Darf Wiedereingliederung nicht abbrechen

[Nachtfalke7]

Hallo zusammen, ich bin’s mal wieder Nachtfalke,

benötige wieder eure Meinung und einen Rat.
Ich bin jetzt seit 1,5 Wochen in der Wiedereingliederung, mir geht es seelisch sehr schlecht und ich erlebe jetzt wieder eine Talfahrt. Heute bin ich auch nicht mehr auf meine obligatorischen 4 Stunden am Tag gekommen. Ich wurde mehr oder weniger nach Hause geschickt. Meine Kollegen, welche mich jetzt seit 15 Jahren kennen, haben nur gemeint das es momentan so mit mir keinen Zweck hat. Sie würden mich auch so nicht Wiedererkennen.

Da ich heute Nachmittag wieder eine Sitzung hatte, habe ich meinen Therapeuten darauf angesprochen, dass ich die Wiedereingliederung gerne abbrechen würde. Er meine dann zu mir, dass das gar nicht in Frage kommt. Es sei schließlich Teil meiner Therapie und das macht man so bei Depressions-Patienten. Ich habe ihm dann nochmals dringlicher betont, das ich es momentan einfach nicht schaffe und ich auch nicht mehr kann. Aber er hält trotzdem daran fest und hat mir empfohlen das ich ab morgen die doppelte Dosis meines Antidepressivum nehmen soll, also von 25 mg auf 50mg.
Ich weis echt nicht mehr weiter.

Liebe Grüsse an euch alle, euer Nachtfalke

[Angelika 1964]

Hallo Nachtfalke,
also dass Du Deine Wiedereingliederung nicht abbrechen darfst ist mir neu und dass so ein Vorgehen im Rahmen der Therapie bei Depressions Patienten so gemacht wird kenne ich auch nicht. Ich werde das Gefühl nicht los als ob Dein Therapeut Dir Deinen Zustand nicht glaubt. Bist Du zusätzlich bei einem Psychiater in Behandlung? Wäre sinnvoll sich noch einmal eine andere Meinung zu holen. Im Notfall würde ich akut in eine Klinik gehen bevor Du komplett zusammenbricht.
Ich wünsche Dir alles Gute
Angelika

[SonneundDunkenheit]

Hallo Nachtfalke,
natürlich darfst du die Wiedereingliederung abbrechen.
Wer (welcher) Arzt hat die Verordnung für die Wiedereingliederung ausgestellt? Der Therapeut oder ein anderer Arzt? Wende dich an diese Person.
Wenn du es gar nicht mehr schaffst, melde dich bei deinem AG offiziell wieder krank. Ab einer gewissen Anzahl an nicht da gewesen Arbeitstagen (hab es gerade nicht im Kopf) ist die Wiedereingliederung "gescheitert".
Ich habe das Gefühl, dass dein Therapeut und du unterschiedliche Bewertungen in Bezug auf das was du momentan zu leisten vermagst, haben. Warum will er dich unbedingt in die Arbeit bringen? Was stresst dich so in der Arbeit? Unterschätzt du dich vielleicht auch?
Neben dem Hochsetzen des AD wäre auch eine Absenkung der Arbeitsstunden denkbar (2h sind ja auch möglich)... natürlich immer in Absprache zwischen Arzt, dir und AG.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße von SonneundDunkelheit

[Lavendel64]

Hallo,
mein erster Gedanke war: Psychologen wechseln! Wenn das so einfach ginge ... Eventuell wäre auch die Krankenkasse noch ein Ansprechpartner.

Sinn der WE ist doch, herauszufinden, wie weit Du bereits belastbar bist. Das kann in die eine aber auch in die andere Richtung gehen. Es war für mich auch anstrengend, besonders die Stundenerhöhungen, hat sich aber schnell eingependelt und ich konnte davon profitieren. Wenn es Dich so in die Krankheit zurückwirft, oje. Auf jeden Fall ist ein Abbruch Deine persönliche Entscheidung. Niemand kann sagen wie gut/wie schlecht es dir geht, auch dein Psychologe nicht.

Alles Gute,
Lavendel

[Nachtfalke7]

Hallo zusammen,
Danke für eure lieben Worte und Ratschläge.
Heute morgen war es dann soweit, ich konnte einfach nicht, bin in einem extremes Tief geraten. Hab mich beim AG krankgemeldet. Bin einfach nur noch fertig und muss ständig heulen. Komme irgendwie nicht aus der Nummer raus. Angstzustände, Panik und Traurigkeit habe mich fest in Griff.
Habe auch das Gefühl erdrückt zu werden.

Muss ich mich bei meinem Psychiater bzw. bei der BG mich auch krank melden oder reicht der AG alleine.

Habe Angst das mein Psychiater mir jetzt einen Strick macht, weil ich heute nicht in die WG konnte. Hatte jetzt 7 oder 8 Sitzungen und hatte nach der letzten Sitzung das Gefühl das es irgendwie nicht mehr mit ihm klappt. Aber eventuell täusche ich mich auch. Anderseits weis ich nicht ob ich den Psychiater so ohne weiteres wechseln kann, da das alles über die BG läuft. Außerdem habe ich von fast 8 Woche auf den Termin warten müssen, die sind alle ausgebucht.

Meine Firma, hat mich heute auch gefragt, warum ich keine Reha mache, das sei in meinem Fall mit Sicherheit angebracht. Hab aber keine Ahnung wie das gehen soll, da ich ja ein BG Fall bin, und die mit Sicherheit die Kosten so niedrig halten wollen wie möglich, oder?

[Peter1]

Hallo Nachtfalke
Ich würde den Psychiater wechseln. Vielleicht kann dir dein Hausarzt behilflich sein, einen früheren Termin zu bekommen. Eine Reha wäre in deinem Fall auch nicht schlecht, wenn sie von den richtigen Behandlern durchgeführt wird. Zuerst würde ich aber die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten nutzen.(Psychiater, Psychotherapie)

Alles Gute und Schöne Peter

[Lavendel64]

Hallo Nachtfalke ,

auch wenn es über die BG läuft, nimm doch mal Kontakt mit der Krankenkasse auf - die sind oftmals sehr hilfsbereit. (Zumal die Kosten bei der BG liegen). Schlimmstenfalls wimmeln sie dich ab ...

LG Lavendel

[AnnaP5cjurr]

Hallo Nachtfalke,

was dein Therapeut da erzählt, ist Unsinn! Man kann die Wiedereingliederung jederzeit abbrechen oder die Stunden
wieder runtersetzen. Du bist doch krankgeschrieben!

Lass dich darauf nicht ein. Wenn du nicht kannst, kannst du nicht. Basta!
Die Tablettendosis würde ich erstmal auch nicht erhöhen. Mit Gewalt klappt das nicht.
Ich würde mir einen anderen Therapeuten suchen.