Noch ein drittes Medikament???

[Uhu2507]

Hallo liebes Forum,

Diagnose schwere Depression.

Meine Karriere als Pharmakundin startete mit Sertralin und verschiedenen Neuroleptika zur Verstärkung (z.T. Stationär)

Danach und bis heute wurde ich in der Institutsambulanz psychiatrisch weiterbehandelt mit Venlafaxin 225 und späterer Augmentation quetiapin 200.
mit dieser Medikamentstion ging es mir leider nicht besser.
Ausnahme: mein zwischenzeitlicher Aufenthalt einer psychosomatischen Klinik, in der es mir bedeutend besser ging und Morgentief, antrieb und Stimmung sich sehr verbesserten. Doch zu Hause verpuffte dieser Effekt recht schnell und mir geht es wieder wie zuvor. Der Alltag überforderte mich gleich wieder und Unruhe, Panik und Ängste plagen mich mehr denn je. Oft liege ich wie gelähmt mit Decke überm Kopf auf dem Sofa und in mir tobt alles. Dieser Zustand ist einfach unerträglich!

Nun hatte ich einen Termin bei einem niedergelassenen Psychiater. Irgendwie hatte ich die Hoffnung, die Medikamente reduzieren zu können, da sie keine wirklichen Verbesserungen brachten. Nach Schilderung meiner Symptome mit der Unruhe etc schlug er mir vor, ein zusätzliches Medikament zu nehmen: Amitriptylin. Alles andere erst mal so weiter zu nehmen. Ich konnte mich im Moment nicht wirklich entscheiden und wollte es mir überlegen, habe mir aber das Rezept mal mitgeben lassen. Nun habe ich ein bisschen recherchiert und bin geschockt, mit wie vielen Nebenwirkungen zu rechnen ist. das ist ein trizyklisches AD und einzelne Nebenwirkungen können manchmal auch nach dem Absetzen weiterbestehen. Da ist zum einen die ziemlich wahrscheinliche Gewichtszunahme aber auch viele beängstigende weitere Auswirkungen auf das Herz, erhöhte SchlaganfallGefahr und so weiter. Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Einerseits wünsche ich mir dringend Verbesserungen mit der Unruhe. Andererseits ist der NebenWirkungskatalog wirklich erschreckend. Und dass es mir in der Psychosomatik bedeutend besser ging, lässt doch darauf schließen, dass andere Gründe als die Medikation für das befinden ausschlaggebend sind, oder?

Hat jemand Erfahrung damit, drei verschiedene Medikamente gleichzeitig einzunehmen? Was haltet ihr von Amitriptylin an sich?
Hat jemand eine andere Idee?

Psychotherapie (VT) startet übrigens nächste Woche.

Danke fürs Lesen und eure Meinung, Liebe Grüße uhu

[Uhu2507]

Ach ja, Nebenwirkung können auch Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Wahnideen, Suizidalität ! etc. sein

[Uhu2507]

Sorry, noch ein PS: schlafen momentan okay

[Angelika 1964]

Hallo Uhu,
Du hast sehr viele Bedenken und Ängste was die Nebenwirkungen betrifft. An Deiner Stelle würde ich die Bedenken mit dem behandelnden Psychiater besprechen.
Ich nehme zwar auch drei Medikamente aber ausser Quetiapin andere als Du.
Gibt nicht auf!
Liebe Grüße Angelika

[Mayana]

Ich nehme schon länger drei Medikamente gleichzeitig, nämlich Lithium, ein Antipsychotikum und ein AD. Das AD will nicht recht wirken, deswegen wird jetzt ein trizyklisches AD ausprobiert.
Ich habe regelmäßig Blutkontrollen und EKGs und bisher war alles im grünen Bereich. Durch das Antipsychotikum habe ich zugenommen, mich allerdings auch wegen der Depression schlecht ernährt. Ansonsten haben sich die Nebenwirkungen auf die ersten paar Tage der Einnahme beschränkt, das sind meine Erfahrungen. Ich würde da an deiner Stelle mit dem Psychiater offen drüber sprechen.

[lost of horizont]

Nun was hast du denn geändert daheim? Hat deine Erkrankung einen bestimmten Grund warum es kam? Wenn ja, und du ,als du entlassen würdest nix geändert hast, kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit schlechter werden. Da bringen keine Medis langfristig.
Wenn nein, dann macht Ami schon Sinn. Obwohl Quetiapin ach gegen Unruhe gut ist. Ob dann ein Kombi Sinn macht, ist mal dahin gestellt.

Bzgl nw. Nun alle ad , Neuroleptika usw bringen nw mit sich. Nur weil das aufgelistet werden muss, heißt es noch lange nicht, dass du sie bekommst. Deine beiden anderen sind ebenfalls nicht ohne. Dennoch nimmst du sie,oder?

[Uhu2507]

Hallo zusammen,
Vielen Dank für eure Antworten. Ich denke dauernd darüber nach, dafür und dagegen, hin und her…,,Eure Gedanken dazu helfen mir, dass alles gedanklich zu sortieren. und werde nochmal mit Arzt sprechen. Alles Liebe euch und danke für euer mitfühlen und mitdenken! Das bedeutet mir sehr viel.