Immer wieder Rückschläge

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PetraStahl
Beiträge: 2
Registriert: 22. Okt 2023, 23:03

Immer wieder Rückschläge

Beitrag von PetraStahl »

Hallo,
Ich bin neu hier.
Ich habe Ende August Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall mit Krankenhausaufenthalt gehabt. Ich wurde von innen nach außen umgekrempelt und eingehend untersucht, keine organischen Befunde. Dann bekam ich Weinattacken die ich nicht unter Kontrolle hatte. Ich weinte viele Tage lang durch und entwickelte zusätzlich einen Tinnitus. Ich bekam Cortisontabletten, Cortisoninfusion (nur 1x, der Blutdruck ging durch die Decke) und intratympanale kortikoidtherapie. Das Weinen wurde immer schlimmer. Irgendwann wollte ich nicht mehr aufstehen, essen, duschen oder ähnliches. Ich war wie gelähmt, antriebslos, leer und tieftraurig.
Mein Mann brachte mich als Notfall in eine Klinik, dort kam ich auf die Akutstation, es war die Hölle. Auf der depressiven Station war auf absehbare Zeit kein Platz frei.
Ich entließ mich selbst, ich hatte keine Medikation, kein Arztgespräch, saß nur mit einer Alkoholkranken im Zimmer.
Ich bekam einen Termin bei einer Psychiaterin, die Medikamente vertrug ich nicht, aber ich bekam Schlafmittel. Mein Hausarzt sagte, ich solle die doppelte Dosis davon nehmen, dann wäre ich entspannter und der Tinnitus würde weggehen. Der Tinnitus blieb, die Abhängigkeit von zopiclon war da.
Meine Psychiaterin machte einen stationären Platz in einer anderen Klinik klar und nahm mich vorübergehend in der ansässigen Tagesklinik auf. Ich durfte in der Tagesklinik bleiben und war dort knapp 7 Wochen.
Medikamentös bin ich eingestellt, hauptsächlich Neuroleptika, Antidepressiva vertrag ich nicht. Nur das Tianeurax, welches ich neu einnehme, hat keine Nebenwirkungen.
Ich habe Tage, da geht's mir relativ gut, dann geht's mir wieder schlecht. Nach 4 Monaten Depression hoffe ich doch, dass es endlich mal konstant gut wird.
Oder wird es nie wieder, so wie vorher? Werde ich mit Schüben und Phasen leben müssen? Wann hört das denn endlich auf
onluxtex
Beiträge: 31
Registriert: 26. Dez 2023, 20:06
Wohnort: bei Bremen

Re: Immer wieder Rückschläge

Beitrag von onluxtex »

Hallo, ich verstehe dich nur zu gut. Ich versuche mit ewigen Rückschlägen leben, was mir nur schwer bzw. gar nicht gelingt. Niemand kann us sagen, wann es endlich besser wird, aber sei sicher es wird besser werden.
Drücken wir und die Daumen.
Guten Rutsch und lG
Ronald
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Immer wieder Rückschläge

Beitrag von Suchende2 »

Hallo PetraStahl,

Deine Frage kann Dir leider niemand beantworten.
Es gibt Menschen, die haben eine einmalige Episode und nie wieder etwas.
Es gibt Menschen mit chronischen Depressionen.
Es gibt Menschen, bei denen kommen die Depressionen immer wieder, aber dazwischen haben sie gute Zeiten.
Und es gibt noch so viele Möglichkeiten mehr bei Depressionen.

Auch wie lang eine Episode ist, ist unterschiedlich.
Es wird gesagt, sie sei in der Regel 6 - 8 Monate lang. Sie kann aber auch wesentlich länger gehen oder kürzer.

Bei manchen endet die Episode sehr plötzlich, bei anderen ist der Weg zur Besserung schleichend.

Was ich Dir sagen kann, für mich hat es sich gelohnt, hart mit meinen Therapeuten an mir zu arbeiten. Und auch Medikamente haben mir geholfen.
Ich habe es mit den Nebenwirkungen zum Glück nicht so schlimm wie Du, mußte aber auch mehrmals wechseln.
Ich habe bei mir viele Zusammenhänge verstanden und kann dadurch hoffentlich besser für mich sorgen. Dadurch werde ich in Zukunft hoffentlich nie wieder so tief fallen, wie geschehen.

Ich wünsche Dir, daß Du Deinen Weg findest und es Dir bald besser geht.

Alles Gute,
Suchende
Muschelsammlerin
Beiträge: 199
Registriert: 18. Dez 2016, 18:34

Re: Immer wieder Rückschläge

Beitrag von Muschelsammlerin »

Antidepressiva ohne Nebenwirkungen hatte ich noch nie....wäre ja auch zu schön.
Ich denke, man muss da viel ausprobieren und auch ein gewisses Durchhaltevermögen haben.
Ich habe seit 2011 mit Depressionen zu kämpfen, erst in Phasen, seit 2017 quasi durchgängig, mit kurzer Unterbrechung nach einer Reha.
Es ist eine unberechenbare Krankheit, man kann kaum Prognosen stellen.
Es kann gut sein, dass es Dir in Kürze wieder besser geht und die Depression nicht wiederkommt....bei mir war es leider nicht so.
Zum Schlafen half mir persönlich Mirtazapin ganz gut, in niedriger Dosierung. Allerdings habe ich davon fast 15kg zugenommen....
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Liebe Grüße von der Muschelsammlerin
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