Endlich ist der Antrag raus

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Niri
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Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Nachdem ich mich schon um Weihnachten entschlossen hatte die Rente zu beantragen, hab ich den Antrag letzte Woche Montag endlich raus geschickt.
Obwohl ich in meinem Entschluss nie gewackelt habe und es für mich finanziell wohl tatsächlich mit Rente besser aussieht, als mit Krankengeld, hab ich so lange gebraucht.
Jetzt bin ich erleichtert, zumindest den Antrag (62 Seiten incl. Anlagen) geschafft zu haben, wohlwissend, dass es jetzt wahrscheinlich erst richtig schwierig werden wird........
Vielleicht mögt ihr mir ja ein bißchen Daumen drücken, ich werd euch auf dem Laufenden halten.
Seid lieb gegrüßt
Niri
SonneundDunkenheit
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Ich drücke dir gerne die Daumen, helfen wird es wohl nicht wirklich.
Ich wünsche dir ein vernünftiges Verfahren in einer überschaubaren Bearbeitungszeit (meines dauerte 13 Monate).
Es ist Wahnsinn wieviel Papier bei solchen Anträgen zusammen kommen (ich hatte die 100 locker überschritten) und es landet ja nach dem Einscannen im Schredder.
Lebst du momentan vom Krankengeld?
Für die kürzliche Höherstufung des GdB habe ich auch mehrere Monate benötigt. Man überlegt schon was man wie schreibt, was man an Befunden anhängt....
Beim Rentenantrag war ich ziemlich fix aus Angst einen Rückzieher zu machen.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Reziprok
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Reziprok »

Hi Niri,

Ich drücke Dir auch die Daumen, dass der Antrag so schnell wie möglich durchgeht, also bewilligt wird ;-)

Mein Rentenantrag wurde nach 1 Widerspruch bewilligt. Das Verfahren dauerte 10 Monate.

Viele Grüße

Reziprok
Niri
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Dank euch ihr beiden für eure Antworten!

Liebe SonneundDunkelheit,ich weiß schon, irgendwo hattes du mal geschrieben, dass du sachliche Realistin bist (oder so ähnlich).....
Deine Beiträge schätze ich sehr und es freut mich, wenn du mich ein bißchen begleitest auf diesem Weg unbekannten Weg durch den Rentendschungel,
der jetzt vor mir liegt.
Als nächstes geht es jetzt an den Antrag bzgl. der Nahtlosigkeitsregelung bei der Agentur für Arbeit, er liegt schon hier.
Ja, bis 05.08. bekomme ich noch Krankengeld, ich habe aber noch eine Witwen- und eine Betriebsrente von meinem Mann.
Seit seinem Tod vor mittlerweile bald vier Jahren ging es mir immer schlechter, so dass ich 2x meine Arbeitszeit von knapp Vollzeit bis auf 22h runter reduziert habe.
Das hat sich beim Krankengeld natürlich negativ ausgewirkt.
Da ich aber ein fast ununterbrochenes, recht langes Berufsleben (mehr als 40 Jahre) hinter mir habe wird meine (EM)Rente recht gut sein, deutlich besser als das Krankengeld.
Ein knappes Jahr hab ich überlegt wieder einzusteigen, aber dann stand der Entschluß und seitdem steht er.
Und jetzt bin ich sehr gespannt, was da alles kommen wird.
Ein vernünftiges Verfahren in einer überschaubaren Bearbeitungszeit.......yeah, das wär`s!

Liebe Reziprok, ja mit einer Ablehnung und dann Widerspruch rechne ich auch. Sind die 10 Monate die insgesamte Zeit, incl. Widerspruchsverfahren?
Magst mehr darüber schreiben, mich interessieren alle Erfahrungen sehr. Oder gibt es schon einen Thread dazu, ich bin manchmal nicht gut sowas von alleine zu finden......

Seid lieb gegrüßt
Niri
SonneundDunkenheit
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Niri,

in meinen 13 Monaten Bearbeitungszeit waren 1 Widerspruch mit anschließender Begutachtung enthalten. Ich hoffe, dies bleibt dir erspart.

Da du die Unterlagen für den Rentenantrag ja gerade gesammelt hast, ist der Antrag auf ALG 1 nach Nahtlosigkeitsregelung schon ein wenig vorbereitet. Die Agentur (ärztliche Dienst) hat bei mir damals nach Aktenlage entschieden (und es hat mich sehr beruhigt als nicht leistungsfähig eingeschätzt zu werden... für keine Tätigkeit....hat mir Hoffnung für die Rente gegeben) und trotzdem hat es 3,5 Monate bis zum Bescheid gedauert.
Das ALG wird ja noch einmal weniger als das Krankengeld sein. Gut, dass du noch andere Leistungen erhältst.
Ich drücke dir die Daumen pro Rente. Hab mir kürzlich das Formular für den Verlängerungsantrag angeschaut... wirklich weniger wird es nicht. Gleichzeitig finde ich es gut, dass Rentenanträge gründlich geprüft werden. Zum einen, weil es um viel Geld ( was zum Teil andere Menschen mit ihren Steuern zahlen) geht und mir das Gefühl gibt "zu Recht" nicht zu arbeiten. Es hilft mir nicht in den Rechtfertigungszwang zu verfallen und mir auch wieder Schönes ohne schlechtem Gewissen zu gönnen.
Wäre schön hin und wieder vom Stand der Dinge zu lesen.... hoffentlich nur Positives.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit
Reziprok
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Reziprok »

Hi Niri,
Niri hat geschrieben: 20. Jun 2023, 20:04 Liebe Reziprok, ja mit einer Ablehnung und dann Widerspruch rechne ich auch. Sind die 10 Monate die insgesamte Zeit, incl. Widerspruchsverfahren?
Magst mehr darüber schreiben, mich interessieren alle Erfahrungen sehr. Oder gibt es schon einen Thread dazu, ich bin manchmal nicht gut sowas von alleine zu finden.....
Ja, die Dauer für das Widerspruchsverfahren ist bereits in den genannten 10 Monaten Dauer ab Antragsstellung enthalten.

Meinen Antrag auf EM-Rente hatte ich vor mehr als 5 Jahren gestellt, also lange vor der Corona-Pandemie. Davor hatte ich eine medizinische Reha und mehrere berufliche Reha-Maßnahmen absolviert, zwei der beruflichen Reha-Maßnahmen aber wegen Überlastung abgebrochen, unter Absprache mit dem zuständigen Träger.

Mein Antrag auf EM-Rente wurde wie gesagt zuerst von der DRV abgelehnt.

Den daraufhin von mir eingelegten Widerspruch hatte ich selbst verfasst.

Grundlage für meinen Widerspruch waren die Unterlagen aus meiner Akte bei der DRV, die ich in Form der Akteneinsicht beantragt hatte, siehe §25 SGB X.

Im Rahmen meines Antrags auf Akteneinsicht hatte ich u. a. ein Formular angefordert, auf dem die DRV den Umfang der (Rest-) Erwerbsfähigkeit in Stunden, Einschränkungen beim Ausüben von Tätigkeiten (wie "Nicht heben", "Nicht stehen" oder "Keine Nachtarbeit", "Keine Arbeit unter Zeitdruck" usw.) angegeben hat. Ich glaube, dieses Formular nennt sich "Sozialmedizinisches Gutachten" oder so.

Im Bedarfsfall kann ich ja in meinen vielen Unterlagen für Dich nachschauen und gucken, wie dieses Formular genau heißt.

Auf diesem Formular hatte jedenfalls jemand von der DRV, wahrscheinlich ein Arzt, eine handschriftliche Begründung darüber, warum ich mindestens 6 Stunden täglich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erwerbsfähig sein sollte, angebracht.

Gegen den Inhalt dieser handschriftlichen Notiz habe ich in meinem Widerspruchsschreiben argumentiert. Mit Erfolg, denn als Antwort auf mein Widerspruchsschreiben erhielt ich ein paar Monate später den Bewilligungsbescheid über meine EM-Rente.

LG

Reziprok

PS: Ich bin übrigens ein "er".
Niri
Beiträge: 284
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Lieben Dank nochmal an euch zwei,

sorry Reziprok, hätte ja eigentlich geschlechtsneutral schreiben können........

Gerne komm ich auf die Angebote zur Unterstützung zurück, die ganz formalen, aber auch das Anteilnehmen, denn ihr wißt einfach wie das alles sein kann und worum es geht, das ist noch mal was ganz anderes als in meinem persönlichen Umfeld.

Sobald ich irgendwas höre geb ich Bescheid.

Gestern hab ich Post bekommen von der DRV, da wollen sie jetzt nochmal eine Bescheinigung über den Krankengeldbezug.
Da geht es aber um meine Witwenrente.
Wobei ich die Geschichte schon ein bißchen kurios fand: Vor etwa drei Wochen bekam ich einen Brief von der DRV mit der Aufforderung ihnen den Zeitpunkt der Beendigun des Krankengeldbezugs, sowie die neue Arbeitsstelle und Gehaltsnachweise zukommen zu lassen.
Wahrscheinlich wißt ihr ja, das zum 01.Juli die Renten ja immer angepasst werden (oder halt Nullrunde) und bei mir fragen sie immer so im Mai /Juni, die aktuelle Situation ab.
Letztes Jahr hatte ich da den Krankengeldbezug mit Bescheinigung angegeben und seitdem keinen Kontakt gehabt.
Ich war ob der obigen Aufforderung irritiert und hab dort angerufen. Geschildert welche Aufforderung ich bekommen habe und gefragt, wie sie denn zu der Annahme kämen (neue Arbeitsstelle, Ende Krankengeldbezug).
Nach ca 5minütiger Suche im PC sagte mir der durchaus freundliche Mitarbeiter "hm, naja, das war wohl einfach mal ein Schuß in`s Blaue" und ich solle ihnen einfach eine Erklärung schicken, das ich noch Krankengeld beziehe und die Bescheinigung vom letzten Jahr. Hab ich umgehend gemacht.
Allerdings schon den Kopf geschüttelt, einfach mal ein Schuß in`s Blaue......und mir gedacht, dass sie hoffentlich bei der Bewilligung der Rentenanträge nicht so einfach mal in`s Blaue schießen.....oder vielleicht doch?
Und nun also, drei Wochen später, soll ich ein neues Formular an die Krankenkasse schicken, die dann wieder an mich und ich wieder an die DRV.........ob da wirklich immer Ressourcenorientiert gearbeitet wird.......

Seid lieb gegrüßt
Niri
SonneundDunkenheit
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Niri,

du wirst sicherlich noch viele "kuriose" Zettel bekommen....ob es ein Schuß ins Blaue war???

Ich erinere mich noch ziemlich gut an ein Formular ca. 2 Monate nach der Begutachtung/ vor dem Rentenbescheid, wo ich der DRV darlegen sollte, wovon ich gerade lebe, wer mir was zahlt, ob mir seitens des AG noch irgendwelche Leistungen zustehen (aktuell, in der Vergangenheit oder gar zukünftig in den nächsten Monaten inklusive offener Urlaubstage/ möglichen Abfindungen....). Völlig absurd, da meine Situaion ja zu dem Zeitpunkt ungeklärt war, ausgesteuert, Alg 1 noch in der Beantragung/Berechnung, Krankengeld ausgelaufen. Meine Anwältin (über die ich das Widerspruchsverfahren habe laufen lassen, ich war zu kraftlos) meinte damals, ich müsse es ausfüllen und wahrheitsgetreu antworten, dass ich die Fragen nicht beantworten kann, weil ich die Antworten einfach noch nicht kenne....
Fülle ich das Formular nicht aus, stocke der Antrag auf Grund fehlender Mitwirkung meinerseits. Also habe ich ausgefüllt, ohne wirklich antworten zu können.

In Bezug auf die Beantragung des Alg 1 war es nicht viel besser mit dem hin - und herschicken von Formularen zwischen der KK, dem AG, der AfA und mir. Ressourcenorientiert ist das ganz bestimmt nicht, aber vielleicht soll so die Hürde etwas zu beantragen noch einmal erhöht werden.

Mein Ordner für das Rentenverfahren hat einen beachtlichen Umfang erreicht und ich musste einige Trennblätter einfügen, um nicht den Überblick zu verlieren. Ich frage mich, wie es Menschen geht, die Schwierigkeiten mit dem Zettelkram haben ....

Dir wünsche ich möglichst wenig Hürden und noch weniger (unkontrollierte) Fehlschüsse.

Ich war übrigens bis zum Zeitpunkt (und auch während des Antrages und Widerspruchsverfahrens) in keiner medizinischen Reha und keinem LTA Verfahren. Reha vor Rente ist zwar die Regel, aber kein MUSS. Für diese Maßnahmen muss man zum einen belastbar sein und zum anderen muss eine gewisse Erfolgsaussicht auf Besserung durch die Maßnahme zu erwarten sein. Sowohl meine Psychiaterin wie auch die Gutachterin der DRV haben mir fehlende Rehatauglichkeit bescheinigt.

Viel Glück, starke Nerven und eine gewisse Portion Gelassenheit wünscht dir SonneundDunkelheit
Niri
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Und jetzt ist der Bescheid da!
Ich bin ziemlich geplättet und kann es kaum glauben......
Volle EM Rente, unbefristet.
Und das, ohne Reha, ohne Gutachten, in vier Monaten!
Es kamen in den letzten Wochen lediglich ein paar Nachfragen wegen Anerkennung der Ausbildungszeiten und jetzt das.
Ich freu mich so, dass mir die Worte fehlen.

Liebe grüße
Niri
Reziprok
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Reziprok »

Herzlichen Glückwunsch, Niri :-)

Dir kann ich ja gratulieren, weil Du ja die EM-Rente wolltest. Andere Leute wollen die bisweilen eher nicht.

Viele Grüße

Reziprok
Niri
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Danke, danke!

Ja, ich wollte sie.
Ich glaub ich bin "einfach durch". Hab so einiges in meiner Krankheitsgeschichte und auch Sonstiiges "auf dem Buckel"......
Meine EM Rente ist auch recht gut nach 40 Jahren fast Vollzeitarbeit, für mich ist es die richtige Entscheidung.
Jetzt werde ich mir in Ruhe überlegen, was ich ehrenamtlich machen möchte, das wird bei meinem letzten Arbeitgeber sein, wir haben das schon besprochen.
Aber ohne Druck, erstmal ohne feste Termine, so 2-3 Stunden die Woche. Darauf freu ich mich, aber mehr trau ich mir einfach nicht mehr zu.
Reziprok
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Reziprok »

Ja, geh das ruhig an, Du hast ja jetzt genug Zeit dafür ;-)

Aber Obacht, das steht auch irgendwo in Deinem Bewilligungsbescheid auf den hinteren Seiten:

Die Rentenversicherung kann Dich jederzeit zu Deinem Dich behandelnden Facharzt schicken (lasse Dich also ab und zu durch ihn behandeln/untersuchen), der dann mittels DRV-Formular namens Befundbericht (?) darüber entscheiden muss, ob Du nun weiterhin voll, teilweise oder gar nicht mehr erwerbsgemindert bist.

Aber lasse Dich deswegen nicht runterziehen. Mich hat die DRV in dieser Beziehung seit nunmehr 8 Jahren in Ruhe gelassen.

Viele Grüße

Reziprok
Niri
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Niri »

Ah, gut zu wissen, danke für den Hinweis.
Tatsächlich habe ich mit meinem Facharzt letzte Woche erst den nächsten termin für Januar ausgemacht und mit ihm besprochen, das ich mit ihm in Mailkontakt bleibe und 1-2x im Jahr einen persönlichen Termin haben werde.
Das passt für mich auch. Er ist sehr nett, ich mag ihn, er hat mich immer unterstützt, die termine sind (fast) ohne Wartezeiten und dauernur 10 Minuten :-)
Reziprok
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Re: Endlich ist der Antrag raus

Beitrag von Reziprok »

Das ist gut ;-)

Ich habe bald auch wieder einen Termin bei meinem Psychiater, auch vorsorglich, wegen möglicher Nachfragen von Seiten der DRV.
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