Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

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laura_will_da_raus
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Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von laura_will_da_raus »

Liebes Forum,

meine Krankenkasse (AOK Bayern) hat mir neulich mitgeteilt, dass sie meine Therapie nicht weiter zahlen wird, da ich in den letzten 14 Jahren mein Höchstkontingent an Stunden aufgebraucht habe (das geht, auch wenn man über lange Strecken mal nicht in Therapie war, erstaunlich leicht). Einspruch kann ich nur mit einem Gutachten einlegen, was ich versuchen werde. Unabhängig davon denke ich schon länger über einen Wechsel der Krankenkasse nach. Jetzt meine Frage an Euch:

- Habt Ihr Erkenntnisse darüber, ob es eine gesetzliche Krankenkasse gibt, die besonders vorteilhaft für Menschen mit Depressionen ist?
- Wisst Ihr, ob ein Krankenkassenwechsel mein Problem (Höchstkontingent überschritten) lösen könnte?

Besten Dank für Eure Erfahrungen!
Eure
Laura
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von Gartenkobold »

Hallo Laura,

so etwas geht? Nun bin ich perplex.
Beratung zu PT kannst Du über die Unabhängige Patientenberatung Deutschland erhalten, wegen des Höchstkontigents usw. (ich kann es immer noch nicht glauben....nach zwei Jahren Pause und selbst diese ist nicht obligatorische sollte ein neuer Therapieantrag möglich sein...).
Ich bin zur AOK Plus gewechselt, weil meine vorherige GKV bzgl. PT "schwierig". Dafür müsstest Du in Thüringen oder Sachsen wohnen.
Beim letzten Therapieantrag 60 h tPT nach 80 h VT ohne zweijährige Pause mit Gutachten, gab es kein Problem. Innerhalb von drei Wochen war der Antrag durch und kann auch verlängert werden.

LG Gartenkobold
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von Nachtmensch »

Mein Kontingent an Verhaltenstherapie war auch eines Tages erschöpft. Meine Therapeutin sagte mir, ein zusätzliches Kontingent müsse Sie gegenüber dem MD der Krankenkasse sehr plausibel erklären, damit dieser davon überzeugt ist, das weitere Sitzungen erfolgsversprechend sind und das ist so ein wenig die Crux an der Geschichte.

Woran wird der MD und die Krankenkasse einen Erfolg festmachen?

Nach 2 Jahren, wäre es aber problemlos wieder Möglich bei meiner Therapeutin oder einer anderen, eine VT zu bekommen, laut meiner damaligen Therapeutin. Die Alternative bei mir ist, ich ändere die Therapieform und damit ist natürlich auch verbunden, dass ich mir eine andere Therapeutin suche.

Jedenfalls glaube ich nicht, dass ein Wechsel der Krankenkasse diesbezüglich zweckmäßig sein könnte. Ich kann mir vorstellen, dass der MD da schon, ich nenns mal Kassenübergreifend, fungiert. Somit wird eine andere Krankenkasse sicher Informationen bekommen, welches Kontingent schon ausgeschöpft ist und für wie lange.
Gartenkobold
Beiträge: 2054
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von Gartenkobold »

Meines Wissens läuft die Begutachtung über die KV (https://www.kbv.de/html/gutachterverfahren.php), nicht über den MD(K). Es sind andere Gutachter, mit einer anderen Ausbildung (Psychologische Psychotherapeuten) während beim MD eher Ärzte arbeiten. Ich könnte auch nicht so einfach ein Therapieantragsgutachten schreiben bzw. entscheiden ob jemand eine Therapie benötigt oder nicht (habe es abgelehnt für den MD zu arbeiten). Ob nun die KV kassenübergreifend arbeitete und vorherige Gutachten eingesehen werden - ist zu vermuten, genau weiß ich das nicht. Die Unabhängige Patientenberatung kannte sich damit aus, auch mit den KV-Abrechnungsnummern. Diese sind für eine Neubeantragung einer Therapie wichtig. Ob mit oder ohne Rezidivprophylaxe und ob die vorherige Therapie bei der KV (nicht MD) abgemeldet wurde. Ich habe Abrechnungsnummern usw. einfach bei Therapeut und KV erfragt und ob die Therapie abgemeldet wurde bei der KV. Dies war der Fall, auch weil eine Therapie von der GKV automatisch bei der KV abgemeldet wird, wenn sie nicht in Anspruch genommen wird und keine Rezidivprophylaxe vorliegt. Meine neue Therapie begann 6 Monate nach der vorherigen LTZ und es gab keine Probleme mit der KV und GkV (mit dem MD auch nicht).

LG Gartenkobold
Gartenkobold
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Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von Gartenkobold »

Nachtmensch hat geschrieben: 19. Aug 2023, 11:50 Ich kann mir vorstellen, dass der MD da schon, ich nenns mal Kassenübergreifend, fungiert. Somit wird eine andere Krankenkasse sicher Informationen bekommen, welches Kontingent schon ausgeschöpft ist und für wie lange.
Das wurde bei mir explizit in das neue Gutachten rein geschrieben. Mit Vorbehandler:inn, Anzahl der Stunden im jeweiligen Richtlinienverfahren. Ich habe da auch janz ehrlich Angaben zu gemacht (alles andere bringt doch nix, wenn man in einer Therapie schon bei formellen Dingen lügt...). Wenn sich ein T die Arbeit eines Gutachtens macht, dann auch so dass die Sache durchgeht, was soll es denn bringen, solche Infos zu verschweigen?
Mitgeteilt wird bzw. abgefragt werden dürfen von der GKV (laut meiner schriftlichen Aufklärung zur Begutachtung vom T):
- AU-Zeiten
- Informationen zu ambulanten PT-Behandlungen der letzten vier Jahren
- stationäre und teilstationäre KH-Behandlungen
- Rehabilitatative Verfahren der letzten vier Jahre (med. Reha, LTA).
Beim Kassenwechsel werden diese Infos weiter gegben, das hatte ich bei meinem Kassenwechsel erfragt.
Obige Infos werden von der GKV an den Gutachter der KV weiter gegeben. Mein T hat sie auch in das Gutachten rein geschrieben.

Es gab keine Probleme, nur Mut, es kann klappen!
DieNeue
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Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von DieNeue »

Hallo,

mich würde es auch interessieren, welche Krankenkasse da ganz gut ist. Mit der AOK Bayern hatte ich auch schon über Jahre Probleme wegen der Chronikerregelung bei den Zuzahlungen wegen Depressionen. Das wollten die jahrelang nicht anerkennen, erst als ich mit meiner Betreuerin mal bei denen vor Ort war, ging es ganz plötzlich doch. Da hatte sich ganz zuuufällig grade was geändert in der Liste mit den chronischen Krankheiten ... wer's glaubt. Bin auch schon länger am Überlegen zu wechseln.

Liebe Grüße,
DieNeue
laura_will_da_raus
Beiträge: 7
Registriert: 2. Aug 2023, 11:28

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von laura_will_da_raus »

Liebe Alle,

meinen herzlichen Dank an dieser Stelle schon mal für all die wertvollen Hinweise! Sobald ich hier weiter bin, melde ich mich gerne zurück.

Herzlich
Eure Laura
Heiligendamm2020
Beiträge: 407
Registriert: 16. Dez 2020, 20:24

Re: Krankenkassenwechsel - welche ist gut für Depressive

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Ich bin bei der IKK und kann mich in keinster Weise beklagen,
bisher wurde alles sofort bezahlt
Flieht - ihr Narren!
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