Psychodynamik nach OPD ll

[Uhu2507]

Hallo Forum,

Hat jemand Erfahrungen mit Psychodynamik nach OPD und der Einteilung nach Gesamtstrukturwert und des integrierten Strukturniveaus in gut, mäßig, gering, ganz übel ?
War diese Einteilung für euch und eure Therapie hilfreich?
Oder ist das eine Einteilung , die Therapeutin eher für sich als ihre persönliche Arbeitsgrundlage anfertigen?
Soweit ich weiß wird dies eher in analytischen Therapien verwendet.
Gerne würde ich mehr darüber erfahren.
Viele Grüße uhu

[Allegretto]

Hallo Uhu
da ich ein neugieriger Mensch bin, habe ich das mal aus Interesse gegoogelt.
Das nennt sich Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik und ist zunächst mal eine mögliche Vorgehensweise des Therapeuten zur Feststellung, was vorliegt und wie eine mögliche Behandlung aussehen könnte.
Für mich wäre die bloße Einteilung erstmal nicht wichtig - das sagt wohl letztlich etwas über Defizite und eine ggf. schwache Ausprägung von Aspekten der Persönlichkeitsstruktur aus. Mir wäre da wichtiger zu schauen (mithilfe der Therapie) , warum das so ist, was dazu geführt hat und wo, wie ich ggf da etwas ändern kann, um dann bspw. auf Beziehungsebene nicht (immer wieder) in sog. dysfunktionale Verhaltensweisen zu fallen. (Die dysfunktionalen Muster sind meist in frühen Lebensjahren entstanden und hatten damals auch eine Funktion. Diese ist aber meist Heute/Jahre/Jahrzehnte später den jeweiligen Sutuationen nicht mehr angemessen.) Ob Dir das weiterhilft, weiß ich nicht. Soweit mein laienhaftes Verstehen.
Gruß Allegretto

[Uhu2507]

Hallo Allegretto,

Vielen Dank für deine Erläuterungen. Da bin ich ganz deiner Meinung, dass eine weitere Einteilung allein einen nicht wirklich weiterbringt. Allerdings stelle ich mir nun die Frage, ob eine tiefenpsychologische Therapie nicht besser wäre, wenn die Depression aus tieferen, strukturellen Schwierigkeiten (aus der frühen Kindheit) her rührt. Ich kann demnächst eine Verhaltenstherapie beginnen, nach der ich lange gesucht habe. Jetzt kommen mir Zweifel, ob die VT, die sich wohl mehr auf das Verhalten im Hier und Jetzt konzentriert, das richtige in meinem Fall ist. Was meint ihr dazu?

Viele Grüße Uhu

PS die Diagnose nach OPD habe ich in der psychosomatischen Klinik erhalten

[Allegretto]

Hallo Uhu2507,

Danke für Deine Rückmeldung hier.
Was Deine Frage und Unsicherheit angeht in Bezug auf VT oder Tiefenpsychologisch fundiert, da kann ich Dir keine Empfehlung geben. Ich stecke ein wenig in einem ähnlichen Dilemma. Ich habe noch keine VT gemacht, habe nur Erfahrung mit Analyse und Tiefenpsychologisch fundierten Verfahren. Je nach Komplexität der Störung/des Krankheitsbildes wäre der Gedanke an das Stundenkontingent bei den verschiedenen Verfahren ja auch eine Überlegung wert.
Das musst Du für Dich abwägen und vielleicht auch, in welcher Lebensphase/in welchem Alter Du bist und was Priorität in Deinem Leben hat. Klingt vielleicht komisch - ich bin jetzt in einem Alter, da wünschte ich mir sehr, dass die Therapiearbeit nicht mehr so eine bestimmende Rolle spielen würde/müsste . Zu früherem Zeitpunkt war mir eine intensivere und konfrotativere Arbeit an meinen Themen aber nicht möglich, da ich mit 3 Kindern alleinerziehend und berufstätig war. Alles nicht so einfach. Und der Gedanke, den VT-Platz abzusagen ohne einen anderen in Aussicht zu haben, macht es bei der Knappheit an Plätzen nochmal schwerer.
Alles Gute für die Entscheidungsfindung
Allegretto

[Uhu2507]

Vielen Dank. Werde das alles erst mal mit meinem VTherapeuten besprechen und seine Meinung dazu anhören wenn es nun losgeht.
Ich weiß, es ist ein Glück, überhaupt jemanden zu finden. Das ist alles so verwirrend…. Besonders wenn man eh Probleme mit Organisation und Entscheidungen hat

Viele Grüße und einen schönen Abend, uhu