Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Antworten
Lotta23
Beiträge: 5
Registriert: 30. Apr 2023, 17:53

Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Beitrag von Lotta23 »

Hallo zusammen,
dies ist mein erster Eintrag. Ich kenne mich hier noch nicht so gut aus. Ich lese hin und wieder Beiträge hier aber ich mag von mir selbst eigentlich kaum etwas preisgeben.
Ich bin 29 Jahre alt und seit einigen Monaten in psychotherapeutischer Behandlung. Ich habe bisher keine Diagnose schwarz auf weiß. Ich habe einen unheimlichen Leidensdruck, besonders durch meine familiären Verhältnisse und durch meine Beziehung. Die Arbeit gibt mir ziemlich viel Halt. Oft graust es mir davor, wenn es Freitagnachmittag ist und die Uhr zum Feierabend schlägt. Ich komme manchmal nach Hause und muss weinen. Vor allem wenn ich in den Spiegel sehe, muss ich mich oft zusammenreißen. Es gab schon einige Tage in letzter Zeit, an denen ich darüber nachgedacht habe, nicht mehr da zu sein.
Mein Psychotherapeut hat mir angeraten, mich bei einer Klinik vorzustellen. Er hat mir auch zwei Kliniken genannt aber diese sind ziemlich nah an meinem Wohnort gelegen und das möchte ich eigentlich nicht so gerne. Ich weiß auch gar nicht, wie ich an die Sache rangehen muss. Ich google seit Tagen nach anderen Kliniken aber ich habe keinen blassen Schimmer, an welche Klinik ich mich wenden kann. Vielleicht kann mir jemand von Euch weiterhelfen. Kann man sich auch an die Krankenkasse wenden? Oder kann jemand eine Klinik empfehlen?
Vielen Dank im Voraus
Meridian
Beiträge: 512
Registriert: 15. Dez 2019, 11:05

Re: Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Beitrag von Meridian »

Hallo Lotta,

du kannst dir selbst eine akutpsychosomatische Klinik suchen, musst aber mit einer längeren Wartezeit rechnen.
Ich denke, du kannst auch bei deiner KK nachfragen, aber das habe ich selbst noch nicht gemacht, von daher weiß ich nicht, ob das etwas bringt.

LG und viel Erfolg bei der Suche,
Meridian
Meridian
Beiträge: 512
Registriert: 15. Dez 2019, 11:05

Re: Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Beitrag von Meridian »

Nachtrag:

Du brauchst für die Aufnahme in der Klinik eine Klinikeinweisung.
Die kann auch ein psychologischer Psychotherapeut ausstellen bei der entsprechenden Indikation (oder eben ein Psychiater)
Eine entsprechende Diagnose wird es geben, die ist ja auch für die Beantragung einer Psychotherapie bei der Krankenkasse notwendig
Wenn deine Familie und deine Beziehung Teil des Problems sind, ist es sicherlich sinnvoll, etwas weiter entfernt von deinem Wohnort
nach einer Klinik zu suchen
Zuletzt geändert von Meridian am 4. Aug 2023, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Lotta,

zunächst möchte ich Dir sagen, dass ich Dir nichts raten kann und nur meine subjektive Erfahrung und Meinung darstellen möchte. Vielleicht hilft es Dir bei der Entscheidungsfindung.

Ich war sowohl in Kliniken die weiter weg ansässig waren, als auch Wohnort nah. Generell war es üblich, dass ein Vorgespräch in der Klinik stattfand, denn eine Einweisung alleine muss der Klinik nicht unbedingt genügen um einen Aufenthalt zu gewähren.
Manche Kliniken handhaben das aber auch telefonisch oder mittels Fragebögen, wenn eine Anreise länger dauert.
Eines haben ortsansässige und entfernte Kliniken aber gemein. Sie bieten Dir einen geschützten Raum. Du musst weder Besucher empfangen, noch irgendwelche Interaktionen im näheren Umfeld praktizieren. Die Frage nach der richtigen Klinik würde, beziehungsweise habe, ich persönlich nie am Standort festgemacht.

Wichtiger ist die Kompetenz und sind die Angebote bezüglich der Behandlungsmethoden. Und vielleicht ob ein Einzelzimmer unumgänglich erscheint. Wartezeiten sind bei „guten“ Kliniken oftmals länger und da ist die Bezeichnung „Akut Klinik“ auch eher fachlich zu bewerten, weil sie akute Fälle behandeln könnten, wenn sie es können.

Wenn es also bei mir akut war, suchte ich mir die Klinik, bei der ich am schnellsten unterkam, die mir aber auch nach einem Vorgespräch und Besichtigung der Station als geeignet erschien. Worauf dein Fokus liegt, kannst natürlich nur Du entscheiden. Vielleicht noch folgendes. Falls deine Entscheidung für eine Klinik sich als nachteilig erweist, kannst Du natürlich jederzeit den Aufenthalt abbrechen und Dir eine andere Klinik suchen. Es muss lediglich die Indikation durch einen Facharzt gegeben sein. Ich habe das auch schon mal so gehabt und eine Klinik verlassen und bin 5 Wochen später in eine für mich schlussendlich bessere gegangen. Da machte auch die Krankenkasse keine Probleme, was ich natürlich befürchtet hatte. Mein Arzt hatte auch keine damit, mir eine weitere Einweisung zu geben und die Indikation bestand ja auch weiterhin.

Wie Du Dich auch entscheiden wirst, ich drück Dir die Daumen, dass es das für Dich beste bringt, egal ob in der Nähe oder weiter weg. Erfahren kannst Du es ohnehin erst, wenn Du dann dort in Behandlung bist.

VG Nachtmensch
Louisita
Beiträge: 14
Registriert: 1. Aug 2023, 11:20

Re: Klinikaufenthalt, bitte um Hilfe

Beitrag von Louisita »

Antwort an Lotta

Ich empfehle die Werner Schwidder Klinik in Bad Krozingen.
Es ist eine AKUTKLINIK.

Dein Therapeut oder Arzt muss aber dahinterstehen und das begründen.
Das ist nicht einfach.
Ich war vor fast 20 Jahren 600 km entfernt in der Klinik.

Die Begründung:
Abstand gewinnen, keine Kontakte zu Verwandten.
Das geht bei 600 km gar nicht.

Ist man in einer Klinik nah der Heimat, bekommt man WOCHENENDurlaub und ist wieder bei
den ev. tox. Bezugspersonen.
Mir hat das damals sehr gut getan.
Eine sehr gute Klinik im Ansatz usw.
Allein ohne Arzt und Therapeut hast du wohl kaum Chancen.
Du brauchst die Einweisung in eine bestimmte Klinik.
Alles GUTE
Antworten