Was ist Glück?

[MissMikse]

Hallo zusammen,

ich war ja gestern fast den ganzen Tag im Krankenhaus wegen Untersuchungen. Unter anderem musste ich in die Notaufnahme der Neurologie.

Und da war eine Frau, die wohl für 24 Stunden dort unter Beobachtung stand. Sie hatte Schwierigkeiten beim Sprechen und das was sie gesagt hat, klang eher so als würde ein Kind reden statt eine Frau in meinem Alter (sie hat davon gesprochen, dass sie letztes Jahr 40 geworden ist).

Warum ich euch das erzähle? Zum einen, weil ich mich in dem Moment glücklich geschätzt habe, dass ich nicht bin wie sie. Ich weiß, das klingt jetzt fies, aber ich meine damit einfach, dass andere es doch noch deutlich schwerer haben als ich.
Und: diese Frau hat etwas gesagt, was mich zu der Frage veranlasst hat, was eigentlich Glück ist.

Es wurde ein Mann eingeliefert vom Rettungsdienst. Und als die Frau das gesehen hat, hat sie gemeint, was der Mann doch für ein Glück hätte, weil er auf der Liege rein gebracht wurde... "Hat der ein Glück! Im Liegen!"

Was also ist eigentlich Glück?

Freue mich auf eure Antworten!

[Aurelia Belinda]

Hallöchen...

Für mich ist es Glück, innerlich reich zu sein, mich als erfüllt zu empfinden....unabhängig von den äußeren Umständen....und ich glaube, die Definition Glück, verändert sich im Laufe des Lebens einfach, je nach Lebenssituation....

[Maxegon]

Was also ist eigentlich Glück?

Zufriedenheit.

[Aurelia Belinda]

BINGO Herr Egon, der Kandidat hat 100 Punkte

[SundayMan]

Guten Morgen,

ich denke, dass Glück ein temporärer (also zeitlich begrenzter) Zustand ist, so wie man umgangssprachlich von einem Glücksmoment spricht.
Glück ist also nichts dauerhaftes, sondern etwas das man für einen gewissen Zeitraum wahrnimmt/fühlt, und man dabei Freude/Zufriedenheit empfindet.

Man kann auch unter "glücklich sein" und "Glück haben" unterscheiden. Das erste ist ein emotionaler Zustand ("Ich empfinde Freude"), das zweite ist ein Umstand, auf den man keinen direkten Einfluss hatte ("Ich habe in der Lotterie gewonnen").

Coole Idee für einen Thread, MissMikse

[MomentbyMoment]

Finde die Thread-Idee auch schön ☺

Genau, ewig Glück empfinden kann kein Mensch. Ich lese momentan das Buch Freude von James Baraz und Shoshana Alexander. Und darin stehen ganz viele Möglichkeiten zu üben/wahrzunehmen/zu beobachten freudvoll zu leben. Zum Beispiel, wenn man nach eigenen Wertvorstellungen lebt und handelt empfinden wir das Glück der Schuldlosigkeit, wir leben nach unserer Integrität. Spannender Ansatz. Wenn wir geschickt handeln und uns für andere Lebewesen einsetzen, dann empfinden wir glückvolle Momente. "Glück haben": Es ist wichtig, auch kleine Dinge wertzuschätzen und wenn man im Liegen transportiert wird, dann ist es sicher auch Glück, weil die Person dann nicht das Leid hat, sich mühevoll vom einen zum anderen Ort fortzubewegen. Oder ich habe gerade das Glück hier in einer sicheren Wohnung in Deutschland zu sitzen und nach Lust un Laune im Internet zu surfen.

[Senif]

Hallo zusammen,

für mich ist Glück einfach nur Freude empfinden zu können. Die vielen Jahre, in denen ich keine Freude mehr hatte, ist das Gefühl ein regelrechter Segen. Dabei erfreue ich mich auch an Kleinigkeiten, die Blume, die im Garten steht und blüht, die Tiere, wie unbeschwert sie leben, meine schöne Bude, der Sport mit den vielen netten Menschen usw.
Früher dachte ich immer, diese blöde Spaßgesellschaft, immer geht es nur um Spaß und nicht um die ernsten Dinge des Lebens. Erst spät erkannte ich, dass mein ganzes Leben ein einziger Ernst war, und das das verhinderte, dass ich überhaupt lebe. Es gibt nicht dieses "entweder oder" sondern ein "sowohl als auch".

LG Senif

[Katerle]

Danke Senif,

für mich bedeutet Glück auch, mich an Kleinigkeiten erfreuen zu können (schon immer) und genauso freue ich mich, wenn wir mal einen kleinen Ausflug machen, ein paar schöne Momente genießen oder auch Zeit verbringen zu können mit meinen Lieben. Da vergesse ich auch mal meine Schmerzen.
Glück ist für mich, die Ruhe draußen im G. oder in der Natur auf mir wirken zu lassen und jeden Tag als Geschenk zu empfinden.

LG Katerle

[Niri]

Ohne lang zu überlegen, oder auszuformulieren fällt mir spontan ein:

Für mich ist Glück mein Da-Sein.

Die letzten Tage waren sehr schwierig für mich und ich war irgendwie regelrecht "weg". In Distanz zu allem, fern der realität.

Heute ist es besser und ich sitze hier, bin da.
Spüre mein Da-sein. Mein Dasein.

Und dann schau ich meine zufrieden schlafende Katze an, streichle sie und dann spür ich es. Das Glück.

[Allegretto]

.

[Aurelia Belinda]

ich wollte ähnliches anführen...
Danke Allegretto!

[Deheteleef]

Glück ist......
in Deutschland leben zu dürfen
nicht gebrechlich zu sein
einen gefüllten Kühlschrank zu haben
im Winter eine muckelig warme Bude
die Technik zu haben, um hier zu schreiben
nicht soviel Pech zu haben

Man muss es nur sehen und empfinden, Glück ist ständig um uns herum.

[hundethomas]

Danke lieber Deheteleef, Dankbarkeit ist auch für mich das größte Glück.

Dankbar zu sein für mein Leben , was trotz meiner Depri noch gut ist,

Nicht vergleichen mit den Menschen, die scheinbar nicht depressiv, schöner, reicher, erfolgreicher sind.

Kein Mensch kann etwas mitnehmen von unserer Erde.........nach unserem Tod sind alle Menschen gleich,,,,,,,


liebe Grüße,




https://www.youtube.com/watch?v=iPc_ruA ... FzdA%3D%3D

Gehe D e i n e n Weg ohne Eile und Hast......

[MissMikse]

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten!

Ich bin tatsächlich noch am Überlegen, was Glück für mich ist. Was ich jedoch schon mal festhalten kann ist, dass Glück oder glücklich sein etwas sehr individuelles ist. Jeder empfindet es anders, jeder hat andere Dinge, Gedanken und Gefühle, die Glück oder glücklich sein auslösen.
Z.B. die Frau in der Notaufnahme: sie hätte es als Glück empfunden, wenn sie auch liegend eingeliefert worden wäre. Ein anderer würde dagegen sagen "Um Gottes Willen, wenn ich liegend eingeliefert werde, bedeutet das, dass mein Zustand schlimmer ist, als wenn ich noch in der Lage bin, auf meinen eigenen Beinen dort hin zu laufen oder sitzend (z.B. im Rollstuhl) dort anzukommen."
Es hängt also scheinbar auch individuell davon ab, wie eine Person die Umstände und deren Folgen einschätzt. Für die Frau in der Notaufnahme bedeutet "liegen" vielleicht: weniger Anstrengung für sie selbst. Dass das ggf. bedeutet, dass ihr Zustand schlimmer ist, als wenn sie im Sitzen eingeliefert wird, bedenkt sie in der Situation vielleicht gar nicht. Sie bewertet damit nur den einen Augenblick, ohne an die nächsten Schritte bzw. an die Zukunft zu denken. Klar, liegen ist entspannter als sitzen. Und schon ist es ein Glück, wenn ich liegen kann. Und erst, wenn ich mir die Folgen "ausmale", dann ist es plötzlich kein Glück mehr. Hm...
Da wären wir dann wohl wieder bei "mehr im Hier und Jetzt leben" und nicht so viel über die Zukunft grübeln.

Ich bin da glaub ich von der Definition her auch ein Stück weit bei Sunday Man: es gibt einen Unterschied zwischen "Glück haben" und "glücklich sein". Bzw. es könnte der Auslöser und die Folge sein, wenn ich es so recht bedenke. Wenn ich "Glück habe" (z.B. weil ich haarscharf einen Unfall vermeiden konnte oder im Lotto gewonnen hab oder sonst irgendetwas Gutes passiert ist), dann kann ich hinterher über diesen Umstand "glücklich sein" und mich darüber freuen, dass mir was Gutes passiert ist (oder zumindest nichts Schlechtes, wie beim Unfall-Szenario).

Das ist grade echt ein spannendes Thema und ich hoffe, dass sich noch mehr Mitglieder dazu melden und schreiben.

Liebe Grüße und gute Nacht!

[Senif]

Im Grunde ist es wohl eine Sache der Bewertung. Wenn jemand den Kleinigkeiten kein Gewicht beimisst, dann entsteht daraus auch keine Freude. Und wenn man immer nur auf den großen Wurf wartet, dann kann man wohl lange warten.

So muß man leben!
Die kleinen Freuden aufpicken,
bis das große Glück kommt.
Und wenn es nicht kommt,
dann hat man wenigstens
die "kleinen Glücke" gehabt.

(Theodor Fontane)

(Man muss nicht so leben. Das entscheidet jeder selbst. Ich habe für mich entschieden, die kleinen Glücke zu sammeln.)

[Maxegon]

Glück ist immer situationsabhängig und temporär.

Der eine empfindet Sitzen als Glück, der andere Liegen.
Könnte der Liegende noch sitzen, was wäre das für ein Glück.

Könnte ich noch laufen und müsste nicht sitzen oder liegen ... ich wäre glücklich.

Hätte ich nicht so viele Schmerzen und würde endlich von meinem Leiden erlöst, was hätte ich für ein Glück!

Aber nein, sterben möchte ich nun auch wieder nicht.

Was ist Glück?

Glück ist wandelbar, eine Frage der Ausgeglichenheit, manche vertrocknen in der Sonne, andere ersaufen im Regen.
Der Wanderer freut sich über eine Pause, der Bettlägige wäre glücklich, könnte er noch ein Mal gehen.

Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern ... sagt Konfuzius.

[Deheteleef]

Für unsere Wälder und Felder und Flüsse ist es ein großes Glück, dass es zurzeit so feucht ist.
Für die Rentenversicherung ist es kein Glück, dass die Temperaturen nicht so hoch sind; so sterben weniger und die Rente läuft weiter.

Anders: Was dem einen sin Uhl,ist dem andern sin Nachtigall.

[Angelika 1964]

Ich habe jetzt lange überlegt ob und was ich hier schreiben möchte. Glück ist individuell .
Für mich selbst bedeutet Glück eine gewisse Zufriedenheit und innere Ruhe
Liebe Grüße Angelika

[MissMikse]

Ich schreibe hier auch mal noch was zur Glücksherz-Methode rein, weil es zum Thema passt. Ich übernehme das dann auch für den "Werkzeugkasten".

Im Zusammenhang mit einer Liebeskummer-Beratung hab ich die Glücksherz-Methode von Elena Sohn kennen gelernt.

Ausgangspunkt ist der, dass man sich klar macht, welche Glücks-Quellen man im Leben hat und zu wieviel Prozent sie das Glück in unserem Herzen ausmachen.
Und das Ziel ist, dass man möglichst viele Glücks-Quellen hat bzw. für die Zukunft findet, weil das Herz dann "stabiler" ist und wir nicht so schnell kreuzunglücklich sind, wenn es in einem Bereich mal nicht so gut läuft. Denn dann sind ja noch genug andere Quellen da, die das auffangen können.

Kleines Beispiel:
aktueller Zustand: 70% Glück hängen von meinem Partner ab, 20% von der Arbeit und 10% Freunde und Familie.
Nicht gut verteilt. Wenn die Beziehung in die Brüche geht, können Arbeit und Familie/Freunde das was weg gebrochen ist nicht aufwiegen. Es herrscht ein Ungleichgewicht von 70% Unglück zu 30% Glück.
Besser wäre z.B.: 40% Partnerschaft, 20% Arbeit, 10% Freunde, 10% Familie, 10% eigene Hobbies, und dann noch 5 mal 2% sonstige, kleine Glücksquellen.
Wenn in diesem Fall die Beziehung in die Brüche gehen würde, dann sind es "nur" 40% Unglück, aber 60% Glücksquellen sind noch da.
Folge: wir brechen nicht ganz so schlimm zusammen wie im Beispiel A, weil es noch genug andere Sachen gibt, die uns auffangen können.


Gestern hatte ich auch einen Glücksmoment, weil ich Glück hatte und es mich glücklich gemacht hat, Glück zu haben

Ich habe spontan eine Anfrage via Kontaktformular an eine Spezialklinik gesendet, die sich nur mit dem Bereich "Wirbelsäule" befasst und wo meine Hausärztin meinte, dass sie mir eine Vorstellung dort empfiehlt.
Ca. 1 Stunde später hatte ich bereits einen Rückruf von einer super netten Dame und ich habe schon für den 16.8. einen Termin bekommen.
Dabei hatte ich befürchtet, dass man da Wochen oder vielleicht sogar Monate auf einen Termin warten muss.
Ich habe mich sehr gefreut, zum einen, dass es nun so schnell geht, zum anderen, weil die Dame so nett war und es macht mich glücklich, weil mir der schnelle Termin auch Hoffnung schenkt, dass sich bald klärt was los ist und eine Lösung gefunden wird.

Glück oder glücklich sein hat also auch etwas mit Hoffnung zu tun.

[MySun]

Ich habe jetzt lange überlegt ob und was ich hier schreiben möchte. Glück ist individuell .
Für mich selbst bedeutet Glück eine gewisse Zufriedenheit und innere Ruhe
Liebe Grüße Angelika

Glück ist individuell.
Und Glück zu empfinden verändert sich im Leben.
Ich kenne Menschen, die Glück und Vergnügen nicht immer recht unterscheiden können.

Glück ist für mich, meinen Weg zu finden, der mich von der „Straße der Städte", hin zum Weg des Herzens führt.
Wem das Herz hüpft, dem ist kein Weg zu weit.

Ich fühle z. B. Glück, wenn ich ein Buch lese, dass mich dazu (ver)führt, neue Wege zu gehen.
Und es ist das Glücksgefühl, das meinen Willen stärkt, und mich dazu befähigt, neue Wege auszuprobieren.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Wohin noch mag mein Weg mich führen?
Närrisch ist er, dieser Weg, er geht in Schleifen, er geht vielleicht im Kreise.
Mag er gehen, wie er will, ich will ihn gehen. – Hermann Hesse


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1. Kapitel der Autobiografie in fünf Kapiteln
Ich gehe die Straße entlang:
Da ist ein dunkles Loch.
Plumps, ich falle hinein. –
Ich sitze im Loch und schimpfe,
hadere mit meinem vermeintlichen Schicksal
und komme lange nicht wieder heraus. –
Irgendwann komme ich dann wieder heraus.

2. Kapitel der Autobiografie in fünf Kapiteln
Ich gehe dieselbe Straße entlang:
Ich sehe, da ist wieder dieses dunkle Loch.
Plumps, ich falle wieder hinein. –
Ich kann nicht glauben, schon wieder im gleichen Loch zu sitzen.
Ich zetere, schimpfe und krakele. _
Nach langer Zeit komme ich irgendwie heraus.

3. Kapitel der Autobiografie in fünf Kapiteln
Ich gehe dieselbe Straße entlang:
Ich sehe, da ist wieder dieses dunkle Loch.
Plumps, aus Gewohnheit falle ich wieder hinein. –
Dieses Mal untersuche ich die Hintergründe,
dass ich immer wieder in dieses Loch falle.
Sofort komme ich wieder heraus.

4. Kapitel der Autobiografie in fünf Kapiteln
Ich gehe dieselbe Straße entlang:
Ich sehe, da ist wieder dieses Loch. –
Ich gehe daran vorbei.

5. Kapitel der Autobiografie in fünf Kapiteln
Ich gehe einen anderen Weg.

[Manuel999]

Es ist ein Glück, "Maxegon" kennengelernt zu haben.

[Maxegon]

Es ist ein Glück, "Maxegon" kennengelernt zu haben.

Welch ein Glück!
Da fällt mir doch sofort das Buch Lukas oder Matthäus ein:
Selig sind, die da ...

[MySun]

Es ist ein Glück, "Maxegon" kennengelernt zu haben.

Ist es Glück?
Ist es Vergnügen?
Oder ist es noch etwas ganz anderes?

Die Beiträge von Maxegon lese ist sehr gern Er schafft es wunderbar fast jede Naricht zu kommentieren oder zu ergänzen:)

[Manuel999]

Hallo MySun,

ich bin
ein sehr humorvoller Mensch, trotz Depressionen, mache gerne Blödsinn, und ärgere auch gerne andere Menschen, ABER ärgern bedeutet nicht auslachen.

Ich bin aber auch sehr direkt, Maxegon kann das auch...

Schon mein Opa ging mir immer mit dem Stock nach.

Ich habe aber Respekt vor anderen Menschen. Ich selber bin ebenso nicht gesund.
Ich liebe Humor und Direktheit, das ist alles...
Obwohl es Max Egon sicherlich oft auch nicht gut geht...aber das ist mir so lieber wie Dauergejammere.
Das ist alles..

Viele Grüße

[Schneefloeckchen]

Auf Wunsch der Mehrheitsgesellschafter von mir gelöscht.