Diskussionsforum Depression

Hallo zusammen,
vielleicht hatte/hat jemand ähnliche Gefühle, Gedanken gehabt und kann mir meine entwirren?

Guten Abend,
ich kann dir nur sagen, denk mehr an dich und deine Kinder und nur das zählt. Es ist wichtig, auf dich zu schauen, damit du gesund bleibst oder gesund wirst. Was die Leute oder Nachbarn denken oder sagen spielt doch keine Rolle. Es ist euer Leben und eure Familie und es geht niemand was an, ob du gerade daheim bist und aus welchem Grund schon gar nicht. Hol dir die Hilfe die du brauchst um selbstbewusster zu werden. Es gibt ja sehr gute Beratungsstellen, wo man auch schnell einen Termin bekommt. Ich selbst musste auch lernen, psychisch stärker zu werden. Das geht, glaube mir und später wirst du so richtig stolz auf dich sein und auch deine Kinder werden es dir danken.

@Philomena Danke dir für deine ausführliche Antwort.
Ja, du hast absolut recht. Im Kopf weiss ich das, aber bis es ins Gefühl geht...ich fühle mich gerade einfach in mir unsicher.
Ich habe die Tage einen Termin bei meiner Therapeutin. Wir werden das auf jeden Fall thematisieren.

Super, das finde ich gut und ich bin beruhigt.

Liebe Grüße Philomena

Hallo Hase,

kenne das leider auch mit dem Unwohlsein in der N. und träume auch heimlich, wieder wegzuziehen...
Inzwischen habe ich aber ne nette Person kennengelernt in der Gegend und wir verstehen uns sehr gut. Haben auch schon was zusammen unternommen. Und wir reden auch mal über schwierige Sachen, haben mal Zeit für den anderen. Das ist echt sehr wertvoll.

Dem kann ich mich nur anschließen, was Philomena geschrieben hat. Und denke daran, falls es mal nicht klappt mit dem Rausgehen, davon sich bitte nicht entmutigen lassen. Denn dann versuchst du es aufs Neue.

Alle Gute
Katerle

Hallo Hase0504,

ganz bestimmt sind die Angst vor anderen und auch das Gedankenwirrwarr Symptome deiner Depression. Ich habe gerade ganz ähnliche Probleme, bin auch stark sozialphobisch. Es hilft mir gerade, es so gut es geht zu akzeptieren und mich möglichst auf angenehmere Dinge zu konzentrieren.

Alles Gute.

@MaWe
Danke dir für deine Antwort.
Das tut mir leid zu lesen. Ist es bei dir auch die Angst, es könnte jemand was Blödes fragen?
Ich war gestern bei meiner Thera und wir haben am Selbstwert "gearbeitet". Wie mich die anderen sehen, und was ich DENKE, was die anderen in mir sehen, sind natürlich ZWEI PAAR STIEFEL.
Sich wieder auf SICH konzentrieren, ich wertvoll unabhängig vom außen. Hat mir etwas geholfen.
Auch: wenn es ums Rausgehen, von Krankheit erzählen sich zur Nachbarschaft dazustellen etc. geht. Sich fragen

Uups, zu früh abgesendet...
...sich fragen, was ich gerade bereit bin von mir zu zeigen, ins Herz hineinspüren. Ist auf der einzige Kompass, den wir haben.
Vielleicht hilft dir das auch ein wenig.
Alles Gute.

Hallo Hase,

das kenne ich auch. Ich hatte das "Glück" vorher eine OP zu haben, von der die Nachbarschaft wusste.
Da mir ausreden, ... zu anstrengend sind, bin ich relativ schnell etwas offener damit umgegangen.
Ich habe gesagt, ich bin nach der OP zu früh auf die Arbeit und dann in allen Bereichen zusammengebrochen (das stimmt auch).
Wer es verstehen wollte, hat es verstanden und ich habe fast nur gute Erfahrungen damit gemacht.
Eine alte, sehr nette, Nachbarin hat mich dann direkt angesprochen und gefragt, ob ich einen Burn out habe.
Bei den Nachbarn, bei denen ich das Wort Depression in den Mund genommen habe (nach einem vorsichtigem Vortasten), habe ich gute Erfahrungen gemacht. Die eine erzählte mir dann von ihrer Wochenbettdepression, eine andere hatte auch schon leider Erfahrungen damit machen müssen.

Auf der Arbeit halte ich es anders. Da habe ich gesagt, daß ich eine Stoffwechselstörung habe (das der Stoffwechsel im Gehirn gemeint ist, muß ich ja nicht sagen ). Mit dieser Diagnose ist es kein Problem, wenn mich Kollegen sehen.

Habe den Mut, daß zu tun, was Dir gut tut.
Eventuelle genauere Fragen der Nachbarn musst Du nicht beantworten.

Alles Gute,
Suchende

@Suchende2
Toll, dass die Resonanz so positiv war. Das freut mich.
Laut Statistik (Dunkelziffer ist nat. höher) sind jährlich 10 pro Zent der Frauen in Deutschland erkrankt. Also jede zehnte Frau. Daher ist es naheliegend, dass es in der Nachbarschaft wohl Menschen gibt, die auch erkrankt sind, bzw. waren. Auf Arbeit würde ich / halte ich mich auch zurück.
Alles Gute.

Hallo Hase,

hast du denn evtl. jemanden, mit dem du dich verabreden kannst? Eine Freundin aus alten Tagen? Familie? Jemand, mit dem du dich gut verstehst und dem du vertraust? Dann hättest du einen guten Grund, um auch mal aus dem Haus zu gehen. Wohin: spielt keine Rolle und geht deine Nachbarn auch nix an.
Von mir dachte eine Nachbarin auch mal, dass ich krank wäre. Dabei hab ich "nur" mehrere Wochen von zu Hause gearbeitet (vor allem in der Anfangszeit von Corona). Also falls du einen Beruf hast, der theoretisch auch "Home-Office-fähig" wäre - wer sagt denn, dass du nicht arbeitest? Sind doch alles nur Mutmaßungen und Spekulationen von anderen. Es kann dir egal sein. Kümmere dich um dich. Und halte es ansonsten wie "Die Ärzte" in ihrem Lied "Lass die Leute reden..."
Es ist aktuell nicht wichtig, was andere von dir denken oder von dir halten. Wichtig ist deine eigene Meinung von dir selbst und dass du gut zu dir bist.

Alles Liebe!

Hallo Hase,

bevor ich die EMR bewilligt bekommen habe, war ich über 1,5 Jahre AU. Davor bin ich jahrelang kurz nach sechs aus dem Haus und erst am späten Nachmittag wieder nach Hause gekommen.
Anfangs habe ich mich ständig hinterfragt. Was ist angemessen? Was könnten die anderen denken?
Ich wusste, ich bin krank und kann definitiv nicht arbeiten, hab keine Partys gefeiert oder ähnliches. Ich lag viel im Strandkorb....für alle sichtbar. Bei uns im Haus wohnen zwei Familien mit vielen kleinen Kindern, die bereits gegen fünf mobil sind. Ich habe selbst drei Kinder großgezogen und wirklich Verständnis für die Familien, aber eben auch das dringende Bedürfnis nach Schlaf. Ich bin offen auf die Familien zugegangen und habe gesagt, dass es mir momentan gesundheitlich nicht gut geht, ich schlecht schlafen kann und gerade am Morgen noch ein wenig Ruhe benötige. Es war spürbar, dass Verständnis für meine Situation da war und die Kinder sich Mühe gegeben haben und nicht gerade über unserem Schlafzimmer vor sieben mit dem Rutschauto unterwegs sind. Ich habe mich bei den Familien und auch den Kindern bedankt. Da ich tagsüber zu Hause bin, nehme ich die Pakete für alle Hausparteien an. Das ist für die jungen Familien eine Erleichterung. Wir kommen gut miteinander aus und ich habe nicht das Gefühl, dass es Neid oder Unverständnis gibt. Diagnosen benenne ich grundsätzlich nicht weder hier in der Nachbarschaft noch in offenen Gruppen oder bei Kollegen..
Mittlerweile gehe ich auch wieder zu Kulturterminen am Abend, fahre weg... egal was andere darüber denken.
Sein mutig und stelle deine Bedürfnisse vor die Bewertung anderer.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit