Depression und Pflege

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Emma1968
Beiträge: 44
Registriert: 4. Aug 2019, 18:12

Depression und Pflege

Beitrag von Emma1968 »

Ich hatte befristet einen GdB 50 und seit 2013 GdB 30. Mittlerweile Gleichstellung. Nach Mobbing und Burnout ging es nicht mehr ohne Medikamente und Therapie. Rezidivierende Depression.

Ich vertrage die Medikamente nicht mehr. Sie beeinflussen meinen Diabetes. Zudem habe ich noch weitere Autoimmunerkrankungen, teilweise sehr schmerzhaft.

Mein eigentliches Problem: ich bin pflegende Angehörige.
Meine Familie ist mir sehr wichtig, sie hat mir immer geholfen.
Aber jedes negative Ereignis haut mich um. Der Tod des Hundes, Veränderungen im Job, dass mich meine Schwester für meine wirtschaftlich enge Situation verantwortlich macht (ich kann durch die Pflege nicht so viel arbeiten und Karriere ist eh am Popo). Eine unschöne Situation ist gerade entstanden. Ich habe wieder einmal falsch vertraut.

Jedenfalls bin ich jetzt in einer schwer depressiven Phase. Mein Mantra, dass meine Eltern mich brauchen, hilft zum Glück.
Ich arbeite auch noch, sitze aber zunehmend davor und kann mich nicht konzentrieren. Heule viel, bin schlapp und müde, Magen und Darm fahren Achterbahn.

Seit Januar stehe ich für Therapie auf der Warteliste.
Ich muss in der Pflege einiges umorganisieren, da ich mich auf meine Schwester nicht mehr verlassen kann.
Ich habe keine Kraft mehr. Krankheit kann ich mir nicht erlauben. Das Krankengeld ist zu niedrig.

Medikamente nehmen und dafür körperliche Folgen tragen?
Das Leid der Kreatur und das Leid des Menschen gehören zusammen, und der Blick des geängstigten Tieres mahnt uns, Mensch zu werden - in der Menschheit (Reinhold Schneider)
Kante
Beiträge: 25
Registriert: 23. Apr 2021, 19:41

Re: Depression und Pflege

Beitrag von Kante »

Hallo emma1968,
es tut mir leid das du es momentan so schwer hast, wenn man gezwungen ist zu funktionieren, obwohl der Bogen schon komplett überspannt ist.Die Depression tut hier natürlich ihr Übriges und mach es einem extrem schwer noch einigen Dingen positives zu ziehen. Wenn du keine Medis nehmen kannst
und für die Therapie noch kein Zeitpunkt feststeht, hmm. Hast du schon für dich selbst Methoden entwickelt die dir helfen zumindest etwas zu entspannen?
Kante
Lore
Beiträge: 102
Registriert: 17. Apr 2023, 20:20

Re: Depression und Pflege

Beitrag von Lore »

Hallo Emma,
mein spontaner Gedanke war: gibt es nicht die Möglichkeit, dass ein ambulanter Pflegedienst dich unterstützen kann, sodass du einige Zeitfenster für dich und deine Anliegen nutzen kannst?
Ich wünsche dir viel Kraft, aber eigentlich viel mehr, dass du adäquate Hilfe bekommst.
Lore
Suchende2
Beiträge: 1215
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Depression und Pflege

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Emma,

mir kam auch spontan der Gedanke, was kannst Du bei der Pflege an einen Pflegedienst oder sonstige Dienstleister abgeben?
Du bist dann trotzdem noch immer für Deine Eltern da, aber nicht mehr über Deine Kräfte.
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß Deine Eltern möchten, daß Du diesen gesundheitlichen Preis für die Ihre Pflege zahlst.
Soweit ich weiß, gibt es auch für pflegende Angehörige Beratung.

In der Rehanachsorge hat der Therapeut ein Mitglied, für die das Krankengeld auch zu niedrig war, gefragt, ob diese Person einen guten Hausarzt hat.
Und dann vorgeschlagen, daß diese Person in Absprache mit dem Hausarzt die dringende Krankschreibung über die benötigte Länge über verschiedene Erkrankungen erhält. Vielleicht ist das auch für Dich eine Möglichkeit, vor allem, wo Du ja bereits mehrere Grunderkrankungen hast.

Sorge gut für Dich!

Alles Gute,
Suchende
Emma1968
Beiträge: 44
Registriert: 4. Aug 2019, 18:12

Re: Depression und Pflege

Beitrag von Emma1968 »

Es tut mir leid, habe einiges vergessen: wir haben etwas Unterstützung, leben aber auf dem Land, wo viele in der Nachbarschaftshilfe ehrenamtlich arbeiten und nur wenige ein Auto haben.
Unsere Hilfe ist jetzt 72. Immer wenn ich angefragt habe, wurde ich vertröstet.
Ich habe aber auch gedacht, dass meine Schwester mir helfen wird.

Meine Eltern sind völlig verwirrt und ich ... mir ist ständig schlecht und schwindelig, Tränen nahe, Albtraum.
Versuche es mit Passiflora und Bachblüten.

Ich komme mir vor, als würde ich Zentner mit schleppen.
Das Leid der Kreatur und das Leid des Menschen gehören zusammen, und der Blick des geängstigten Tieres mahnt uns, Mensch zu werden - in der Menschheit (Reinhold Schneider)
MissMikse
Beiträge: 466
Registriert: 14. Mär 2023, 20:07

Re: Depression und Pflege

Beitrag von MissMikse »

Hallo Emma,

wäre denn ggf. ein Umzug in betreutes Wohnen oder Pflegeheim möglich für deine Eltern?
Ich weiß, dass viele sich davor scheuen, weil man schnell gesagt bekommt, man würde die Eltern abschieben.
Aber sich selbst kaputt zu machen bei der ganzen Sache hilft niemandem. Wenn deine Eltern dann nicht mehr da sind, bist du selbst pflegebedürftig...
So erlebe ich es gerade bei meinen Eltern/Großeltern. Die Großeltern sind sogar im Heim, aber meine Eltern fahren bestimmt 3 mal die Woche hin und kümmern sich um viel mehr als sie müssten. Die eigene Gesundheit der beiden geht seit ca. 10 Jahren zusehends den Bach runter. Wenn es so weitergeht, können die beiden direkt eins der Zimmer im Heim übernehmen...
Das macht nicht wirklich Sinn.

Pflegedienst dazu holen? Oder eine Pflegerin anstellen, je nachdem, was genau gebraucht wird und wieviel Aufwand die Pflege macht?

Hol dir professionelle Hilfe. Alleine ist das nicht zu schaffen.

Liebe Grüße
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