Jahrelang Depressionen und keine Besserung in Sicht - Hast du denn noch eine Idee?

[Thommie]

Hallo liebe Forum- Teilnehmer/innen,

ich suche Rat und würde mir sehr gerne einige Meinung wünschen bzw. anhören.
Ich kämpfe mein halbes Leben (30J.) mit starken Depressionen und anderen psychischen Problemen.
Ich habe bereits etliche ambulante, so wie stationäre Klinikaufenthalte hinter mir, war bei diversen Psychologen, Ärzten, Therapeuten, Anlaufstellen, habe mit vielen unterschiedlichen Personen Gespräche geführt etc., habe die unterschiedlichsten Methoden, Therapien, Ansätze etc. schon mehrmals durchgespielt und auch medikamentös schon die Apotheke querbeet durchgetestet. Alles ohne Erfolg bzw. wenn, nur einen sehr kurz anhaltenden Erfolg.
Aktuell bin ich bei einem Psychiater in Behandlung, deren Termine auch keine Fortschritte machen und in einer Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten, der mich längst aufgegeben hat und keine Ideen mehr hat, um mir zu helfen. Das hat er mir auch so ins Gesicht gesagt!
In Vergangenheit hat auch auf schon eine andere Psychotherapeutin eine Therapie abgebrochen, da sie mir nicht mehr zu helfen wusste, eine andere Therapeutin, wollte erst gar keine Therapie aufnehmen, das sie sich meinen "Fall" nicht zutraut. Ich habe langsam echt die Hoffnung aufgegeben, nach dem ich immer weiter und weiter gemacht und gekämpft habe und trotzdem ständig wieder auf dem kalten, harten Boden gelandet bin.

Trotzdem höre ich immer wieder, dass ich es doch erneut mit einer Klinik probieren sollte. Grundsätzlich bin ich nicht gänzlich dagegen, doch die Motivation dazu ist aktuell sehr gering, da ich davon gar nicht überzeugt bin, da ich mich stets frage, sollte ich mich dafür entscheiden, warum ausgerechnet dieser nächste Aufenthalt, diese nächste Therapie, nach so vielen Aufenthalten (zehn Mal) und nach so vielen anderen Therapien, genau ändern sollte oder was diesmal anders werden sollte. Zumal die Abläufe und Behandlungsmethoden überall, aus meiner Erfahrung sehr ähnlich sind.

Habt ihr denn auch ähnliche Erfahrungen, mit sehr harten und schwierigen Jahren, mit allen möglichen Unterstützungen, Probieren, Kämpfen, Hilfe, Klinik, Therapie, alles mehrfach und habt ihr einen Rat dazu oder eine Idee, eine persönliche Erfahrung, wie ihr das nach so vielen Jahren geschafft habt, dennoch es weiterhin zu probieren, weiter zu kämpfen, trotz so vieler unterschiedlicher Hilfe und Therapien, die gescheitert sind.
Habt ihr bestimmte Anlaufstellen, Methoden, Ideen oder Vorschläge, die euch nach so vielen Jahren und Versuchen doch endlich weitergebracht haben oder geholfen haben? Ich habe auch aktuell keine Partnerin, keine Kinder, keine Freunde, keine andere wichtigen Personen oder andere persönlich wichtige Dinge, Hobbies, wo ich sage: okay, dafür lohnt es sich definitiv zu kämpfen oder nochmal zu versuchen.
Außerdem senken auch die weltweit, negativen Ereignisse und Entwicklungen, die Kraft eine Motivation aufzubringen, um etwas zu ändern, da ich mich oft frage: wenn bald eh alles den "Bach runtergeht", wofür lohnt es sich noch zu kämpfen.

Ich hoffe, ich konnte euch meine aktuelle Situation verständlich näher bringen und bedanke mich bereits im Vorfeld für jeden Kommentar, Anreiz, Idee, Vorschlag, Meinung, Rückmeldung etc. und wünsche euch nachträglich einen guten Start ins neue Jahr.

Vielen Dank und mit lieben Grüßen Thommie

[WolfiA]

Hey Thommie,
ich habe gesehen das noch keiner geantwortet hat auf deinen Text deshalb dachte ich formuliere ich ein paar Zeilen um dich aufzumuntern und dir zu zeigen das es Menschen gibt die sich für dich interessieren. Ich bin zwar selber sehr jung und vllt habe ich nicht die besten Ratschläge aber ich denke ein paar schöne Worte tuen es auch (:
Ich denke das wichtigste ist dran zu bleiben und zu kämpfen ! Die Routine macht es ! Ich denke es gibt noch so viele Dinge für die es sich lohnt zu kämpfen vllt. findest du eine Tolle Partnerin oder Partner und tolle Freunde etc. Vllt hast du einen tollen Urlaub oder kleine tolle Momente im Leben an denen man sich festhalten kann. Wenn Therapeuten/innen zu dir sagen sie wissen nicht weiter dann spricht hier ihre Menschlichkeit durch oder vllt ihre eigene Unsicherheit mit ihrem Therapeutischen Kenntnissstand oder ihrem Therapeutischen Können dies ist ein Psychologisches Phänomen und nennt sich „Gegenübertragung“ (kannst du gerne googeln) . Hoffe das war verständlich erklärt. Vllt. hilft dir das so eine eig blöde Aussage besser nachzuvollziehen und sie nicht so sehr an dich ran zu lassen. Therapeuten sind nun mal auch nur Menschen. Vllt findest du eine Therapeutin die besser zu dir passt.
Ich hoffe du ziehst an den kleinen schönen Dingen im Leben Kraft und hörst nicht auf zu kämpfen… da es sich bestimmt eines Tages auszahlt.
Ich hoffe die Worte konnten dir ein kleines bisschen Hoffnung geben oder deinen Tag verbessern.
Liebe Grüße,
Wolfi

[Senif]

Hallo Thommie,

ich hab auch eine Klinikkarriere hinter mir. Bei 20 mal hab ich aufgehört zu zählen.
Was hat mir letztendendes geholfen ? Nun, das war etwas vielschichtig. Zum einen das richtige Antidepressivum, damit ich überhaupt erstmal therapiefähig wurde. Ich war dann auch im betreuten Wohnen, weil ich nicht mehr alleine klar kam. Dort bin ich allerdings nicht mehr klar gekommen. Und dann ausgezogen in eine eigene 1-Raum-Wohnung. In der Zwischenzeit war ich berentet, was sehr viel Druck rausgenommen hat. Dann hab ich mir 2 wunderbare Katzen zugelegt, die mir sehr viel Freude gebracht haben. Und was aber auch sehr wichtig war, war Therapie. (tiefenpsychologisch) - ich lernte, meine eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen und zu verändern. Das hat sehr lang gedauert und ist auch noch nicht abgeschlossen. Ich erkannte, dass niemand sonst mir helfen kann außer mir selbst. Zwar mit Hilfe, aber letztendendes die Veränderung musste dennoch von mir kommen. Ich hörte auf, den Fehler bei den Umständen, den anderen, der Gesellschaft, dem Staat dem sonst was zu suchen. Sondern arbeitete an mir. Nahm mich ernst, wurde wohlwollender mit mir. Ich bin ok so wie ich bin, auch mit Ecken und Kanten. Das hatte den positiven Nebeneffekt, dass ich kritikfähiger wurde, weil ich in mir sicher war, dass ich ok bin. Kritik tat nicht mehr so weh, sondern führte dann dazu, dass ich wieder bei mir schauen konnte, ist sie berechtigt oder nicht. Und wenn sie berechtigt ist, bin ich trotzdem noch ok und kann es verändern. Früher hab ich mich selbst immer runter gemacht.
Ich bewerte jetzt auch viele Dinge anders. Mir fallen viel mehr Kleinigkeiten auf, die ich früher abgetan hab oder gar nicht registriert habe, die aber schön sind. Aus dem ganz normalen Alltag. Früher hab ich nur das Schlechte gesehen (die schwarze Brille) und das Positive gar nicht registriert.

Ich bin davon überzeugt, dass man seine Hirnchemie durch Denkmuster beeinflussen kann. Sonst würde Psychotherapie ja keinen Sinn ergeben. Und dass mich Denkmuster auch resilienter machen können.
So hab ich z.B. eines meiner Fellkinder im November verloren. Ich hatte eine Trauerphase, aber es ist nicht so schlimm geworden, dass ich in tiefe Depression gefallen bin.

Jetzt habe ich immer noch Baustellen, z.B. sind meine Versagensängste wieder massiv aufgeploppt im Zuge eines Minijobs. Aber das gibt mir die Chance daran zu arbeiten. Vielleicht schaffe ich es irgendwann, wieder richtig arbeiten zu gehen. Das wäre ein lohnenswertes Ziel.

Dann ist das Leben auch nicht mehr so ein Kampf, sondern wird einfacher.

LG Senif

[Gartenkobold]

Der Beitrag ist bereits gemeldet.

><((((*>

[Senif]

Unsere Gesellschaft zahlt echt jedem Taugenichts zig Therapien?

Wo bleibt da so etwas die Dankbarkeit?

Darüber kann ich nur lächeln. Eigentlich tust du mir leid, wenn du es nötig hast, andere abzuwerten, um dich selbst aufzuwerten.

[Sul]

Hallo Thommie,

willkommen im Forum!
Und ignorier den unverschämten Beitrag von "popcornesser". Er scheint ein Troll zu sein. Auf alle Fälle ist sein Umgangsstil nicht der, der normalerweise hier herrscht.

Wenn du deinen Beitrag in die Rubrik "Umgang mit der Krankheit" stellst, wirst du mehr Antworten erhalten.

Hast du eine Idee, warum die bisherigen Klinikaufenthalte und Therapien so wenig brachten? Kennst du die Ursachen deiner Depression? Hat dich irgendetwas ein wenig weitergebracht? Hast du Ziele, Wünsche, Träume? Lief etwas gut in den letzten Jahren? Kennst du deine Ressourcen?

Ich habe auch viel ambulante Therapie gemacht, "von der Gesellschaft bezahlt" und auch selbst finanziert. Im nachhinein kann ich sagen, dass ich immer ein Stückchen weitergekommen bin bzw. wenigstens Stabilisierung erfahren habe. Den Durchbruch brachte bei mir eine körperorientierte Therapiemethode (Somatic Experiencing), Achtsamkeit und Kenntnisse über das autonome Nervensystem.

Viele Grüße, Sul

[Nico Niedermeier]

Popcornesser ist gelöscht!
Beste Grüße
Die Moderation

[Schlumpffine]

Hallo Thommie ,
ich kann mich den Äußerungen von Senif nur vollumfänglich anschließen.
Auch ich musste nach vielen "Therapiejahren" lernen, das nur ich meine Glaubensätze ändern kann.
Diesen Ansatz aber für sich zu realisieren ist sehr schwer. Alte Glaubenssätze behindern und vereiteln sogar eine andere Sichtweise auf die Realität. Hier hilft nur üben, dann ausprobieren,Rückschläge wegstecken und dann einen neuen Weg einschlagen.
Wenn du, aus von dir zu vertretenen Gründen, das nicht möchtest-willst- bleibst du für immer in deiner Gedankenwelt gefangen, die wiederum Auswirkungen auf dein Leben hat., denn es tritt - trotz aller Bemühungen (Therapie) -keine Änderung ein.
Hier hilft nur die alten Glaubensätze bearbeiten, ggf. abschaffen und durch positivere Glaubenssätze zu ersetzen.
gruß
schlu

[Secret]

Popcornesser ist gelöscht!
Beste Grüße
Die Moderation

Vielen Dank!

[SCHLAPS]

Hallo Zusammen, ich habe auch einige Male in der Klink gesessen, hilft leider nur, wenn man Jemanden zu reden hat. Wo man jedes Problem besprechen kann, leider dürfen die Psychlogen nicht beratent tätig werden. Die beschränken sich auf den Spruch: Ist die Welt auch noch so grau, Tabor macht sie wieder blau!! Leider macht Tabor schnell abhänig, also bekommt man nur ein Problem dazu, nemlich die Abhänigkeit von Medikamenten. Was hilft, ist guter Sex, mit einem lieben Menschen und viele ruhige Spaziergänge mit dem geliebten Freund oder Partner. Drogen helfen nur sehr kurz und machen abhänig. Ich kann allen nur raten, fresst den Ärger nicht in Euch herein, dass bringt euch auf die Dauer um. Schaft Euch ein Ventil, verprügelt irgendwelche Sandsäcke beim Boxen oder demoliert Autos auf dem Schrottplatz, egal die angestaute Wut und der Frust muss rauss. Mir hilft es, wenn ich mich über Politiker beschwere und diese als inmatieräre Feinde vernichte. Mir hilft es, wenn korrupte Politiker, wegen meiner Person abdanken müssen und in der Versenkung verschwinden. Und Politiker haben eine gute Funktion, als Wutableiter, sie wachsen immer wieder nach, wie bei einer Hydra der Kopf. Kaum hat mann einen Politiker erledigt, stehen zwei neue vor der Tür und betteln um Schläge!! Ein kleinen Tipp habe ich noch, helft im Tierheim aus, der Umgang mit Tieren hilft auch sehr gut. Zum Beispeil das Gassie gehen oder einfach das spielen mit Kaze und Hund, es hilft wirklich und im Falle von Nein könnt Ihr das Tier wechseln, ohne Kosten. LG

[Silvianeu]

Hallo,
ich habe seit 2009 Depressionen. Zeitweise habe ich aus diesem Grund Berufsunfähigkeitsrente bezogen. Mir geht es immer noch sehr schlecht. Wegen der. Weiterzahlung der BURente läuft mittlerweile nach diversem Schriftwechsel mit meinem Versorgungswerk, etc. und meiner Anwältin ein Gerichtsverfahren. Das hat mich alles noch mehr runtergezogen. Aber man muss halt für sich kämpfen.
Habe auch schon Dinge gehört wie: ach, die stellt sich ja nur an. "
Wichtig ist es, sich Hilfe zu holen und eine gute Psychotherapie zu finden. Ich habe eine gute Psychiaterin gefunden, mit der ich auf einer Wellenlänge liege. Aufgrund anderer Krankheiten, kann Ich leider nur begrenzt Psychopharmaka nehmen.
Die Gesprächstherapie scheint mir zu helfen.
Ich drücke dir die Daumen dass du auch jemanden findest, der zu dir passt.
Liebe Grüße Silvia

[Martin62]

l

[Senif]

Bist Du attraktiv?

[Martin62]

le

[Senif]

Ich glaube langsam, deinen Chef zu verstehen.

[Martin62]

l

[Nico Niedermeier]

Wir haben den Zugang von Martin 62 gelöscht..
Die Moderation

[mime]

Normalerweise kommentiere ich keine Moderatoren-Infos, mache aber heute eine Ausnahme: Danke (an die Moderation).
Da die Beiträge von M. immer und immer wieder gelöscht wurden, ist es für sporadische Leser echt schwer, die Threads sinnmäßig zu erfassen, geschweige denn zu verfolgen.
LG Mime