Suizidgedanken beim Partner

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Fenxan
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Registriert: 10. Jun 2023, 22:22

Suizidgedanken beim Partner

Beitrag von Fenxan »

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier :) und fang einfach mal von vorne an - langer Text

Mein Partner, 30, hatte schon mit Anfang 20 schwere Depressionen, welche wohl durch seine schwierige Kindheit ausgelöst wurden. Wir sind jetzt seit 3 Jahren zsm.

Zwischendurch gings ihm mit leichten Auf und Abs wieder gut. Mit den Depressionen an sich komme ich als Angehörige auch ganz gut klar. Ich besuche ihn so gut es geht jeden Tag in der Klinik, mach kleine Überraschungen mit Picknicks und unternehme an den Wochenenden Ausflüge (Wandern, Schwimmen etc) mit ihm

Im Dezember letzten Jahres hat sein Stiefvater (Krebskrank) Kontakt mit ihm aufgenommen. Er hat ihn immer sehr gemocht. Da er aber 8 Stunden von uns entfernt gewohnt hat, war es nicht einfach ihn zu besuchen.
Sein Stiefvater ist vor 2 Wochen verstorben und seit 1,5 Wochen ist mein Partner wegen Suizidgedanken in einer psychiatrischen Klinik stationär.

Er war am Wochenende unter Tags bei mir und hat die Sachen seines Stiefvaters durchgeschaut. Hat auch wieder von Dingen in der Zukunft berichtet auf die er sich freut. Auch gesagt was er bspw anziehen und unternehmen will. Er redet auch ganz normal von der Zukunft, als ob es für ihn selbstverständlich ist, dass er da ist.

Anschließend hatte er dann aber wieder einen kleinen Zusammenbruch in dem er meinte, dass er nicht mehr will. Habe dann gesagt, dass er vorher doch noch grade drüber gesprochen hat, was er alles im Sommer noch machen will. Dass er gestern beim Schwimmen rumgealbert und vorhin gelacht und über bevorstehende Konzerte geredet hat. Dass das doch nach jemandem klingt, der Hoffnung und Lebensfreude hat. Ich weiß, dass man sich mit Ratschlägen zurückhalten soll. Aber still dasitzen? Ist das die Lösung?

Er hat daraufhin zu mir gemeint, dass er im Grunde wohl nicht sterben, sondern einfach diese Gefühle (auch Schuldgefühle - verpasste Zeit mit Stiefvater) nicht mehr fühlen will.

Ich habe nach wie vor Angst, dass er sich etwas antun könnte. Ich weiß, dass er in der Klinik sicher ist. Und wenn er grade keinen Zusammenbruch wegen seinem Vater hat, ist er im Grunde ganz „ok“ drauf. Momentan hätte ich eher das Gefühl, dass ihn grade die Trauer so runterzieht. Und der Gedanke nicht mehr leben zu wollen, kenne ich auch von trauernden Menschen ohne Depressionen.

Kennt das jemand? Ich habe Angst vor dem Moment, wenn er wieder zu Hause ist.

Geht diese Angst jemals wieder weg?
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