Rezidivierende Depression

Biene3102
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Biene3102 »

Hall liebe Flammi,

auch ich stecke momentan in einem Tief. Ich weiß das es besser wird jedoch ist es sehr schwer den Tag Zuhause zu meistern .Bekomme seit gestern ein neues Medikament und hoffe das es schon bald seine Wirkung zeigt. Gestern hatte ich Therapie. Danach ging es mir relativ gut. Heute war dafür ein sehr schlimmer Tag. Habe viel geweint weil meine Kräfte verschwunden waren. Dieses auf und ab kostet sehr viel Kraft. Das mit deiner Tochter tut mir sehr leid. Kannst du sie besuchen.? Fühl dich gedrückt
Flami
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Flami »

Danke liebe Biene.

Nein, im Moment lehnt sie meinen Besuch ab.
Biene3102
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Biene3102 »

Was nimmst du für Medikamente?
MWs65
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von MWs65 »

Hallo zusammen,

das Gefühl, nicht aus den Federn zu kommen, kenne ich bestens. Der Kopf sagt: "Raus aus dem Bett, es kann nur besser werden!", aber die Depri sagt: "Bleib liegen, es kann nur schlimmer werden!". Natürlich weiß ich im Grunde genommen, dass beide Extreme falsch sind, aber ich schaffe es nicht, mich zu enztscheiden. Versteht ihr, was ich meine?

Gruß in die Nacht
MWs65
It's a Blues-Thing.
Biene3102
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Biene3102 »

Ich stehe jedem morgen um 8 h auf. Frühstücke mach ein bisschen Haushalt und Ruhe mich dann wieder aus. Du brauchst eine Routine. Auch wenn es schwer fällt.
IvonneSun
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von IvonneSun »

Hi Allen Miteinander. Danke für diesen Thread. Ich habe seit meiner Jugend rezidivierende Depressionen. Es gab schwere traumatische Erfahrungen in Kindheit und Jugend und es gibt eine erbliche Vorbelastung.
Ich habe die depressiven Phasen nicht gezählt. Ich nehme seit mehr als 20 Jahren dauerhaft Medikamente, dennoch kommen diese Phasen wieder. Gerade versuche ich ein neues Medikament. Aktuell bin ich seit März in einer depressiven Phase, seit August arbeitsunfähig. Ich bin selten im Forum, weil es mich sehr anstrengt. Aber Eure Erfahrungen trösten mich auch, habt vielen Dank dafür. Meine Erfahrung im Umgang mit den Phasen ist: Nach Möglichkeit Tagesstruktur, Bewegung, etwas soziale Kontakte und nicht zu viel über die Ursachen der Depri grübeln. Und ansonsten: Ruhe, nicht überfordern. Leider musste ich das in den letzten Jahren schmerzlich lernen. Zu oft kommt noch der innere Sklaventreiber durch : mach dich nützlich…wozu bist du eigentlich gut…Ich habe das Gefühl, die Depression ist eine Krankheit unserer Zeit- wir passen so gar nicht in die Leistungsgesellschaft. Ich habe meine Konflikte früher immer mit Arbeit betäubt, funktionieren hat immer geholfen. Jetzt nimmt mir die Depression das Funktionieren. Oft frage ich mich: Wofür stehe ich noch aus meinem verdammten Grab auf? Gott sei Dank habe ich da bereits einiges gefunden. Ob es jemals wieder besser wird, das frage ich mich auch oft. Aber ich habe festgestellt: der Sinn des Lebens ist Leben. Also lebe ich, nach Möglichkeit so gut es geht. Und sei es, dass ich heute gar nichts mache. Ich habe mich damit versöhnt.
Ich wünsche Allen viel Kraft, Liebe und Mut zur Selbstfürsorge.
Petzi
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Petzi »

Hallo miteinander, ich bin neu hier, aber Depressionen und Angststörungen betreffend schon eine alte Häsin (61, hatte bereits zu Schulzeiten depressive Episoden, das hat man nur damals nicht erkannt). Nehme Citalopram und gehe zur Psychotherapie, was auch hilfreich ist. Mein großes Problem ist, auf unvorhergesehene Ereignisse angemessen zu reagieren, wie gerade zurzeit: habe einen eingewachsenen Zehennagel, was beim Laufen schmerzt und hinderlich ist. Dieser Zustand ist für mich eine KATASTROPHE, weil Laufen bzw. Spazierengehen für mich die beste Therapie während einer depressiven Phase sind. Überhaupt ist alles, was ungeplant eintritt, für mich eine totale Herausforderung und unglaublich anstrengend. Findet sich jemand von euch da wieder? Ich wünsche euch jedenfalls ein schönes Wochenende, Petzi
Biene3102
Beiträge: 31
Registriert: 23. Nov 2023, 08:14

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Biene3102 »

Hallo,

hatte jetzt zwei relativ gute Tage. Doch heute ist es wieder sehr schlimm. Liege nur auf der Couch und kann mich zu nichts motivieren. Am Montag hab ich Gott sei Dank das Gespräch in der Klinik. So geht das nicht weiter. Ich will mir helfen lassen. Aus diesem Tief zu kommen. Das Wetter ist heute auch sehr schlecht. Werde aber nachher noch Yoga machen. Wie geht's euch heute?
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo,
das freut mich, dass der Thread so gut angenommen wird.
@Petzi: Ich kann in depressiven Phasen mit unvorhersehbaren Momenten nicht gut umgehen. Und das ist auch mein Problem, dass ich daher nicht arbeiten kann. Ich bin nämlich Lehrer und in der Schule passiert ja so oft etwas plötzlich.
Aber auch zuhause fällt es mir dann schwer, wenn die eigenen Kinder etwas umstoßen oder ähnlich.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass das Wetter mit an der depressiven Phase Schuld hat, aber es trägt wenig zur Besserung bei, wenn es so dunkel und neblig ist. Ich hatte heute auch wieder Momente, in denen ich dachte, das macht keinen Sinn, aber wir müssen uns erinnern, es ist der Moment und nur ein blöder Gedanke.
Es wird wieder besser. Nur wann, das können wir schwer greifen.
Ich wünsche uns allen viel Kraft!!!
Petzi
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Registriert: 30. Nov 2023, 10:50

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Petzi »

Hallo Sonne29,
es freut mich, dass direkt jemand auf meinen Eintrag geantwortet hat. Ja, das Wetter spielt für mich auch eine große Rolle. Wetterwechsel spüre ich manchmal schon Tage vorher, das Graue zurzeit tut nicht gut, und die Weihnachtszeit war für mich auch schon immer schwierig. Ich muss lernen, auch unschöne Dinge als Teil des Lebens anzunehmen. Auch von mir gute Wünsche und viel Kraft!
Sonne29
Beiträge: 36
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo Mitfühlende (wir sind alle in einem Boot),
wie geht es euch mittlerweile?
Ich bin weiterhin krank geschrieben, ich falle nicht mehr so tief, aber mit unerwarteten Überraschungen kann ich noch nicht gut umgehen.
Kennt uhr das auch? Man will das ja nicht, sich immer krank schreiben lassen zu müssen, aber wenn der Zustand es noch nicht zulässt... Dann kommt zwischendurch das schlechte Gewissen für einen Moment auf. Hätte ich ein Bein gebrochen, hätte ich das gar nicht.
Wie geht es euch?
Vonny_42
Beiträge: 4
Registriert: 19. Dez 2023, 09:38

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Vonny_42 »

Hallo, ich bin neu hier.
Ich wünsche mir Menschen, die wissen, wie sich eine Depression anfühlt. Meine Familie gibt mir Sätze mit auf den Weg, wie:“ Du musst immer positiv denken.“
Wenn ich das könnte, wäre ich wohl nicht krank geworden, außerdem gibt es Erlebnisse, die man nicht einfach so abhaken kann. Ja, es ist immer auch die Frage, wie man damit umgeht. Und in die Selbstverantwortung zu kommen und das beste aus schwierigen Erfahrungen zu machen ist ein echtes Ziel. Aber eigentlich sehne ich mich danach, mich selbst in den Arm nehmen zu können.
Mein Freund konnte das sehr gut, aber leider hat er die Beziehung nach allen Seiten hin geöffnet, was mich sehr ins Ungleichgewicht gebracht hat.
Ich bin in einer Trauerphase, weil ich eine offene Beziehung nicht mehr möchte, zumal er das nicht ehrlich besprochen hat, versuche ich abzuschließen. Ich bin schon viele kleine Schritte in diese Richtung gegangen, aber immer nur alleine, selbstständig, alleinerziehend (meine Tochter ist 11) mit unserer Hündin, ist manchmal einfach hart und es reicht die Kraft einfach nicht mehr.
Die Aufgaben türmen sich und bald ist Weihnachten. Ich hab es nicht geschafft es uns schön zu machen.
Ist jemand da, dem es ähnlich geht? Oder jemand der ein Stück des Weges gemeinsam geht? Jemand dem ich sagen kann, dass es gerade nicht gut ist, aber auch nicht hoffnungslos. Ich hoffe, dass ich es irgendwie nich schaffe, es für mich und meine beiden schön zu machen. Ich will nicht in die Klinik gehen müssen, aber irgendwie brauche ich eine Hand.
Ich halte mich an Licht und Liebe fest und gebe mein bestes.
Vielleicht ist jemand da, der versteht, dass es nicht einfach ist und weiter geht, wenn auch nur jeden Tag ein Stückchen.
Liebe Grüße
Vonny_42
Beiträge: 4
Registriert: 19. Dez 2023, 09:38

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Vonny_42 »

Sonne29 hat geschrieben: 20. Dez 2023, 11:17 Hallo Mitfühlende (wir sind alle in einem Boot),
wie geht es euch mittlerweile?
Ich bin weiterhin krank geschrieben, ich falle nicht mehr so tief, aber mit unerwarteten Überraschungen kann ich noch nicht gut umgehen.
Kennt uhr das auch? Man will das ja nicht, sich immer krank schreiben lassen zu müssen, aber wenn der Zustand es noch nicht zulässt... Dann kommt zwischendurch das schlechte Gewissen für einen Moment auf. Hätte ich ein Bein gebrochen, hätte ich das gar nicht.
Wie geht es euch?
Hallo Sonne 29,
ich denke, wenn du eine Entscheidung getroffen hast, dich krankschreiben zu lassen, dann hattest du einen guten Grund dafür. Und dann hast du deine Entscheidung, steh dazu, was die anderen auch immer sagen mögen, wichtig ist doch, wie du es mit dir vereinbarst. Sag ja, ich nehme mir die Zeit, die ich brauche. Nimm dir die Zeit dieses Jahr zu beenden. Morgen ist die längste Nacht und der kürzeste Tag, ab dann wird es wieder einfacher. Die Erdanziehung wird wieder weniger, dazu soll es sogar messbare Forschungsergebnisse geben. Vertrau, wachsen braucht Zeit…
Liebe Grüße
Sonne29
Beiträge: 36
Registriert: 27. Sep 2023, 18:40

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo Vonny,
danke für Deine Worte. Geht es Dir ähnlich oder warst Du mal in solch einer Situation? Ich hatte da sleider schon desöfteren.
Liebe Grüße
Sonne29
Vonny_42
Beiträge: 4
Registriert: 19. Dez 2023, 09:38

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Vonny_42 »

Ja, ich kenne das, allerdings bin ich selbstständig und das hat immer auch die Auswirkung, dass ich dann kein Geld verdiene. Aber, wenn ich über meine Grenzen gehe, hat das noch weniger Wert, als das Geld aufwiegen könnte.

Außerdem schützt du nicht nur dich, sondern auch die anderen.

Liebe Grüße
Maxegon
Beiträge: 2426
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maxegon »

Hallo zusammen,

sich krankschreiben lassen ist ja schön und gut und sicher auch nötig, um zur Ruhe zu kommen, sich zu erholen, Kraft zu sammeln.
Doch wenn ich oder Du, dann immer so weitermache, wie zuvor, werde ich immer wieder an meine Grenzen stossen, werde immer wieder zusammenbrechen oder dem Zusammenbruch sehr nahe sein.

Da hilft mir auch keine Erdanziehungskraft. :mrgreen:

Ich muss etwas verändern und endlich aufhören immer nur die Symptome verdrängen zu wollen.

Was ist die Ursache meiner Symptome?
:hello:
Vonny_42
Beiträge: 4
Registriert: 19. Dez 2023, 09:38

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Vonny_42 »

@ Mexagon - Die Erdanziehungskraft hilft nicht, sie macht es schwerer und sich dessen bewusst zu sein, kann helfen, die Ursachen nicht nur bei sich zu suchen, sondern auch etwas als gegeben zu begreifen. So ist es ja auch schwerer gegen den Wind zu fahren. Oder?
Und wenn ich weiß, dass ich dann nicht so schnell sein kann, also gegen den Wind, wie mit dem Wind und dann vielleicht auch noch bergauf, dann kann ich Leistungsdruck rausnehmen. Für mich ist das sehr wertvoll.

Was sind die Ursachen? Da auf dem Weg zu sein, sich die Frage zu stellen, da genau hinzuschauen, ist sicher die richtige Frage, die weniger mit dem Außen zu tun hat. Sondern mehr mit dem was ist hier eigentlich mit mir im Inneren los und vor allem warum?

Zwei wichtige Faktoren, wie ich finde - was ist außen und was innen?
Maxegon
Beiträge: 2426
Registriert: 25. Mai 2021, 11:33

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maxegon »

Vonny_42 hat geschrieben: 20. Dez 2023, 15:26
Was sind die Ursachen? Da auf dem Weg zu sein, sich die Frage zu stellen, da genau hinzuschauen, ist sicher die richtige Frage, die weniger mit dem Außen zu tun hat. Sondern mehr mit dem was ist hier eigentlich mit mir im Inneren los und vor allem warum?
Zwar bin ich mir nicht sicher, was du unter DEM Aussen verstehst, doch verändern kann ich doch nur, was ich auch verändern kann.

Da kann Genauhinschauen sicherlich von Vorteil sein und auch die Erdanziehungskraft, den Gegenwind und das Bergauf zu akzeptieren.

Was ist DAS Aussen?
Mayana
Beiträge: 268
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Mayana »

Das mit der Erdanziehungskraft, ich kenne da nur Unterschiede wegen z.B. Zentrifugalkraft, aber diese Abweichungen sind doch konstant- wo kann man das denn mal nachlesen?
Winterkind04
Beiträge: 358
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Winterkind04 »

… man kann aber auch immer die Auslöser suchen und die verändern. Nur so ist es bei mir die Depression kommt trotzdem zurück.
Ich habe aber auch als Ausgangslage noch nee chronische Schmerzerkrankung. Und, Depressionen familiär stark in der Familie.

Ich glaube die „Genetik“ spielt da wirklich nee Rolle.
Und, die chronische Schmerzerkrankung kann ich nicht verändern - das geht nicht. Ich kann immer wieder nur daran arbeiten damit zu leben…
Maja2607
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maja2607 »

Hallo! Ich kenne das Thema auch seit meiner Jugend, aber konnte früher über lange Zeit " erfolgreich" verdrängen. Bis der totale Zusammenbruch mit Klinikaufenthalt kam. Derzeit geht es mir auch nicht gut, ich schlafe schlecht, Gedankenkarussell und so ein innerer Druck!! Kennt ihr das auch? Ich merke eigentlich schon wie sich der Druck über einen längeren Zeitraum aufbaut und ich immer dünnhäutiger werde und wenn mir dann z. B. auf der Arbeit etwas nicht gelingt oder ich einen Fehler mache, könnte ich sofort losheulen und der Druck steigt. Gerade mit wiederkehrenden Depressionen finde ich es auch für mich persönlich schwer erträglich im festen Arbeitsverhältnis zu sein, weil es mich noch zusätzlich belastet, wenn ich ausfalle und krank geschrieben werde. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass ich diese Erkrankung habe und sie auch dauernd wieder kommt. Mir fällt es sehr schwer mich dann selber zu ertragen in diesem Zustand der Depression mit den Symptomen.
Maria 1966
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maria 1966 »

Hallo Sonne,
auch ich leide an einer rezidivierenden Depression, habe das schon seit mehr als 25 Jahren. Leider werden die Phasesn eher schlimmer als besser. Hat vielleicht auch mir dem Alter zu tun, bin mittlerweise 57. Im Aprill/ Mai war ich in der Reha. Danach ging es ca. 5 Monate besser. Jetz stecke ich wieder in einer schlimmen Phase, bin auch krankgeschrieben. Ich traue mir einfach nichts mehr zu. ich weiß nicht wirklich, wie es weitergehen soll.
Gruß
Maria
Narami
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Narami »

Ich habe auch die Diagnose rezidivierende Depression. Ich kann mich kaum daran erinnern, wann es mir das letzte Mal "richtig gut" ging. Ich habe vor kurzem meinen Job gewechselt, weil mir der alte nicht gut tat und ich seit einem Jahr immer mal wieder ein paar Wochen wegen Erschöpfungsdepression krank geschrieben war. Seit ca. 2 Monaten habe ich eine neue Arbeit. An sich gefällt sie mir gut, aber trotzdem habe ich das Gefühl, ständig am Limit zu sein (arbeite jetzt auch Vollzeit, vorher 35 h/ Woche) und seit ca. zwei Wochen könnte ich morgens nach dem Aufstehen, gleich weinen. Meinen Alltag schaffe ich, aber ich fühle mich kraftlos, mir ist alles zu viel und ich bin gereizt, streite dann leider auch mit meinem Partner. Ich frage mich, warum ich nicht einfach mal zufrieden sein kann. Allerdings merke ich auch, dass es sich bei mir im Herbst/ Winter immer verschlimmert. Wie ich aus diesem Kreislauf rauskomme, weiß ich leider nicht. Akzeptieren? Mit den Themen Meditation und Achtsamkeit beschäftige ich mich schon. Im Oktober habe ich einen Gruppenpsychotherapie begonnen.
Emma1968
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Emma1968 »

Seit 10 Jahren habe ich die Diagnose, GdB 30 %. Die Abstände werden immer kürzer und die Tiefs gefühlt schlimmer. Immer wieder krank geschrieben und die Verzweiflung macht sich breit.
Ich kann auch nicht ständig auf Verständnis der Kollegen hoffen, die immer die Arbeit mit machen müssen. Im Privatleben, dass ich keinen Kontakt möchte, nur meine Ruhe.
Die Medikamente bringen den Stoffwechsel durcheinander. Lange hatte ich Schmerzen und es wurde auf psychosomatisch getippt bis nichts mehr ging und doch eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert wurde. Eine Endlosschleife.
Aktuell bin ich bis Jahresende krank geschrieben. Die ständigen Angstzustände sind Stress pur. Leben im Albtraum.
Das Leid der Kreatur und das Leid des Menschen gehören zusammen, und der Blick des geängstigten Tieres mahnt uns, Mensch zu werden - in der Menschheit (Reinhold Schneider)
Winterkind04
Beiträge: 358
Registriert: 27. Sep 2020, 06:52

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Winterkind04 »

Hallo zusammen,

ja, bei mir ist es auch so - dass, ich mich gar nicht erinnern kann wann es mal gut war.
Schlafen ist mal besser - dann schlagartig nee Katastrophe.
Dann geht aber zum Beispiel der Rest.
Oder, ich bin im Gedankenkarusell gefangen.

Was gefühlt aktuell nicht besser wird - ist die Erschöpfung. Bis so alle to do‘s erfüllt sind, habe ich keine Kraft mehr für Freizeit. Sagen im privaten viele Dinge wieder ab - obwohl ich mich drauf freu. Aber dann reicht es wieder kräftemässig für was anderes nicht. Was wichtig ist.
Länger Krankschreibungen sind für mich aber auch nicht gut, dann hänge ich noch mehr durch.
Habe aber neulich gelernt - dass, ich dann zu denen gehöre die dann nie richtig am Tag aufstehen. Dass, gehört auch zur Krankheit. War mir persönlich nicht klar - bin auch jemand der gerne verdrängt.
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