Überfordert
Verfasst: 30. Okt 2023, 21:08
Hallo zusammen,
Ich spüre aktuell einmal wieder eine große Überforderung! Vielleicht weiß jemand von euch einen guten Rat...
Ich bin selbständig tätig als Musiker. Wegen Long covid und Depressionen kann ich das seit einiger Zeit aber nur beschränkt tun: Orgeldienst in der Kirchengemeinde, Orgeln auf Trauerfeiern.
In meiner Kirchengemeinde bin ich seit 10 Jahren rege in der Kirchenmusik tätig und mein Orgelspiel ist bei den Gemeindegliedern sehr beliebt. Nun geht nächstes Jahr unser Kantor in Rente. Lange hatte ich Hoffnung, mit der entsprechenden Bewerbung seine Nachfolge antreten zu können. Da ich aber für dieses Amt formal betrachtet nicht die nötige Qualifikation habe, wäre eine Bewerbung lächerlich.
So, das musste ich erst mal schlucken und verkraften. Da engagiert man sich 10 Jahre lang und am Ende ist es meiner Landeskirche völlig wurscht. Es zählt nur die Formalie!
Diese Stelle hätte mich aus dem dauerhaften finanziellen Engpass geführt und es hätte mir psychisch enormen Auftrieb gegeben. Pustekuchen!
Nun hätte ich die Möglichkeit, im Nachbardorf den Kirchenchor zu übernehmen. Allerdings mit so wenigen Stunden pro Woche, dass es nur auf eine geringfügige Beschäftigung hinausläuft.
Zwei Probleme stellen sich mir hier in den Weg: zum einen gibt es kaum Geld, und zum anderen fühle ich mich seit Tagen gar nicht mehr in der Lage, eine Chorleitung zu stemmen angesichts meiner derangierten Psyche, den Beeinträchtigungen durch Long Covid.
Der Pfarrer des Nachbardorfs möchte mich gern als Chorleiter sehen. Aber ich spüre: das kannst du gerade nicht meistern!
Und jetzt habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, weil ich aufgrund meiner Überforderung und auch der lächerlichen Entlohnung am liebsten sagen würde: Nein, ich kann nicht!
Vermutlich wäre ich aktuell sogar besser in einer Klinik aufgehoben, als vor einem Chor. Jede Faser in mir sagt: du bist total überfordert! Ich merke es an meiner Ungeduld mit meiner Frau und meinem 6 jährigen Sohn. Und in Bezug auf all die Rückschläge und Enttäuschungen wegen der Kirchenmusiker-Stelle komme ich mir vor wie jemand, der immer noch mehr einstecken muss. Manchmal bin ich erstaunt darüber, dass ich nicht schon längst zusammengebrochen bin.
Was meint ihr, wie ich handeln soll? Habt ihr einen guten Rat?
Um das Bild zu komplettieren: ich bin inzwischen auf 120 kg angewachsen, nehme seit Sommer keine Antidepressiva mehr (was sicher ein Fehler ist!), habe auch trotz langer Suche keinen Psychotherapeuten gefunden...
Liebe Grüße
Ich spüre aktuell einmal wieder eine große Überforderung! Vielleicht weiß jemand von euch einen guten Rat...
Ich bin selbständig tätig als Musiker. Wegen Long covid und Depressionen kann ich das seit einiger Zeit aber nur beschränkt tun: Orgeldienst in der Kirchengemeinde, Orgeln auf Trauerfeiern.
In meiner Kirchengemeinde bin ich seit 10 Jahren rege in der Kirchenmusik tätig und mein Orgelspiel ist bei den Gemeindegliedern sehr beliebt. Nun geht nächstes Jahr unser Kantor in Rente. Lange hatte ich Hoffnung, mit der entsprechenden Bewerbung seine Nachfolge antreten zu können. Da ich aber für dieses Amt formal betrachtet nicht die nötige Qualifikation habe, wäre eine Bewerbung lächerlich.
So, das musste ich erst mal schlucken und verkraften. Da engagiert man sich 10 Jahre lang und am Ende ist es meiner Landeskirche völlig wurscht. Es zählt nur die Formalie!
Diese Stelle hätte mich aus dem dauerhaften finanziellen Engpass geführt und es hätte mir psychisch enormen Auftrieb gegeben. Pustekuchen!
Nun hätte ich die Möglichkeit, im Nachbardorf den Kirchenchor zu übernehmen. Allerdings mit so wenigen Stunden pro Woche, dass es nur auf eine geringfügige Beschäftigung hinausläuft.
Zwei Probleme stellen sich mir hier in den Weg: zum einen gibt es kaum Geld, und zum anderen fühle ich mich seit Tagen gar nicht mehr in der Lage, eine Chorleitung zu stemmen angesichts meiner derangierten Psyche, den Beeinträchtigungen durch Long Covid.
Der Pfarrer des Nachbardorfs möchte mich gern als Chorleiter sehen. Aber ich spüre: das kannst du gerade nicht meistern!
Und jetzt habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, weil ich aufgrund meiner Überforderung und auch der lächerlichen Entlohnung am liebsten sagen würde: Nein, ich kann nicht!
Vermutlich wäre ich aktuell sogar besser in einer Klinik aufgehoben, als vor einem Chor. Jede Faser in mir sagt: du bist total überfordert! Ich merke es an meiner Ungeduld mit meiner Frau und meinem 6 jährigen Sohn. Und in Bezug auf all die Rückschläge und Enttäuschungen wegen der Kirchenmusiker-Stelle komme ich mir vor wie jemand, der immer noch mehr einstecken muss. Manchmal bin ich erstaunt darüber, dass ich nicht schon längst zusammengebrochen bin.
Was meint ihr, wie ich handeln soll? Habt ihr einen guten Rat?
Um das Bild zu komplettieren: ich bin inzwischen auf 120 kg angewachsen, nehme seit Sommer keine Antidepressiva mehr (was sicher ein Fehler ist!), habe auch trotz langer Suche keinen Psychotherapeuten gefunden...
Liebe Grüße