Ein Jahr Therapie und verschiedene Medikamente

[Lalalilalu]

Hallo,
ich leide seit Anfang 2022 an Depressionen. Ich bin seitdem in Therapie. In dieser Zeit habe ich verschieden psychopharmaka probiert, keins spricht aber so wirklich an .. eine Besserung habe ich bislang nicht gemerkt. Die Gesprächstherapie bringt finde ich bislang auch nicht wirklich was. Mein Psychologe meint abwarten, ich habe jedoch das Gefühl dass sich seit einem Jahr wirklich garnichts tut. Habt ihr Ideen? Wie war das bei euch? Dauert das ansprechen auf Medikamente und die Therapie wirklich so lange? Und muss man auch wirklich über 5 verschieden Medikamente ausprobieren bis man irgendwann mal das richtige findet?

Liebe Grüße

[Kante]

Hallo lalalilalu,
Ich würde lügen wenn ich sagen würde die Medis hätten die ersten 1- 2 Jahre was gebracht, es könnte zumindest sein das sie dafür gesorgt haben das ich nicht noch weiter abrutsche. Gesprächstherapie war auch ohne Wirkung, nicht aufnahmefähig, out of Order. Der Faktor Zeit, sich ausreichend Ruhe zu gönnen denke ich ist wichtig und selbst da dauert es etwas bis man es annimmt.
Kante

[Lalalilalu]

Danke dir <3 Und die Medis? Findet man da das passende was wenigstens ein bisschen hilft ? Oder kann es sein dass man einfach nicht das passende findet. Denkst du dass mit der Zeit auch die Therapie anschlägt? Oder kann das ein Zustand für immer sein?

[Maxegon]

In dieser Zeit habe ich verschieden psychopharmaka probiert, keins spricht aber so wirklich an .. eine Besserung habe ich bislang nicht gemerkt. Die Gesprächstherapie bringt finde ich bislang auch nicht wirklich was. Mein Psychologe meint abwarten, ich habe jedoch das Gefühl dass sich seit einem Jahr wirklich garnichts tut.

Hallo ,

was soll denn ein Psychologe auch anderes sagen, als abwarten?

Niemand weiß genau, wie ein Antidepressiva genau wirkt, man nimmt an, dass ...

Bei Antibiotika, Herzmedikamenten etc.pp. kennt man
die genaue (!) Ursache der Krankheit und weiß, zumindest 99 %ig, was das Medikament bewirkt.

Niemand kennt die genauen biochemischen Vorgänge im Gehirn ... wann wird welcher Transmitter ausgeschüttet und warum? Wie korrespondieren diese miteinander?
Gibt es einen Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, welche Rolle spielt die momentane Gemütslage, die Einbildung, der Glaube an etwas, äußere Reize u.s.w.?
Liegt eventuell organischer Defekt vor, wenn ja, welcher und welchen Einfluss hat er, überhaupt?

Man kann doch nur probieren und/oder sich arrangieren.

Ebenso könnte man fragen, was macht mich glücklich?
Bei vielen ist es etwas anderes und ebenso, von so vielen anderen Faktoren abhängig.

Bei mir "half" bisher kein AD ... weil ich nicht daran glaubte???
Es lenkte mich ab, die Nebenwirkungen taten es.

Ich weiß aber, was mich froh macht.

Was löst dieses Ungleichgewicht (Depression) eigentlich aus?
Sind es nicht meist äußere Umstände?

Ich bin mir da auch nicht sicher.

Doch je mehr ich mich in einen Gemütszustand hineinsteigere, desto schlimmer wird er, da bin ich mir sicher.

[Kante]

Hi lalalilalu,
Die Bandbreite an antidepressiva ist schon sehr groß, unwahrscheinlich das gar nichts hilft. Zusätzliche Psychotherapie ist sicherlich zu empfehlen, man muss die Möglichkeiten die einem zur verfügen stehen umfänglich nutzen. Das schließt natürlich mit ein das man selbst an sich arbeitet. Du wirst sehn besser gesagt fühlen das sich deine Situation auch wieder ändert, ganz bestimmt!
Gruß kante

[Lalalilalu]

Danke für die lieben Worte. Ich hoffe auch dass ich was passendes finde. Vllt dauert es einfach länger. Habt ihr Erfahrung, wie lange es dauern kann, bis so eine depressive Episode vorbei ist?

[Kante]

Ich denke das wird dir so niemand beantworten können, hängt vermute ich auch damit zusammen wie man in diese Situation geraten und was man für ein Typ/Typin (gendergerecht) ist. Ich für meinen Teil habe mich über 10 Jahre massiv ausbeuten lassen, bis gar nichts mehr ging. Bin sicher das es deshalb länger gedauert hat mich zu stabilisieren.
sowie die Wege in die Depression unterschiedlich sind, sind auch die Menschen unterschiedlich und der Weg da wieder heraus, Geduld viel Ruhe und Gelassenheit sind in dieser Phase gute Helfer.
Kante

[Chibi]

Hi,

Das klingt jetzt unglaublich brutal, aber du stehst wahrscheinlich einfach noch am Anfang deines Genesungsprozesses. Therapie, gerade Gesprächstherapie, braucht meistens seeehhhr viel Zeit um dauerhafte Fortschritte zu bringen. Außerdem kann es einige Anläufe brauchen, bis man das richtig Medikament und die richtige Therapieform für sich gefunden hat. Da ist leider wirklich ein langer Atem gefragt...

Vielleicht hilft es dir, die Dinge aufzuschreiben, die schon besser laufen/ auf die du stolz bist und eine Stimmungstagebuch zu führen um so deinen Fortschritt zu visualisieren und dich so nicht so hilflos zu fühlen.
Hast du schon Verhaltenstherapie ausprobiert?

- Chibi

[Chibi]

Danke für die lieben Worte. Ich hoffe auch dass ich was passendes finde. Vllt dauert es einfach länger. Habt ihr Erfahrung, wie lange es dauern kann, bis so eine depressive Episode vorbei ist?

Ich habe chronisch rezidivierende Depression, dass heißt bei mir kommen sie mehrmals im Jahr wieder aber dafür bin ich nicht dauerhaft in der Tiefphase. Bei mir dauert eine Episode meistens 3 Wochen bis 3 Monat, im Schnitt aber so 4-7 Wochen meistens.

[Mayana]

Hallo,

Ein Jahr ist wahrscheinlich einfach noch keine lange Zeit. Wie lange depressive Episoden dauern, ist bei jedem sehr unterschiedlich - meine jetzige dauert z.B. schon über zwei Jahre an.
Therapie braucht, bis man Fortschritte sieht, davon würde ich mich nicht entmutigen lassen.