Wann war ich zuletzt hier?

[Jutie]

Wünsche allen ein depressionsarmes neues Jahr, 2024 !!!

Frage mich gerade wann und wieso ich mal hier war, wollte mich registrieren, als der Browser mir sagte diese email Adresse sei schon registriert. Interessant, nun ja.

Ich bin Jutie und war wie gesagt wohl schon mal hier.

Ich wollte nur erzählen, dass ich wirklich schlimme Weihnachten hatte. Ich habe fast nur geweint. Ich nehme seit gefühlt 20 Jahren Antidepressiva, zuletzt Escitalopram.

Hatte dann ab Oktober keine Lust mehr darauf, weil ich eh immer traurig bin und nicht das Gefühl hatte, dass diese Pillen noch irgendwas bewerkstelligen oder gar ändern an meiner Tristesse. Dazu sei gesagt, ich bin nie, wirklich nie müde, bin einfach nur Hölle gelangweilt von wirklich allem.
Jedenfalls war Weihnachten mein absoluter Tiefpunkt und ich habe gemerkt, dass ich ( auch wenn ich es nicht will) diese Pillen wieder nehmen muss.

Meine Probleme sind:

Ich komme mit dem Gegebenen nicht zurecht, mit der Realität, mit dem was für mich bestimmt (oder auch nicht) war, oder auch Schicksal, wie man es nennen mag.

Ich leide seit 30 Jahren darunter, dass mir mein Lebenstraum verwehrt blieb. Ich bin neidisch ( nicht missgünstig, das ist mir wichtig. ) Es geht nur ums Objekt, nicht ums Subjekt. Also sprich: Ich missgönne nicht einer Person etwas, sondern das ETWAS macht mich neidisch.
Ich fühle mich vom Schicksal betrogen, vernachlässigt und gearscht.
Um mich herum scheint allen alles zu gelingen, oder die Menschen sind so oberflächlich, so unehrlich und nicht direkt. Zumindest kommt mir das so vor.

Ich leide und mein Mann kann meinen Dauerschmerz nicht mehr ertragen. Ich selbst auch nicht. Schon während ich das hier schreibe laufen wieder die Tränen. Ich weiß auch, dass nach über 50 Jahren Depression und selbst anerzogenem Dauerleid keine Therapie der Welt mehr helfen kann ( hatte ja schon 4-5, völlig nutzlose und sinnfreie)

Ich kann mich mit Gegebenheiten einfach nicht abfinden, ich kann nichts abschließen, ich rolle immer alles wieder von vorne auf, als würde ich unglücklich sein wollen.
Meine beste Freundin wird Oma, wir haben noch letztes Jahr im Urlaub geunkt, dass wir beide nie Oma werden. Diese Nachricht hat mich so richtig in eine tiefe Depression katapultiert. Natürlich gönne ich ihr das, ich will aber auch. Und ich weiß, es wird nie so kommen. Ich habe einfach nur Pech.

Die Tochter einer Kollegin bekommt das zweite Kind, erst Junge dann Mädchen. Die Nachbarin hat Junge und Mädchen. Die daneben auch , und die daneben auch. Dieser Schmerz wird nie vergehen.

Dazu kommt diese innere Unruhe, ich will immer flüchten, schaffe es nicht auch nur 2 Seiten in einem Buch zu lesen, weil ich irgendwie immer auf dem Sprung bin, immerzu nur weg will. Ich kann mit ritualisierten Tagesabläufen nichts anfangen, die killen mich. Ich finde das ganze Leben nur grottenlangweilig, schaffe es daneben aber auch nicht alleine was los zu treten.

Ach mennoh, ich weiß auch nicht, sorry, wollte das nur mal loswerden.

[Nordi]

Hallo Jutie,

ersteinmal doch schon ein guter Anfang das du hier bist.

In deinem Post stecken keine richtig offenen Fragen, sondern eher eine Beschreibung wie es dir geht.

Vlt. hilft es dir auch einfach erstmal zu schreiben. Dann ist das genau richtig. Wenn du jedoch Anregungen suchst stell gerne direkte Fragen oder schau dich in den jeweiligen Themen um.

Hier gibt es viele tolle Mitglieder. Ich wünsche dir alles Gute!

LG Nordi

[Jutie]

Danke Nordi für die Begrüßung. Ja, ich versuche erst mal mit zu lesen oder zu schreiben, danke.

Wenigstens hat mein Dauerheulen aufgehört, dafür weint der Himmel umsomehr.

[Nachtmensch]

Frage mich gerade wann und wieso ich mal hier war, wollte mich registrieren, als der Browser mir sagte diese email Adresse sei schon registriert. Interessant, nun ja..

Neben deinem Beitrag erscheint Deine User Information nach der Du Dich 2020 hier registriert hast, allerdings wohl nie etwas geschrieben hast, wenn man die Anzahl der Beiträge beachtet.

[Reiseonkel87]

Hallo Jutie,

frohes neues Jahr und willkommen (zurück bei uns im Forum). Ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Auch was das Thema "Kinderwunsch" angeht, fühle ich total mit Dir. Meine Frau und ich haben seit 2019-2022 durchgehend probiert, alles getan was in unserer Macht stand. Leider bleibt auch uns dieser Wunsch unerfüllt. Eigentlich sind wir damit recht gut klar gekommen, wir haben beide 2022 gesagt, wir geben auf und und pro Aktiv dagegen entschieden. Man hat abgewogen was für uns der richtige Weg ist. Leider wurde unsere Entscheidung nicht von jeden verstanden und/oder akzeptiert. Besonders bei Familientreffen bekommen wir das immer unter die Nase gerieben. XY ist schwanger und Z bekommt schon das zweite Kind. Ist jedes mal ein Schlag ins Gesicht für uns. Dabei denke ich sogar, für mich etwas mehr als für meine Frau. Ich hab zwischenzeitlich auch nochmal versucht zu fragen "wollen wir es nicht doch nochmal versuchen" - allerdings war das "nein" meiner Frau unmissverständlich und deutlich. Ist eine Sache, die ich akzeptieren muss. Und mir fällt es eigentlich schwer, da auch besonders innerhalb der Familie meinen, drauf rumtreten zu müssen.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, mir persönlich hilft dieses Forum sehr, man ist unter gleichen. Sich den Frust einfach von der Seele schreiben hilft ungemein - zumindest mir.

[Jutie]

Ist eine Sache, die ich akzeptieren muss. Und mir fällt es eigentlich schwer, da auch besonders innerhalb der Familie meinen, drauf rumtreten zu müssen.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, mir persönlich hilft dieses Forum sehr, man ist unter gleichen. Sich den Frust einfach von der Seele schreiben hilft ungemein - zumindest mir.

Das tut mir wirklich ehrlich leid für dich/euch. Andere sollten keine Kinder bekommen dürfen ( es gibt so viel Kinderelend ) und Leute die es verdient hätten und es sich so sehr wünschen bekommen keine. Das Leben ist oft so ungerecht. Ich hoffe du hast recht und mir hilft dieses Forum auch. Danke dir und

[Reiseonkel87]

Ist eine Sache, die ich akzeptieren muss. Und mir fällt es eigentlich schwer, da auch besonders innerhalb der Familie meinen, drauf rumtreten zu müssen.

Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, mir persönlich hilft dieses Forum sehr, man ist unter gleichen. Sich den Frust einfach von der Seele schreiben hilft ungemein - zumindest mir.

Das tut mir wirklich ehrlich leid für dich/euch. Andere sollten keine Kinder bekommen dürfen ( es gibt so viel Kinderelend ) und Leute die es verdient hätten und es sich so sehr wünschen bekommen keine. Das Leben ist oft so ungerecht. Ich hoffe du hast recht und mir hilft dieses Forum auch. Danke dir und

Hey Jutie,

alles gut, man kommt inzwischen zurecht damit, aber es gibt hin und wieder mal situationen und momente... was das Forum angeht, ich schwöre inzwischen drauf. Hier wird man verstanden und man kann sich mehr hilfe holen. So ist es mir zumindest ergangen.

[Popcornesser]

Dir auch ein schönes neues Jahr!

Es ist schwer, dir etwas zu schreiben. Ist der unerfüllte Kinderwunsch aus deiner Sicht der hauptsächliche Auslöser? Oder gibt es da noch was anderes und das ist quasi nur ein Teil einer größeren Traurigkeit?

Auf Ratschläge rund ums Thema Kinder verzichte ich, die wären anmaßend. Meine Frau und ich wollten nie welche, da verbietet sich alles, was ich schreiben könnte, von selbst.

Gegen die innere Unruhe, die es dir noch nicht mal möglich macht, mal was zu lesen, könnte Sport helfen. Vielen hilft Sport, mir hat er immer geholfen. Hast du in diese Richtung mal was versucht? Sport heilt keine Depression, aber Sport verschafft Depressiven Momente der Zufriedenheit, lindert die Schmerzen.

Ich wünsche dir, dass 2024 besser werden möge als die Jahre vorher. Und lächle dich einfach auf ein paar Kilometer Distanz mal an.

[Suchende2]

Hallo Jutie,

willkommen (zurück) im Forum.

Die meisten Menschen leben nicht ihren Lebenstraum, auch wenn es nach außen so aussieht.

Du darfst das gerne betrauern, Du darfst es dann aber auch loslassen um neue (eventuell bessere) Wege gehen zu können.

Wir sind unfreiwillig kinderlos. Das wird immer in meinem Leben ein schmerzlicher Punkt sein.
Ich habe viele Wege versucht. Ich kenne den übergroßen Schmerz, bei gleichzeitiger großer Freude, wenn jemand anderes von der Schwangerschaft erzählt.
Ich habe um meine nie entstandenen Kinder getrauert. Inzwischen konnte ich loslassen.
Ich konnte nicht studieren. Das wollte ich immer in meiner Rente machen. Jetzt habe ich vor kurzem eine Diagnose erhalten, mit der klar ist, daß ich in Altersrente nicht werde studieren können.
Auch darüber habe ich getrauert, trauere ich immer noch. Auch das wird einen Abschluß finden und ich werde neue Wege finden.
Bin ich neidisch auf meine Schwester, die mit 50 ihr berufsbegleitendes Studium beendet hat und endlich in Ihrem Traumberuf arbeiten kann?
Nein, ich bin traurig, daß ich es nicht schaffen werde, aber das ist o.k.

Was ich Dir mitgeben möchte: Trauere um das, was nicht möglich ist / war. Aber versuche dann auch einen Perspektivwechsel.
Viellecht haben die Therapien nicht gewirkt, weil Du die falschen Therapeuten hattest oder Dich nicht ganz darauf einlassen konntest? Dann könnte ein neuer Versuch sinnvoll sein. Die Krankenkassen zahlen inzwischen auch systemische Therapie (seit 2020). Ist der neue Ansatz für Dich eventuell passend?
Ich wünsche Dir, daß Du Deinen Weg findest und wünsche Dir hierfür viel Kraft.

Alles Gute,
Suchende

[Muschelsammlerin]

Ich kann gut nachfühlen, wie es Dir geht...in vielen Punkten ist es bei mir ähnlich.
Darf ich mal fragen wie alt Du bist? Ich nehme mal an, nicht mehr jung....Mit dem Alter kommt ja oft das Resümee....was habe ich aus meinem Leben gemacht? Ist es so verlaufen, wie ich es einst erträumt hatte? Ich denke, sehr viele Menschen müssen hier mit NEIN antworten.
Die Frage ist aber, ob man es auch ohne die große Traumerfüllung schafft/geschafft hat, glücklich und zufrieden zu sein.
Das hat ganz viel mit der eigenen Bewertung der Dinge zu tun.
Man kann sich sein Leben schlecht denken....ich z.B. bin eine Meisterin darin.
Das Gute im eigenen Leben zu sehen, mit etwas weniger zufrieden zu sein, positive Beziehungen zu pflegen und die belastenden aufzugeben, -das bringt einen schon ein gutes Stück nach oben.
Das istz mal eben so leicht dahergeschrieben, ich weiß. Aber bitte gib nicht auf! Versuche an deinem Selbstbild zu arbeiten, Dir bewusst zu machen, was alles gut in Deinem Leben ist und was Du alles noch ändern kannst, um es noch besser zu machen.
Ich arbeite daran, es ist schwer, aber nicht unmöglich!