Ich möchte die Krankheit verstehen

Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Hi Maxegon,

nee, das kann mir nur jemand psychologisch Studierte*r erklären. Denn: warum hatte er keinen Bock mehr?
Ich vermisse ihn trotzdem. Er war so lieb und auch lustig.

Sich an anderen allzu sehr zu orientieren: warum? Zeugt doch auch von wenig Selbstbewusstsein - finde ich. Wenn ich so darüber nachdenke... Wie sehr es doch auf die Kindheit ankommt! Genau: furchtbar ist es, keine Anerkennung als Kind zu bekommen. Wie soll man das dann als Erwachsene*r haben? Wir sind uns da ja sowas von einig.

Ich freue mich wirklich sehr, dass Du den Alkohol gelassen hast. Du weißt ja, dass das längst nicht allen Abhängigen gelingt. Hast Du mal drüber nachgedacht, in SHG z.B. Deine Geschichte zu erzählen? Als Mutmacher?
Diese Krankheit muss auch endlich offener behandelt werden in der Bevölkerung. Die Kranken als willensschwäche Säufer abzutun ist nicht richtig.

Und Du fühlst Dich an ruhigem Wohnort nicht wohl? Das ist schade. Wenn Du Action brauchst, fährst nicht los, um danach wieder zu Hause "runterzukommen" und gesammelte Eindrücke sacken zu lassen?
In der Großstadt zu leben macht einen doch wuschig. Du vermisst das? Aber ich denke mal, wenn Du da echten Leidensdruck hättest, würdest Du das ändern (müssen), oder? Und Du jammerst ja nicht, hast Du geschrieben. Bringt ja auch nichts.
Magst Du gar keine Menschen mehr (um Dich haben)?
Außer dass Du Kontakt in solch einem Forum hast...
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Hi Maxegon,

nee, das kann mir nur jemand psychologisch Studierte*r erklären. Denn: warum hatte er keinen Bock mehr?
Ich vermisse ihn trotzdem. Er war so lieb und auch lustig.

Sich an anderen allzu sehr zu orientieren: warum? Zeugt doch auch von wenig Selbstbewusstsein - finde ich. Wenn ich so darüber nachdenke... Wie sehr es doch auf die Kindheit ankommt! Genau: furchtbar ist es, keine Anerkennung als Kind zu bekommen. Wie soll man das dann als Erwachsene*r haben? Wir sind uns da ja sowas von einig.

Ich freue mich wirklich sehr, dass Du den Alkohol gelassen hast. Du weißt ja, dass das längst nicht allen Abhängigen gelingt. Hast Du mal drüber nachgedacht, in SHG z.B. Deine Geschichte zu erzählen? Als Mutmacher?
Diese Krankheit muss auch endlich offener behandelt werden in der Bevölkerung. Die Kranken als willensschwäche Säufer abzutun ist nicht richtig.

Und Du fühlst Dich an ruhigem Wohnort nicht wohl? Das ist schade. Wenn Du Action brauchst, fährst nicht los, um danach wieder zu Hause "runterzukommen" und gesammelte Eindrücke sacken zu lassen?
In der Großstadt zu leben macht einen doch wuschig. Du vermisst das? Aber ich denke mal, wenn Du da echten Leidensdruck hättest, würdest Du das ändern (müssen), oder? Und Du jammerst ja nicht, hast Du geschrieben. Bringt ja auch nichts.

Hast Du richtig wenig Kontakt zu Menschen im richtigen Leben?
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Sorry - doppelt geschickt. Manchmal komme ich hier nicht klar :?
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Zu "verkorkst": Ich habe einen Freund und zitiere ihn oft: "Jede*r ist anders komisch. "
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 17:33 Aber ich denke mal, wenn Du da echten Leidensdruck hättest, würdest Du das ändern (müssen), oder?

Hast Du richtig wenig Kontakt zu Menschen im richtigen Leben?
Wenn ich wüsste, wie ich es ändern könnte, würde ich es tun, in meinem Fall fehlen mir die finanziellen Mittel und somit auch die Motivation, für Träume oder irgendwelche Durchhalteparolen bin ich zu realistisch, zu alt und zu nüchtern.

Ich weiss, was möglich ist und was nicht - ohne Fee bzw. Lottogewinn. :mrgreen:

Ja, ich habe richtig wenig Kontakt, ich lebte zuvor überwiegend im Ausland und nun im "neuen" 250-seelendorf, wo nur jeder seins macht und in seiner Welt lebt ... da fällt mir nichts mehr ein.

Vielleicht hab' ich auch einfach keinen Bock mehr.
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 17:34 Sorry - doppelt geschickt.
Wenn du eingeloggt bist, ist oben rechts, in deinem Feld, ein x in einem Quadrat, damit kann du deine Beitäge löschen.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Danke.
Merke ich mir.
Bis jetzt habe ich das X aber auch noch nicht gefunden.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Realitätssinn ist ein sehr guter.

Aber wenn Du viel im Ausland gelebt hast, hast Du ja auch einen weiten Horizont, oder?
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 18:42 Aber wenn Du viel im Ausland gelebt hast, hast Du ja auch einen weiten Horizont, oder?
:lol: was ist denn ein weiter Horizont?
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Na Du bist offen, hast viel gesehen, viele verschiedene Menschen kennengelernt, verschiedene Lebensweisen, bist vielleicht sogar dankbar und demütig. Möglicherweise warst Du aber auch zwischendurch mal neidisch? Oder traurig, dass etwas für Dich nicht machbar ist?
Man hat keine Scheuklappen, sondern guckt aufmerksam überall hin, saugt alles auf.
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

All das bin ich, sogar ein bisschen gebildet. :roll:
Nur neidisch bin ich nicht, war ich auch sehr selten, als Kind vielleicht.

Ich wäre gern einfältiger!
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Ich auch!!!
Da hat man es einfacher.
"Ein bisschen gebildet " 😀 Super. Schadet auch nicht...
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 19:05Schadet auch nicht...
Hilft aber auch nicht!
:hello:
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Bist Du schon mal auf jemanden aus Deinem Dorf zugegangen?
Bist Du (noch) depressiv?
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Ja. Mit einem Nachbarn habe regen Kontakt, das war's.

Depressiv?? Ja, nein, vielleicht.
Ich bin lebensmüde! Lustlost.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Hhhmmm. Depressiv.
Aber bist Du nicht deshalb auch hier in diesem Forum unterwegs?
Soll ich Dich in Ruhe lassen?
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Depressionen können ja recht vielfältig sein, vergleiche ich mich hier mit vielen, bin ich sicher nicht so depressiv, vielleicht verrückt, wahnsinning, extrem müde (lebens-), aber nicht erschöpft im Sinne von kraftlos, mir fehlt ein Sinn, ein Ziel, eine Antwort auf das Warum überhaupt.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Hast Du nicht auch den Wunsch, das rauszufinden? Was Dein Ziel oder was sinnerfüllend für Dich sein könnte?
Lebensmüde hört sich doch wirklich besorgniserregend an, finde ich.
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Was bedeutet besorgniserregend? :mrgreen:
Sterben? Das, was uns sowieso einmal passieren wird.

Ich weiß, was es bedarf und weiß auch, dass ich davon meilenweit bis unerreichbar davon entfernt bin, das finde ich besorgniserregend.
Sterben dürfen wir alle mal, so desillusioniert weiterleben erregt eine gewisse Besorgnis.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Ja, klar.
Aber es ist ja ein Unterschied, ob man eines natürlichen Todes stirbt oder weil man Sehnsucht nach dem Tod hat.

Wenn etwas für Dich unerreichbar ist: einen Kompromiss zu finden, ist Dir auch nicht möglich? Dass Du auf halbem Weg etwas findest, was Dir Lebensfreude gibt?

Soll ich Dich lieber in Ruhe lassen? Ich bin ja keine Therapeutin.
Ich gebe Dir auch Bescheid, wenn ich mich überfordert fühle, okay?
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Müde war mein Bruder auch immer sehr und konnte nicht schlafen.
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 20:06 Aber es ist ja ein Unterschied, ob man eines natürlichen Todes stirbt oder weil man Sehnsucht nach dem Tod hat.
Worin besteht dieser?

Ich suche schon seit 3 Jahren nach einem "Kompromiss", doch die Frage darf erlaubt sein: Was ist ein Kompromiss zum Leben, zur Freundlosigkeit?

Ich glaub' wir verschieben unsere Unterhaltung auf morgen, sofern du willst.
Mein Bruder
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Mein Bruder »

Wir verschieben.
Du bestimmst, wie / ob wir weiterschreiben.
Vielleicht klinkt sich jemand ein, der Dir mehr guttut.

Viele liebe Grüße
K.
bvs
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von bvs »

Darf ich fragen, was genau dich hindert, umzuziehen?
Ich frage aus interesse, ich habe nämlich keine Ahnung.
Aber vielleicht gibt es möglichkeiten, die du nur noch nicht erfahren hast; zb, hast du geprüft, ob ein Amt Umzugshilfe anbietet, wenn du woanders zb eine fortbildung vom amt annehmen würdest?

Wie gesagt, ich kenne mich da nicht aus
Maxegon
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Re: Ich möchte die Krankheit verstehen

Beitrag von Maxegon »

Maxegon hat geschrieben: 25. Dez 2023, 20:17
Mein Bruder hat geschrieben: 25. Dez 2023, 20:06 Aber es ist ja ein Unterschied, ob man eines natürlichen Todes stirbt oder weil man Sehnsucht nach dem Tod hat.
Worin besteht dieser?
Zu 99% wird verweigert, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Angst überwiegt.

Anstatt der Frage auf den Grund zu gehen, warum einer nicht mehr will? Warum einer alles sinnlos, fad und grau findet?
Warum die Freude verloren ging oder nie gefunden wurde?

Viel lieber wird "behandelt" und sich dann gewundert, dass das Leid zwar manchmal, ein bisschen, gelindert wird, doch beim kleinsten Vorfall wieder hervortritt.

Wenn ich den Grund eines Übels nicht in Erfahrung bringe, egal ob beim Alkoholiker, Depressiven (Mutlosen) oder Virusinfizierten, bleiben doch die Heilungsversuche ein Glückspiel.
... vielleicht klappt's, vielleicht aber auch nicht ...

Was beeinflusst denn unsere Psyche, unsere Gefühle, unser Empfinden?
Wer schon mal Kinder beobachtete oder großzog, hat eine vage Ahnung oder weiß es sogar.
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