Kurz zu meiner Vorgeschichte: wegen starker Müdigkeit und Antriebslosigkeit bekam ich vor über 1 Jahr das Medikament verschrieben und nahm es seither ein nach Vorgabe. Anfangs 150mg, dann 300mg bis zu 450mg, was die höchste Dosierung ist. Aber, unabhängig der Dosierung kann ich mittleriweile keine Besserung verspüren. Die Müdigkeit verschwand schon bei 150mg am Beginn - fast zu Gänze. Kam dann leicht wieder zurück und die Dosis wurde auf 300mg gesteigert. Dann ging die Müdikgkeit wieder zurück für Wochen, kam aber wieder. Nach etwa 3-4 Monaten Einnahme empfahl mir der Arzt, 450mg einzunehmen, was aber dann auch keinen spürbaren Unterschied mehr machte.
Nun ist es so, dass in den ersten Wochen bis etwa 4 Monaten deutliche Besserungen wahrnehmbar waren für mich - die Müdigkeit ging zurück, wenngleich sich an der Antriebslosigkeit nur wenig verbesserte. Eine Nebenwirkung war auch, dass ich zum Fingernagel-Kauen aufhörte - aber das war gar nicht der Grund, weswegen ich zum Doc lief. Und sich die Libido nach etwa 8 Monaten Einnahme begann zu verbessern, was ebensowenig von mir erwartet worden war. Aber auch nicht konstant - es gibt Tage, wo sie besonders stark ist für mein Empfinden, aber dann verschwindet sie wieder bzw. geht auf das Niveau zuvor zurück.
Jedenfalls, seit über 8 Monaten gibt es kaum eine Verbesserung im Hinblick auf Müdigkeit/Antriebslosigkeit. Ich bin zwar nicht mehr müde, wie zuvor, aber "voll auf der Höhe" fühle ich mich auch nicht. Schlapp klingt da vielleicht am besten. Mein Doc meinte, es sei keine weitere Besserung zu erwarten mit weiterer Einnahmedauer des Medikaments.
Nun zu den Fragen:
- Nachdem im Beipackzettel zwar eine Reihe von Nebenwirkungen angeführt sind (die ich nicht habe) liest sich nichts, in welchem Zeitraum eine Besserung zu erwarten ist. Gibt es hier Erfahrungen von Betroffenen?
- Bupriopon soll anregend wirken - aufputschend würden vielleicht mache sagen. Mein Eindruck ist vielmehr, dass bei mir genau das Gegenteil eintrat - ich bin viel ruhiger innerlich geworden. Jahrlang litt ich unter einer latenten Unruhe bzw. Nervosität oder auch als innerer Stress bezeichnet - das schon seit meiner Jugendzeit. Wenngleich diese im Laufe des Alters zurück ging (ohne jegliche Therapie bzw. Medikamenteneinnahme) war sie nie ganz verschwunden. Dennoch passt die Symptomatik (ruhiger werden) nicht in das Wirkungsbild des Medikaments, soweit ich recherchierte.
- Depressionen sollen bekanntlich viele Symtome haben - die Müdigkeit/Antriebslosigkeit ist ein zentrales, aber nicht alles. In wiefern weitere Symptome wie Blähungen, wenig soziale Interaktionen/Freunde, an denen ich schon lange leide, kausal auf eine Depression zurückzuführen sind.
- Welche Alternativen medimamentös gibt es?
Abseits von Medikmenten habe ich es mit 5-HTP (aktiviertes Tryptophan als Vorstufe von Serotonin sowie L-Tyrosin als Vorstufe von Dopamin bzw. Noradrenalin) erfolglos probiert. Mittels 5-HTP brachte ich meinen Serotoninspiegel im Körper auf das etwa 6,5-fachem des Normalwerts (im Labor analysiert) - ohne Erfolg bzw. spürbare Besserung. - Kann man überhaupt durch Medikamente/AD den Zustand nachhaltig verbessern, sodass man "glücklicher" wird? Ich probierte bereits 4 Psychotherapien in den letzten Jahren, aber substanziell brachten diese keine Verbesserung - da war die medikamentöse Intervention, welche zumindest die Müdigkeit reduzierte, noch die zielführendeste. Auch Sertralin bekam ich verschrieben, was ich 3 Monate einnahme ohne irgendeine Besserung zu erfahren.