Psychotherapeut finden
Verfasst: 22. Nov 2023, 22:10
Hi, das ist mein erster post hier in diesem Forum.
Aktuell leide ich wieder an einem Rückfall meiner depression. Ich dachte ich hätte noch alles im griff und hatte die ersten Warnzeichen vor ein paar Monaten ignoriert mit dem Hintergedanken: Es wird wohl schon besser.
Ich habe den ganzen „bürokratischen“ Weg Anfang 2020 schonmal mitgemacht. Mein Hausarzt hatte mich damals Krank geschrieben mit PTSD & Burnout und mir gesagt ich sollte mehr Sport machen (auch wenn es ein guter Ratschlag ist, glaube ich das das erste ist was jeder Arzt empfehlt).
Aus einer Woche krank wurden dann Monate krank, zwischendurch mal wieder eine Woche Arbeiten usw. Bis zur Reha dann wieder zurück zur Arbeit die dann genau so mies war wie vorher. Dann glücklicherweise den Job gewechselt und endlich konnte ich wieder aufatmen, entspannen, kompletter Neu anfang. Ich war wieder Funktionsfähig.
Da zur der Zeit Corona noch dazu kam hatte der ganze Prozess 1 1/2 Jahre gedauert, von der ersten Krankmeldung bis zum neuen Job gerechnet. Ich war nicht geheilt oder glücklich, aber froh wieder zu funktionieren. Ich habe versucht mir gesunde Angewohnheiten anzugewöhnen und ungesunde abzustellen. Was eine große Herausforderung für mich mit 48 Jahren war (ich schätze mal es ist im jüngeren Alter auch nicht einfach).
Seit ca. 3 Wochen ist das fass wieder voll. Waschmaschine im kopf, dauergrübeln über unwichtigen blödsinn, Zähneknirschen, keine Entspannung mehr. Der Prozessor in meinem Kopf lief zu lange übertacktet und hat jetzt 3von4 Kerne heruntergefahren (*smile* Ich mache IT-support beruflich)
Anyway um zum Thema zurückzukommen:
Ich hatte von meinem Hausarzt im Juli noch die Empfehlung bekommen mehr Sport zu machen und einen Überweisungsschein zur Psychotherapie. Ich bin wieder angefangen am Wochenende spazieren zu gehen und das hatte beim ersten mal einen supereffekt, beim zweiten mal wars ok, beim dritten mal minimal und danach war der positive effekt komplett weg. Den Überweisungsschein habe ich ignoriert.
Dieses mal will ich jetzt aber alles richtig machen. Ich möchte nicht wieder dauerkrank geschrieben werden und/oder den Job wechseln.
Ich hatte diese Woche Psychologen gegoogelt (ca 20 Ergebnisse von denen eventuell 10 in Frage kommen könnten bei mir in der nähe) und versucht in den Sprechstunden anzurufen (zu Zeiten wo ich natürlich auch auf der Arbeit bin) und die Erfahrung gemacht das entweder dauerbesetzt ist, oder niemand rangeht. Von Bekannten höre ich: beim Kollegen hat es 3 Monate oder 6 Monate gedauert bis zum ersten Termin.
Bringt es etwas denen noch eine Anfrage per mail zu schicken? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr diese gelöst?
Ich hatte damals 2020 nach mehreren erfolglosen versuchen einen Psychologen empfohlen bekommen der sich eigentlich auf unheilbare Krebspatienten spezialisiert hatte und mir auch nicht viel helfen konnte nach ca 4-5 Gesprächsterminen, mir dann aber mit dem Reha platz geholfen hatte.
Mir wurde damals auch die Notfall Hotline empfohlen um kurzfristig einen Beratungstermin zu bekommen. Ich hatte dies auch probiert und einen Termin innerhalb 2 Tagen mit einem Therapeuten bekommen der 100km von mir entfernt war. Nachdem der Termin dann online schon bestätigt wurde, hatte der Therapeut mich am nächsten Tag angerufen und offensichtlich genervt versucht zu erklären das er nicht der richtige ist mit Gründen wie: das ist viel zu weit weg. Als ich dann erwähnte das ich ihn doch besuchen komme und mir die Entfernung egal ist, blockte er zum Schluss ab das er nur Patienten in seinem Ort behandelt und ich nicht vergessen solle den Termin von mir aus zu stornieren. !?!?
Ich hatte den Termin dann nicht storniert und dann später eine Benachtigung bekommen das er den Termin dann doch selber storniert hatte.
War das ein Einzelfall? Habt ihr bessere Erfahrungen gemacht?
Mir wurde nach der Reha empfohlen mich für eine Sebsthilfegruppe anzumelden. Hier war meine suche auch erfolglos, das war zu dem Zeitpunkt aber auch wegen corona der Grund. Die passenden Gruppen bei mir im Umkreis von 50km waren entweder voll oder komplett zu. Somit ist das dann auch bei mir in Vergessenheit geraten.
Jetzt hatte ich gestern schon oberflächlich gesucht aber nichts gefunden. Ich hatte damals eine Webseite für NRW bekommen wo man Kontakte zu Selbsthilfegruppen finden konnte. Diese finde ich aber aktuell nicht wieder.
Kann mir jemand eine Webseite empfehlen? Wie waren eure Erfahrungen mit diesen Gruppen?
Als letzte Möglichkeit ist mir noch eine Notfall Einweisung eingefallen. Ironischerweise wäre hier eine Psychiatrie direkt in Laufdistanz in meinem Wohnort. Da sehe ich mich aber weit von entfernt, da ich denke das weder mir noch anderen eine Gefahr darstelle.
Was ich sehr traurig finde ist das die Erfahrungen die ich gemacht habe und von anderen höre sich nicht sehr optimistisch sind.
In den 7 Wochen die ich Reha gemacht hatte waren viele Sachen dabei die mir nichts gebracht hatten, aber der Fazit war das ich nach 7 Wochen mich um 1000% besser gefühlt hatte für ca. 2 1/2 Jahren. Das gibt mir Hoffnung das es diesmal besser laufen sollte.
Hier würde ich mich auch über eure Erfahrungen freuen. Entschuldigt bitte das textchaos, aktuell fällt es mir recht schwer auf eine Sache zu konzentrieren.
Gruß
Marc
Aktuell leide ich wieder an einem Rückfall meiner depression. Ich dachte ich hätte noch alles im griff und hatte die ersten Warnzeichen vor ein paar Monaten ignoriert mit dem Hintergedanken: Es wird wohl schon besser.
Ich habe den ganzen „bürokratischen“ Weg Anfang 2020 schonmal mitgemacht. Mein Hausarzt hatte mich damals Krank geschrieben mit PTSD & Burnout und mir gesagt ich sollte mehr Sport machen (auch wenn es ein guter Ratschlag ist, glaube ich das das erste ist was jeder Arzt empfehlt).
Aus einer Woche krank wurden dann Monate krank, zwischendurch mal wieder eine Woche Arbeiten usw. Bis zur Reha dann wieder zurück zur Arbeit die dann genau so mies war wie vorher. Dann glücklicherweise den Job gewechselt und endlich konnte ich wieder aufatmen, entspannen, kompletter Neu anfang. Ich war wieder Funktionsfähig.
Da zur der Zeit Corona noch dazu kam hatte der ganze Prozess 1 1/2 Jahre gedauert, von der ersten Krankmeldung bis zum neuen Job gerechnet. Ich war nicht geheilt oder glücklich, aber froh wieder zu funktionieren. Ich habe versucht mir gesunde Angewohnheiten anzugewöhnen und ungesunde abzustellen. Was eine große Herausforderung für mich mit 48 Jahren war (ich schätze mal es ist im jüngeren Alter auch nicht einfach).
Seit ca. 3 Wochen ist das fass wieder voll. Waschmaschine im kopf, dauergrübeln über unwichtigen blödsinn, Zähneknirschen, keine Entspannung mehr. Der Prozessor in meinem Kopf lief zu lange übertacktet und hat jetzt 3von4 Kerne heruntergefahren (*smile* Ich mache IT-support beruflich)
Anyway um zum Thema zurückzukommen:
Ich hatte von meinem Hausarzt im Juli noch die Empfehlung bekommen mehr Sport zu machen und einen Überweisungsschein zur Psychotherapie. Ich bin wieder angefangen am Wochenende spazieren zu gehen und das hatte beim ersten mal einen supereffekt, beim zweiten mal wars ok, beim dritten mal minimal und danach war der positive effekt komplett weg. Den Überweisungsschein habe ich ignoriert.
Dieses mal will ich jetzt aber alles richtig machen. Ich möchte nicht wieder dauerkrank geschrieben werden und/oder den Job wechseln.
Ich hatte diese Woche Psychologen gegoogelt (ca 20 Ergebnisse von denen eventuell 10 in Frage kommen könnten bei mir in der nähe) und versucht in den Sprechstunden anzurufen (zu Zeiten wo ich natürlich auch auf der Arbeit bin) und die Erfahrung gemacht das entweder dauerbesetzt ist, oder niemand rangeht. Von Bekannten höre ich: beim Kollegen hat es 3 Monate oder 6 Monate gedauert bis zum ersten Termin.
Bringt es etwas denen noch eine Anfrage per mail zu schicken? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr diese gelöst?
Ich hatte damals 2020 nach mehreren erfolglosen versuchen einen Psychologen empfohlen bekommen der sich eigentlich auf unheilbare Krebspatienten spezialisiert hatte und mir auch nicht viel helfen konnte nach ca 4-5 Gesprächsterminen, mir dann aber mit dem Reha platz geholfen hatte.
Mir wurde damals auch die Notfall Hotline empfohlen um kurzfristig einen Beratungstermin zu bekommen. Ich hatte dies auch probiert und einen Termin innerhalb 2 Tagen mit einem Therapeuten bekommen der 100km von mir entfernt war. Nachdem der Termin dann online schon bestätigt wurde, hatte der Therapeut mich am nächsten Tag angerufen und offensichtlich genervt versucht zu erklären das er nicht der richtige ist mit Gründen wie: das ist viel zu weit weg. Als ich dann erwähnte das ich ihn doch besuchen komme und mir die Entfernung egal ist, blockte er zum Schluss ab das er nur Patienten in seinem Ort behandelt und ich nicht vergessen solle den Termin von mir aus zu stornieren. !?!?
Ich hatte den Termin dann nicht storniert und dann später eine Benachtigung bekommen das er den Termin dann doch selber storniert hatte.
War das ein Einzelfall? Habt ihr bessere Erfahrungen gemacht?
Mir wurde nach der Reha empfohlen mich für eine Sebsthilfegruppe anzumelden. Hier war meine suche auch erfolglos, das war zu dem Zeitpunkt aber auch wegen corona der Grund. Die passenden Gruppen bei mir im Umkreis von 50km waren entweder voll oder komplett zu. Somit ist das dann auch bei mir in Vergessenheit geraten.
Jetzt hatte ich gestern schon oberflächlich gesucht aber nichts gefunden. Ich hatte damals eine Webseite für NRW bekommen wo man Kontakte zu Selbsthilfegruppen finden konnte. Diese finde ich aber aktuell nicht wieder.
Kann mir jemand eine Webseite empfehlen? Wie waren eure Erfahrungen mit diesen Gruppen?
Als letzte Möglichkeit ist mir noch eine Notfall Einweisung eingefallen. Ironischerweise wäre hier eine Psychiatrie direkt in Laufdistanz in meinem Wohnort. Da sehe ich mich aber weit von entfernt, da ich denke das weder mir noch anderen eine Gefahr darstelle.
Was ich sehr traurig finde ist das die Erfahrungen die ich gemacht habe und von anderen höre sich nicht sehr optimistisch sind.
In den 7 Wochen die ich Reha gemacht hatte waren viele Sachen dabei die mir nichts gebracht hatten, aber der Fazit war das ich nach 7 Wochen mich um 1000% besser gefühlt hatte für ca. 2 1/2 Jahren. Das gibt mir Hoffnung das es diesmal besser laufen sollte.
Hier würde ich mich auch über eure Erfahrungen freuen. Entschuldigt bitte das textchaos, aktuell fällt es mir recht schwer auf eine Sache zu konzentrieren.
Gruß
Marc