Genügt die Medikation eurer Meinung nach? oder Augmentation

[moritzzz]

Hallo liebes Forum,
ich habe eine Frage zur Einnahme von Escitalopram und hoffe da auf eure Erfahrungen.
Also ich erlebe seit zwei Jahren eine erste schwere Episode und nehme seit 10 Wochen Escitalopram. Erst habe ich 10 mg genommen, da kam schon nach zwei Wochen eine erste Besserung und das krampfhafte Grübeln ließ nach. Die Symptome haben sich auf jeden Fall Woche für Woche deutlich verbessert und sind zurzeit noch vormittags Recht stark. Nachmittags geht es mir deutlich vesser. Nun nehme ich seit einer Woche 20 mg und bin an sich mit dem Effekt der Medis zufrieden. Ich stecke zwar noch tief drin, das merkt man vor allem vormittags, aber die Medis haben mir geholfen, meine Aufmerksamkeit wieder mehr nach außen auf meinen Alltag zu richten und so gewinne ich step by step Kontrolle über mein Leben zurück. Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob es die Medis zwar nicht ermöglichen, die Symptome Verschwinden zu lassen, aber sie helfen, dass man die Erkrankung mit mehr Distanz beobachten und analysieren kann und das Verhalten / Denken / Fühlen nicht 100 Prozent von der Depression eingenommen und fremdgesteuert werden. Kennt ihr diesen Effekt durch die Medis? Ich Frage mich ob es in meinem Fall noch sinnvoll ist, das Escitalopram noch zusätzlich mit Lithium oder einem anderen Stoff zu verstärken? Es hat ja auf jeden Fall angeschlagen, aber ich hab das Gefühl, die Depression dauert noch ganz schön lange an bis alle Symptome weg sind. Oder macht es Sinn dann die Medikation so zu lassen und erst mal mit Geduld über mehrere Monate beizubehalten und dann erst Mal abwarten... Was meint ihr?

[Mayana]

Also ich würde sagen, die Wirkungsweise, die du beschreibst, ist alles, was die Medikamente tun können- der Rest müsste dann selbst erarbeitet werden und dem ganzen auch Zeit gegeben werden.
Das ist aber nur meine Erfahrung, da gibt es vielleicht auch andere Berichte von Leuten, denen das AD mehr geholfen hat.

[lost of horizont]

Nun vergess mal das Lithium. Es gibt andere Medis ,die verträglicher sind. So wie ich es richtig rauslesen, bist du was vor allem Lithium betrifft, nicht so bewusst, was du da einnimmst.

Ad sind nur eine krücke,die einem ermöglichen sollen, zb therapiefähig zu sein um an sich und Grunderkrankung zu arbeiten. Natürlich gibt es Menschen,die durch Medis die Erkrankung nicht mehr wahrnehmen. Das ist natürlich super und einfacher.
Hast du eine Therapie mal in Erwägung gezogen? Die ist gerade bei schwere Episode schon sinnvoll.

Augmentation kann man immer, ob das aber sein muss ist eine andere Frage. Wenn man sehr eingeschränkt ist im Leben durch die Erkrankung, dann macht das schon Sinn. Sonst ist es ein Nutzen-Risiko in Betracht zu ziehen.

[Ephemera]

Wenn Du schon die 10 mg positiv bemerkt hast gib den 20 mg noch Zeit, bevor Du über Augmentation nachdenkst. Auch Medikamente brauchen Zeit.

Wenn Du in 2 Monaten das Gefühl hast, dass es so nicht „geht“ - nicht ausreicht - such erneut das Gespräch mit Deinem Arzt.

[mr_fresh]

Hallo,

bevor man zu Lithium greift, gibt es noch andere Möglichkeiten der Kombi-Therapie oder der Augmentation.

20mg ist bei Escitalopram ja schon die Höchstdosis. Ich würde mal den Serumspiegel überprüfen lassen. Vielleicht verstoffwechselt Dein Körper das AD nicht gut. War bei mir auch so. Nehme jetzt Fluoexetin und bin sehr zufrieden damit - fühle mich wieder normal .... seit langer Zeit!

Viele Grüße