Hallo Du,
schön, dass es so eine Möglichkeit zum Austausch gibt. Ich kam hierhin, um mich zu sortieren. Aber auch um zu lesen, ob ich mit meiner jetzigen Situation alleine bin. Ob es "draußen" Menschen gibt, denen es auch so geht. Also etwas von mir.
Nun bin ich 37 und habe seit etwa 20 Jahren mit Depressionen und deren Phasen zu tun. Es gab in den Jahren stationäre als auch ambulante Therapie. Dazu auch Reha. Ich weiß, dass ich schon vieles dazu gelernt habe. Ich kenne die Themen, die mich beschäftigen. Auch wurden bereits Diagnosen gestellt, u.a. rezidivierende Depression.
Vor etwa 1 Jahr ging es mir dann wieder schlechter. Ich habe damit nicht gerechnet, dachte ich doch, ich hätte alles getan damit es mir wieder und weiterhin gut geht. Im Job war viel los, nach einigen Gesprächen wechselte ich zu Teilzeit. War auch bis jetzt die richtige Entscheidung.
Neue Wohnung, eine schöne. Ruhig. Alles funktioniert. Aber ich. Irgendwie nicht. Kaum noch Gedanken in meinem Kopf, ich fühle viel Leere. Schnell gereizt und überfordert. Auch mein Partner merkt das, da wir lange zusammen sind.
Also hatte ich eine neue Therapie begonnen. Nach etwa 1 Jahr sagte man mir, innerhalb von 4 Wochen, dass die Therapie bald endet, da die Therapeutin die Praxis verlassen wird. Ich war mehr als nur erschrocken.
Seitdem suche ich weiter. Aber das Leben bleibt leider für mich nicht extra stehen. Und dieser Alltag ist so anstrengend. Ich kämpfe jeden Tag, um weiter zu funktionieren. Die Erschöpfung und die körperlichen Beschwerden. Und das, was eben auch die Seele zeigt. All das ist jeden Tag eine Herausforderung.
Nachdem Gespräch mit meinem Hausarzt kann es jetzt in eine ambulante Tagesklinik gehen. Selbst darüber mache ich mir Sorgen bzgl. der finanziellen Situation. Was ist, wenn diese Hilfe nicht die richtige für mich ist.
Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt so erschöpft war. Vorallem die neue Suche nach einem Therapieplatz... Das ist wirklich viel.
Ich wünsche mir einen kleinen Austausch. Vielleicht gibt es hier Menschen, die vieles schon kennen, vor Herausforderungen stehen, die ihnen immer wieder begegnen. Und vielleicht gibt es auch Tipps, wie es trotzdem weiter gehen kann.
Danke.
