Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

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Unacquainted
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Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Habe ein paar Fragen zu diesem AD an das Forum und hoffe, mir können Forenmitglieder mit Erfahrung dazu etwas weiter helfen.
Kurz zu meiner Vorgeschichte: wegen starker Müdigkeit und Antriebslosigkeit bekam ich vor über 1 Jahr das Medikament verschrieben und nahm es seither ein nach Vorgabe. Anfangs 150mg, dann 300mg bis zu 450mg, was die höchste Dosierung ist. Aber, unabhängig der Dosierung kann ich mittleriweile keine Besserung verspüren. Die Müdigkeit verschwand schon bei 150mg am Beginn - fast zu Gänze. Kam dann leicht wieder zurück und die Dosis wurde auf 300mg gesteigert. Dann ging die Müdikgkeit wieder zurück für Wochen, kam aber wieder. Nach etwa 3-4 Monaten Einnahme empfahl mir der Arzt, 450mg einzunehmen, was aber dann auch keinen spürbaren Unterschied mehr machte.
Nun ist es so, dass in den ersten Wochen bis etwa 4 Monaten deutliche Besserungen wahrnehmbar waren für mich - die Müdigkeit ging zurück, wenngleich sich an der Antriebslosigkeit nur wenig verbesserte. Eine Nebenwirkung war auch, dass ich zum Fingernagel-Kauen aufhörte - aber das war gar nicht der Grund, weswegen ich zum Doc lief. Und sich die Libido nach etwa 8 Monaten Einnahme begann zu verbessern, was ebensowenig von mir erwartet worden war. Aber auch nicht konstant - es gibt Tage, wo sie besonders stark ist für mein Empfinden, aber dann verschwindet sie wieder bzw. geht auf das Niveau zuvor zurück.
Jedenfalls, seit über 8 Monaten gibt es kaum eine Verbesserung im Hinblick auf Müdigkeit/Antriebslosigkeit. Ich bin zwar nicht mehr müde, wie zuvor, aber "voll auf der Höhe" fühle ich mich auch nicht. Schlapp klingt da vielleicht am besten. Mein Doc meinte, es sei keine weitere Besserung zu erwarten mit weiterer Einnahmedauer des Medikaments.

Nun zu den Fragen:
  1. Nachdem im Beipackzettel zwar eine Reihe von Nebenwirkungen angeführt sind (die ich nicht habe) liest sich nichts, in welchem Zeitraum eine Besserung zu erwarten ist. Gibt es hier Erfahrungen von Betroffenen?
  2. Bupriopon soll anregend wirken - aufputschend würden vielleicht mache sagen. Mein Eindruck ist vielmehr, dass bei mir genau das Gegenteil eintrat - ich bin viel ruhiger innerlich geworden. Jahrlang litt ich unter einer latenten Unruhe bzw. Nervosität oder auch als innerer Stress bezeichnet - das schon seit meiner Jugendzeit. Wenngleich diese im Laufe des Alters zurück ging (ohne jegliche Therapie bzw. Medikamenteneinnahme) war sie nie ganz verschwunden. Dennoch passt die Symptomatik (ruhiger werden) nicht in das Wirkungsbild des Medikaments, soweit ich recherchierte.
  3. Depressionen sollen bekanntlich viele Symtome haben - die Müdigkeit/Antriebslosigkeit ist ein zentrales, aber nicht alles. In wiefern weitere Symptome wie Blähungen, wenig soziale Interaktionen/Freunde, an denen ich schon lange leide, kausal auf eine Depression zurückzuführen sind.
  4. Welche Alternativen medimamentös gibt es?
    Abseits von Medikmenten habe ich es mit 5-HTP (aktiviertes Tryptophan als Vorstufe von Serotonin sowie L-Tyrosin als Vorstufe von Dopamin bzw. Noradrenalin) erfolglos probiert. Mittels 5-HTP brachte ich meinen Serotoninspiegel im Körper auf das etwa 6,5-fachem des Normalwerts (im Labor analysiert) - ohne Erfolg bzw. spürbare Besserung.
  5. Kann man überhaupt durch Medikamente/AD den Zustand nachhaltig verbessern, sodass man "glücklicher" wird? Ich probierte bereits 4 Psychotherapien in den letzten Jahren, aber substanziell brachten diese keine Verbesserung - da war die medikamentöse Intervention, welche zumindest die Müdigkeit reduzierte, noch die zielführendeste. Auch Sertralin bekam ich verschrieben, was ich 3 Monate einnahme ohne irgendeine Besserung zu erfahren.
Angelika 1964
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Angelika 1964 »

Hallo Un.......
Puh, da hast Du aber schon viel ausprobiert. Mir wurde Bupropion zusätzlich zu Escitalopram verordnet und hat mir eine ganze zeitlang wirklich gut geholfen. Im Moment werde ich zusätzlich noch mit Lithium eingestellt. Mal schauen.....
Liebe Grüße Angelika
So viele Jahre in der Schule und niemand hat uns beigebracht uns selbst zu lieben und warum das so wichtig ist
Kiwi78
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Kiwi78 »

Hi, ich nehme seit Jahren bupropion 300mg. Mir geht es da ähnlich wie dir. Am Anfang war die Müdigkeit deutlich besser, war fast schon aufputschend. Jetzt gleichbleibend okay, aber ich bin auch viel schlapp und ermüde recht schnell. Arbeit geht nur teilzeit. Ich trau mich allerdings das medi nicht absetzen, weil ich Angst habe dass es noch schlimmer wird.
450mg hab ich probiert, aber schwindel und Kopfschmerzen waren zu übel.
Könnte es sein, dass du zusätzlich ADHS hast? Das bupropion wird offlabel dafür eingesetzt. Das würde erklären, warum du durch das Medikament ruhiger wirst. Ist bei mir auch so und bei mir steht ADHS als verdachtsdiagnose im Raum. Die Konzentration auf Aufmerksamkeit wurde bei mir durch das Mittel deutlich besser.
Lg Kiwi
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo

Wie Kiwi geschrieben hat, war mein erster Gedanke vielleicht ADHS. Bei mir wurde das letzte Woche diagnostiziert und ich bekomme MPH 10 mg aufdosieren pro Woche bis auf 30 mg. Ich muss sagen dadurch wirkt das AD besser und ich fühle mich ausgeglichener. Ich bin gespannt wie es mir nach der Erhöhung geht. Ich wollte auch mal Buprobion ausprobieren aber jetzt mit MPH spüre ich die Verbesserung. Wenn bei dir der Verdacht auf ADHS besteht würde ich das abklären lassen. Dann kannst du vielleicht mit einer anderen Medikation eine Verbesserung erreichen. Bei mir haben ADs auch nicht lange gewirkt und ich musste umstellen. Ich hoffe das wird jetzt anders.

Liebe Grüße Bittermandel
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Kiwi78 hat geschrieben: 27. Nov 2023, 17:46 Hi, ich nehme seit Jahren bupropion 300mg. Mir geht es da ähnlich wie dir. Am Anfang war die Müdigkeit deutlich besser, war fast schon aufputschend. Jetzt gleichbleibend okay, aber ich bin auch viel schlapp und ermüde recht schnell. Arbeit geht nur teilzeit. Ich trau mich allerdings das medi nicht absetzen, weil ich Angst habe dass es noch schlimmer wird.
450mg hab ich probiert, aber schwindel und Kopfschmerzen waren zu übel.
Könnte es sein, dass du zusätzlich ADHS hast? Das bupropion wird offlabel dafür eingesetzt. Das würde erklären, warum du durch das Medikament ruhiger wirst. Ist bei mir auch so und bei mir steht ADHS als verdachtsdiagnose im Raum. Die Konzentration auf Aufmerksamkeit wurde bei mir durch das Mittel deutlich besser.
Lg Kiwi
War heute beim Doc erneut. Schilderte ihm einige Punkte oben, so auch, dass meine innere Unruhe weg ist und ich durch die Einahme nicht aktiver wurde im Sinne irgendwelche "High-Gefühle" entwickelt zu haben, sondern Gegenteiliges ist passiert - ich bin innerlich viel ruhiger geworden. Auch meine Libido ist etwas besser geworden, aber er meinte, dass alleine an der Libido man keine Depression qualifizieren könnte, weil es gäbe Menschen zwischen A-Sexuell und "Schürzenjäger" von ihrer Sexualität her. Grad die Asexuellen müssen nicht zwangsweise depressiv sein, nur weil sie keinen Sex haben wollen.
Konkret fühle ich mich nur mehr an etwa 2-4 Tagen im Monat wie zuvor, also bevor ich Buproprion einnahm. Da bin ich dann müde und antriebslos - eigentlich wie früher. Ansonsten hat sich das in über 1 Jahr Einnahme von 7 Tage Müdigkeit in der Woche auf eben 2-4 Tage/Monat reduziert. Auch diese werde ich noch schaffen. ;) Ebenso hilft mir, wenn ich die Bildschirmzeit reduziere um die Müdigkeit zurück zu drängen.

Er verschrieb mir Escitalopram 10mg ergänzend, da eben das Buproprion seit Monaten keine Besserung mehr zeigte und reduzierte die Menge von Bupropion auf 300mg. Er meinte, dass meine dzt. Situaton (Jobverlust, Single-Dasein samt deraus resultierender Perspektivenlosigkeit, Anzeichen von Verbitterung, Ende der sportlichen Karriere) ein starker Grund für die noch fallweise bestehende Antriebslosigkeit ist, die auch nur sehr bedingt durch Medikamente wegtherapierbar ist. Also, alles was mir viele Jahre lang wichtig war (Job, Uni, Sport).
Auch Veränderungen in meinem sozialen Umfeld ab 2018 einerseits aber andererseits auch meiner Persönlichkeit geschuldet (hat nichts mit meiner Depression zu tun; bin nicht so der soziale Typ Mensch) tragen leider nicht zur Besserung bei. Das erhoffe ich mir aber, wenn ich einen Job wieder finde, sodass ich wieder mehr unter Leute komme. Vor allem eine Beziehung sehne ich herbei - aber ja, es ist nicht einfach mit den Damen... :lol:

Er meinte, wenn ich diese "Baustellen" löse (zumindest mal eine), brauche ich die Medikamente auch nicht mehr, da mein Zustand bzw. meine Symptome ansonsten eben deutlich zurück gingen und mein Befinden mit meiner dzt. Situation zusammen hängen dürfte. Ich weiß selbst von mir, dass ich ein Mensch bin, der Perspektive/Ziele braucht: im Beruf, im Privaten, im Sport, an der Uni usw. Momentan ist alles weg. Wie soll ich da glücklich sein oder werden? Vermutlich fast jeder Mensch wird in so einer Situation niedergeschlagen sein - manche fangen dann mit Drogen oder Alkohol an um die Leere zu kompensieren. Da ich mein ganzes Leben drogenfrei war (kein Alk, kein Tabak), spürte ich vielleicht die Müdigkeit auch so stark, weil ich eben nichts Aufputschendes zu mir nahm. Auch Süßes esse ich nicht so gerne. Süßlich ja. Ich meine, die Süße von Obst ist mir genug, Softdrinks oder Säfte verdünne ich meist 1:2 bis 1:3 um eben die Süße zu minimieren.
Auch div. Online-Tests zu Depressionen (da gibt es eine ganze Reihe; ich habe einige gemacht auf namhaften Websiten wie Psychokliniken und die ergeben als Ergebnise eine "leichten depressiven Episode"). Vielmehr die sog. "Burnout"-Tests zeigen weit höhere Werte, was vermutlich mit meiner langjährigen beruflichen Situation zusammen hing, unter der ich auch in diese Probleme kam. Zwar ist die insoweit gelöst, als dass das Unternehmen zusperrte und ich somit arbeitslos wurde dadurch. :?

Zu meinem Zustand allgemein:
Wie schon geschrieben, ist die Antriebslosigkeit bzw. Müdigkeit mein seit langen Jahren bestehendes, zentrale Symptom. Da ich mein ganzes Leben ein sehr aktiver Mensch war (sportlich, aber auch im Allagsleben) bemerkte ich die Veränderungen auch an mir selbst. Was ich auch ganz klar sagen muss und kann ist, dass es am schlimmsten 2017 und 2018 gewesen ist - da ging es mir deutlich schlechter: ich schlief bis zu 14h/Tag, hatte massives Verdauungsprobleme/Blähungen, war innerlich unruhig, Konzentrationprobleme traten samt Traurigkeit und Perspektivenlosigkeit im Job und zu guter Letzt Appetitverlust (ich war nach der Einnahme des Frühstücks den ganzen Tag so voll, dass ich nie Hunger bekam).
Seither besserte sich mein Zustand kontinuierlich (dank zahlreicher anderer ärztlicher Behandlungen und einfach, weil ich weniger Arbeit/Stress hatte) und viele andere Begleitsymptome verschwanden auch ohne irgendwelche Medikamente. Ich suchte dann einen Facharzt für Psychiatrie auf, da die Müdigkeit/Antriebslosigkeit einfach nicht weichen wollte.
Aber, eines muss ich auch ganz klar sagen: weder hatte ich jemals Selbstmordgedanken oder wollte mir etwas antun bzw. anderen. Auch agressiv war und bin ich nie gewesen.

Aber, mittlerweile ist die Müdigkeit deutlich zurück gegangen, wie ich oben schrieb. Ermüden tue ich nicht so rasch - schaffte problemlos auch die letzten Jahre normal zu arbeiten.

Nein, ADHS stand nie im Raum. Mein Doc meinte auch, dass ansonsten an mir keine psychischen Auffälligkeiten diagnostizierbar/erkennbar sind.
Ich habe mit meiner Aufmerksamkeit kein Problem - kann mich durchaus mehrere Stunden konzentrieren auf eine Sache. Zwar bin ich seit Kindheitstagen an ein aktiver Mensch (Bewegung), aber hyperaktiv bin ich auch nicht. Also im Sinne, dass ich laufend irgendwas tun muss.
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Angelika 1964 hat geschrieben: 27. Nov 2023, 17:40 Hallo Un.......
Puh, da hast Du aber schon viel ausprobiert. Mir wurde Bupropion zusätzlich zu Escitalopram verordnet und hat mir eine ganze zeitlang wirklich gut geholfen. Im Moment werde ich zusätzlich noch mit Lithium eingestellt. Mal schauen.....
Liebe Grüße Angelika
Mir fiel in den letzten 3 Wochen auf, dass sich mein Zustand auf guten Niveau stabilisierte. Ich begann die Aminosäure L-Tyrosin (Vorstufe von L-Dopa und in weiterer Folge von Dopamin) mit etwa 2,5-3g/Tag zu supplementieren, die ich über den Tag hinweg einnehme.
Ebenso nahm ich abends auf mehr oder minder nüchternen Magen 500mg 5-Hydroxytryptophan, von deren Wirkung ich aber nicht wirklich überzeugt bin. Werde den Rest der Packung aufbrauchen und dann war's das.
Schauen wir mal, wie es weiter geht.
KarlMarx
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von KarlMarx »

Moin,

ich habe nach Citalopram, Escitalopram und Venlafaxin dann Bupropion verordnet bekommen und das war eine sehr heftige Erfahrung. Ich war dermaßen aufgeputscht wie ich es sonst eher vom Konsum von Amphetaminen kenne. Bupropion ist chemisch der großen Gruppe der Amphetamine zuzuordnen und wird tatsächlich bei ADHS verschrieben. Da ich eine Verdachtsdiagnose auf ADHS habe versprach ich mir sehr viel von dem Medikament. Ich wurde stark enttäuscht. Ich war so auf Anspannung und Zinne, dass ich 12 Stunden am Tag freiwillig auf einer Baustelle malocht habe um meine Energie loszuwerden. Nach einer Woche habe ich es abgesetzt. Das war nicht auszuhalten und außerdem war der Betonfußboden rausgekloppt, es gab keine Abrissarbeiten mehr für mich um die überschüssige Energie zu kompensieren. Ich würde niemals wieder Bupropion nehmen, eben so wenig wie Amphetamine.
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

KarlMarx hat geschrieben: 21. Dez 2023, 23:32 Moin,

ich habe nach Citalopram, Escitalopram und Venlafaxin dann Bupropion verordnet bekommen und das war eine sehr heftige Erfahrung. Ich war dermaßen aufgeputscht wie ich es sonst eher vom Konsum von Amphetaminen kenne.
Ein sehr interessante Erfahrung, die du hier schilderst. Muss zugeben, völlig konkrär zu meiner eigenen Erfahrung, die ich am Beginn kurz schilderte. Von aufgedreht bin ich meilenweit weg, wenngleich die Müdigkeit zurück ging.
Wie war deine Erfahrung mit den anderen AD wie Escitalopram oder Citalopram? Hast du diese kombiniert eingenommen?
Mayana
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Mayana »

Ich habe auch einmal kurzzeitig Bupropion genommen und zeitgleich Escitalopram heruntergesetzt. Ich war komplett aufgeputscht, musste mich andauernd bewegen und wenn es nur nerviges Beinwippen war, konnte nicht mehr einschlafen, komplett ruhelos. Nach ungefähr 2-3 Wochen habe ich das Handtuch geworfen.
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo zusammen

Ich möchte darauf hinweisen, dass Buprobion bei ADHS nur ein Mittel der fünften Wahl ist. Und wie es Depressionen bekämpft ist mir unklar ich glaube man benötigt noch ein AD dazu.

Die Amphetamine in Bausch und Bogen zu verdammen halte ich für nicht zielführend. Gerade weil sie vielen Menschen mit ADHS helfen um sich normaler zu fühlen. Bei ADHS gibt es eine ganze Reihe von Symptomen und nicht jeder ist hyperaktiv sondern manche sind Hypoaktiv so wie ich mein Antrieb ist schwach dazu die Müdigkeit. Erst durch die Beigabe von MPH zum Antidepressivum geht es mir viel besser. MPH ist kein Amphetamin andere Wirkstoff Klasse besser bekannt unter dem Namen Ritalin. Und keines falls sollen diese Medikamente aufputschend wirken, dann ist die Dosis zu hoch. Es wirkt ausgleichend und beruhigend ohne müde zu machen. Dann ist die richtige Dosis erreicht.

Liebe Grüße Bittermandel
Mayana
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Mayana »

Hallo Bittermandel,
Ich hatte die kleinstmögliche Dosis, also an zu hoher Dosierung kann das Aufgeputscht-Sein bei mir nicht gelegen haben. Ich habe aber allerdings auch kein ADHS, bei mir war der Gedanke u.A., den Antrieb zu verbessern.
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Mayana

Das ist sehr gut möglich das Buprobion bei dir nicht das richtige Medikament war. Ich hatte auch an Buprobion gedacht um meinen Antrieb zu steigern. Aber mein Bauchgefühl hat mir dringend davon abgeraten. Warum kann ich dir nicht sagen einfach so ein Gefühl. Jetzt mit dem MPH läuft es gut und die Depression ist weg. Ich bekomme das ja wegen der ADHS und es hat von Anfang an geklappt. Ich hatte mal ein AD davon habe ich Panikattacken bekommen. So reagiert jeder anders und man muss probieren.

Liebe Grüße Bittermandel
Marlene57
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Marlene57 »

@ Bittermandel,
nimmst du außer dem MDH noch ein Antidepressiva? Darf ich fragen welcher Arzt/Facharzt die Diagnose ADHS festgestellt hat? Ich bin zwar jetzt schon in Rente, aber wenn ich genau nachdenke, hatte ich im Arbeitsleben auch oft Probleme mich zu konzentrieren.Oder sind mir Fehler passiert bei Tätigkeiten, die ich eigentlich gut beherrschte.
Liebe Grüße
Marlene
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Marlene

Meine Schwester ist auch von ADHS betroffen und sie hat für uns beide geforscht und Tests gemacht. Sie hat da besonders an mich gedacht und ich habe dann den Termin beim Psychiater gemacht der Spezialist für ADHS bei Erwachsenen ist. Das ist ganz wichtig weil ADHS bei Erwachsenen sich oft anders zeigt als bei Kindern.

Und ja ich nehme weiterhin meine ADs und dazu das Methylphenidat. Der Arzt hat mir auch nicht dazu geraten mit dem AD aufzuhören sondern die Höchstdosis verordnet weil ich rauche und nicht genug von dem AD bei mir wirkt. Wie gesagt durch die Beigabe von Methylphenidat ist meine Depression verschwunden. Endlich bin ich aus dem Tief raus. Aber ich bin noch sehr erschöpft und ich denke ich muss die lange Zeit mit der Depression verarbeiten. Das Methylphenidat wirkt beruhigend und ausgleichend. Mein Kopf ist klar und ich kann mich besser konzentrieren. Wenn du den Verdacht hast kannst du online mal einen Test machen um zu sehen ob etwas im Busch ist. Ich habe an Heiligabend noch zwei Tests gemacht einmal ADHS und auch Autismus und beide Tests waren auffällig. Auch der Test auf Depression.
An Medikamenten nehme Duloxetin 120 mg, 40 mg Methylphenidat, Candesartan 8 mg und Trazodon 150 mg. Ich bin dankbar das ich jetzt weiß woran ich bin und ganz besonders glücklich das meine Depression eine Ursache gefunden hat. Im Moment bin ich im sozialen Rückzug weil ich viel Ruhe brauche um mich neu zu erfahren und meine Struktur aufbauen muss.

Liebe Grüße Bittermandel
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Bin als TE ein wenig über die geschilderten Erfahrungsberichte überrrascht. Denn, von all diesen habe ich bis heute nichts gemerkt im positiven Sinne (also aufputschend). Das Bupropion nehme ich nun schon bald 15 Monate ein in unterschiedlichen Dosierungen und bis auf den Umstand, dass ich mein Fingernägel-Kauen komplett verschwunden ist, habe ich nicht so wirklich etwas bemerkt, was ansatzweise an "wie aufgedreht" herankommen würde.A
Auch jetzt in Kombination mit Escitralopam, welches ich nun 3 Wochen einnehme merke ich da keinesfalls eine Aufgedrehtheit. Eher umgekehrt, bin etwas müder/ruhiger und habe den Eindruck, einige Symptome, welche schon passé waren, sind zurück gekommen.
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Una

Vielleicht muss die Dosis von Buprobion noch etwas erhöht werden. Oder das Escitalopram müsste erhöht werden. Ich nehme vom Duloxetin die Höchstdosis von 120 mg weil ich rauche und dann nicht genug Wirkstoff ankommt. Manchmal dauert es verdammt lange bis das richtige Medikament gefunden ist und man spürbare Veränderungen bemerkt. Wenn das Buprobion dich ruhiger macht ist das auf jeden Fall besser als aufgeputscht sein. Aber vielleicht passt die Dosierung noch nicht ganz.

Liebe Grüße Bittermandel
Mayana
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Mayana »

Hallo Unacquainted,

Bei dir müssen ja auch nicht zwangsläufig alle Nebenwirkungen auftreten, die bei anderen zu Tage kommen. Das kann individuell höchst unterschiedlich sein.
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Mayana hat geschrieben: 28. Dez 2023, 09:00 Hallo Unacquainted,

Bei dir müssen ja auch nicht zwangsläufig alle Nebenwirkungen auftreten, die bei anderen zu Tage kommen. Das kann individuell höchst unterschiedlich sein.
Völlig klar und am besten wäre, wenn gar keine Nebenwirkungen auftreten.
Jedoch, ein Antidepressivum sollte ja aufhellend und belebend wirken - das ist doch die gewünschte Wirkung. Oder liege ich hier falsch? ;)
Ergo wäre mir mehr Antrieb schon recht, denn letzten Endes bin ich deshalb ja in Therapie, weil die Antriebslosigkeit schon so lange geht. Nicht zuletzt deshalb auch mein Thread hier. Von ärztlicher Seite habe ich bekam ich am Beginn mitgeteilt, 1 Jahr Einnahme seit notwendig. Als die vorbei war und ich zwar einräumte, die bleierne Müdigkeit sei passé, aber ich bin immer noch schlapp, schlug der Arzt ein anderes Medikament ergänzend vor. (siehe mein Bericht oben).
Im Gegensatz zu anderen Medikamenten bin ich doch gewöhnt, dass in absehbarer Zeit eine Wirkung/Besserung eintritt, die nachhaltig und wahrnehmenbar ist. Die Therapie mit dem AD Bupropion, welche nun schon länger geht, zeigt bis heute eben nur eine schwache Besserung und es ist für mich fraglich, ob diese überhaupt kausal auf das Medikament zurück geht. Denn, ich hatte Besserungen schon zuvor, ohne ein Medikament einzunehmen.
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo

Vielleicht sind bei dir beide Medikamente falsch. Ich habe auch einige ausprobiert und die Depression war trotzdem nie weg. Ich habe von Venlafaxin auf Duloxetin umgestellt weil mir die Lieferschwierigkeiten bei Venlafaxin auf die Nerven gingen. Ich denke du musst noch ein anderes Medikament ausprobieren. Aber mir blieben die Müdigkeit, Erschöpfung und Brain Fog. Das ist jetzt vorbei.

Liebe Grüße Bittermandel
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Bittermandel hat geschrieben: 28. Dez 2023, 11:07 Hallo

Vielleicht sind bei dir beide Medikamente falsch. Ich habe auch einige ausprobiert und die Depression war trotzdem nie weg. Ich habe von Venlafaxin auf Duloxetin umgestellt weil mir die Lieferschwierigkeiten bei Venlafaxin auf die Nerven gingen. Ich denke du musst noch ein anderes Medikament ausprobieren. Aber mir blieben die Müdigkeit, Erschöpfung und Brain Fog. Das ist jetzt vorbei.

Liebe Grüße Bittermandel
Nun, ich habe genommen, was der Arzt verschrieb, da ich mich ja nicht auskenne. Werde das aber nochmals ansprechen.
Bittermandel
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Un

Ja bespreche dich mit deinem Arzt es kann ein langer Weg sein bis du das richtige Medikament gefunden hast. Das ist sehr mühsam und anstrengend. Ich wünsche dir, dass du das richtige Medikament findest ohne Nebenwirkungen.

Liebe Grüße Bittermandel
Mayana
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Mayana »

Hallo Unacquainted,

Manche AD sollen auch eher beruhigend-angstlösend wirken, aber generell liegst du nicht verkehrt.
Gut möglich, dass beide Medikamente nicht das Richtige sind, aber ich schließe mich Bittermandel an, das festzustellen ist Aufgabe des Arztes. Dafür würde ich klare Ansagen machen, nämlich dass du keine überzeugende Wirkung feststellen konntest.
Es bringt ja nichts, monatelang bei gleichem Medikament und Dosis zu verharren, wenn sich nichts tut.
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Mayana hat geschrieben: 28. Dez 2023, 13:50 Hallo Unacquainted,

Manche AD sollen auch eher beruhigend-angstlösend wirken, aber generell liegst du nicht verkehrt.
Gut möglich, dass beide Medikamente nicht das Richtige sind, aber ich schließe mich Bittermandel an, das festzustellen ist Aufgabe des Arztes. Dafür würde ich klare Ansagen machen, nämlich dass du keine überzeugende Wirkung feststellen konntest.
Es bringt ja nichts, monatelang bei gleichem Medikament und Dosis zu verharren, wenn sich nichts tut.
Ängste habe ich keine unmittelbar wahrgenommenen. Hatte ich auch nie. Klar, die Frage ist, was man nun als Angst definiert - einen Bungee-Jump würde ich mich wohl nicht trauen, aber bin ich deshalb ängstlich?
Das Escitralopam nehme ich nun seit 3 Wochen ein. Ergänzend wie geschrieben und Wellbutrin auf 300mg herunter. Ein bisschen ruhiger innerlich fühle ich mich, das ja. Jedoch muss ich sagen, dass meine spürbare, innere Unruhe, die ich etwa 3 Jahre lang hatte, längst von alleine verschwand (also ohne Medikamente)
Ein bisschen ein Energiebündel und unter Strom stehend war ich mein ganzes Leben - das sehe ich eher als normal, denn als pathologisch jetzt.
Dem Arzt habe ich diese Infos geschickt, weil meine Monatspackung eh bald alle ist. Schauen wir mal, was da zurück kommt.
Unacquainted
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Re: Bupropion: Einnahmedauer & Wirkung

Beitrag von Unacquainted »

Hätte eine Frage zum Ausschleichen des Medikaments: welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit der Ausschleichdauer? Ich nehme nun schon über 16 Monate das Medikament, dzt. 300mg/Tag. Es brachte bisher nicht wirklich eine nennenswerte Besserung mit sich (ausser das Fingernagelkauen ging davon weg), ich bekam vor über 3 Monaten einen SSRI dazu verschrieben, zugleich wurde Bupropion auf 300m/Tag reduziert.
Wie lange geht so ein Prozess vonstatten?
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