2h Job

Senif
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2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo zusammen,

ich möchte gern wieder was machen, was kleines und mir etwas zuverdienen. Ich kann nicht von null auf 100, möchte das gern schrittweise machen. Habt ihr das so schon mal gemacht ? Oder eine Wiedereingliederung ? Wie lange habt ihr 2h gearbeitet ? Ich würde das gern über einen längeren Zeitraum ausprobieren, um zu schauen, ob ich das leisten kann oder nicht. Und dann schrittweise erhöhen. Ich habe keinen Arbeitgeber, bei dem ich eine Eingliederung machen kann, habe aber so was schon mal gemacht. Damals waren mir die Zeiten zu kurz. Also 2 oder 3 Wochen 2h und dann ging es schon höher.
Gibt es hier Menschen, die sich z.B. zur Rente mit einem Minijob was zuverdienen ? Wie kommt ihr zurecht ? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht ?

Rein interesshalber: wie ist das eigentlich wenn man eine halbe Rente bezieht und einen Halbtagsjob hat. Wie ist man da sozialversichert ? (ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass Arbeitgeber kranke Leute einstellt, wenn sie zusätzlich noch Sozialabgaben zu leisten haben ?

Habt ihr Erfahrungen oder Wissen darüber ?

Vielen Dank.

LG Senif
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

. ich kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass Arbeitgeber kranke Leute einstellt, wenn sie zusätzlich noch Sozialabgaben zu leisten haben ?
Hi,
vielleicht hilft der Gedanke, zwischen „Krank“ und „Erwerbsfähig“ zu unterscheiden, um nachvollziehen zu können, weshalb ein Arbeitgeber jemanden beschäftigt. Sollte eine sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältniss bestehen, werden selbstverständlich SV Beiträge geleistet, von AG und AN. Und bei eine halben EMR werden auch Beiträge zur Kranken und Pflege Versicherung geleistet. Auch versteuern muss man die EMR, bzw. das Einkommen, dass durchaus aus EMR und einem Gehalt bestehen kann. Bei Minijobs verhält es sich aber anders und da basieren SV Beiträge auf der Freiwilligkeit der beteiligten. Da gibts aber entsprechende Gesetze, die es sich anzuschauen gilt.

Ob es jetzt Jobs mit 2 Stunden täglich gibt, die SV Pflichtig sind, liegt eigentlich an der Entlohnung, bzw. Dem Stundenlohn. So wäre es theoretisch Möglich mit einem hoch dotierten Managerstundenlohn auch bei 2 Stunden täglich SV Pflichtig zu arbeiten.

Und was „Kranke“ Angestellte angeht, so gibt es beispielsweise Diabetiker oder Querschnittsgelähmte, die normal und auch in Vollzeit erwerbstätig sind, weil sie es sein können. Da Diabetes eine Krankheit ist, würde ich einen Diabetiker schon als krank bezeichnen ohne dies abwertend zu meinen.

Der Vorteil einer SV Pflichtigen Beschäftigung liegt darin, dass eben auch Beiträge zur Arbeitstslosen und Rentenversicherung geleistet werden, was eben entsprechende Ansprüche gewährleistet, auch eventuell Krankengeld ist dadurch drin, sofern es nicht aus anderen Gründen (Aussteuerung) zeitweise ausgeschlossen ist.

Bezüglich einer halben EMR ist es ja möglich bis unter 6 Stunden täglich zu arbeiten und somit schon auch, dies in einem SV Pflichtigen Arbeitsverhältnis zu tun. Für mich wäre es interessanter, als in Minijobs rumzukrebsen, aber jeder darf und soll das handhaben wie er will und kann.

Ob es allerdings AG gibt, die einem neuen AN eine quasi Wiedereingliederung ermöglichen würden, kann ich schlecht beurteilen. Ist sicher Einzelfallabhängig und eine Sache zwischen AG und AN. Wenn der Job es hergibt, wieso nicht.

VG Nachtmensch
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo Nachtmensch,

vielen Dank für die Antwort. Ich würde unter den 520€ bleiben bei 2h. Bin leider kein Manager :D
Und ich bin auch noch keine 3h arbeitsfähig. So ad hoc sowieso auch nicht. Jetzt hatte ich überlegt, vielleicht erstmal eine Arbeitstherapie zu machen und meine Belastbarkeit zu steigern, und dann vielleicht halbtags suchen ? Ich bin mir noch unschlüssig. Ich möchte nur gern keine zeitlichen Vorgaben haben, wann ich wieviel zu leisten habe. Ich möchte das selbst nach meinem Befinden entscheiden.
Vielleicht frage ich auch nochmal die Sozialarbeiterin in der PIA.

LG Senif
anna_lyle
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Re: 2h Job

Beitrag von anna_lyle »

Hallo Senif,
vielleicht wäre eine ehrenamtliche Tätigkeit am Anfang geeignet, in der du keine zeitlichen Vorgaben hast und selbst nach Befinden entscheiden kannst, was du reingibst.
Ich mache gerade die Erfahrung, dass "ein bisschen Druck" mir hilft, über die Schwelle zu kommen aus dem Nichtstun in eine moderate, körperliche und geistige Bewegung. Der Gedanke "ich bin zu erschöpft" ist sehr stark, wenn ich gerade im Ruhe-Modus bin.
LG Anja
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Jetzt habe ich für morgen ein Vorstellungsgespräch, und die letzten 14 Tage so viel Stress gehabt, dass ich merke, wie ich an meine Grenze stoße. Hinzu kommt, dass die letzte OP noch Nachwirkungen hat, wie ich heute festgestellt habe.
Ich habe mir jetzt vorgenommen morgen locker hinzugehen, weil ich habe nichts zu verlieren. Natürlich habe ich mich ein bisschen vorbereitet, aber auch nicht übertrieben.
Ich merke, wie ich mir sage, ach das wird eh nichts - nicht, weil ich so negativ denken mag, sondern weil ich dann nicht zu enttäuscht bin, dass es wirklich nichts wird. Kenn ich auch immer vom tief stapeln, dann kann es nur noch besser werden :lol:
Eigentlich wollte ich das ein bisschen abstellen. Kennt ihr das ?
Es gibt Phasen, da merke ich, ich kann was ... und es gibt Phasen, da denke ich, nein - du hast noch viel zu lernen.
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

. Ich merke, wie ich mir sage, ach das wird eh nichts - nicht, weil ich so negativ denken mag, sondern weil ich dann nicht zu enttäuscht bin, dass es wirklich nichts wird. Kenn ich auch immer vom tief stapeln, dann kann es nur noch besser werden :lol:
Eigentlich wollte ich das ein bisschen abstellen. Kennt ihr das ?
Ich kenne das von mir auch, wobei es eigentlich selbstveräppelung ist. Es macht ja auch nur Sinn, das anderen so zu verkaufen. Insgeheim ist da ja so etwas wie eine Hoffnung damit verbunden, dass es doch gut ausgehen soll, sonst käme ja der Gedanke garnicht auf. Am Ende ist da doch eine Enttäuschung, gleichgültig ob ich dann sagen kann, ich habs ja von Anfang an gewusst und deshalb bin ich garnicht enttäuscht. Zumindest ist das bei mir vom Gefühl dann der Fall, auch ohne es zu äußern. Und die diesbezügliche Selbstwahrnehmung ist wichtig für mich, denn erstens darf ich enttäuscht sein und zweitens bin ich wenigstens ehrlich mir selbst gegenüber.
Mittlerweile habe ich mir dieses bewusste schwarzmalen in der Hoffnung eines besseren belehrt zu werden, abgewöhnt. Denn eine tatsächliche Enttäuschung hat es ja nie wirklich verhindert, wenn es denn dann doch so schlecht kam, wie angenommen.
Die Realität ist nun mal, das Dinge schief gehen können, oder eben nicht. Egal ob ich mir vorher ausmale, dass sie schiefgehen. Ich glaube aber auch nicht, dass grundsätzlich anzunehmen, alles wird gut und mir dies mandraartig vorzubeten, einen positiven Einfluss auf das zu bewältigende hat. Denn auch dann können Dinge schiefgehen, oder eben nicht.
Vor allem, wenn es ja nicht ausschließlich an mir alleine liegt, wie etwas ausgehen könnte.

Letztlich ist natürlich der Gedanke, wie viele andere eigentlich sinnlose Gedanken, deswegen nicht aus meinem Hirn verbannt, aber ich entscheide wie ich mit ihm umgehe und das klappt mal mehr und mal weniger gut. Wichtig für mich ist nur, trotzdem noch handlungsunfähig zu bleiben und sollte das nicht gelingen, ist das so, aber eben nicht das Ende der Fahnenstange.

Wenn ich mich auf etwas mir unbekanntes einlasse, ist nunmal das Ergebnis offen. Und so lange ich auf etwas, bewusst oder unbewusst hoffe, kann ich auch enttäuscht werden.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo Nachtmensch,

ja, es ist Selbstveräppelung. Bei mir entsteht das immer, wenn ich extrem angespannt bin und Angst vor einer Situation habe. Wie z.B. Bewertungssituationen. Und es stimmt, insgeheim hat man die Hoffnung, dass es doch was wird und ist dann auch trotzdem enttäuscht. Ja, warum auch nicht. Diese Angst ist ja auch da, weil man in sich selbst nicht sicher ist, in dem Moment und das Selbstwertgefühl etwas schwächelt.
Vielleicht ist es nun schlauer noch weiter am Selbstwert zu arbeiten, damit die übersteigerte Angst etwas zurück geht. Jeder Mensch hat Fehler, und niemand macht immer alles richtig. Und was das Vorstellungsgespräch angeht: entweder sie nehmen mich so wie ich bin, oder eben nicht.
Ich bin jetzt erstmal erleichtert, dass es vorbei ist. Jetzt kommt noch eine Aufgabe auf mich zu. Und da ich sie zu Hause machen kann, bin ich erleichtert, beim Erledigen der Aufgabe keine 10 Bewertungsaugen hinter mir zu haben :D

LG Senif
Schweiger
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Re: 2h Job

Beitrag von Schweiger »

ich finde Du gehst vernünftig und sorgsam mit Dir um. Selbstabwertung oder zumindest -zweifel kenne ich auch. Ich versuche so authentisch wie möglich damit umzugehen, wenn es seelisch sehr dunkel ist, ist es gewissermaßen leichter, weil es klar ist, wo man steht. Die Kunst ist dann danach eine Leben der Balance einzurichten
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Ja, hab auch viele Absagen bekommen auf Bewerbungen. Mein Lebenslauf liest sich einfach schlecht, aber trotzdem fühlt sich so eine Absage schlecht an. Firmen, die auch Menschen mit Handicap einstellen, sind leider immer noch rar gesät. (ich hab nicht angegeben, dass ich schwerbehindert bin, aber sie sehen die Berentung im Lebenslauf und das war es dann)
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Absagen auf Bewerbungen kratzen weniger an meinem Selbstwertgefühl. Eine Zeitlang war es eher ärgerlich, wenn überhaupt keine Reaktion auf eine Bewerbung kam, weil da der Gedanke reinspielte, „Du wirst nicht mal wahrgenommen“
Mittlerweile ist aber auch das kein Problem mehr, da ich durch meinen letzten Arbeitgeber weiß, dass es eben auch solche gibt, die Ausschreibungen veröffentlichen, nur um gegebenenfalls jemanden im Petto zu haben, falls sie dafür einen andern loswerden wollen und eine tatsächlich offene Stelle aktuell garnicht vorhanden ist. Ich bekam ständig Bewerbungen auf den Tisch und auch wenn es gesetzlich verboten ist, weil diskriminierend, so gab es natürlich Vorgaben meiner Chefs, bestimmte Gruppen garnicht erst zu berücksichtigen. Ob und was ich dann Bewerbern antworten sollte, überließ mein Chef mir, denn mit solchen Lappalien wollte er nichts zu tun haben. Ich habe jedem Bewerber immer eine Eingangsbestätigung gesendet und natürlich spätestens nach geraumer Zeit eine formelle Absage, was natürlich an mir genagt hat, weil ich wusste, es wird vermutlich eh nichts für den Bewerber. Vielleicht ist mein EX AG eine Ausnahme, aber ich persönlich denke, da gibts noch mehr wie ihn.

Diese und andere Erfahrungen im Bereich „Human Ressource“ haben mir aber die Augen geöffnet, das Andere zwar versuchen können, bewusst oder unbewusst an meinem Selbstwertgefühl zu kratzen, letztlich aber nur ich meinen Selbstwert definieren kann.

Ein AG der mich für einen Job, trotz meiner Fähigkeiten, aus welchem Grund auch immer, nicht in Betracht zieht, hat mich auch nicht verdient. Und wer mich nicht verdient, von dem trenne ich mich ohnehin, früher oder später. Gleich welche Konsequenzen sich für mich daraus ergeben. So hat es mein letzter AG erfahren und ich sehe keinen Grund, weshalb sich das irgendwann ändern sollte.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

letztlich aber nur ich meinen Selbstwert definieren kann
Ja, das ist absolut richtig. (manchmal aber schwer, sich von den anderen unabhängig zu machen). Ich bin mal auf der Straße angepöbelt worden von einem Autofahrer. Und es hat mich überhaupt nicht angehoben, weil ich selbst in mir sicher war.

Ich hatte leider nur 1 Einladung zu einem Vorstellungsgespräch - trotz vieler Bewerbungen. Was letztlich die tatsächlichen Gründe der Absagen waren, werde ich nie erfahren. Früher dachte ich, ich habe kein Potenzial - das hat sich geändert. Allerdings brauche ich auch eine Chance mich zu beweisen und mein Potenzial weiter zu entwickeln. Ich werde sehen, wie es ausgeht. Ansonsten muss ein Plan B her - den ich mir im Ansatz schon überlegt habe. :D

LG Senif
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Ansonsten muss ein Plan B her
... der allerdings nicht so schön ist, wie mein Plan A
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Senif hat geschrieben: 18. Aug 2023, 14:02
Ansonsten muss ein Plan B her
... der allerdings nicht so schön ist, wie mein Plan A
Ach naja, das Alphabet gibt ne Menge Buchstaben her, die als Plan Aufzählung genutzt werden können. Da muss es nicht bei Zweien bleiben.

Was die Chancen angeht, so sehe ich das auch so und habe tatsächlich von meinem Verständnis her Schwierigkeiten zu verstehen, weshalb potentielle Arbeitgeber es mit dem Chancen geben nicht öfter handhaben. Aber meine Logik ist nur meine und die differiert selbstverständlich zu der Logik anderer, wenn ich mich nicht in deren Situation hineinversetzen kann, oder will.
Klar ist, es könnte relativ einfach sein, einen Mitarbeiter „auszuprobieren“ und das Instrument des Probearbeiten ist ja gegeben. Allerdings verstehe ich auch die Zweifel der Arbeitgeber, denn der wirtschaftliche Aspekt spielt ja immer mit. Und auch der Arbeitgeber kann ja nur vor meinen Kopf schauen und nicht hinein. Das ich mich ehrlich bemühen werde und ein hohes Interesse habe, den Job zu leisten, kann er mir nur glauben, wissen kann er es natürlich nicht. Umgekehrt kann ich dem Arbeitgeber nur glauben, dass er mich nach einer guten Probearbeit einstellen würde, wenn ich mich nicht als zu ungeeignet erweise und nicht durch das Instrument der Probearbeit ständig potentielle Mitarbeiter nur als billige (möglicherweise kostenlose) Arbeitskraft ausnutzt um sich einen tatsächlichen Angestellten auf Dauer als Kostenfaktor zu ersparen.

Mein letztes Vorstellungsgespräch endete mit der Zusage, mich zu kontaktieren für ein Probearbeiten. Das war im März diesen Jahres. Ich wurde aber nicht kontaktiert und habe eine Weile mit mir gehadert, ob ich mich nochmals melde. Die Gedanken, die ich damals hatte waren folgende: Der könnte warten, dass ich mich von mir aus nochmals melde und nachfrage weshalb er sich zum angegebenen Zeitpunkt nicht gemeldet hat, wie er es sagte. Der andere Gedanke war, wenn er sich nicht meldet, wie versprochen, was sagt das über seine Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit aus, muss ich damit rechnen, das dessen Zusagen auch bei einer Anstellung nichts Wert sind. Ein weiterer Gedanke war, okay, da ist jemand besser Qualifiziert und / oder jünger, oder sonst wie interessanter. Aber irgendwann war es mir dann auch egal, denn alles waren nur Vermutungen und Fakt ist, es ist halt so. Deswegen bin ich nicht weniger Wert, als vor dieser oder allen anderen Bewerbungen und was sich künftig entwickelt, wird sich zeigen.

Ich hatte dann bezüglich dieses Jobs, den ich mir ja zutraute und auch gerne ab April als Angestellter ausgeübt hätte nur noch einmal einen Gedanken gemacht und mich einer Vermutung hingegeben. Als ich im Mai diesen Jahres einen Herzinfarkt hatte, fragte ich mich, ob der Arbeitgeber mich da während der Probezeit entlassen hätte, wenn ich nach etwas über einem Monat schon ausgefallen wäre. Damit war das Thema für mich durch.

Im Endeffekt beweist mir das nur, die Zukunft ist eben nicht zu kontrollieren und ich kann nur im Rahmen meiner Möglichkeiten Pläne machen und wenn ich die ändern oder anpassen muss, dann kann ich die mit Buchstaben kennzeichnen oder irgendwann durchnummerieren, oder ich gebe es auf, Pläne zu machen. Bei letzterem bin ich noch nicht angekommen.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Heute ist wieder so ein Tag, wo meine Hoffnung irgendwie abgetaucht ist. Ich bin diese Woche extrem fertig, weil in letzter Zeit alles Schlag auf Schlag ging, angefangen mit der OP, dann das Gespräch, dann noch 2 andere Termine heute und am Montag. Es war alles ein bisschen viel, und ich freue mich auf Montag Nachmittag, wenn alles vorbei ist. Es gibt Nachwirkungen von der OP und ich muss dann am Mittwoch noch mal zur "Nachsorge" - aber es ist nicht so geworden, wie es sein sollte.
Was lerne ich daraus ? Nun, ich muss mich irgendwie anders strukturieren. Und ich muss am Ende mein Pausenmanagement überarbeiten. Mein Hauptaugenmerk würde ich gern auf den Minijob richten mit Stundensteigerungsoption. Wenn ich denn überhaupt so weit komme.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo,

nachdem ich jetzt wieder etwas runter gekommen bin, geht es auch schon besser und ich hab wieder Hoffnung, dass das mit dem Job doch noch was wird. Langfristig wäre es schon schön, wenn ich wieder wenigstens 30h arbeiten könnte, aber ich kann nicht von 0 auf 100 einsteigen. Da würde es mich wieder aus den Schuhen kippen. Also versuche ich es erstmal mit etwas zuverdienen auf Minijobbasis und dann Stunden langsam steigern. Es ist glaub sehr ungewöhnlich, dass jemand aus der Rente raus will. Und ich kann auch nicht sagen wie das wird. Es könnte nach hinten losgehen - es kann aber auch gut werden. Wissen tut man das ja vorher nicht.
Gibt es hier jemanden, der den Sprung aus der Rente geschafft hat ?

LG Senif
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Ich weiß nicht ob es so ungewöhnlich ist, aus der Rente raus kommen zu wollen. Sicher ist der finanzielle Aspekt dann oft ein Motivator, aber ich denke ebenso das Bedürfnis mit Anderen Umgang zu pflegen, spielt da rein. Dann müsste der Job aber von den Menschen her auch passen, mit denen man es zu tun hat.

Jedenfalls wollte ich beruflich kürzer treten und sah in der teilweisen EMR eine legitime Möglichkeit, einen finanziellen Ausgleich zu erlangen, wenn ich etwas weniger arbeite, weil es die Gesundheit nunmal erfordert hat und die Leistungsfähigkeit ja auch nicht mehr her gab. Ich habe dann auch bekommen was ich wollte, nur haben sich die gesundheitlichen Aspekte geändert und den Job konnte ich auch nicht behalten. Derzeit war eigentlich eine LTA angedacht, nur kam mir ein weiterer Herzinfarkt etwas in die Quere und nun warte ich erstmal erneut auf eine Reha, um zu sehen, ob die bewilligte LTA noch bestand haben kann.

Also noch habe ich einen Sprung aus der Rente aufgegeben, beziehungsweise, dass ich neben der teilweisen EMR noch arbeiten kann.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Da hast du aber auch viel Pech gehabt. Ich hoffe, du kommst wieder auf die Beine. Halbe EMR finde ich auch eine gute Möglichkeit, noch was zu machen, aber eben nicht mehr voll.
Für mich ist noch ein Motivator die persönliche Weiterentwicklung und um zu merken, ich bekomme doch Dinge auf die Reihe und habe Selbstwirksamkeit. Und der Kontakt zu Kollegen würde mir bestimmt auch gut tun.
Finanziell wäre es ein Rückschritt, aber persönlich ein Fortschritt. Ich habe meinen Job geliebt, ich war nur einfach zu krank, um das zu merken.
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Naja, was ist Pech? Es haben sich einige Faktoren geändert, die ein anderes Vorgehen erfordern. So ist das Leben, es ist unvorhersehbar. In der Tat bedarf es einer persönlichen Weiterentwicklung, die quasi nie enden sollte, dass ich mit meinem Leben klar komme.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Wie geht es dir denn zur Zeit ? Kommst du derzeit nicht mit deinem Leben klar ?

Ich habe heute die Probeaufgabe abgegeben und bin froh darüber. Gleichzeitig machte sich Angst breit, ich könnte was falsch gemacht haben. Ich werde noch ein Fachgespräch haben, in dem man auch darüber reden könnte. Selbst wenn es nicht perfekt ist .... ich muss auch nicht alles perfekt machen. Und es ist eine Minijob - Stelle und keine Höchstleistungsstelle. Und die Stelle ist auch für Lernende - man bekommt sogar einen Mentor zur Seite gestellt. Also, wovor hab ich Angst ?
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Heute war das Fachgespräch, es verlief gut. Nicht alles perfekt, aber das hat auch keiner verlangt. Es wäre für mich die Chance 2h mit Mentor. Und dann schauen, ob man Stunden erhöht, wenn es gut läuft. Nächste Woche weiß ich dann mehr, ob ich den Job bekomme, oder nicht. Hab aber schon einen Plan B. Überhaupt beruhigt mich bei allem, wenn ich einen Plan B habe.
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Senif hat geschrieben: 24. Aug 2023, 22:43 Wie geht es dir denn zur Zeit ? Kommst du derzeit nicht mit deinem Leben klar ?
Sorry für die späte Rückmeldung. Auf die letzte Frage kann ich antworten, dass ich schon klar komme. Wie gesagt, es erfordert halt eine Weiterentwicklung meinerseits. Noch kann ich das, aber es hängt manchmal nicht nur alleine an meinem Zutun und Wollen.

Zur Zeit geht es mir jedenfalls nicht schlecht. Könnte es besser sein? Natürlich, aber das könnte es ja immer irgendwie.
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo ihr Lieben,

ich habe ja die Zusage für den Job und bekomme nächste Woche einen Vertragsentwurf. Sie haben nochmal nachgefragt, wegen der Rente, da es offenbar eher selten ist, dass jemand aus der Rente raus will und sich wohl auch überhaupt jemand bewirbt mit einer EM-Rente. Ich bin sehr glücklich, dass ich dort die Möglichkeit der Weiterentwicklung bekomme.
In der Zwischenzeit rief noch eine weitere Firma an, die mich gern einladen wollten. Als sie aber sagte, sie suchen die Besten der Besten, sind bei mir irgendwie die Jalousien runtergefallen. Da werden die Bewerber vorher schon unter Druck gesetzt. Das möchte ich dann so auch nicht. Den Programmiertest habe ich also dort abgesagt.
wie ich dann bei dem neuen Job klar komme, wird sich zeigen. Ich bin aber guter Dinge, da es mir wieder gut geht, und den Programmiertest dort hatte ich ja auch bestanden. Und die Leute finde ich sehr sympathisch. Schritt für Schritt wieder in ein normales Leben.

LG Senif
Nachtmensch
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Re: 2h Job

Beitrag von Nachtmensch »

Das sind ja gute Nachrichten. Dann drück ich Dir die Daumen, dass sich alles positiv für Dich weiterentwickelt.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Danke liebe Nachtmensch. Ich freue mich auch sehr und habe ein gutes Gefühl.
Senif
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Re: 2h Job

Beitrag von Senif »

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute meinen Vertrag über 8h in der Woche unterschrieben. Ich bin so glücklich und die Leute dort machen einen sehr sympathischen Eindruck. Allein, dass sie mich trotz Rente genommen haben. Montag geht es dann los und ich bin in freudiger Erwartung.
Das Melden der Arbeitsstelle bei allen möglichen Behörden hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen und den ganzen Nachmittag verschlungen. Mal waren die Dateien zu groß, mal gab es kein Online-Meldeformular usw. ... jetzt heißt es abwarten und am Montag dann loslegen. Ich freue mich.

LG Senif :hello:
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