Arbeit und psychisch krank

Antworten
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Hallo zusammen.

Ich bin seit vielen Jahren psychisch krank, GdB 50.
Ich arbeite im sozialen Bereich mit psychisch erkrankten Menschen. Seit einem Jahr bin ich unbefristet auf meiner Stelle, 30 h.

Ich bin viel stabiler als früher, trotzdem bin ich mal krank (bin nicht symptomfrei). Ich war dieses Jahr ca 1 Woche wegen der Psyche krank (immer einzelne Tage, wenn es mir nicht gut geht). Dazu kommen ca drei Wochen insgesamt, die ich wegen Erkältung/Grippe krank war (ich bin wirklich flach gelegen).

Auf meiner Arbeit weiß man den Grund meiner Behinderung, ich wurde trotzdem eingestellt. Ich mach meine Arbeit sehr gut. Trotzdem werde ich immer unter Druck gesetzt, wenn ich mal krank bin.

Ich hatte letzte Woche einen Nervenzusammenbruch. Trotzdem bin ich diese Woche auf die Arbeit und wurde dann prompt angesprochen, ob es mir nicht gut geht. Ich bin ein wahrscheinlich zu gutgläubiger Mensch, und hab das dann bestätigt und gesagt, ich überlege mich krank schreiben zu lassen. Daraufhin kamen jeden Tag mehr Vorwürfe (ich solle einfach die Medikamente erhöhen, ich soll immer auf die Arbeit, das würde mich ablenken und noch viel mehr). Ich hab dann in der PIA angerufen und für nächsten Montag einen Termin bei meinem Psychiater ausgemacht. Das habe ich auch kommuniziert. Daraufhin wurde ich noch mehr unter Druck gesetzt, ich solle danach sofort auf die Arbeit kommen, mich auf gar keinen Fall krank schreiben lassen. Es wäre Urlaubszeit, das Personal ist knapp. Mir wurde auch mitgeteilt, dass es Unmut im Team gebe wegen meiner " Sonderrechte". Laut meiner Chefin würde sie mich ja verteidigen, aber wenn ich das jetzt mache (mich krank schreiben zu lassen), dann würde sie keinen Urlaub in der Urlaubszeit mehr für die anderen gewähren.
Generell wird mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufs Butterbrot geschmiert, dass ich ja dankbar sein kann, dass ich den Job bekommen habe.
Generell ist es so, dass es zwei Lager zu geben scheint, auch im Umgang mit Klienten. Das scheint aber fast überall im sozialen Bereich so zu sein, ich kenne viele Kollegen (nicht psychisch krank), die sich vor ihren eigenen Kollegen gruseln. Die Vorurteile sind da echt am höchsten, obwohl wir als Profis es ja eigentlich besser wissen müssten.

Ich werde das auch alles mit meinem Psychiater besprechen und weiß ja (eigentlich) auch, dass ich durch den GdB geschützt bin, aber mich würde interessieren, wie andere aus dem sozialen Bereich das erleben.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Wollte mich nur noch mal melden, mein Psychiater hat mich krank geschrieben.
Auch sonst war er ganz toll zu mir, hat mir gesagt, was ich sagen soll.
Schweiger
Beiträge: 55
Registriert: 20. Jul 2023, 11:39

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Schweiger »

Hi Belladonna, danke für Deinen Bericht !
Tja, das ist nicht schön, deckt sich mit einem Interviewten von Mash-Podcast (Depression und sozialer Bereich).
Man kann auch Glück haben, aber die Personalnot baut zusätzlich Druck auf.
Hoffe Du kommst in keine Mobbing-Situation rein.....
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Hey, vielen Dank für deine Antwort!
Welcher Podcast genau ist das denn? Ich würde ihn mir gerne anhören 😀

Ja, das mit dem Mobbing... bin gespannt wie es weiter geht.
Merica
Beiträge: 4
Registriert: 9. Aug 2023, 14:30

Re: Arbeit im sozialen Bereich und psychisch krank

Beitrag von Merica »

Hallo zusammen,
auch ich habe seit einigen Jahren Depressionen und arbeite im sozialen Bereich mit psychisch kranken Menschen. Es ist so skuril und komisch und erscheint mir dennoch wichtig, dass meine Firma und meine Team nix davon erfahren. Anders als Belladonna halte ich mich weiterhin damit zurück, dies gegenüber meinen Kolleginnen und Kollegen zu erwähnen.
Es erscheint mir völlig abstrus, dass ich das in meiner Firma nicht erwähnen mag, wo es mich doch für diesen Job besonders qualifiziert. Und dennoch habe ich Sorge vor den Reaktionen und schäme mich dafür, dass ich zum Teil, die gleichen Erfahrungen habe, wie meine Klientinnen und Klienten.
Depressionen zu haben erscheint mir immer noch wie ein Makel, den ich ändern könnte, wenn ich mich nur mehr bemühen würde. Ich fühle mich, als wäre ich nur zu faul, um die gleichen Leistungen zu erbringen, wie mein Team. Wie kann es sein, dass ich einen wirklich guten Job mit dem Klientel mache und trotzdem ständig das Gefühl habe, nicht genug leisten zu können für mein Gehalt.
Lasst uns tapfer bleiben und den Kopf hoch halten, trotz des Chaos in unseren Seelen.,
Merica
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Hallo, schön für deine Rückmeldung! :)

Ja, das kann ich gut verstehen, dass du dich nicht outen willst. Auch ich sehe es als (Zusatz)Qualifikation, trotzdem werde ich mich - sollte ich mich woanders bewerben - es mir gut überlegen, ob ich das noch einmal so mitteilen werde.

Hast du (gute) therapeutische Unterstützung? Ich kann mit mir inzwischen sehr viel liebevoller umgehen und mit Mitgefühl. Mir macht tatsächlich oft das Umfeld (Stichwort Stigmatisierung und Diskriminierung) mir mehr zu schaffen als ich mir selbst.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Das ist ja schon ein sehr altes Buch, trifft aber oft zu.

Es ist schon manchmal erstaunlich, welche Menschen einen sozialen (!) Beruf wählen.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

So, morgen muss ich wieder auf die Arbeit. Am liebsten würde ich mich noch krank schreiben lassen, ich fürchte, dann wird die Hürde aber noch höher.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

So, den ersten Tag überstanden. Aber meine Chefin war auch nicht da, ich hoffe es wird nicht so schlimm wenn sie wiederkommt.
Emma1968
Beiträge: 44
Registriert: 4. Aug 2019, 18:12

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Emma1968 »

Und wie geht es Dir mittlerweile?
Das Leid der Kreatur und das Leid des Menschen gehören zusammen, und der Blick des geängstigten Tieres mahnt uns, Mensch zu werden - in der Menschheit (Reinhold Schneider)
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Es gibt einige, die mich schätzen, einige nicht. Ich übe mich in Abgrenzung.

Das Gespräch mit meiner Chefin nach meiner Rückkehr war nicht so toll. Im Moment kann ich meine Arbeit machen, aber ich stelle mich darauf ein, wenn ich mal wieder ausfalle (egal wegen was), werde ich sicher wieder darauf angesprochen.
IvonneSun
Beiträge: 62
Registriert: 18. Mär 2022, 16:21

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von IvonneSun »

Liebe Belladonna, das kommt mir alles so bekannt vor. Ich bin, allerdings bereits vor 14 Jahren, aus der Pflege raus, weil ich bemerkt habe, dass diese Tätigkeit mit meiner chronischen Depression nicht vereinbar ist. Seitdem arbeite ich in einer Behörde, mit einem GdB 30, gleichgestellt, und mittlerweile nur noch 6 Stunden am Tag. Ich bin immer recht schnell wieder arbeiten gegangen, in den letzten Jahren habe ich wegen Arbeitsunfähigkeit dennoch oft gefehlt. Das macht mir große Sorgen, meine Arbeitskollegen müssen mich vertreten, natürlich versteht keiner, was ich habe. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich nicht mehr kann. Mit 49 Jahren. Ich bin jetzt schon wieder vier Wochen krank und warte auf eine erneute Klinikaufnahme. Ich weiß nicht , wie’s weitergehen soll. Verstehe aber auch Chefin und Kollegen, dass die da auch ratlos und bestimmt genervt sind. Leider ist die Nichtakzeptanz von Beschwerden bei einer psychischen Erkrankung bei meinen Kollegen noch weit verbreitet. Ich hatte drei Kolleginnen, die auch psychisch krank waren und dadurch vorzeitig ausgeschieden sind, da wurde gesagt:“denen geht’s doch gut…“
Ich versuche, mich abzugrenzen. Keiner auf der Arbeit kann meine Situation beurteilen. Meine Arbeitskollegen sind keine Freunde. Ich bin beruhigt, durch die Gleichstellung etwas geschützt zu sein. Aber vor der Zukunft habe ich Angst.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Ich muss mich hier auch mal wieder melden:
Ich war erst krank, dann kam der positive Schwangerschaftstest. Ich bin im Beschäftigungsverbot. Leider hat am Dienstag das Herzchen aufgehört zu schlagen, ich warte auf die Blutung. Ich würde dann jetzt auch krank geschrieben werden, ich schaffs nicht auf die Arbeit. Die wissen noch nichts von der Fehlgeburt.
Mir graut davor, wieder zurück zu müssen. Ich will auch so schnell wie möglich wieder schwanger werden, wir sind in einer Kinderwunsch Klinik in Behandlung.
Durch den ganzen Stress sind bei mir auch wieder alte Traumata ausgebrochen (sexualisierte, physische und psychische Gewalt), über die ich noch nie wirklich in meiner Behandlung gesprochen habe.
Emma1968
Beiträge: 44
Registriert: 4. Aug 2019, 18:12

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Emma1968 »

🫂😪 Das tut mir unendlich leid
Das Leid der Kreatur und das Leid des Menschen gehören zusammen, und der Blick des geängstigten Tieres mahnt uns, Mensch zu werden - in der Menschheit (Reinhold Schneider)
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Ich muss mich auch mal wieder melden.

Ich bin immer noch krank geschrieben, inzwischen von meinem Psychiater. Nicht nur wegen der "alten" Diagnose (für die ich auch einen unbefristeten GdB habe), sondern auch wegen einer PTBS.
Bei mir kommt alles zusammen, die Grunderkrankung, die Vergangenheit, die Fehlgeburt und auch die schlimme Situation auf der Arbeit.

Wie ich schon oben geschrieben hatte, bin ich unbefristet beschäftigt in Teilzeit.

Ich werde so schnell nicht wieder arbeiten können. Mein Psychiater schreibt mich bestimmt auch weiter krank.

Eigentlich sind meine Therapiestunden ausgelaufen, meine Therapeutin versucht jetzt noch einmal 20 h zu beantragen.

Weil ich jetzt im Krankengeld seit Januar bin, hat sich bei mir die Krankenkasse gemeldet. Ich musste angeben, ob es absehbar ist, dass ich wieder arbeite. Desweiteren Details zu meiner Behandlung, wie etwa wie die Diagnose gestellt wird oder wie die Behandlung aussieht. Ich habe immer auf meinen Facharzt und meine Psychotherapeutin verwiesen, denn woher soll ich wissen, wie die Diagnose gestellt wird? (Ich bin ja offiziell Laiin).
Ich hätte auch meine Einwilligung geben können, dass die mich anrufen, aber das habe ich nicht gemacht.
Ich hab leider kein gutes Gefühl dabei, ich habe in der Vergangenheit schon oft Schwierigkeit mit Insitutionen gehabt (ich denke da an das Arbeitsamt).

Jetzt habe ich eine Stellenanzeige entdeckt, die vielleicht etwas wäre. Ich beobachte schon lange den Stellenmarkt, Stellen gibt es, aber oft nicht das passende. Ich kann zb keine Schicht arbeiten.

Auf der einen Seite denke ich mir, ich sollte es versuchen, auf der anderen Seite weiß ich nicht, ob ich das schaffe in einer neuen Stelle, wo dann ja alles unbekannt ist, Leistung zu bringen. Die Stelle ist auch in Vollzeit. Und ich müsste ja mindestens ein halbes Jahr wieder "durchhalten", bis ich unbefristet bin.
Bei meiner jetzigen Stelle geht meine Chefin in den nächsten Monaten in den Ruhestand. Ich weiß nicht, wer dann kommt und wie das wird.

Dazu kommt, ich könnte wieder schwanger sein, aber ich kann erst nächsten Montag testen. Die Bewerbungsfrist wäre aber diesen Donnerstag.
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Belladonna,

bewerbe Dich!
Das Vorstellungsgespräch ist für beide Seiten ein Kennenlernen.
Eventuell stellst Du beim Vorstellungsgespräch fest, dieser Arbeitgeber ist nichts für mich. Dann wirst Du Dich nicht fragen, was wäre gewesen, wenn.
Eventuell stellst Du beim Vorstellungsgespräch fest, daß es Dein Traumjob sein könnte und damit könnte es bei Dir Kräfte freisetzen, die Du hierfür nutzen kannst.
Eventuell stellst Du beim Vorstellungsgespräch fest, daß diese Arbeitsstelle passen würde, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Auch das ist o.k.

Alles Gute,
Suchende
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Meinst du wirklich?

Ich kenne die Meinung von meinem Mann und meinem Psychiater: ich habe jetzt einen, sicheren, unbefristeten Job, den soll ich nicht riskieren.

Aber ich bin eigentlich deiner Meinung, vor allem dieses "Abwarten" macht mich noch wahnsinnig.
Senif
Beiträge: 1150
Registriert: 23. Jul 2023, 21:42

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Senif »

Hallo,

das mit dem sicheren Job - sicher - aber was, wenn du dich dort nur quälst ?
Bei mir sagen auch immer alle - kein Risiko eingehen. Aber ich denke, dass dieses Sicherheitsdenken ein richtiger Hemmschuh sein kann. Weil es besteht ja die Chance, dass die neue Arbeit dein Traumjob ist.
Ich höre nicht mehr so auf andere, sondern auf das was ich möchte und ob ich bereit bin das Risiko einzugehen. Ich überlege mir, was im schlimmsten Fall passieren wird, und ob ich damit leben kann. Meist wird es dann doch besser als der worst case.

LG Senif
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Also ich hab da jetzt mal angerufen.

In der Stellenanzeige steht Homeoffice, danach hatte ich jetzt u.a. gefragt. Leider wurde mir nur sehr schwammig geantwortet, ich würde auch ins Büro müssen (aber wie oft konnte man mir nicht genau sagen). Das Problem ist, wenn ich im Worst Case fünf mal die Woche ins Büro muss, dann brauche ich pro Strecke über 1 h 15 min, also am Tag 2 h 30 min. Ab und zu ist das machbar, aber nicht immer.

Ansonsten wäre es super.
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Suchende2 »

Hallo belladonna,

die Entscheidung ist schwierig, vor allem, wenn Dein Mann und Psychiater anderer Meinung sind.

Eine Bewerbung ist noch keine Entscheidung gegen Deine jetzige Stelle. Du schaust, ob etwas anderes etwas für Dich sein könnte (die Betonung liegt auf könnte).
Du bewirbst Dich ja nicht "quer durch die Welt", sondern nur auf eine Stelle, die für Dich etwas sein KÖNNTE.
Wenn Du in einem Bewerbungsgespräch merkst, diese Stelle könnte etwas für Dich sein, kannst Du direkt wegen des Homeoffices nachfragen (gerne auch mit Verweis auf den langen Arbeitsweg). Da nicht jeder Mensch für Home office geeignet ist, möchten die sich bestimmt den Menschen erst anschauen, um dann zu entscheiden oder die am Telefon war nicht befugt, genauere Informationen herauszugeben.

Ja, ein sicherer, unbefristeter Arbeitsplatz ist viel wert. Sehr viel. Aber Du musst entscheiden, wieviel.
Meine Erfahrung ist, auch ein unbefristeter Arbeitsplatz in einem Konzern ist nach 23 Jahren nichts wert, wenn man lange krank wird und zu dem Zeitpunkt die falsche Gruppen- und Abteilungsleitung hat. Der Betriebsrat kannte meine Arbeitsleistung und hätte mich sehr gerne behalten. Aber 8 1/2 Monate gearbeitet, wo man nicht erwünscht ist und von der Gruppenleitung alles getan wird um Missverständnisse zwischen den Kollegen und mir zu säen haben Spuren hinterlassen. Mir wurde am letzten Tag gesagt, daß ich trotz dieser Versuche die ganze Zeit eine sehr gute / gute Arbeitsleistung erbracht habe. Und ich weiß auch, daß es darüber erstaunen gab.
Der Preis den ich dafür gezahlt habe, war zu hoch.
Das ist aber meine persönliche Erfahrung, bei Dir kann es anders laufen.

Soweit ich es in Erinnerung habe, hast Du schwierige Kollegen und Vorgesetzte?
Hast Du eine Kollegin, mit der Du Dich gut verstehst, die Dir eventuell mitteilen könnte, wer die Nachfolgerin Deiner jetzigen Chefin wird, sobald es bekannt wird?

Was spricht für Deine jetzige Arbeitsstelle, außer daß sie sicher und unbefristet ist?
Was spricht gegen Deine jetzige Arbeitsstelle?
Kannst Du bei Deiner jetzigen Arbeitsstelle gesund werden und bleiben?

Wie es woanders ist, kann niemand im Vorhinein wissen. Ob eine Änderung eine gute oder schlechte Entscheidung ist, weiß man nur im Rückblick.


Wegen der Krankenkasse passe auf. Die wollen Dich wahrscheinlich einfach möglichst schnell aus dem Krankengeld haben. Bei mir haben sie das auch versucht (wollten ganz schnell, daß ich zur Reha gehe oder Rente beantrage). Bei mir hat dann ein 2-Zeiler meiner Therapeutin gereicht, damit die Ruhe geben.

Alles Gute,
Suchende
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Liebe Suchende,

danke für deine Worte und Überlegungen.
Du hast völlig Recht, ich bin ja zu nichts verpflichtet, sollte ich mich auf eine Stelle bewerben.
Diese konkrete Stelle wird es aber wohl nicht werden, denn das sprengt einfach meine Kapazitäten (Vollzeit und pendeln). Ich hatte direkt mit dem Chef gesprochen. Und ich kenne mich in der Branche aus, was das heißt, wenn solche Aussagen getätigt werden.

Es tut mir so leid, dass du so etwas auch erleben musstest. Du hast auch hier Recht, dass man sich genau überlegen muss, was das alles Wert ist. Ich muss dazu sagen, dass ich ein recht ungeduldiger Mensch sein kann, dem es schwer fällt, "abzuwarten". Ich verspüre dann Handlungsdruck und will eine "Lösung". Ich glaube, deshalb sind auch mein Psychiater und mein Mann dieser Meinung. Es war jetzt aber gut, anzurufen bei dieser Stelle und nachzufragen, nun kann ich es abhaken.

Bis die Nachfolge bekannt wird, dauert es noch. Ich denke nicht, dass ich das vorher erfahren kann.

Danke für den Hinweis auf die KK. Ich muss sagen, ich habe schon einige schlechte Erfahrungen mit Behörden und Institutionen gemacht, deshalb befürchte ich vielleicht auch das Schlimmste. Mich würde interessieren, was deine Therapeutin geschrieben hat (auch gerne per PN). Ich bin mir sicher, dass das mein Psychiater und auch meine Therapeutin auch machen würden, es ist da aber immer gut, genau sagen zu können, was man braucht.

Liebe Grüße
belladonna
Suchende2
Beiträge: 1207
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von Suchende2 »

PN habe ich Dir soeben gesendet, belladonna.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: Arbeit und psychisch krank

Beitrag von belladonna_ »

Ich konnte dir leider erst jetzt antworten, liebe Suchende!
Antworten