Diskussionsforum Depression

Hallo zusammen,
normalerweise nehme ich 225mg Venlafaxin +20mg Quetiapin zur Nacht. Quetiapin reicht normalerweise locker. Nur: bin ich aktuell in eine schlimme Krise geschlittert, hatte wochenlang kaum geschlafen. Daher würde Venla auf 300 erhöht (seit zwei Wochen) und Quetiapin auf 100 mg gesetzt plus eine Schlaftablette. Leider benötige ich die aktuell fast immer.
Das entsetzt mich Grade, dass ich so viel Zeugs brauche.
Wird das auch wieder besser, also dass ich mit weniger auskomme? Würde mich über Erfahrungswerte freuen.
Lieben Dank

Anmerkung: so toll schlafe ich immer noch nicht. Kann das an der Dosiserhöhung vom Venla liegen, da ich seit einigen Tagen deutlich ruhiger bin, aber trotzdem ohne zolidem nicht in den Schlaf finde

Nun es ist ein Irreglaube ,wenn man eine höhere Dosis quetiapin hat,dass man besser schläft. Es macht in der Regel kaum ein Unterschied ob ich 20mg oder 100mg quetiapin hab. Dass man dazu noch ne zolpidem braucht,finde ich selber bedenklich. Allein wegen Abhängigkeit. So bald der gewöhneffekt auftaucht ,verfällt man in alter Muster zurück.

Ob es am Venlafaxin liegt,kann man schlecht beurteilen. Aber es könnte passieren.

Wie sieht denn dein Alltag aus? Hast du ne Struktur? Was machst du,am Abend wenn du bald ins Bett gehst?

Hallo Hase,
Ich möchte Dir Mut machen! Am Anfang meiner Erkrankung habe ich morgens citalopram und 150mg retard Quetiapin genommen, im Laufe des Tages bis zu 300mg unretardiertes Quetiapin und Abend Mirtazepin und 150mg Quetiapin retard. Als das Schlimmste vorbei war wurden auch die Medikamente weniger. Ich schlafe mit Quetiapin deutlich schneller ein und unter 50mg Quetiapin retard auch deutlich besser durch. Bei mir war das retsrd wichtig, weil es über einen längeren Zeitraum wirkt. Das unretardierte Quetiapin wirkt schneller aber kürzer.
Bespreche am besten Deine Bedenken mit Deinem Arzt, ich persönlich hätte keine Sorgen wegen der Menge der Medis aber das sieht ja jeder etwas anders.
Gute Besserung und herzliche Grüße Angelika

@Angelika1964 danke für deinen Beitrag. Das beruhigt mich. Vermutlich braucht das Gehirn in einer Akutphase einfach "mehr". Die Gedanken fahren ja Achterbahn...

Das habe ich genauso empfunden, vor allem wenn es ums Schlafen geht. Ruhe und Dunkelheit da kann das Gehirn Achterbahn fahren wie es will
Mir war und ist nach wie vor wichtig zur Ruhe zu kommen, auch tagsüber.
Alles Liebe Angelika

@lost of Horizont
Ja, Struktur habe ich. Bin erst kurz AU, in der früh bringe ich die Kleine in die Kita. Dann mache ich inzwischen wieder meine Achtsamkeitsübungen, Haushalt. Mittags hole ich die Kleine, nachmittags sind wir meistens draußen.
Ich musste anfangs Tavor nehmen, weil ich so schrecklich agitiert war. Nicht auszuhalten.
Kommt der schlechte Schlaf vielleicht noch vom aufgewühlten Gehirn?

@IchWirErSieEs
Warum Wahnsinn!! Ich habe einen sehr sehr guten Psychiater. Am Anfang meiner Erkrankung hatte ich dermaßen Panikattacken dass ich schon morgens aufgewacht bin als wenn mir jemand Eiswasser ins Gesicht geschüttet hätte. Nach dem Aufstehen habe ich mit einer Tasse Kaffee, nach Atem ringend und zusammengekrümmt in der Küche gehockt. Von meinem Hausarzt hatte ich übergangsweise Lorazepam bekommen, ich wäre sonst nicht aus der Ecke gekommen, geschweige denn aus dem Haus gegangen. Als ich dann den Termin beim Psychiater hatte hat dieser mich (wirklich gut! ) eingestellt sodass es mir schnell besser gegangen ist. Nach und nach konnten die Medis dann runtergesetzt werden.

IchWirErSieEs hat geschrieben: ↑16. Jun 2023, 17:26

Angelika 1964 hat geschrieben: ↑16. Jun 2023, 14:42 morgens 150mg retard Quetiapin genommen,

Das ist doch Wahnsinn. Welcher Arzt verschreibt das zur Morgenstunde bitte?

Das hätte ich auch schon in der Dosis gehabt. Gerade wenn man ne agitierte Erkrankung hat,ist es hilfreich . Das ist nix ungewöhnlich.

@lost of horizon,
Danke!