Rezidivierende Depression

Sonne29
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Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo zusammen.
Mir ist seit ca. 10 tagen bewusst, dass ich wieder in einer depressiven Episode stecke.
Das erste Mal hatte ich damit 2009 zu tun. Ich komme mit dem Zählen nicht mehr hinterher, aber ich vermute es ist das 7. Mal, wodurch ich dann auch auf der Abreit länger fehle. Wem kommt das bekannt vor?
Da ich mit Jugendlichen arbeite, muss ich dann pausieren. Schließlich kann ich dann nicht aufgrund der Depression entsprechend hellwach agieren, was ich im Normalfall täglich tue. Dabei mache ich meine Arbeit gerne...
Die Frage, einen anderen Job zu machen, habe ich mir schon öfter gestellt und mit Nein beantwortet, da ich ihn gerne mache. Nur wenn ich schwach bin, gelingt es mir halt nicht.
Wer kennt das vielleicht auch von sich oder Bekannten?
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Kein eniziger hat sich gemeldet...?!?
Vielleicht hätte ich auch nach chronischer Depression fragen sollen... Denn mein Arzt meinte, dass das ein fließender Übergang ist.

Vielleicht können die älteren unter uns mal bitte schildern, wie oft sie schon depressive Phasen hatten?!?
Und musstet ihr auch öfters euch krankschreiben lassen, weil es nicht möglich ist?
Wie gesagt, ich arbeiten in einem sozialen Beruf und da ist es mir wirklich nicht möglich zu agieren, reagieren etc.
Ich wäre echt froh, wenn ihr von euren Phasen erzählt. Denn ich hätte nicht gedacht, dass ich in 14 Jahren bereits 7 Phasen durchleben muss, in denen ich mehrere Monate arbeitsunfähig bin.
ich komme mir dann, vor allem wie jetzt zu Beginn einer solchen Phase, alleine vor. Dabei bin ich bestimmt nicht der einzige, dem es so geht.
Suchende2
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Sonne29,

herzlich willkommen im Forum.

Ich denke nicht, daß es an Deiner Überschrift lag, daß Du keine Antwort erhalten hast.
Dein Thread ist wohl leider "durchgerutscht".
Da wir alle auch betroffene sind, mit mehr oder weniger Zeit und einer tagesweise wechselnden Aufmerksamsspanne, kann es leider geschehen.
Schön, daß Du Deinen Thread nochmals nach oben geholt hast!

Nun zu Deinen Fragen.
Ich weiß heute, daß ich mindestens seit meiner Jugend depressive Phasen hatte. Die Arbeit habe ich immer irgendwie hinbekommen.
Heute, seit ich weiß, daß ich nicht "faul" oder sonstiges bin, würde ich es anders machen. Mir war einfach nicht bewusst, daß man sich wegen Erschöpfung krankschreiben lassen kann.
Und Nein, Du bist nicht der einzige, dem es so geht. Ich stecke seit 2020 durchgehend in einer Depression. Und ich war fast 3 Jahre am Stück krankgeschrieben.

Ich wünsche Dir einen guten Austausch hier im Forum. Und vor allem wünsche ich Dir, daß Du einen guten Weg für Dich findest.

Alles Gute,
Suchende
Maxegon
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maxegon »

Hallo Sonne29,

weisst du, was dich (immer) so niederschmettert, was dir fehlt?
Traurigkeit/Trostlosigkeit ... kommt doch nicht einfach so.
Oder?

:hello:
Mayana
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Mayana »

Hallo Sonne,

Auch ich habe rezidivierende Depressionen, seit ich klein bin. Krankgeschrieben zu werden, kenne ich nur zu gut!

Wie viele Phasen es mittlerweile waren, habe ich nie nachgezählt. Ich stelle nur fest, dass die Phasen immer länger werden und weniger Zeit zwischen den Episoden bleibt. Geht es noch jemandem so?

@Maxegon: Doch, manchmal kommt Depression auch einfach so.
Secret
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Secret »

Hallo Sonne,

auch von mir noch nachträglich ein herzliches Willkommen im Forum.

Ich habe auch eine rezidivierende Depression, aber gezählt habe ich die nicht. Denn ich bin mir erst seit über 10 Jahren darüber bewusst, doch ich hatte schon zu Schulzeiten oder auch vorher meine Einschränkungen und nicht bemerkt was genau los war.

Das Gefühl mal keine Antwort auf meine Fragen zu bekommen und dann mich zu fragen warum kenne ich auch, das ich das hier gelesen habe ist auch Zufall weil ich nicht alles lese und je nach Stimmung und Umständen mehr oder weniger im Forum unterwegs bin oder einfach nicht die Kraft und Aufmerksamkeit für manche Beiträge und Themen habe obwohl mich das auch betrifft und berührt.

Ich wünsche Dir einen guten Austausch.
LG

Secret
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Danke für eure Antworten. Dieses Mal habe ich auch das Antworten vor mir her geschoben.
@Secret: Bist du deswegen auch manchmal krank geschrieben?

Bei mir fängt es oft an, dass ich mir vor neuen Aufgaben zweifel und wenig Mut habe. Ich habe dann oft wenig Selbstbewusstsein. Das resultiert auch aus dem Verhältnis zu meinem verstorbenen Vater. Er hat mich fast nie ermutigt. Den Großteil der Erziehung hat meine Mutter übernommen.

Ich frage auch, weil ich mich in einer depressiven Phase nicht so "zusammenreißen" kann, um antworten zu können. Ich reagiere dann langsamer, bin nicht so auffassungsstark und kann dann schwer interagieren, was in meinem Beruf immer gebraucht wird. Komischer Weise schaffen es aber manche dennoch, arbeiten zu gehen.

Freue mich weiterhin auf Antworten :)
Secret
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Secret »

Hallo Sonne,
ich bin seit Juni 22 krank geschrieben, war ein Jahr vorher schon mal 4 Wochen krank geschrieben und habe die Arbeit zu früh wieder aufgenommen. Auch bei vielen vorherigen Arbeitsplätzen war ich meist nach einer Kündigung krank. Vor der Diagnose als es mir selber noch nicht bewusst war habe ich meine Auszeiten auch gebraucht wenn ich 2 - 3 Monate bis zum nächsten Job arbeitslos war.
Ich bin froh wenn ich eine EMR Rente bekommen würde.
LG

Secret
MWs65
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von MWs65 »

Hallo zusammen,

da ich "nur" Hausmann bin, kann ich mit einer AU nix anfangen. Da ich aber sehr engagiert ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation arbeite, erwäge ich zur Zeit, mich dort einmal für eine Weile rauszunehmen. Mein Problem ist, dass es dort ja niemanden gibt, der sich für den gelben Schein interessiert. Hart gesagt, zählt nur, ob du funktionierst oder nicht.

Ich denke mir, dass im sozielen Bereich (Kindergarten?), ebenfalls hohe Anforderungen an die Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter gestellt werden. Das Fest am Wochenende wird natürlich nicht mit Zuschlag entlohnt, wenn überhaupt, und Überstunden werden ganz kritisch gesehen. Es gibt einige Parallelen. Aus meiner Sicht werden die Mitarbeiter der meisten sozialen Einrichtungen geradezu ausgebeutet, und im Ehrenamt ist das nicht unbedingt anders. Das tut natürlich auch der Seele nicht gut.

Meine Depression hat mich Jahzehnte in Ruhe gelassen und kam dann vor etwas über einem Jahr mit Wucht wieder. Mein Glück ist, dass mein damaliger Thearapeut sich gut an mich erinnerte und sogar schnell einen Termin machen konnte. Er diagnostizierte ebenfalls eine rezidivierende Depression, aber mir ist eigentlich egal, wie das Ding heißt, das mich so quält. Ich will da wieder raus, und das scheint nicht so einfach zu sein. :(

Viele Grüße
MWs65
It's a Blues-Thing.
Sonne29
Beiträge: 36
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo "Mitleidende",
wie geht es euch zur Zeit?
Ich merke, ich falle seltener tief, aber morgens in die Gänge kommen, davon bin ich noch weit entfernt.
Habt ihr noch Tipps, was euch gut tut? Wie sind eure Erfahrungen mit Meditationen?
Liebe Grüße
Sonne
PS: Gerne dürfen sich weitere Menschen melden, die es "wieder" erwischt und von ihren Erfahrungen berichten. Das tut uns allen gut, sich auszutauschen, zu berichten von seinen Gedanken etc.
verena10
Beiträge: 1
Registriert: 2. Nov 2023, 18:31

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von verena10 »

Hallo Sonne und ihr Lieben anderen Betroffenen,
ich habe versucht, in größerer Schrift zu antworten. Es strengt mich sehr an, diese kleine Schrift zu schreiben/lesen. Weiß jemand von euch wie das geht? Bin ganz neu im Forum.
Jedenfalls bin ich auch betroffen seit meinem 24. Lebensjahr im Rahmen eines burn-outs, begann ES. Bin jetzt 70. In jungen Jahren waren die Episoden seltener, nun öfter und auch länger. Im Moment habe ich das Gefühl - es darf nicht wahr sein, was ich erlebe: Habe dazu seit 2 Jahren fast durchgängig Schwindel. Kennt jemand Schwankschwindel von euch?
Zum Thema Meditation: mir hilft Yoga und Meditation zwischen den Episoden sehr. In der akuten Phase schaue ich auf der Homepage von braco-tv in den Livestream. Bekomme Liebe und Kraft durch ihn. Werde heute um 17 Uhr zum livestream gehen.
Spaziergänge jetzt bei der Herbstfärbung im Park tun mir sehr gut, auch wenn es sehr anstrengend ist.
Freue mich, jetzt im Forum dabei zu sein.
Herzliche Grüße an jeden Leser und jede Leserin, besonders an dich, liebe Sonne von Verena 10, gemeinsam schaffen wir es!!
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo zusammen,
irgendwie schreibt keiner mehr...
Ich habe heute einen komischen Tag, eigentlich bin ich zuversichtlich aufgrund der Vorerfahrungen mit der Zeit, wieder aus dem Loch zu kommen.
Aber dann gibt es Momente, in denen ich verzweifel und denke, das hat doch alles keinen Sinn.
Kennt ihr das auch? Was hilft euch dann? Ich komme zur Zeit morgens auch schwer in die Gänge, bin auch krank geschrieben...
Liebe Grße an alle
Kathrin74
Beiträge: 2
Registriert: 8. Nov 2023, 10:42

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Kathrin74 »

Hallo alle zusammen, ich bin neu hier. Mein Name ist Kathrin, bin 48 Jahre alt und leide seit
über 10 Jahren an rezidivierende Depression. Meine derzeitige Episode dauert schon eine
ganze Weile an. Irgendwie wird es überhaupt nicht wieder besser. Ich verliere immer mehr
an Lebensmut und weiss einfach nicht mehr was ich noch machen soll? Jetzt habe ich mir einen
Termin für eine Hypnose vereinbart. Vielleicht hilft das ein wenig. Hat jemand Erfahrungen damit?
Mayana
Beiträge: 268
Registriert: 11. Jun 2023, 01:16

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Mayana »

Sonne29 hat geschrieben: 8. Nov 2023, 22:46 Hallo zusammen,
irgendwie schreibt keiner mehr...
Ich habe heute einen komischen Tag, eigentlich bin ich zuversichtlich aufgrund der Vorerfahrungen mit der Zeit, wieder aus dem Loch zu kommen.
Aber dann gibt es Momente, in denen ich verzweifel und denke, das hat doch alles keinen Sinn.
Kennt ihr das auch? Was hilft euch dann? Ich komme zur Zeit morgens auch schwer in die Gänge, bin auch krank geschrieben...
Liebe Grße an alle
Das kenne ich. Ich bin morgens wie gelähmt, und wenn ich dann irgendwann schaffe aufzustehen kommen die nächsten Hürden (essen, Hygiene…). Und das alles warum? Wofür?
Ich strenge mich an, diese Dinge zu tun, für meine Familie. Aufzuhören, es zu versuchen, wäre all die lieben Menschen zu enttäuschen. Dabei bin ich der Überzeugung, ohne mich wären sie besser dran.
Sonne29
Beiträge: 36
Registriert: 27. Sep 2023, 18:40

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Kathrin74 hat geschrieben: 9. Nov 2023, 08:56 Hallo alle zusammen, ich bin neu hier. Mein Name ist Kathrin, bin 48 Jahre alt und leide seit
über 10 Jahren an rezidivierende Depression. Meine derzeitige Episode dauert schon eine
ganze Weile an. Irgendwie wird es überhaupt nicht wieder besser. Ich verliere immer mehr
an Lebensmut und weiss einfach nicht mehr was ich noch machen soll? Jetzt habe ich mir einen
Termin für eine Hypnose vereinbart. Vielleicht hilft das ein wenig. Hat jemand Erfahrungen damit?
Hallo Kathrin,
ich glaube, es ist eine individuelle Sache. Mit Hypnose Kam ich vor 12 Jahren in Berührung, aber es hatte mir nur bedingt etwas geholfen. Aber lass Dich einfach darauf ein, unvoreingenommen ist immer am besten.
Kannst du denn dann arbeiten, wenn du in solch einer Phase bist?
Sonne29
Beiträge: 36
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Mayana hat geschrieben: 9. Nov 2023, 09:43
Sonne29 hat geschrieben: 8. Nov 2023, 22:46 Hallo zusammen,
irgendwie schreibt keiner mehr...
Ich habe heute einen komischen Tag, eigentlich bin ich zuversichtlich aufgrund der Vorerfahrungen mit der Zeit, wieder aus dem Loch zu kommen.
Aber dann gibt es Momente, in denen ich verzweifel und denke, das hat doch alles keinen Sinn.
Kennt ihr das auch? Was hilft euch dann? Ich komme zur Zeit morgens auch schwer in die Gänge, bin auch krank geschrieben...
Liebe Grße an alle
Das kenne ich. Ich bin morgens wie gelähmt, und wenn ich dann irgendwann schaffe aufzustehen kommen die nächsten Hürden (essen, Hygiene…). Und das alles warum? Wofür?
Ich strenge mich an, diese Dinge zu tun, für meine Familie. Aufzuhören, es zu versuchen, wäre all die lieben Menschen zu enttäuschen. Dabei bin ich der Überzeugung, ohne mich wären sie besser dran.
Hallo Mayana,
hast du öfters schon Depressionen gehabt? Aber du weißt hoffentlich auch, dass es auch andere Phasen gibt. Dann kannst du momentan auch nicht arbeiten gehen...
Ich gebe zu, das Wetter macht es uns momentan auch nicht leichter.
Kathrin74
Beiträge: 2
Registriert: 8. Nov 2023, 10:42

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Kathrin74 »

Mayana hat geschrieben: 9. Nov 2023, 09:43
Sonne29 hat geschrieben: 8. Nov 2023, 22:46 Aber dann gibt es Momente, in denen ich verzweifel und denke, das hat doch alles keinen Sinn.
Kennt ihr das auch? Was hilft euch dann? Ich komme zur Zeit morgens auch schwer in die Gänge, bin auch krank geschrieben...
Liebe Grße an alle
Diese Momente kenne ich nur zu gut, denn genauso fühle ich mich auch.
Krank geschrieben bin ich nicht, ich zwinge mich jeden Tag zur Arbeit zu gehen, denn wenn ich zu Hause
wäre, würde ich noch mehr grübeln.
Mayana
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Mayana »

Hallo Sonne,
Ja, ich hatte hier auch schon geschrieben. Angefangen hat es bei mir so in der frühen Grundschulzeit. Meine Episoden werden immer länger und die Abstände zwischen ihnen immer kürzer- ich kann mich schon garnicht mehr an das Gefühl erinnern wie es ist, sich gesund zu fühlen.
Arbeiten gehen kann ich momentan nicht, nein. Ich habe das Glück nicht alleine zu wohnen, das macht es leichter.

Das Wetter momentan ist eins der wenigen Dinge, die mir nichts ausmachen. Ich vertrage keine Sonne, der Sommer ist schwieriger für mich.
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo zusammen,
wenn ich die anderen Rubriken durchforste, habe ich den Eindruck, dass ja doch viel mehr unter uns an wiederkehrenden Depressionen leiden, oder? Auch wnen ihr euch nicht hier gemeldet habt...
Aber geht es euch auch so, dass es nur langsam bergauf geht. Ich bin jetzt 6 Wochen krank geschrieben, aber mein Antrieb ist morgens doch noch gehemmt. Das war bei mir in jeder Phase so. Kennt ihr das auch?
Lest ihr auch zum Thema Depression? Ich beschäftige mich auch mit youtube-Videos von Psychologen. Aber ich habe den Eindruck, wenn man zuviel sich anschaut, dann wirkt es eher beunruhigend.
Was tut euch gut? Ich weiß, rausgehen hilft, aber wenn es soviel regnet, fällt es mir im gesundne Zustand schon schwer, dann noch jetzt...
MWs65
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von MWs65 »

MWs65 hat geschrieben: 25. Okt 2023, 18:45Meine Depression hat mich Jahzehnte in Ruhe gelassen und kam dann vor etwas über einem Jahr mit Wucht wieder.
Aktuell ist mein Therapeuth krank. Als ich das letzte Mal bei ihm war, ging es mir noch recht gut, insofern hat er bestimmt ein falsches Bild von mir. Ich bin in den letzten Wochen so abgerutscht, dass ich kurz davor war, in die Psychiatrie zu gehen.
Jetzt habe ich mich - selbst und mit Unterstützung meiner Frau - soweit stabilisiert, dass ich mir diesen Schritt vielleicht ersparen kann. Es fühlt sich für mich so an, dass es in den großen Wogen der Depression noch kleinere Wellen gibt, die das auf und ab noch komplizierter machen. :?:

Gruß am Abend
MWs65
It's a Blues-Thing.
Mayana
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Mayana »

Hallo Sonne,

Mein Antrieb ist auch immer stark beeinträchtigt. Die jetzige Episode geht jetzt etwas über zwei Jahre, und bis vor dem letzten Medikamentenwechsel war auch der Antrieb nicht vorhanden.


Ich lese sehr viel auf Englisch über Depressionen und Ähnliches, und mir hat es bisher immer relativ gut getan- da kommt man sich nicht so allein vor mit seinen Symptomen. Beunruhigend fand ich das nie.
Sonne29
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Sonne29 »

Hallo!
Mir fällt das regelmäßige Aufstehen immer noch schwer. Wie geht's euch? Was hilft euch dabei?
Ich bin jetzt 2 Monate zuhause, also arbeitsunfähig, sehe zwischendurch kleine Erfolge,aber auch immer Rückschläge.
Und manchmal schwindet die Hoffnung,dass es wieder wird, obwohl es irgendwann immer wieder nach oben ging.
Wie geht's euch mit der Hoffnung?
Liebe Grüße
Sonne29
Maxegon
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Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Maxegon »

Sonne29 hat geschrieben: 29. Nov 2023, 15:39
Mir fällt das regelmäßige Aufstehen immer noch schwer.
Wie geht's euch mit der Hoffnung?
Hallo Sonne29,

hast du einen Grund, warum du überhaupt aufstehen solltest? Ein Ziel?

Worauf hoffst du, konkret?

Wenn dir die Fragen zu persönlich sein sollten, bitte ignorieren!
:hello:
tom171
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Registriert: 26. Nov 2023, 20:03

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von tom171 »

Sonne29 hat geschrieben: 29. Nov 2023, 15:39 Mir fällt das regelmäßige Aufstehen immer noch schwer. Wie geht's euch? Was hilft euch dabei?
Hallo Sonne29,

ich bin alleine während 2021 unzählige Male zurück in die Depression gefallen, also ich kenne dieses Gefühls-Chaos..

Das Aufstehen fällt während einer depressiven Phase immer schwer. Mach dir da keinen Druck. Es ist einfach erstmal so. Aber es ändert sich auf jeden Fall wieder. Keine Depression hat die Kraft immer zu bleiben. Zu einer Depression zählt auch dass die Hoffnung schwindet, dass alles schlaucht und jede Tätigkeit des Tages einfach nur noch lästig wird, schwer fällt und man am liebsten nur noch rumliegt, die Wand anstarrt und sich in den nicht enden wollenden negativen Gedankenstrudel verliert. Also das ist leider gerade so, aber das bleibt so nicht.

Man hat definitiv ein Ziel aufzustehen, immer. Der Mensch ist immer bestrebt zu leben, zu überleben. Man hat seine ganz eigenen Ziele. Aber leider verliert man die während der Depression komplett aus den Augen, man guckt wie betäubt nur noch ins schwarze Loch. Man man kratzt seine letzten Reste zusammen und will irgendwie aufstehen, was heißt wollen, eher weil man muss... ohne Aussicht darauf dass das irgendwas bringt.

Was man genau dagegen tun kann ist schwierig. Gefühlt hilft nur warten... Aber ein Ansatz ist, sich so viel es geht einfach abzulenken, dass diese furchtbaren Gedanken nicht so sehr im Kopf kreiseln. Man kann ja nicht viel machen als Depri, weil man sich zB auch schlecht konzentrieren kann. Längere Spaziergänge oder Wandern ist doch ein Anfang. Natürlich könnte man auch die Gründe für die Depri herausfinden und gezielt was dagegen unternehmen. Aber das ist irgendwann der nächste Schritt. Vielleicht fällt einem beim Spazieren auch was hilfreiches ein, war zumindest bei mir so. Nicht zu viel Druck machen. Bringt nix.

Es gibt immer einen Grund aufzustehen, das steht fest. :)
Flami
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Registriert: 7. Jun 2007, 13:26

Re: Rezidivierende Depression

Beitrag von Flami »

Liebe Sonne, ja, mir auch. Bei mir geht's seit August, inklusive Klinik. Nun ist seit Montag meine 15jährige Tochter in der Klinik. Das macht mich sehr traurig. Sicherlich muss sie nicht meinen Weg nachmachen. Bei ihr spielen seit den Lockdowns Schulängste eine große Rolle. Aber es macht mich traurig. Ich hänge wieder drin, 2020 das letzte mal. Zwischendurch mit Minijob und Ehrenamt ne gute Zeit gehabt, der trauere ich noch hinterher, auch weil ich nicht weiß wie ich weiter mache...mir ist die Geduld, aber auch mein Kampfgeist auf der Strecke geblieben. Auch weil diese Episode tiefer und länger geht. Bin traurig und mutlos. Heute trotzdem lange spazieren und Wege erledigt. Wollte eigentlich zum Yoga, bis Juli noch voll dabei, springt auch hier nicht mehr der Funke über. Konnte mich nicht aufraffen, weil ich beim letzten mal hinterher geweint habe, weil "das Herzblut", die Freude fehlt.
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