Kann man ganz beschwerdefrei werden? Geht eine Episode irgendwann zu Ende?
Verfasst: 25. Okt 2023, 15:27
Hallo zusammen,
ich melde mich mal wieder bei Euch, brauche einfach ein bisschen Zuspruch von der Community und Zuversicht... Bin ja seit 2 Jahren in meiner ersten Episode und erst seit Juli in Behandlung.
Eigentlich habe ich schon ziemliche Fortschritte gemacht, was die Symptomatik angeht... Im Vergleich zu diesem Frühjahr, wo ich gar nicht wusste was mit mir ist und ich einen kompletten Realitätsverlust hatte bzw. vollständig von der Welt abgeschnitten war (Watte im Kopf, Extrem lautes Grübeln, keine Möglichkeit, den Geist zu beruhigen.. Hätte damals eigentlich in die Klinik gemusst, was ich nicht gemacht hab). Jetzt nehme ich seit Juli Escitalopram und das hat den ersten "großen Brocken" beseitigt. Dadurch bin ich jetzt gut fähig für eine ambulante Psychotherapie (VT) die ich seit Juli mache. Mein Psychologe ist immer echt optimistisch, was mich angeht und sagt einfach ich bräuchte ganz viel Geduld bis alles abklingt. Ich bin sehr hart am arbeiten an mir (vor allem daran, nicht zu hart zu mir zu sein und zu viel über meinen miesen Gesundheitszustand nachzugrübeln) aber ich Vergleiche mich und alle die spooky Symptome doch noch sehr oft mit einem früheren "gesunden" Ich (vor allem wenn ich in der Uni bin und da wirklich nur begrenzt Dinge leisten kann.) und bin ständig am Katastrophisieren, dass sich das alles nie ganz bessern wird und ich da für immer in diesem Horror drinsteckte. Auch wenn ich weiß dass es so nicht ist... Oder? Ich meine es ist ja auch schon besser geworden, warum soll es nicht noch besser werden?
Ich bin auch ein sehr sensibler Mensch, wie viele hier vermutlich... und genieße diese sensible Seite eigentlich so sehr an mir (das Gefühl, Stimmungen von anderen schnell und feinfühlig wahrnehmen zu können und so) Aber all diese tollen Eigenschaften an mir werden durch die Depression so stark Blockiert... Ich habe ein so geringes Selbstwertgefühl, das ist wirklich unerträglich,... dabei kenne ich mich ganz anders... Vielleicht habt ihr ja auch ein paar aufbauende Worte. Ich habe nun eine Selbsthilfegruppe an der Uni mit anderen Studierenden mit psychischen Erkrankungen gefunden, das tut mir sehr gut. Kennt ihr dieses Gefühl, wie in euch selbst gefangen zu sein? So als würden eure Gedanken und Eure Aufmerksamkeit nicht nach außen auf die Umgebung gerichtet werden können? gleichzeitig spürt man sich selbst nicht wirklich und im Gespräch mit anderen fühlt man sich wie eine "leere Hülle", die Wörter von sich gibt ohne diese zu "fühlen". Wisst ihr was ich meine? Kann das auch wieder weggehen? Dieses Gefühl, abgeschnitten von der Welt zu sein, halte ich nicht auf Dauer aus...
Oh Mann.. Na ja, an sich Versuche ich, optimistisch zu bleiben. Aber oft ist mir auch einfach nur nach weinen zumute vor allem weil es schon so lange geht und die Welt schon seit 2 Jahren an mir vorbeizieht...Dankbarkeit für die kleinen Fortschritte zu spüren fällt mir schwer.Da greife ich so schnell viel zu hoch..Wie schafft ihr es geduldiger mit euch zu werden?
Na ja.. Viele Grüße und alles Liebe euch.
Moritz
ich melde mich mal wieder bei Euch, brauche einfach ein bisschen Zuspruch von der Community und Zuversicht... Bin ja seit 2 Jahren in meiner ersten Episode und erst seit Juli in Behandlung.
Eigentlich habe ich schon ziemliche Fortschritte gemacht, was die Symptomatik angeht... Im Vergleich zu diesem Frühjahr, wo ich gar nicht wusste was mit mir ist und ich einen kompletten Realitätsverlust hatte bzw. vollständig von der Welt abgeschnitten war (Watte im Kopf, Extrem lautes Grübeln, keine Möglichkeit, den Geist zu beruhigen.. Hätte damals eigentlich in die Klinik gemusst, was ich nicht gemacht hab). Jetzt nehme ich seit Juli Escitalopram und das hat den ersten "großen Brocken" beseitigt. Dadurch bin ich jetzt gut fähig für eine ambulante Psychotherapie (VT) die ich seit Juli mache. Mein Psychologe ist immer echt optimistisch, was mich angeht und sagt einfach ich bräuchte ganz viel Geduld bis alles abklingt. Ich bin sehr hart am arbeiten an mir (vor allem daran, nicht zu hart zu mir zu sein und zu viel über meinen miesen Gesundheitszustand nachzugrübeln) aber ich Vergleiche mich und alle die spooky Symptome doch noch sehr oft mit einem früheren "gesunden" Ich (vor allem wenn ich in der Uni bin und da wirklich nur begrenzt Dinge leisten kann.) und bin ständig am Katastrophisieren, dass sich das alles nie ganz bessern wird und ich da für immer in diesem Horror drinsteckte. Auch wenn ich weiß dass es so nicht ist... Oder? Ich meine es ist ja auch schon besser geworden, warum soll es nicht noch besser werden?
Ich bin auch ein sehr sensibler Mensch, wie viele hier vermutlich... und genieße diese sensible Seite eigentlich so sehr an mir (das Gefühl, Stimmungen von anderen schnell und feinfühlig wahrnehmen zu können und so) Aber all diese tollen Eigenschaften an mir werden durch die Depression so stark Blockiert... Ich habe ein so geringes Selbstwertgefühl, das ist wirklich unerträglich,... dabei kenne ich mich ganz anders... Vielleicht habt ihr ja auch ein paar aufbauende Worte. Ich habe nun eine Selbsthilfegruppe an der Uni mit anderen Studierenden mit psychischen Erkrankungen gefunden, das tut mir sehr gut. Kennt ihr dieses Gefühl, wie in euch selbst gefangen zu sein? So als würden eure Gedanken und Eure Aufmerksamkeit nicht nach außen auf die Umgebung gerichtet werden können? gleichzeitig spürt man sich selbst nicht wirklich und im Gespräch mit anderen fühlt man sich wie eine "leere Hülle", die Wörter von sich gibt ohne diese zu "fühlen". Wisst ihr was ich meine? Kann das auch wieder weggehen? Dieses Gefühl, abgeschnitten von der Welt zu sein, halte ich nicht auf Dauer aus...
Oh Mann.. Na ja, an sich Versuche ich, optimistisch zu bleiben. Aber oft ist mir auch einfach nur nach weinen zumute vor allem weil es schon so lange geht und die Welt schon seit 2 Jahren an mir vorbeizieht...Dankbarkeit für die kleinen Fortschritte zu spüren fällt mir schwer.Da greife ich so schnell viel zu hoch..Wie schafft ihr es geduldiger mit euch zu werden?
Na ja.. Viele Grüße und alles Liebe euch.
Moritz