleiben bzw. zu werden und mal nicht. Dieses Mal war nach 4 Wochen das Boot voll, ich musste die Reißleine ziehen bevor die dunklen Gedanken zu groß wurden. Und nun bin ich im 4. monat krank geschrieben... Es ist leider so...nicht zum ersten Mal. Außenstehende denken, es läge am Beruf. Dabei bin ich gerne in der Schule. Du kannst das verstehen, oder?black_sand_beach hat geschrieben: ↑11. Jan 2024, 20:30Dazu noch: Ja, ich kenne ein paar Lehrpersonen, die Depressionen haben. Auch solche, bei denen es massiv war. Nach den Ferien ist der Klassiker… Welche Strategien hast du entwickelt?Sonne29 hat geschrieben: ↑9. Jan 2024, 18:30Hast Du auch mit Lehrpersonen zu tun, bei denen sich Depressionen bemerkbar machen?black_sand_beach hat geschrieben: ↑8. Jan 2024, 19:22 Liebe alle
Ich danke euch für eure Antworten.
Ich arbeite als Schulleiterin. Also in einer Branche, in welcher oft Gespräche geführt werden müssen, in welchen es keine Emotionalität verträgt. Man erwartet emotionale Stärke von mir. Auch eine gewisse Härte. Selbstsicherheit. Ich muss „durchgreifen“ können.
Das schwierigste ist die Arbeit mit den Lehrpersonen, nicht mit dem Kindern. Manchmal gerate ich mit den Lehrpersonen in Konflikte, die mich sehr belasten.
Heute waren die Ferien zu Ende. Ich hatte gestern so Panik, dass ich heute in eine Situation geraten könnte, bei welcher ich emotional werden könnte, da es mir seit Wochen nicht gut geht. Wie schräg wäre es, wenn die Schulleiterin vor den Lehrpersonen in Tränen ausbricht?! Ich sollte stark sein, stärker als alle Lehrpersonen.
Was ich noch sagen möchte: Solche emotionalen Ausbrüche würden mir vor dem Kindern oder den Eltern niemals passieren!
In Phasen, in denen es mir gut geht, weiß ich, dass ich eine sehr empathisch und tolle Chefin bin. Ich weiß, dass ich für einige meiner Eigenschaften sehr geschätzt werde. Ich habe einen unglaublich guten Draht zu den Schülern und Elterngespräche führe ich mühelos. Dann fühle ich, dass ich eine gute Führungskraft bin. Aber im Momenten der Schwäche bekomme ich Zweifel. Denn ich weiß, dass Depressionen zu meinem Leben gehören und ich weiß nicht, ob nicht irgendwann die Situation kommen könnte, in welcher ich mal bei der Arbeit zusammenbrechen könnte. Das macht mir sehr Angst.
Darf ich fragen, wie lange Du schon Schulleiterin bist? Ich habe oft damit nach den Sommerferien zu tun...
Re: Führungsperson
Hallo zusammen,
als Leiter einer Hilfsorganisation spüre ich den fast ständigen Druck, genau die richtige Entscheidung zu treffen - und das gegebenenfalls auch schnell.
Es gibt viele Kräfte auf der mittleren Führungsebene, die ganz schnell die Verantwortung nach oben (also an mich) abgeben, um selbst diese Last loszuwerden. Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, dass Dinge einfach gemacht werden, ohne mein (aus meiner Sicht) nötiges Einverständnis einzuholen. Das ist im Ehrenamt durchaus möglich. Ich stehe dann vor dem Dilemma, dass ich ansonsten gute Leute eigentlich maßregeln müsste, aber dann Gefahr laufe, dass sie uns von der Fahne gehen. Ich habe anders als im Hauptamt also kaum Sanktionsmöglichkeiten, wenn mal Mist gebaut wird.
Ich bin zwar durchsetzungsfähig, wenn mal grober Unfug passiert und dann auch in Lage, Leute vor die Tür zu setzen. Aber im Alltag kommt es ja auch auf die Zwischentöne an, wenn man mal über kleine Fehler sprechen sollte. In solchen Situationen habe ich Lampenfieber, obwohl es sich aus Sicht der anderen wahrscheinlich um Lapalien handelt. (Beispiel: Jemand kauft Schrauben im Internet, die mit Versandkosten doppelt so viel kosten, wie im örtlichen Baumarkt.)
Ein kluger Coach hat mal gesagt: "Es ist leichter ein Unternehmen zu führen, als eine Organisation von freiwiligen Ehrenamtlern." ... Weise weise, aber was nützt mir diese Erkenntnis in der Praxis? Ich tanze immer auf der Klinge zwischen Regulierung und Mitarbeiterbindung. Ein schwieriges Parkett, dass ich in einer depressiven Phase nur ganz furchtbar ungern betrete.
Gruß am Abend
MWs65
It's a Blues-Thing.
Re: Führungsperson
Hallo,
bei mir ist es so, dass ich aufgrund der Erkrankungen (Depri, Angst) aus einer führenden Position in die zweite/dritte Reihe zurückgetreten bin.
Ich bin froh, wenn ich das überhaupt schaffe. Die Erkrankung macht meine Arbeitsleistung zu unberechenbar, um ganz vorne zu stehen. Auch fällt es mir in schlechten Phasen schwerer, Entscheidungen zu treffen und viel Verantwortung tragen zu müssen. Und allgemein auch die Kommunikation, besonders im Krisenfall. Da merke ich z.B., dass ich sehr viel weniger flexibel agiere, als wenn ich stabil bin.
Aktuell kann ich auch mal abtauchen, wenn es mir sehr schlecht geht, was mich entlastet und den Druck deutlich verringert.
LG Max
bei mir ist es so, dass ich aufgrund der Erkrankungen (Depri, Angst) aus einer führenden Position in die zweite/dritte Reihe zurückgetreten bin.
Ich bin froh, wenn ich das überhaupt schaffe. Die Erkrankung macht meine Arbeitsleistung zu unberechenbar, um ganz vorne zu stehen. Auch fällt es mir in schlechten Phasen schwerer, Entscheidungen zu treffen und viel Verantwortung tragen zu müssen. Und allgemein auch die Kommunikation, besonders im Krisenfall. Da merke ich z.B., dass ich sehr viel weniger flexibel agiere, als wenn ich stabil bin.
Aktuell kann ich auch mal abtauchen, wenn es mir sehr schlecht geht, was mich entlastet und den Druck deutlich verringert.
LG Max
Re: Führungsperson
Das ehrt dich @Max.
So habe ich das auch selbst gehandhabt, nachdem ich mir die Meinungen meiner Mitstreiter eingeholt hatte, in dem Wissen, dass ich gelegentlich an meine Grenzen gerate.
Liebe Grüße f33
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- Registriert: 6. Feb 2022, 19:43
Re: Führungsperson
Danke fürs Teilen eurer Erfahrungen. Gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin.
Ich selbst trage die Verantwortung zum Glück in einer Co-Leitung. Das macht vieles einfacher andererseits ist der Konkurrenzdruck auch da.
Wie macht ihr das, wenn ihr in einem Tief seid? Informiert ihr euer Team oder behaltet ihr es für euch? Ich schwanke immer, weil ich es einerseits wertvoll finden würde wenn die Leute sehen würden, dass auch Führungsperson schwache Momente haben und trotzdem ihren Job gut machen (also in Phasen, in denen es gut läuft, meine ich). Andererseits gibt es bestimmt solche, die mich als Chefin absolut infrage stellen würden, wenn sie wüssten, wie es mir geht.
Ich selbst trage die Verantwortung zum Glück in einer Co-Leitung. Das macht vieles einfacher andererseits ist der Konkurrenzdruck auch da.
Wie macht ihr das, wenn ihr in einem Tief seid? Informiert ihr euer Team oder behaltet ihr es für euch? Ich schwanke immer, weil ich es einerseits wertvoll finden würde wenn die Leute sehen würden, dass auch Führungsperson schwache Momente haben und trotzdem ihren Job gut machen (also in Phasen, in denen es gut läuft, meine ich). Andererseits gibt es bestimmt solche, die mich als Chefin absolut infrage stellen würden, wenn sie wüssten, wie es mir geht.
Re: Führungsperson
Ich habe eine andere Führungskraft, der ich Verschwiegenheit zutraue, mit ins Boot geholt. Bin nicht ins Detail gegangen, sondern habe erzählt, dass ich aktuell nicht so leistungsfähig bin, wie ich es war und selbst gern wäre. An die große Glocke habe ich's nicht gehängt, obwohl ich durchaus vermute, dass ein, zwei andere aus dem Team ganz ähnlich für sich empfinden und es für dieses Team sogar bedreiend sein könnte. Soweit habe ich mich aber noch nicht nach außen gewagt.black_sand_beach hat geschrieben: ↑20. Jan 2024, 13:12Wie macht ihr das, wenn ihr in einem Tief seid? Informiert ihr euer Team oder behaltet ihr es für euch?
Grüße MWs65
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