Seit ihr mal schlaf gewandelt? Ich gestern anscheinend das erste mal

[Überdosis]

Hallo,

wie ihr wisst, war ich ja eine Woche an der Nordsee.
Es war wunderschön, aber auch anstrengend. Meine Depression meldete sich auch da natürlich, ich hab aber trotzdem alle Ausflüge mitgemacht und hab mich nicht verkrochen.

Gestern war dann Abreise.
Nach einer halben Stunde fahrt waren wir mal kurz zur Toilette, den Rest von 4 Stunden bin ich aber komplett durch gefahren, ohne Pause.

In Duisburg hab ich dann bei meiner Schwester etwas geschlafen und merkte beim wach werden, dass ich schlimmer depressiv werde und bin gefahren.
Eine Stunde, bis zu mir nach Kürten.

Zuhause, abgeladen, Auto weg geparkt, Waschmaschine an und Wäsche aufgehangen und dann ab ins Bett.

Im Schlafzimmer hab ich das Rollo komplett runter gemacht, Zimmertüre zu und ich war so kaputt, daß ich nicht lang brauchte, da schlief ich ein.

Ich hab nichts geträumt.
Dann war ich auf einmal wach. Ich stand und ich sah nicht mal meine Hand vor meinen Augen, weil das Zimmer Stock dunkel war.
Ich tastete vor mir: Wand.
Ich tastete rechts die Wand entlang, da war ein Stab und daneben Holzwand (Türe), ich dachte, ich stehe in der Abstellkammer und verstand nicht, warum die Türe zu ist.
Dann tastete ich nach links ins leere, weiter unten fühlte ich dann Holzbalken und Draht und mir wurde bewusst, dass ich im Schlafzimmer bin, weil dort das Holzgehege der Kaninchen steht.
Dann verstand ich aber nicht, warum dort ein Stab ist, weil der Wischmobb in der Abstellkammer steht und nicht im Schlafzimmer.
Dann dachte ich irgendwie plötzlich, dass ich noch an der Nordsee bin und rief meine Schwester um Hilfe, weil in mir die Panik hoch kam... weil links das Gehege (schlafzkimmer) stand und vor mir der Wischmobb (abstellkammer) und ich aber auch nicht mehr wusste, ob ich zuhause oder noch im Ferienhaus bin.

Ich hab dann mich zum Nachdenken gezwungen.
Hab wieder vor mir die Wand gefühlt, den Stab, die Holzwand (Türe) und bin weiter langsam nach rechts bis ich dann die Klinke hatte und raus ins hellere konnte.
Ich machte dann das Licht im Flur an und war überrascht in meiner Wohnung zu sein.
Dieser Stab, den ich für den Wischmobb hielt, war der Besen.
Normalerweise steht der im Wohnraum, hatte aber vor der Abfahrt noch die Gehege gemistet und geputzt und den Besen dort wohl einfach stehen lassen, statt zurück ins Wohnraum zu stellen...
Es war gegen 3 Uhr Nachts.

Ich trank dann was, ließ die Schlafzimmertüre nun offen und ging dann wieder schlafen.

Nach wie vor, weiß ich nicht, wie ich an die Wand gekommen bin. Ich erinnere mich kein bisschen daran, dass ich aufgestanden bin oder im Dunkeln zur Türe wollte.
Bin wach geworden und stand dann da.
Mein Bett steht am Fenster, die Zimmertüre ist schräg gegenüber vom Raum, zwischen Bett und dieser Wand steht das Gehege mit 2×2 Meter.

War es vielleicht wegen der anstrengungen der Fahrerei oder ist das jetzt so ein neuer Ding der Depression?
Hattet ihr sowas mal?

Und was soll ich machen, wenn es wieder passiert?



Liebe Grüße
Susan

[Marco15487]

Das ist nichts Ungewöhnliches. Ich schlafwandle seit meiner Kindheit. Früher bin ich aufgestanden und in irgendwelche Schränke gekrabbelt. Meine Eltern brachten mich dann schlafend wieder ins Bett. Unter Stress kann sich das verstärken, das war auch und ist bei mir so. Ich bin dann schon mal aufgestanden und habe Kaffee gekocht und Sachen umgestellt. Am nächsten Tag wusste ich nicht was los war. Ich steh auch ab und an auf und mach den Fernseher an. Seit Jahren hab ich aber vor dem Ruhe, das Schlafwandeln hat sich stark minimiert. Das Klischee, man schlafwandelt speziell bei Vollmond, stimmt. Der Mensch besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. Wie der Mond die Gezeiten bestimmt, indem er das Wasser der Meere anzieht, so zieht er auch das Wasser im Menschen an.

[Überdosis]

Hallo Marco,

Danke dir.

Aber puh, eigentlich will ich dieses schlafwandeln nicht haben, weil ich das gruselig finde.
Es war schrecklich plötzlich da zu stehen, nicht zu wissen wo man ist und vor allem dieses nichts sehen zu können (wofür ich natürlich selbst schuld bin, wenn ich alles so finster mache)..

Mir kommt schon der Gedanke, dass ich bestimmt nur die Türe nicht gefunden habe und ich eigentlich aber das Zimmer verlassen wollte oder vielleicht zufällig zu früh wach wurde, um das Zimmer verlassen zu können..

Wie bist du denn davon wieder weg gekommen?


LG

[Angelika 1964]

Hallo Überdosis
Hast Du mal überlegt Dir ein kleines Nachtlicht für die Steckdose abzuschaffen? Wenn ich nachts wach werde bin ich im dunklen völlig daneben und bekomme es auch schon mal mit der Angst zu tun. Das kleine Nachtlicht stört mich nicht beim schlafen, gibt mir aber Sicherheit. Vielleicht ist das erst einmal einen Versuch wert?
Liebe Grüße Angelika

[Maxegon]

Hallo Überdosis,

der Gedanke mit dem Licht von @Angelika 1964 ist einfach und genial. Es muss ja kein permanentes, kleines "Steckdosenlicht" sein, sollte dich so etwas stören, diese gibt es aber auch für ca. 10 Euro sogar mit Bewegungsmelder.
Eine einfache Nachttischlampe tut es auch oder eine griffbereite Taschenlampe.
Bei mir im Bad habe ich so eine Steckdosen-Bewegungsmelder-Mini-Lampe, ein "zum Pieseln-reicht's-Licht", der Vorteil: nicht so so hell und geht automatisch an und wieder aus und benötigt kaum Stom.

Ich mutmaße, du bist weit entfernt von Schlafwandlerei.
Auch ich bin kurz nach dem Aufstehen mitten in der Nacht, bei völliger Dunkelheit oft etwas orientierungslos, bei mir dauert es bis alle "Systeme" vollständig hochfahren.

Mein LED-Nachtlicht mit Steckdose und USB-Anschluss kaufte damals bei einem großen Kaffeehersteller (Werbeangebot) für 14,99.

[Marco15487]

Ich bin vor 4 Jahren umgezogen. In der alten Wohnung fand ich keine Ruhe, da ich über 12 Jahre starken Stress mit meinen Nachbarn über mir hatte. Dadurch, dass der Stress verschwand, in meiner neuen Wohnung wohne ich ganz oben und es ist schön ruhig , schlafwandle ich so gut wie überhaupt nicht mehr. Ich hab damals um wach zu werden vom Schlafwandeln ein nasses Handtuck neben mein Bett gelegt, dann hab ich mal Klammern ausgelegt. Man kann sich auch eine Glocke ans Bein binden. Schlimme oder lebensgefährliche Sachen wirst du als Schlafwandler nicht machen, Teile deines Gehirns sind ja aktiv. Es soll aber auch Fälle geben, in denen Menschen im schlafwandelnden Zustand Morde begangen haben. Wenn dem wirklich so ist, muss derjenige schon bei vollem Bewusstsein mit dem Gedanken gespielt haben dies zu tun. Obwohl ich von mir sagen muss, dass ich früher mal geträumt habe von einem Konlikt mit wem anders aus dem wirklichen Leben und dann meiner schlafendem Schwestern auf den Arm geschlagen habe, weil ich mich im Traum mit der anderen Person wähnte.

[Überdosis]

Danke für eure Ideen.

So einen Nachtlicht für die Steckdose kenne ich von meiner Schwester.
Für das Zimmer ihrer Papageie hat sie auch so eins, weil sie hin und wieder Nachts, warum auch immer, Panik bekommen und blind in der Voliere los flatterten und im Dunkeln den Weg zu ihren Schlaf-Schaukeln nicht mehr fanden und ewig dann herum geklettert sind und wieder dann in Panik verfillen und so zur unendlichen Geschichte mit Verletzungsgefahr wurde.

Theoretisch hab ich auch so ein Nachtlicht bei mir.
Der Router für das Internet steht im Flur und leuchtet im sanftem grün.
Mein Dilemma ist, dass mich das schon stört.
Ich kann dann nicht komplett ausschalten und in den tief schlaf fallen.

Hab die Nacht halt die Zimmertüre offen gelassen, weil die Sorge schon abends wieder los ging, erneut aufzuwachen und wo zu stehen, wo ich nichts sehe und zu wissen, dass ich eigentlich aber im Bett liegen sollte, statt da blind zu stehen..
Bei mir ist das gar nicht so sehr, dass ich Sorge hätte, irgendwas schlimmes anzustellen.
Ich glaube, mich würde noch nicht mal das Schlaf wandeln stören, wenn ich dann Wandel, dann wieder ins Bett gehe und erst dann wieder wach werde.
Ich empfand es nur echt schlimm aufzuwachen und da dann einfach zu stehen und gar nicht zu wissen, warum ich da stehe und mich auch nicht zu erinnern, wie ich dahin gekommen bin.

Konnte deswegen aber auch nicht wirklich schlafen und bin jetzt auch eher unausgeschlafen.

Den Bewegungsmelder werde ich mir mal kaufen und probieren wie das mir den Kaninchen klappt, denn die sind ja auch Nachts hin und wieder aktiv und hoppeln im Gehege umher.

Die Idee mit den nassen Tüchern, den klammern und Glöckchen ist auch eine gute Idee.

Marco, so intensive Träume kenne ich auch gut von mir.
Ich hab dann meist im Traum wen richtig wütend angeschriehen mit "Geh weg", "Verschwinde" und ähnlichem und das dann leider auch genauso im Schlaf laut auch in den Raum geschriehen.
Passiert hin und wieder immer noch, weswegen ich ungern wo übernachte, weil es natürlich auch noch immer dann auch passiert, wenn wer anderes da ist und derjenige dann natürlich volle Kanne aus dem Schlaf gerissen wird, wenn ich aus dem nichts wütend jemanden anschreihe.

Dass es an Stress liegt, kann ich mir gut vorstellen.
Weiß aber auch bei mir jetzt gar nicht, woran es liegen könnte, um das abzustellen.


LG