Helfen die Medis überhaupt ?

[Monserat]

Schon lange nehme ich folgende Medikamente :
Milna Neurax
Mirtazapin
Quetiapin
Trotzdem kann ich Nachts nicht richtig schlafen - wache stündlich auf, mal ist mir kalt-dann wieder zu warm, brauche lange bis ich wieder einschlafe. Wache recht früh auf, doch nach zwei Stunden setzt eine *bleierne* Müdigkeit ein (mir ist regelrecht schlecht vor Müdigkeit) Kann mich nicht konzentrieren (Bücher und Filme sind echt schwierig) bin schnell erschöpft. Meinen Haushalt kriege ich auch immer schlechter in den Griff.
Da frage ich mich : wirken die Medis überhaupt ? Oder würde es mir ohne Medis NOCH schlechter gehen ?

LG

[Bittermandel]

Hallo Monserat

Das ist echt schwierig und als Laie kann ich dir nur raten deine Beschwerden mit einem Arzt zu besprechen. Vielleicht liegt es an etwas anderem was dir den Schlaf raubt. Wenn du über 40 bist können die Wechseljahre massive Probleme verursachen. Ich kann ein Lied davon singen. Gott sei Dank bin ich seit 9Jahren in der Menopause. Aber manchmal schlafe ich trotz Medikamente schlecht.

Bei dir wäre vielleicht ein Labortest gut um zu sehen ob da alles in Ordnung ist.

Liebe Grüße Bittermandel

[Emma1968]

Hm... hier würde ich ebenfalls hinterfragen, ob es noch andere Ursachen gibt.

Gute Besserung

[Maxegon]

Das frage ich auch oft, meinen Arzt, andere Betroffene.

Niemand kann mir die Frage eindeutig beantworten. Die Ärzte sagen, es kann ...

Der behandèlnde Arzt sagt, probieren sie doch mal, vielen hat es schon geholfen.
Sind das eigenene Erfahrungen? Basieren diese Erfahrungen auf den Erzählungen von Anderen, Studien?
Sind diese repräsentativ?
Ist es das was auf dem Beipackzettel steht, wer schreibt diesen?
Lese ich den Beipackzettel, kommt es mir wie ein großes Warnschild vor.

Was soll ich tun? Ich weiß es auch nicht.

Einfach mal probieren, es kann ja nicht schaden, das wird schon ...

Manche bekommen Schlafstörungen, Haarausfall, Libidoverlust, Gewichtszunahme etc. .
War das vorher schon so oder hat es natürliche Ursachen, ggf. altersbedingt, Menopause o.ä.?

Hebt sich die Stimmung wirklich? Oder hilft mir der Glaube daran?

Es kann helfen, alles kann sein.

Als ich in einer Psychatrischen Klinik war, sagten mir die Schwestern, ganz im Vertrauen (!!!), vielen Patienten gehe es merklich besser ohne Psychpharmaka, sie sind aufmerksamer, weniger lethargisch, nehmen häufiger am Leben teil.
Auch ein befreundeter Arzt ( u.a. auch Suchtmediziner) machte ähnliche Erfahrungen. Kritische Journalisten beobachteten ebenfalls ähnliches.

Nimmt Patient A Medikament XY, geht es ihm scheinbar besser - ist es das Psychopharmaka oder der Glaube daran, dass es ihm hilft?
Bei Placebos machte man ähnliche "heilende" Erfahrungen (siehe Fachliteratur)

Aufmerksamkeit, Annerkennung, wenig Stress beeinflussen uns wesentlich.
Kommen wir vom Therapeuten, geht es uns (meistens) besser, ist er aufmerksam, anerkennend und stresst uns nicht.

Ein intaktes Familienleben, gute Freunde, ein kuscheliges Zuhause bewirken ähniches.

Warum bin ich so niedergeschlagen, depressiv???
Weil es mir so gut geht?

Wenn es ihnen nicht gut geht, nehmen sie bitte Medizin, die hilft immer, das lernte ich schon als Kind...

Gibt es die Pille für Frohsinn, Glücklichsein?
Ohne, dass ich die "äußeren' Bedingungen dafür schaffe?

Probieren sie es doch Mal, vielen hat es schon geholfen ... sagt man.

[lost of horizont]

Nun was erwartest du denn von ad bzw Neuroleptika? Vorallem die Aussage der Schwester der Psychiatrie müsste ich wirklich schmunzeln. Das ist erstens blödsinn so eine Aussage zu machen. Mir zb helfen die Medis. Ohne wäre ich net in der Lage eine Therapie zu machen , würde ich heute nicht mehr hier schreiben usw. Mit glauben hat dies wenig zu tun. Es hängt von vielen Faktoren ab wie ein ad zb wirken tut.

[Maxegon]

Mit glauben hat dies wenig zu tun. Es hängt von vielen Faktoren ab wie ein ad zb wirken tut.

Darum geht's ja, ... wie es wirken tut.

Tut es das überhaupt?

Bei manchen tut der Glaube an eine himmlische Macht helfen, andere machen Sport, Achtsamkeitsübungen ... trainieren Körper und Geist ohne Leistungsgedanken.
Einige nehmen AD's und tun sich wundern, weil sich da nichts tut.

Wenn's bei dir, @lost of horizont, hilft freu' dich.

Doch was tun wir mit all den Anderen?

Augen zu und durch?

[Angelika 1964]

Ich habe ein liebevolles intaktes Familienleben, meine Arbeit hat mir schon immer und macht mir noch Spaß. Auch bin ich nicht als Kind traumatisiert worden oder Ähnliches. Trotzdem bin ich an einer Depression erkrankt. Tja, evtl ist eine gewisse Disposition vorhanden, meine Mutter war schon immer und ist nach wie vor von Depressionen betroffen.
Am Anfang meiner Erkrankung habe ich in keinster Weise an Depressionen gedacht. Ohne die Medikamente würde ich heute nicht mehr am Leben sein. Glaube spielt dabei für mich persönlich keine Rolle . Wenn ich Schmerzen habe, nehme ich eine Tablette, die wirkt an der dafür vorgesehen Stelle, bei mir! Es gibt aber auch viele die bestimmte Wirkstoffe nicht vertragen, ich kann z.B kein Ibuprofen ohne Magenschutz nehmen, vertragen ich nicht. Das Gehirn ist nun einmal auch ein Organ, stimmt, hochkompliziert aber ein Organ. Warum sollten AD's, Neuroleptika und oder Antipsychotika nicht wirken? Sie greifen in den Stoffwechsel ein, ja, oft mit Nebenwirkungen, eben wie Schmerzmittel auch. Ich war 4 Jahre lang Schmerzpatientin, was ich da alles geschluckt und gespritzt bekommen habe, puh, manch Anderer wäre wahrscheinlich zusammengebrochen. Nach 4 Jahren und etlichen Versuchen habe ich dann endlich das okay für eine OP bekommen. Danke dafür!
Herzliche Grüße Angelika

[Maxegon]

Warum sollten AD's, Neuroleptika und oder Antipsychotika nicht wirken?

Es bestreitet ja niemand, dass sie nicht wirken könnten (sollten).
Sie tun es ja auch bei bestimmten Menschen. Doch bei vielen eben nicht.
Es ist doch wie im trüben fischen, manche fangen etwas, andere nicht.
Aber versuchen kann man es ja mal.
Der Verzweiflung nahe, wird man alles probieren, was Hilfe verspricht.

Ich verteufel ja auch nicht die moderne Medinzin, im Gegenteil, doch vergessen wir schnell, dass es auch Alternativen gibt.

Und so lange wir die genauen Ursachen nicht kennen, bleibt's beim Probieren.

Das Gehirn ist ein Organ und es ist eben nicht wie jedes andere, es ist viel komplexer und es bestehen bisher nur vage Vermutungen, wie es funktionieren könnte.
Man versucht darauf Einfluss zu nehmen, manchmal klappt's, manchmal nicht.
Wenn es klappt - hurra, weiter machen!
Doch es als allgemeingültig zu propagieren, halte ich für fraglich.
Ja, ich bin skeptisch.

[Angelika 1964]

Hallo Maxegon
Klar hast Du Recht, das Gehirn ist seh kompliziert und die Vorgänge darin komplex. Und ja, man muss ausprobieren. Was ich nicht verstehe ist, was spricht denn gegen das Ausprobieren? Vielleicht denke ich falsch, passiert mir hin und wieder aber ich für mich ( und nur für mich!) Bin gerne bereit Medis auszuprobieren. Wenn Sie nicht helfen, Pech. Wenn sie helfen gut. Nebenwirkungen, kommt darauf an was und wie stark ausgeprägt. Ich bin sehr sehr dankbar dass mir die Medis helfen. Spätfolgen? Mir egal, lieber ein paar Jahre gut leben als aufgrund der Depri sterben. Bei mir hat leider die Psychotherapie nicht geholfen, bei vielen Menschen hilft sie gut.
In diesem Sinne wünsche ich Dir trotz Depri und Zweifel auch gute Momente
Liebe Grüße Angelika

[Maxegon]

... Und ja, man muss ausprobieren. Was ich nicht verstehe ist, was spricht denn gegen das Ausprobieren? ... Wenn Sie nicht helfen, Pech. Wenn sie helfen gut. Nebenwirkungen, kommt darauf an ...

HALLO Angelika,

so denken bestimmt auch viele Ärzte.
Wie gut diese Mittel helfen liest man, auch hier, täglich.

Die Anzahl der Depressiven geht stetig zurrück, zu mindest die der "Bestandskunden".

Das gibt Hoffnung.
Danke für deine Erfahrung!

Auch dir gute Momente & viele Grüße

[Monserat]

Hallo Monserat

Das ist echt schwierig und als Laie kann ich dir nur raten deine Beschwerden mit einem Arzt zu besprechen. Vielleicht liegt es an etwas anderem was dir den Schlaf raubt. Wenn du über 40 bist können die Wechseljahre massive Probleme verursachen. Ich kann ein Lied davon singen. Gott sei Dank bin ich seit 9Jahren in der Menopause. Aber manchmal schlafe ich trotz Medikamente schlecht.

Bei dir wäre vielleicht ein Labortest gut um zu sehen ob da alles in Ordnung ist.

Wechseljahre habe ich schon lange hinter mir (bin 61 und hatte in den WJ kaum Beschwerden)
Meine obenen genannten Medis nehme ich seit ca. 2016. Vor 7 Monaten ist mein Mann recht plötzlich verstorben (von der Diagnose bis zu seinem Tod waren es noch nicht einmal 4 Wochen) und das macht mich echt fertig.
Labortests werden vierteljährlich beim Psychiater gemacht, immer ein paar Tage vor dem eigentlichen Termin - da er nie was sagt, scheinen die Tests i.O. zu sein.
Ich habe die Frage gestellt, weil ich eben unsicher bin, was man von diesen Medis eigentlich erwarten kann. Gibt es hier jemanden der sagen kann : durch die Medis bin ich *wesentlich besser drauf*, habe wieder Spaß am Leben ?
Durch den Tod meines Mannes ist es mir zur Zeit sowas von egal, ob ich lebe oder sterbe (wobei ich niemals aktiv etwas dazu tun würde um zu sterben)

LG Monserat

[Suchende2]

Ich habe die Frage gestellt, weil ich eben unsicher bin, was man von diesen Medis eigentlich erwarten kann. Gibt es hier jemanden der sagen kann : durch die Medis bin ich *wesentlich besser drauf*, habe wieder Spaß am Leben ?
Durch den Tod meines Mannes ist es mir zur Zeit sowas von egal, ob ich lebe oder sterbe (wobei ich niemals aktiv etwas dazu tun würde um zu sterben)

LG Monserat

Hallo Moserat,

bei mir helfen die Medikamente besser zu schlafen, meine Tiefs abzufangen, meine Ängste, wenn die zu stark werden, im Griff zu behalten.
Die Medikamente haben mich therapiefähig gemacht. Erst mit denen bin ich in der Lage mich mit allem auseinanderzusetzen, zu verstehen, .....

Mehr Antrieb, "wesentlich besser drauf", Spaß am Leben, haben sie mir nicht gebracht. Aber wahrscheinlich verhindert, daß ich mir aktiv etwas antue. Und durch den besseren Schlaf (zur Zeit arbeitsbedingt leider wieder sehr schlecht), geht es mir auch psychisch besser.

Alles Gute,
Suchende